Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) wird sich zum Jahresende von seinem Wurftrainer Werner Goldmann trennen.
Der 58-Jährige, der auch Diskus-Vizeweltmeister Robert Harting betreut, wird laut eines Berichts des "Deutschlandfunks" von der Doping-Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nach abschließender Prüfung als Dopingtäter in der früheren DDR angesehen.
Trennung zum Ende des Jahres
"Der Arbeitsvertrag mit Werner Goldmann wird am 31. Dezember 2008 auslaufen", sagte Norbert Brenner, stellvertretender DLV-Generalsekretär, im "Deutschlandfunk".
Vor den Olympischen Spielen im August in Peking hatte Werner Goldmann demnach wahrheitswidrig eine Ehrenerklärung unterschrieben, zu keiner Zeit in Doping-Praktiken verstrickt gewesen zu sein. Jetzt drohen dem Trainer weitere arbeitsrechtliche Konsequenzen.
Das Bundesinnenministerium (BMI) verlangt die Zurückzahlung der bei Olympia angefallenen Reise- und Aufenthaltskosten. Dies war ein Teil der Ehrenerklärung des DOSB, die Goldmann wie alle Betreuer unterschrieben hatte.
Ex-Kugelstoßer belastete Goldmann schwer
In der "ZDF"-Sendung "Frontal21" im Juli 2008 hatte der frühere DDR-Kugelstoßer Gerd Jacobs mitgeteilt, Anfang der 80er Jahre von Goldmann unter anderem mit dem Anabolikum Oral-Turinabol versorgt worden zu sein.
Bei Jacobs, einem vom Bundesverwaltungsamt staatlich anerkannten Dopingopfer, war vor wenigen Jahren wegen einer starken Schädigung des Herzens eine Herztransplantation notwendig geworden worden. Goldmann durfte nur unter Vorbehalt seinen Schützling Robert Harting sowie drei weitere Werfer in Peking betreuen.
Goldmann lehnte Gegenüberstellung ab
Die unabhängige Anti-Doping-Kommission des DOSB unter Vorsitz des Bundesverfassungsrichters a.D. Udo Steiner hatte Trainer Goldmann und Dopingopfer Jacobs am 21. November im Frankfurter "Haus des Sports" persönlich angehört, den Wunsch der Steiner-Kommission einer direkten Gegenüberstellung hatte Goldmann abgelehnt.
Bereits Ende der 90er Jahre hatten zwei ehemalige Athletinnen Goldmann vorgeworfen, ihnen als Minderjährige Dopingmittel gegeben zu haben. Ein Strafverfahren gegen ihn wurde damals gegen Zahlung von 2000 Euro eingestellt.
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