19,73: Bolt entreißt Gay Jahresweltbestzeit

SPOX
07. Juli 201310:44
Wieder eine Liga für sich: Usain Bolt lief in Paris Jahresweltbestleistung über 200 Metergetty
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Usain Bolt hat wieder mal ein Ausrufezeichen gesetzt. Beim Diamond-League-Meeting in Paris verbesserte der Jamaikaner die Jahresweltbestzeit über 200 m auf 19,73 Sekunden und meldete sich im Duell mit seinem Dauerrivalen Tyson Gay zurück.

Nach dem erfolgreichen Konter im Duell mit Tyson Gay gab sich der "Blitz" selbstkritisch. "Wenn ich mir eine Note geben müsste, wäre es eine 7 oder 6,5 von 10, denke ich", sagte Sprint-Superstar Usain Bolt nach seinem 200-m-Erfolg beim Diamond-League-Meeting in Paris.

Dabei hatte der Jamaikaner seinem Dauerrivalen Gay gerade mit 19,73 Sekunden die Jahresweltbestzeit weggeschnappt und damit damit die passende Antwort auf die starken Auftritte des US-Stars in den vergangenen Wochen geliefert.

"Technik bei weitem nicht perfekt"

So richtig interessierte das den Jamaikaner aber nicht: "Ehrlich gesagt, ist mir die Bestzeit egal." Es komme vielmehr darauf an, zu sehen, "woran ich noch zu arbeiten habe".

Rund einen Monat vor der Leichtathletik-WM in Moskau (10. bis 18. August) sieht Bolt immer noch viel Steigerungspotenzial: "Ich kann die letzten 50 Meter der Kurve besser laufen. Meine Technik war bei weitem nicht perfekt."

Vor rund 60.000 Zuschauern im Stade de France siegte der zweimalige Dreifach-Olympiasieger trotzdem - vor allem dank einer gewohnt starken zweiten Rennhälfte. Landsmann Warren Weir (19,92) und Lokalmatador Christophe Lemaitre (20,07) waren ohne Chance, Bolt blieb Hundertstel unter Gays Marke bei den US-Meisterschaften vor zwei Wochen.

Wie immer begann die große Show des sechsfachen Olympiasiegers bereits vor dem Rennen: In einem offenen 2CV, der legendären "Ente" von Citroën, wurde der Jamaikaner ins Stadion gebracht, das Spiel mit der Kamera und die ikonische Bogenschützen-Geste waren in der Inszenierung inklusive. Bolts Auftritt versprach viel - und das Rennen erfüllte die Erwartungen.

"Es wird eine riesige Show"

Bereits zur Hälfte der Kurve hatte Bolt seinen zweiten großen Konkurrenten Weir eingeholt, auf den letzten 40 Metern zündete der 26-Jährige endgültig den Turbo und legte mit der Weltjahresbestzeit eine deutliche Kampfansage mit Blick auf die Weltmeisterschaften hin: "Alles spricht für großartige Wettkämpfe. Es wird eine riesige Show, der absolute Höhepunkt."

Zuletzt hatte der Jamaikaner nach jahrelanger Dominanz in Gay wieder einen Widersacher auf höchstem Niveau und Augenhöhe bekommen. Momentan ist Gay, der in Paris nicht am Start war, über 100 m mit 9,75 Sekunden der schnellste Mann des Jahres, Bolt liegt mit 9,94 Sekunden nur auf Platz vier. Ex-Weltmeister Gay war am Donnerstag beim Diamond-League-Meeting in Lausanne zum fünften Mal in diesem Jahr eine bessere Zeit als Bolt gelaufen.

Das soll sich schnell wieder ändern. "Jedes Rennen ist ein Schritt. Es kommt darauf an, zu sehen, woran ich noch zu arbeiten haben", sagte Weltrekordhalter Gay nach den 200 Metern von Paris. Gleiches gelte für die Königsdisziplin über die halbe Distanz. Und überhaupt: "Siege sind immer gut für das Selbstvertrauen."