Das deutsche Leichtathletik-Team wird bei der WM in Berlin gar nicht so schlecht abschneiden, wie viele Fans vielleicht befürchten. Es gibt zahlreiche Medaillenchancen und mit Ariane Friedrich im Hochsprung die größte Chance auf eine Goldmedaille. SPOX macht den Medaillencheck des DLV-Teams.
Eine jämmerliche Bronzemedaille. Das war alles, was das DLV-Team bei den olympischen Spielen in Peking einsammelte. Der Tiefpunkt. Nur ein Jahr später die WM im eigenen Land. Gibt es in Berlin etwa schon wieder ein Debakel?
Nein! Die deutsche Leichtathletik ist wieder auf dem aufsteigenden Ast. Zahlreiche junge Talente machen Hoffnung für die Zukunft. Und auch wenn sich einige davon verletzt haben und nicht starten, bleiben noch 13 Medaillenkandidaten übrig.
SPOX stellt Goldhoffnungen, Medaillenkandidaten und Athleten vor, denen entweder die Zukunft gehört, oder die für eine Überraschung gut sind.
Die Goldhoffungen:
Ariane Friedrich (Hochsprung)
Ariane Friedrich, 25 Jahre alt, geboren in Thüringen, ein "stolzes und starkes Lebewesen" - sagt sie selbst von sich. Stolz und stark war sie bei der WM-Generalprobe, dem Istaf in Berlin. Dort sprang sie vor einigen Wochen 2,06 Meter - deutschen Rekord. Aber viel wichtiger noch: Sie schlug ihre große Rivalin um Gold, die Kroatin Blanca Vlasic. Beide Springerinnen sind sehr extrovertiert, Kampfschreie und Siegerposen nach erfolgreichen Sprüngen gehören zum Pflichtprogramm. Beide lieben Psychospielen. Allerdings war Friedrich darin zuletzt oft besser. Vlasic reagiert in Interviews zunehmend genervt, wenn sie auf Friedrich angesprochen wird. Friedrich vs. Vlasic: Nicht nur die größte deutsche Goldchance, sondern sicher auch eine große Show. Eines der prickelndsten Duelle der WM - Prädikat sehenswert!
Entscheidung: Donnerstag, 20. August, 19.10 Uhr
Christina Obergföll (Speerwurf)
Wie kann eine Athletin Goldhoffnung sein, wenn sie nicht einmal deutsche Meisterin geworden ist? Geht, wenn sie so ein Muster an Inkonstanz ist wie zuletzt Christina Obergföll. 62,09 Meter und die Pleite gegen Steffi Nerius bei den deutschen Meisterschaften waren schwach. Auch danach setzte es noch ein paar empfindliche Niederlagen.
Aber da ist auch noch die andere Christina Obergföll, die bei allen Großereignissen der letzten Jahre auf den Punkt da war und Medaillen geholt hat - und die mit 68,59 m und 68,40 m die beiden weitesten Würfe des Jahres gezeigt hat. Wenn in Berlin alles passt, ist Obergföll selbst von der Favoritin Barbora Spotakova aus Tschechien kaum zu schlagen. Wenn nichts passt, kann aber auch der Endkampf schon zu einer großen Hürde werden. Wer weiß schon, was gerade in der Wundertüte drin ist...
Entscheidung: Dienstag, 18. August, 19.25 Uhr
Von Bayer bis Nerius: Die deutschen Medaillenhoffnungen
Die Medaillenhoffnungen:
Sebastian Bayer (Weitsprung)
Bayer hat am 8. März die Leichtathletik-Welt und wohl auch sich selbst geschockt, als er in der Halle 8,71 Meter weit gesprungen ist. Weiter ist in der Halle nur ein gewisser Carl Lewis einmal gesprungen. Lange danach hatte Bayer Probleme, diese Leistung zu bestätigen. Erst bei den deutschen Meisterschaften unterstrich er mit 8,49 Metern seine Medaillenambitionen. "Vor vier, fünf Jahren wäre ich damit wohl Weltranglisten-Erster gewesen", sagt Bayer im SPOX-Interview. Ist er diesmal aber nicht, denn das Niveau im Weitsprung ist enorm. Dwight Phillips (im SPOX-Interview) ist mit 8,74 Metern Weltjahresbester, und auch Irving Saladino (8,63 m) und Godfrey Mokoena (8,50 m) sind 2009 im Freien schon weiter gesprungen als Bayer. Aber wenn Bayer seine Nerven im Griff hat und den Druck beim Heimspiel aushält, ist auf jeden Fall Edelmetall drin.
