DLV will Erfolgsserie fortsetzen

SPOX
04. März 201110:33
Silke Spiegelburg ist eine der deutschen Hoffnungen bei der Hallen-EM in ParisGetty
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Die deutschen Leichtathleten wollen bei der Hallen-EM in Paris die starke Leistung aus den letzten Auftritten untermauern. Silke Spiegelburg gilt im Stabhochsprung als Nummer eins.

Durch ein positives Leistungsbild bei der Hallen-EM in Paris wollen Deutschlands Leichtathleten am Wochenende auch ihre neue Chance auf Bildschirm-Präsenz bei der WM im südkoreanischen Daegu (27. August bis 4. September) stärken. Denn eines scheint klar: Deutsche Fehlschläge an der Seine schwächen eher die Verhandlungsposition des TV-Vermarkters IEC, der sich im Auftrag des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF wieder mit ARD/ZDF an einen Tisch setzen will.

"Die Intendanten der beiden deutschen Anstalten haben zugesagt, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden. Es muss am Ende nur für beide Seiten wirtschaftlich sein - und beide haben ihre eigene Logik", sagt Helmut Digel, der als Council-Mitglied der IAAF für Marketing- und TV-Fragen zuständig ist.

Sechs bis acht Medaillen das Ziel

Clemens Prokop, Digels Nachfolger als Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), erwartet schon jetzt gespannt die Bundestags-Debatte zum TV-Streit am 27. März: "Da möchten wir Aufschlüsse darüber erhalten, wie aus Sicht der Parlamentarier bedeutende Ereignisse des Weltsports im deutschen Fernsehen präsent sein sollten."

Doch erst einmal geht es um den Erfolg von Paris. "Ich sehe ein Potenzial für sechs bis acht Medaillen", sagt DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. Dies wären etliche weniger als bei der letzten Hallen-EM, die 2009 allerdings nicht wegen der zehn deutschen Medaillen (3-3-4) in Erinnerung blieb, sondern durch den Weitsprung-Europarekord von Sebastian Bayer (Hamburg/8,71), der nach 8,02m in dieser Saison nur Außenseiter ist.

Spiegelburg Nummer eins im Stabhochsprung

Fünf oder sechs der insgesamt 36 Deutschen in Paris könnten siegen, falls alles optimal läuft. Im Stabhochsprung ist die EM-Zweite Silke Spiegelburg (4,76) nach dem krankheitsbedingten Verzicht von Russlands Weltrekordlerin Jelena Issinbajewa Nummer eins des Teilnehmerfeldes. Sie war schon mit Silber am deutschen EM-Erfolg 2010 in Barcelona (4-6-6) beteiligt.

Europäische Ranglisten-Erste sind der in vielen Kugelstoß-Duellen erfolgreiche EM-Dritte Ralf Bartels (20,91) sowie zwei bisher nicht vom Erfolg verwöhnte Aufsteigerinnen: Dreispung-Rekordlerin Katja Demut (14,47) und Kugelstoßerin Christina Schwanitz (/18,87) werden es schwer haben, falls die osteuropäische Konkurrenz erstmals geballt auftritt.

Höher als beide sind als Zweite der Europa-Rangliste der junge Bartels-Rivale David Storl (20,70) und die EM-Dritte Carolin Nytra (7,92) über 60m Hürden einzuschätzen. Medaillentipp ist im Land des Europameisters Renaud Lavillenie auch Stabhochspringer Malte Mohr, Zweiter der Hallen-WM und mit 5,86m Nummer unter den Vier besten der Saison.

Zum Kreis der Überraschungen könnte der WM-Dritte Raul Spank (2,31) gehören. Vielleicht aber schlägt erneut die Stunde von Sebastian Bayer, der auch 2009 vor Turin eine nur wenig bessere Ausgangsposition hatte und beweisen will, dass sein Riesensatz bei Meisterschaften keine Eintagsfliege war.

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