WM-Übertragung: Digel rechnet mit Klärung im März

Im Streit um die TV-Übertragung der Leichtathletik-WM im Sommer erwartet IAAF-Mitglied Helmut Digel in den nächsten beiden Wochen eine Entscheidung.

Noch im März ist offenbar eine Entscheidung darüber zu erwarten, ob ARD und ZDF nun doch Live-Bilder von der Leichtathletik-WM in Daegu/Südkorea (27. August bis 4. September) zeigen.

"Ich rechne mit einer Klärung in den beiden nächsten Wochen", sagte Helmut Digel, als Council-Mitglied des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF für Marketing und Fernsehen zuständig.

Abbruch der Verhandlungen im Januar

Die beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten hatten nach einem offenen Brief der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft erklärt, sie wären bereit zur Fortsetzung der Gespräche mit dem IAAF-Rechtevertreter ICE.

Die Verhandlungen waren im Januar abgebrochen worden, weil die Sender offenbar weit davon entfernt waren, das von IAAF-Seite gegenüber dem letzten Vertrag bereits um 20 Prozent reduzierte Angebot zu akzeptieren.

EM-Triumphe als Faustpfand

Digel glaubt, dass die deutschen Athleten durch ihre hervorragende Präsentation mit drei Siegen und zehn Medaillen bei der Hallen-EM am Wochenende in Paris gute Argumente dafür geliefert haben, dass die WM in Daegu live ins öffentlich-rechtliche Fernsehen gehört: "Die Mannschaft war fantastisch. Etliche Athleten haben gezeigt, dass sie zur Weltklasse zählen. Und dies alles war nicht zu sehen bei ARD und ZDF. Die ARD hatte die Rechte, aber sendete nicht. Doch man ließ Eurosport die Möglichkeit zur Übertragung."

"Wir sehen uns als Vermittler"

Die Entscheidung über Live-Bilder aus Daegu könnte fast parallel zur Diskussion über dieses Thema im Deutschen Bundestag fallen.

Der Sportausschuss befasst sich am 23. März mit der Frage, ob es Leitlinien für "ARD" und "ZDF" hinsichtlich der Übertragung einer bestimmten Kategorie internationaler Events geben könnte.

Die Sportausschuss-Vorsitzende und DLV-Vizepräsidentin Dagmar Freitag sagte: "Wir sehen uns als Vermittler, denn man darf hier niemanden an den Pranger stellen. Wichtig ist, dass eine Lösung im Sinne der Leichtathletik gefunden wird."