Entscheidung: Samstag, 22. August, 18.05 Uhr
Ralf Bartels (Kugelstoßen)
Zugegeben, es wird verdammt schwer für Bartels, eine Medaille zu holen, denn die Konkurrenz scheint übermächtig. Der Deutsche ist mit 21,11 Metern 2009 nur die Nummer sechs der Welt, der Pole Tomasz Majewski (21,95 m) sowie die drei US-Amerikaner Reese Hoffa (21,89 m), Christian Cantwell (21,82 m) und Daniel Taylor (21,78 m) sind von ihren Bestweiten her Bartels meilenweit voraus. Aber beim Kugelstoßen der Männer gibt es fast immer Favoriten, die straucheln - und dann ist Bartels der Erste, der solch eine Schwäche dank seiner großen Erfahrung ausnutzen kann.
Entscheidung: Samstag, 15. August, 20.15 Uhr
Robert Harting (Diskuswurf):
Wo soll Harting eine Medaille gewinnen, wenn nicht in seinem Heimstadion in Berlin? Der Marzahner hofft, "dass mir noch zwei, drei Adern mehr wachsen und ich noch weiter werfe." Weit geworfen hat der Vize-Weltmeister von 2007 in diesem Jahr schon. 68,10 Meter bedeuten Platz fünf in der Weltrangliste. Damit ist ab Silber alles drin. Einzig unschlagbar scheint der Este Gerd Kanter zu sein. Acht der zehn weitesten Würfe des Jahres kamen von ihm. Seine Jahresbestweite steht bei unglaublichen 71,64 Metern. Für Harting geht es gegen Altstar Virgilijus Alekna, Piotr Malachowski und Casey Malone.
Entscheidung: Mittwoch, 19. August, 20.10 Uhr
Markus Esser (Hammerwurf)
Platz neun in der Bestenliste des Jahres spricht nicht unbedingt für eine Medaillenchance, aber in kaum einer Disziplin liegt die Weltspitze so dicht zusammen wie im Hammerwurf. Esser hat 2009 79,43 Meter geschafft. Verbessert er sich in Berlin nur um einen Meter, ist er schon Dritter der Welt. Dennoch ist klar: Die Medaillenfavoriten sind andere. Vor allem der Ungar Krisztian Pars mit einer Jahresbestweite von 81,43 Metern. Zum Vergleich: Essers persönliche Bestleistung liegt bei 81,10 Metern.
Entscheidung: Montag, 17. August, 18.05 Uhr
Andre Höhne (Gehen)
Höhne wird in Berlin zwei Stadtrundgänge durch seine Heimat machen. Wie Harting kommt er aus der Hauptstadt, doch während für den Diskuswerfer ein Ring wie der andere ist, kann Höhne in den Straßen Berlins von echter Ortskenntnis profitieren. Außerdem werden all seine Freunde und Verwandten an der Strecke stehen und ihn anfeuern. Schon 2007 in Osaka stand Höhne kurz vor einer WM-Medaille, bis ihm die Kampfrichter vor dem Stadion den falschen Weg wiesen. Demoralisiert und erschöpft brach Höhne wenig später im Stadion bewusstlos zusammen. Das soll ihm nicht noch einmal passieren, denn rund um das Olympiastadion in Berlin kennt er sich aus.
Entscheidungen: 20 km, Sa., 15. August, 13 Uhr; 50 km, Fr., 21. August, 9.10 Uhr
Malte Mohr/Björn Otto/Alexander Straub (Stabhochsprung)
Beim deutschen Trio gilt die Devise: Hauptsache, einer kommt durch. Denn durch Konstanz hat in diesem Jahr noch kein DLV-Athlet bestochen. Die beiden Jungen Mohr und Straub haben vielleicht mehr Potenzial, aber der 31-Jährige Otto könnte dank seiner Erfahrung die besten Nerven haben. Sicher ist: Über 5,80 Meter wird einer von ihnen springen müssen, wenn er eine Medaillenchance haben will. Und dann muss noch ein Favorit patzen, damit eine deutsche Medaille herausspringt. Renaud Lavillenie (6,01 m), Steven Hooker (5,95 m) und Romain Mesnil (5,82 m) waren 2009 zu gut und zu konstant.
