Die deutschen Stabhochspringerinnen Silke Spiegelburg, Lisa Ryzih und Kristina Gadschiew haben allesamt das Finale bei der Hallen-EM der Leichtathleten in Paris erreicht.
Die deutschen Stabhochspringerinnen haben bei der Hallen-EM der Leichtathleten in Paris in voller Stärke das Finale erreicht. Silke Spiegelburg und Lisa Ryzih meisterten ohne Fehlversuch die geforderte Qualifikationshöhe von 4,55m, die Kristina Gadschiew im dritten Anlauf nahm. Souverän erreichte auch die neben Spiegelburg favorisierte Polin Anna Rogowska, Weltmeisterin von Berlin 2009, den Endkampf.
"Ich erwarte am Sonntag ein hochklassiges Finale, in dem die Medaillen mit ungefähr 4,80m weggehen werden. Allerdings hätte ich nach meinem überstandenen Infekt jetzt lieber noch einen Ruhetag", sagte Spiegelburg.
Stabhochspringer Malte Mohr hat im Schatten von Überflieger Renaud Lavillenie die Bronzemedaille gewonnen. Während Hallen-Vizeweltmeister Mohr 5,71m meisterte, sorgte Lokalmatador Lavillenie für das bisherige Highlight der Titelkämpfe und schraubte unter den Augen von Weltrekordler Sergej Bubka den französischen Rekord auf 6,03m. Der Weltjahresbeste ließ danach sogar die Weltrekordhöhe 6,16m auflegen, scheiterte jedoch. Bubkas Bestmarke steht seit 1993 bei 6,15m. Silber ging Lavillenies Landsmann Jérome Clavier mit 5,76m.
Die beiden weiteren deutschen Springer enttäuschten. Fabian Schulze landete nach gemeisterter Einstiegshöhe von 5,51m an 5,61m auf Platz sechs. Der zweimalige Hallen-Europameister Tim Lobinger, der noch die Qualifikation gewonnen hatte, riss nach übersprungenen 5,41m ebenfalls dreimal 5,61m und wurde Achter.
Spank springt klar an einer EM-Medaille vorbei
Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch scheiterte hingegen im Vorkampf. 1,89 m reichten für die in Paris geborene 20-Jährige nur zu Platz 15.
Und auch für Raul Spank stand der Tag unter keinem guten Stern. Der Hochspringer verpasste klar die erhoffte Medaille bei der Hallen-EM. Der 22 Jahre alte Dresdner scheiterte dreimal an 2,25m und wurde mit übersprungenen 2,20m Letzter unter den acht Finalisten. Spank war mit einer Saisonbestleistung von 2,31m nach Frankreich gereist.
In einem packenden Finale egalisierte Iwan Uchow (Russland) mit 2,38m die von ihm gehaltene Jahres-Weltbestleistung und siegte vor dem Tschechen Jaroslav Baba sowie seinem Landsmann Alexander Schustow (beide 2,34). Beim Versuch, den Hallen-Weltrekord des Kubaners Javier Sotomayor (2,43) um einen Zentimeter zu verbessern, scheiterte Uchow dreimal. Den Hallen-Europarekord hält seit dem 26. Februar 1988 Carlo Thränhardt mit 2,42m.
Im Dreisprung der Frauen übertraf Siegerin Simona La Manta aus Italien mit 14,60m die Jahres-Weltbestleistung von Katja Demut (14,47). Demut hatte als 15. den Endkampf klar verpasst.
Bayer holt Gold
Im Weitsprung verpassten Michelle Weitzel als 15. (6,44) und Nadja Käther als 17. (6,36) den Endkampf deutlich.
Weitspringer Sebastian Bayer hat erneut die Goldmedaille bei der Hallen-EM gewonnen und damit als erster Leichtathlet nach Robert Emmijan (UdSSR) im Jahr 1987 den Titel erfolgreich verteidigt. Zwei Jahre nach seinem sensationellen Europarekord von Turin von 8,71m reichten dem Hamburger bei den Titelkämpfen in Paris 8,16m zum souveränen Sieg vor dem Franzosen Kafétien Gomis (8,03).
Nach ungültigem ersten Versuch übernahm Bayer mit 8,10m im zweiten Durchgang die Führung und steigerte sich mit dem dritten Sprung auf die Siegesweite.
2009 hatte Bayer in Turin im ersten Versuch mit 8,29m deutschen Rekord gesprungen, danach drei Durchgänge ausgelassen und schließlich nach einem ungültigen Sprung im sechsten und letzten Durchgang die unglaublich anmutenden 8,71m erzielt.
Über 60m schied der Wattenscheider Christian Blum in schwachen 6,80 Sekunden im Vorlauf aus. Zuvor hatten Tobias Unger (Muskelverhärtung) und Martin Keller (Magen-Darm-Infekt) ihren Start im Sprint absagen müssen.
Schwanitz und Terlicki holen Silber und Bronze
Die Kugelstoßerinnen Christina Schwanitz und Josephine Terlicki haben mit Silber und Bronze die Medaillen Nummer vier und fünf für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) geholt.
21 Stunden nach dem Doppelsieg der Kugelstoßer Ralf Bartels und David Storl musste sich Schwanitz mit 18,65m knapp der Russin Anna Awdejewa (18,70) geschlagen geben. Terlecki sicherte sich mit im ersten Versuch erzielter persönlicher Bestleistung von 18,09m Platz drei. Schwanitz' 20 Jahre alte Vereinskollegin Sophie Kleeberg stieß mit 17,63m ebenfalls Hausrekord und wurde Siebte.
Mit ihrem Sieg über Schwanitz, die mit 18,87m europäische Jahresbeste ist, trat Awdejewa die Nachfolge der mittlerweile zurückgetretenen Petra Lammert an, die 2009 in Turin mit 19,66m den Titel gewonnen hatte.
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