Der südafrikanische Leichtathletik-Verband SAS hat sich öffentlich bei 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya entschuldigt. Präsident Leonard Chuene musste seinen Platz räumen.
Im Skandal um 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya musste am Donnerstag der Präsident des südafrikanischen Leichtathletik-Verbandes (SAS) seinen Chefsessel räumen. Leonard
Chuene wurde samt Präsidium von der South African Sports Confederation and Olympic Comitee (SASCOC) suspendiert, nachdem sein Verband zuvor Abbitte für das Fehlverhalten im Fall der 800-Meter-Weltmeisterin geleistet hatte.
Die Entschuldigung war eine Reaktion auf die Kritik des Afrikanischen National-Kongresses (ANC), der im Oktober festgestellt hatte, ASA und seine Ärzte müssten nun Verwantwortung übernehmen.
Bedingungslose Entschuldigung gefordert
"Der südafrikanische Leichtathletik-Verband wünscht, öffentlich zu machen, dass er sich bedingungslos entschuldigt bei Caster Semenya und ihrer Familie, dem südafrikanischen Präsidenten und den Südafrikanern für die Behandlung ihres Geschlechtstests und die anschließenden Konsequenzen", heißt es in einem ASA-Statement von Donnerstag.
Weiter wird verlautbart: "Die ASA-Führung möchte eine Diskussion des Falles bei einem Treffen mit Caster, ihrer Familie und der Regierung."
Chuene und Präsidium vorerst suspendiert
Dazu kommt es zumindest nicht mehr unter Führung von Chuene. In einem Statement von SASCOC heißt es, Chuene und sein Präsidium seien "mit sofortiger Wirkung bis zum Abschluss eines Untersuchungsverfahrens und weiteren notwendigen Schritten" suspendiert.
Sie hätten ASA, die Leichtathletik, SASCOC und den Sport im allgemeinen in Misskredit gebracht.
SASCOC erwägt Schritte gegen Weltverband IAAF
SASCOC erklärte, man erwäge auch Schritte gegen den Leichtathletik-Weltverband IAAF, der die Privatsphäre von Caster Semenya verletzt habe. Die IAAF hatte öffentlich gemacht, Testergebnisse von Semenya aus Südafrika und der WM in Berlin hätten ergeben, dass Semenya ein Hermaphrodit (Zwitter) ist.
Derzeit untersucht SASCOC die Umstände des Geschlechtstests bei Semenya. "Uns ist bewusst, dass die Menschen verärgert und enttäuscht sind, aber wir müssen ein faires Verfahren finden, um die Wahrheit aufzudecken", sagte dessen Präsident Gideon Sam.
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