Entscheidung: Samstag, 22. August, 18.15 Uhr
Betty Heidler (Hammerwurf)
Wenn Speerwerferin Christina Obergföll eine Wundertüte ist, ist Betty Heidler ein ganzer Wunderkarton. Bei ihr ist von WM-Titel bis Aus im Vorkampf alles drin. Als Nummer fünf der Welt fehlen ihr mit 75,83 m nicht einmal eineinhalb Meter auf die Weltjahresbeste Anita Wlodarczyk aus Polen. Neben Wlodarczyk ist aber auch die wegen Dopings gesperrte Tatjana Lysenko zurück, was es für Heidler nicht einfacher macht, ihren WM-Titel aus Osaka 2007 zu verteidigen. Sie sagt zwar selbstbewusst: "Mein Ziel ist die Titelverteidigung." Aber bei Olympia 2008 war ihr Ziel sicher auch nicht, den Hammer ins Fangnetz zu schleudern und als Neunte im Vorkampf rauszufliegen. Hol eine Medaille Betty, dann sind wir alle happy.
Entscheidung: Samstag, 22. August, 19.30 Uhr
Steffi Nerius (Speerwurf)
Und noch ein Vergleich mit Goldhoffnung Obergföll. Während die eine wenig konstant ist, dafür aber immer mal einen Kracher raus haut, ist die andere, Nerius, ein Muster an Beständigkeit. Die 37-Jährige wird auf jeden Fall zwischen 63 und 65 Metern werfen, darauf kann man bei ihr Geld setzen. Eine solche Weite kann zumindest für Bronze reichen. Aber: Nerius ist sich in diesem Jahr nicht immer treu geblieben. Einmal ist ihr der Speer ausgerutscht und 66,82 Meter weit geflogen. Passiert ihr so ein "Missgeschick" noch einmal, ist vielleicht sogar mehr drin als Bronze. Es wäre ihr bei ihrer letzten WM zu gönnen.
Entscheidung: Dienstag, 18. August, 19.25 Uhr
Nadine Kleinert (Kugelstoßen)
Gut, dass sie sich nach Olympia 2008 doch nicht für einen Wechsel zum Boxen entschieden hat. Nadine Kleinert ist im zarten Alter von 33 Jahren nämlich noch einmal ganz gut drauf. Mit 19,80 Metern ist sie Weltranglisten-Sechste und durchaus eine Kandidatin für eine Wiederholung ihre Bronzemedaille von Osaka 2007. Gold wird allerdings nur über die Neuseeländerin Valerie Vili gehen. Sie schaffte die sieben weitesten Stöße des Jahres. Ihre Bestweite: 20,69 Meter.
Entscheidung: Sonntag, 16. August, 20.20 Uhr
Jennifer Oeser/Lilli Schwarzkopf/Julia Mächtig (Siebenkampf)
Gleiches Motto wie bei den Stabhochspringern: Eine muss durchkommen. Die besten Karten hat Jennifer Oeser. Sie schaffte in Ratingen 6442 Punkte, Platz vier in der Welt mit nur drei Punkten Rückstand auf die Dritte Hanna Melnychenko. Da beim Siebenkampf aber immer alles schief gehen oder auch alles klappen kann, sind Lilli Schwarzkopf (6355 Punkte) und Julia Mächtig (6320 Punkte) auf keinen Fall chancenlos. Wer weiß, ob die beiden Weltjahresbesten Jessica Ennis (6587 Punkte) und Nataliya Dobrynska (6558 Punke) ohne Patzer durch die sieben Disziplinen kommen...
Entscheidung: Samstag, 15. August und Sonntag, 16. August
4x100m-Staffel der Frauen
Sprint? Deutschland? Medaillenchance? Ja, so etwas gibt es wirklich! Unsere Sprint-Mädels Verena Sailer, Anne Möllinger, Cathleen Tschirch und Marion Wagner haben das tatsächlich drauf. Okay, gegen die USA und Jamaika ist kein Kraut gewachsen, wenn sie den Stab nicht verlieren, aber mit einer Zeit von 43,12 Sekunden ist das DLV-Quartett Europas Nummer eins. Und dass eine deutsche Staffel den Stab verliert, kommt so gut wie nie vor.
