Sieben Meerengen, fünf Kontinente, keine Hilfsmittel: Nathalie Pohl bewältigte in den vergangenen acht Jahren als erste Deutsche Frau die Ocean's Seven.
Sie schwamm im Dunkeln, bei Kälte und durch Schwärme giftiger Quallen. Neoprenanzug? Nicht erlaubt. Als Nathalie Pohl am Sonntagnachmittag nach mehr als 40.000 Armzügen und elf Stunden das Ufer Schottlands erreicht hatte, war ihr Traum erfüllt - und selbst Jürgen Klopp gratulierte begeistert per Instagram. Die 29 Jahre alte Extremschwimmerin meisterte als erste deutsche Frau die Ocean's Seven, sieben berüchtigte Meerengen weltweit, vor Neuseeland oder Japan, im Ärmelkanal oder in der Straße von Gibraltar.
"Mein ganzer Rachenraum ist extrem geschwollen und die Unterkühlung war extrem, das hat eine Nacht gedauert, bis ich wieder einigermaßen okay war", sagte Pohl im SID-Gespräch am Dienstag, als der Stolz die körperlichen Strapazen langsam beiseite schob: "Heute Nacht kam es so ein bisschen. Aber bis es so wirklich bei mir angekommen ist, dauert es noch ein paar Tage."
Im Nordkanal zwischen dem nordirischen Gobbins und Portpatrick in Schottland lag die Wassertemperatur bei durchschnittlich 14 Grad Celsius. "Das war schon alles sehr grenzwertig und extrem hart", sagte Pohl, die trotz akribischer Vorbereitung über ihre Grenzen hinausgehen musste: "Irgendwann muss man einfach gucken, wie lange der Körper das überhaupt noch aushält."