Der deutsche Meister THW Kiel muss drei bis vier Wochen ohne seinen französischen Nationalspieler Nikola Karabatic auskommen. Bei einer Computertomographie bestätigte sich der Verdacht auf eine Abriss-Fraktur am Unterarmknochen.
"Nikola muss geschont werden, aber wir werden ihn erst einmal ohne Operation behandeln", sagte Mannschaftsarzt Detlev Brandecker den "Kieler Nachrichten".
Der 24 Jahre alte Welthandballer des vergangenen Jahres gewann in Peking mit Frankreich die Goldmedaille und war bereits angeschlagen in das Finale gegen Island gegangen. Im linken Kieler Rückraum wird Filip Jicha den Franzosen ersetzen.
Handballer im Dauer-Stress
Karabatic hat erneut die Termin-Hatz im Handball kritisiert. "Wir haben ein krankes System", sagte der französische Nationalspieler der Zeitschrift "Sport Bild". Die Pause nach den Olympischen Spielen "sei viel zu kurz" gewesen.
Am 24. August feierte Karabatic in Peking den Gewinn der olympischen Goldmedaille, eine Woche später musste der THW bereits beim DHB-Supercup gegen den HSV Hamburg antreten und drei Tage darauf in die Bundesliga-Saison starten.
"Handball ist wie Rugby der aggressivste Sport überhaupt. Du bekommst pausenlos auf die Knochen", klagte der 24-Jährige. "Ich habe in den letzten zwölf Monaten 67 Pflichtspiele gemacht. Allein bei Olympia in Peking waren es acht in 15 Tagen. Das ist Irrsinn."
Als Konsequenz aus dem Termin-Dilemma erwägt der Welthandballer des vergangenen Jahres einen Rückzug aus der Nationalmannschaft in absehbarer Zeit. Zugleich versprach er aber: "Die Verrückten, die den Kalender vollpacken, werden mir nie den Spaß am Handball nehmen."
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