Entscheidung: Samstag, 22. August, 20 Uhr
Von Spiegelburg bis Storl: 10 Athleten im Fokus
10 Athleten im Fokus
Silke Spiegelburg (Stabhochsprung)
Okay, im Stabhochsprung der Frauen ist das ja alles eine ganz einfache Sache. Platz eins ist an Jelena Issinbajewa vergeben. Grundsätzlich. Immer. Überall. Aber danach wird es erst so richtig interessant. Für Silber und Bronze kommt eine ganze Reihe von Damen in Frage. Unter anderem auch Silke Spiegelburg. Die 23-Jährige liegt mit 4,70 Metern in der Weltjahresbestenliste auf Rang sechs. Mal schauen, ob die Siebte von Peking in Berlin vielleicht eine neue persönliche Bestleistung aufstellt. Dass sie frech ist, hat sie schon 2005 bewiesen. Damals stellte sie in Münster mit 4,48 Meter einen neuen Junioren-Weltrekord auf - und nahm ihn einer gewissen Jelena Issinbajewa ab.
Entscheidung: Montag, 17. August, 18.45 Uhr
Carolin Nytra (100 Meter Hürden)
Gestatten, Carolin Nytra, also known as die Freundin von Weitsprung-Ass Sebastian Bayer, die ihn zu Höchstleistungen treibt.
Aber Nytra ist nicht nur Freundin, sie hat sich selbst in den erweiterten Kreis der internationalen Spitze geschoben. 12,78 Sekunden stehen für Nytra in diesem Jahr zu Buche. Nicht schlecht, aber noch fehlt ein Tick ganz nach oben. Sie hat auf jeden Fall Außenseiterchancen auf eine Final-Teilnahme.
Generell sind die 100 Meter Hürden so offen wie nie. Es fehlt nicht nur die Schönste (Susanna Kallur/verletzt), es fehlt auch die Schnellste (Lolo Jones/nicht qualifiziert).
Entscheidung: Mittwoch, 19. August, 21.15 Uhr
Franka Dietzsch (Diskuswurf)
2008 war ein Seuchenjahr für Franka Dietzsch. Wegen diverser gesundheitlicher Probleme musste die dreimalige Weltmeisterin die Teilnahme an den Olympischen Spielen absagen. Auch in dieser Saison ist Dietzsch in der Weltjahresbestenliste nicht ganz vorne zu finden, mit Nadine Müller ist selbst eine eigene Teamkollegin vor ihr. Topfavoritinnen auf Gold sind Stephanie Brown Trafton (USA) und Natalya Sadova (RUS), aber Vorsicht vor der alten Franka. Im Training fliegt der Diskus nach eigenen Angaben schon wieder ziemlicht weit. Nicht auszuschließen, dass die 41-Jährige in Berlin noch mal richtig einen raus haut.
Entscheidung: Freitag, 21. August, 20.20 Uhr
Verena Sailer (100 Meter)
Nein, Deutschland wird keine Sprinterin im 100-Meter-Finale haben. So verrückt wird es nicht. Aber mit Verena Sailer hat der DLV wieder eine schnelle Frau, mit der man sich auf und neben der Bahn sehen lassen kann. 2009 liegt Sailer in Europa sogar auf Rang zwei. 11,18 Sekunden lief die 23-Jährige bei der deutschen Meisterschaft, beim Meeting in Wattenscheid steigerte sie sich sogar auf 11,11 Sekunden. Zugegeben, mit Windunterstützung, aber dennoch sehr respektabel. Das Halbfinale könnte Sailer packen. Den Titel werden wohl Jamaika (Kerron Stewart, Shelly-Ann Fraser) und die USA (Carmelita Jeter) unter sich ausmachen.
Entscheidung: Montag, 17. August, 21.35 Uhr
Pascal Behrenbruch (Zehnkampf)
Es hätte alles so schön sein können. Als Michael Schrader in Götzis mit 8522 Punkten auftrumpfte und sich mit einem Schlag zum Medaillenkandidaten aufschwang, freute sich der Leichtathletik-Fan schon auf einen Sensations-Zehnkampf in Berlin. Wie bei Frank Busemann mit einem deutschen Zehnkämpfer mitfiebern, das wäre was gewesen. Doch Schrader ist verletzt. Bitter. Aber Schluss jetzt mit dem Gejammer: Es gibt ja noch Pascal Behrenbruch. Der 24-Jährige von der LG Eintracht Frankfurt hat in diesem Jahr zwar "nur" 8374 Punkte zu bieten, aber auch er ist für eine Sensation gut. Wenn er den Weitsprung "überlebt" und sich zur Abwechslung mal in keiner Disziplin einen groben Patzer leistet, ist sogar eine Medaille drin. Topfavoriten sind aber andere: Zum einen Tom Pappas - klar, den kennt man. Und dann noch ein junger Kubaner: Leonel Suarez. Es wird auch ohne Schrader spannend.
