"Wer die wenigsten Coronafälle hat, wird Europameister": Fragen und Antworten zur Handball-EM

SID
10. Januar 202210:58
Johannes Golla ist nach dem Rücktritt von Uwe Gensheimer der neue Kapitän der Handball-Nationalmannschaft.getty
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Am Donnerstag beginnt die 15. Handball-Europameisterschaft in der Slowakei und Ungarn. Die Medaillenspiele gehen am 30. Januar in Budapest über die Bühne. Die deutsche Mannschaft steigt am Freitag (18.00 Uhr/ARD) gegen Belarus ins Geschehen ein und trifft in der ausgeglichen besetzten Vorrundengruppe D in Bratislava zudem auf Österreich (16. Januar) und Polen (18. Januar). Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie stehen die deutschen Chancen?

Das DHB-Team gleicht einer Wundertüte. Von Vorrunden-Aus bis Medaillenspiele: Alles scheint möglich. Neun Turnier-Debütanten sorgen - wie beim 35:34-Erfolg in der EM-Generalprobe gegen Olympiasieger Frankreich gesehen - für reichlich frischen Wind. Sie müssen sich aber erst noch beweisen, wenn es ums Ganze geht. Auf eine offizielle Zielsetzung verzichteten Verband und Bundestrainer Alfred Gislason diesmal. Seit dem sensationellen EM-Titel 2016 wartet der deutsche Handball auf einen Platz auf dem Treppchen.

Wer sind die Favoriten?

Weltmeister Dänemark, Olympiasieger Frankreich, Titelverteidiger Spanien, Vizeweltmeister Schweden und Vize-Europameister Kroatien werden als Titelanwärter gehandelt.

Wie ist der Modus?

Die Vorrunde wird in sechs Vierergruppen ausgetragen. Die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe ziehen in die Hauptrunde ein, in der es dann zwei Sechsergruppen gibt. Die beiden bestplatzierten Teams der beiden Hauptrundengruppen erreichen das Halbfinale, die Drittplatzierten spielen den fünften Platz aus. Alle Finalspiele werden in Budapest ausgetragen.

Johannes Golla ist nach dem Rücktritt von Uwe Gensheimer der neue Kapitän der Handball-Nationalmannschaft.getty

Wie stark beeinflusst Corona das Turnier?

Corona war DAS Thema der vergangenen Tage. "Es ist schon beängstigend, wenn man die Zahl an Infektionen im europäischen Handball sieht", sagte DHB-Kapitän Johannes Golla in der ARD. Während das deutsche Team bislang vom Virus verschont geblieben ist, bestimmten etliche Infektionen bei anderen Nationen die Schlagzeilen. Als zahlreiche Stars für den Turnierstart auszufallen drohten, verkürzte die Europäische Handballföderation (EHF) die verpflichtende Quarantäne positiv getesteter Spieler für die EM kurzerhand von 14 auf 5 Tage. Die Veranstalter haben sich für ein strenges Hygienekonzept mit einer engmaschigen Teststrategie entschieden, eine vollkommen abgeschottete Turnier-Blase wie beispielsweise bei der WM vor einem Jahr in Ägypten wird es allerdings nicht geben.

Sind Zuschauer erlaubt?

Ja. Die Inzidenzen in den Ausrichterländern sind wie in ganz Europa zwar seit Wochen im dreistelligen Bereich und die Impfquoten liegen deutlich unter der in Deutschland (unter 50 in der Slowakei, knapp über 60 in Ungarn). Doch die slowakischen Behörden haben eine Hallenauslastung von maximal 25 Prozent genehmigt, das entspricht im deutschen Vor- und Hauptrundenspielort Bratislava 2500 Zuschauern. In Budapest, wo ab dem Halbfinale ausschließlich gespielt wird, gibt es nach aktuellem Stand keinerlei Restriktionen.

Das DHB-Team gewann die EM-Generalprobe gegen Frankreich.imago images

Wie kann man die EM-Spiele aus der Heimat verfolgen?

Handball-Fans in Deutschland dürfen sich auf ein umfangreiches Bewegtbild-Angebot freuen. ARD und ZDF übertragen alle deutschen EM-Auftritte live, außerdem gibt es bis zu 18 Spiele ohne deutsche Beteiligung im Free-TV bei Eurosport zu sehen. Und wer damit nicht genug hat, kann sämtliche 65 EM-Partien live und auf Abruf im Internet auf Sportdeutschland.TV verfolgen. Den digitalen Turnierpass bietet die Online-Plattform zum Preis von zwölf Euro an, Einzelspiele können für 3,50 Euro erworben werden.

Was noch zu sagen wäre?

"Wer die wenigsten Coronafälle hat, wird Europameister." (Top-Funktionär Bob Hanning im kicker-Interview)