WM-Show am Brandenburger Tor

SPOX
14. Oktober 200813:02
SPOXGetty
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Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin im August 2009 werden als neues "Sommermärchen" aufgezogen und die Anhänger auch außerhalb des Olympiastadions in ihren Bann ziehen.

Das bekräftigte Michael Mronz, der Geschäftsführer der Veranstaltungs- und Vermarktungs GmbH MMP, im Gespräch mit der Deutschen Presse- Agentur .

"Es geht darum, trotz nicht so guter Ergebnisse der Deutschen in Peking eine Begeisterung in der Bevölkerung für die Leichtathletik zu entfachen", setzt sich Mronz zum Ziel.

"Unser Bestreben ist es, das Geschehen über das Stadion hinaus in die Innenstadt zu verlagern, die Fans intensiv einzubeziehen", sagte er. Schon am Abend vor der Eröffnung am 14. August ist ein "Festival der Nationen" mit Teilnehmern aus allen 202 erwarteten Verbänden am Brandenburger Tor geplant, um die Berliner und ihr Gäste auf das Ereignis einzustimmen.

25 Prozent des Kartenkontingents abgesetzt

"Der Marathon auf einem 10-km-Kurs durch die Innenstadt, das Gehen rund ums Brandenburger Tor und ein Jedermann- Lauf am Tag nach dem Marathon auf der WM-Strecke sind so angelegt, möglichst viele Anhänger einzubeziehen", erklärte Mronz. Bisher sind 160 000 Tickets, etwa 25 Prozent des Kontingents, verkauft.

"Unser Ziel ist es, die Zuschauer möglichst zwölf Stunden im Olympiastadion zu fesseln und ihnen dann für weitere zwölf Stunden das Erlebnis Berlin zu präsentieren", bestätigte Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), das Konzept mit Kultur- und Fanmeilen.

Mindestens eine Medaillenvergabe pro Tag

Neue Formen der Dramaturgie im Stadion seien darauf angelegt, den deutschen Fans täglich zumindest einen "Bonbon" zu bieten. "Der Zeitplan ermöglicht es, dass es theoretisch jeden Tag eine Medaille geben könnte", meinte der DLV-Chef.

Wie schwer das wird, weiß Prokop nach dem schlechtesten Olympia- Ergebnis der Geschichte mit nur einer Bronzemedaille in Peking genau.

"Aber ich setze auf das Gesetz der Serie: 2005 gewannen wir fünf WM- Medaillen, 2007 sieben. Wenn es nun 2009 neun würden, wären wir alle glücklich", sagte er schmunzelnd.

200 bis 300 Schmäh-E-Mails nach Olympia

Nach Olympia habe er "200 bis 300 E-Mails erhalten, in denen die deutschen Leichtathleten als Versager- Truppe diskreditiert wurden und die Absender auf die großen Zeiten in den 70-er und 80-er Jahren verwiesen.

"Diese Leute hinterfragen aber nicht, ob damals nicht in Ost und West ganz andere Methoden angewandt wurden", sagte Prokop mit Verweis auf die Doping-Problematik.

WM-Botschafter werden im November präsentiert

Die Werbetrommel für die Titelkämpfe vom 15. bis 23. August 2009 wird vom Herbst an intensiver gerührt. "Zunächst werden wir das Maskottchen einem großen Publikum vorstellen, im November zehn bis zwölf 'Gesichter der WM' präsentieren", verriet Mronz.

Bei den WM- Botschaftern handelt es sich um deutsche Talente wie Stabhochspringer Raphael Holzdeppe oder Diskuswerfer Robert Harting.