Entscheidung: Donnerstag, 20. August, 21.15 Uhr
Mark Frank (Speerwurf)
Pitkämäki oder Thorkildsen? Thorkildsen oder Pitkämäki? Weltmeister (der Finne) oder Olympiasieger (der Norweger)? Es läuft alles auf das skandinavische Duell heraus, auch wenn man auf einen Letten aufpassen muss. Vadims Vasilevskis warf den Speer in diesem Jahr einfach mal locker über 90 Meter und wollte damit wohl sagen, dass sich die beiden Topstars warm anziehen können. Aus deutscher Sicht ist ein Blick auf das Speerwurf-Finale auch lohnenswert, denn Mark Frank kommt nach drei verletzungsreichen Jahren immer besser in Form. 83 oder 84 Meter hat er locker drin, das Olympiastadion liegt ihm außerdem.
Entscheidung: Sonntag, 23. August, 16.20 Uhr
David Storl (Kugelstoßen)
Deutsche Männer können Kugeln stoßen. Konnte Oliver-Sven Buder, kann Ralf Bartels und jetzt kommt David Storl. Der 19-jährige Schüler vom Sportgymnasium Chemnitz hat es sich 2009 zum Hobby gemacht, den Junioren-Weltrekord zu verbessern. Wieder und immer wieder. Storl war der erste Jugendliche, der die 22-Meter-Marke überwinden konnte. Aktuell steht seine Bestmarke bei 22,73 Meter. Mit der "Erwachsenenkugel" hat er auch schon 20,43 Meter zu Buche stehen. DER Mann der Zukunft, in Berlin sollte man ihn sich schon mal anschauen.
Entscheidung: Samstag, 15. August, 20.15 Uhr
Robin Schembera (800 Meter)
"Bei der WM möchte ich den Afrikanern ein bisschen einheizen, möglich ist alles", sagt Robin Schembera. Das ist mal eine Ansage. Der 20-Jährige war 2007 Junioren-Europameister und er hat das Potenzial, auch bei den Senioren für Furore zu sorgen. Schembera ist ein Wettkampftyp, der sich nicht in die Hose macht und in Berlin angreifen will. Und das, obwohl er einen Nachteil hat. "Ich trainiere nur mit Mädels, das ist ein bisschen blöd, wenn man Dauer- oder Tempoläufe macht und man muss ihnen Vorsprung lassen und dann hinterher rennen", erzählte Schembera. Großer Goldfavorit ist der erst 20 Jahre alte Sudanese Abubaker Kaki, der 2009 alles dominiert hat. Auch immer gefährlich: Der spurtstarke Yuriy Borzakovskiy.
Entscheidung: Sonntag, 23. August, 17.25 Uhr
Raul Spank (Hochsprung)
Raul Spank ist ein kluges Köpfchen. Davon konnten sich die Fernsehzuschauer letztens bei einem Auftritt im "Sportstudio" überzeugen. Ein Motto von Spank: Sapere aude. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Der Olympia-Fünfte steht in diesem Jahr bei 2,31 Meter. Wenn er eine Medaille haben will, braucht er eine neue persönliche Bestmarke. Die steht bei 2,32 Meter und das reicht nicht. Gleich drei Springer haben nämlich 2009 schon 2,35 Meter stehen: US-Boy Andra Manson und die beiden Russen Ivan Ukhov und Yaroslav Rybakov.
Entscheidung: Donnerstag, 20. August, 19.10 Uhr
Stefan Eberhardt (1500 Meter)
Kurze Quizfrage: Wer war eigentlich 1997 der letzte deutsche Mittelstreckler, der in einem WM-Finale stand. Wer es nicht mehr weiß, ist nicht schlimm, Rüdiger Stenzel haben wohl die wenigsten noch im Kopf. Stefan Eberhardt könnte die deutsche Flaute im Mittelstrecken-Bereich beenden. Beachtliche 3:33,92 Minuten hat er in dieser Saison vorzuweisen. Das Halbfinale muss mindestens möglich sein. In Sachen Gold heißt es: Mehdi Baala gegen ganz Kenia. Der Franzose ist wohl der einzige, der den ersten kenianischen 1500-Meter-weltmeister verhindern kann.
Entscheidung: Mittwoch, 19. August, 20.25 Uhr
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