Daniel Deußer hat beim Olympiasieg des Briten Ben Maher die Durststrecke der deutschen Springreiter nicht beenden können, das Warten auf die erste Einzelmedaille bei Olympischen Spielen seit Athen 2004 geht weiter. Der Weltranglistenerste aus Wiesbaden leistete sich am Mittwoch im Finale in Tokio auf der elfjährigen Stute Killer Queen zwei Abwürfe. Mit acht Strafpunkten belegte Deußer in der Endabrechnung den enttäuschenden 18. Platz.
"Es ist enttäuschend", sagte Deußer anschließend: "Das Pferd hat sich toll angefühlt - ich muss einfach besser reiten." Es sei "ein sehr schwieriger Kurs" gewesen: "Killer Queen war beeindruckt, sie ist im ersten Teil des Kurses sehr vorsichtig gestartet."
Gold gewann im Stechen Topfavorit Maher mit Explosion vor dem Schweden Peder Fredricsson mit All In und Maikel van Vleuten (Niederlande) mit Beauville.
Seit Bronze für Marco Kutscher vor 17 Jahren sind die deutschen Springreiter im Einzel-Wettbewerb stets leer ausgegangen. In Tokio fehlten Christian Ahlmann und Weltmeisterin Simone Blum, da ihre Top-Pferde Dominator und Alice nicht fit genug für ein großes Championat sind.
Vor fünf Jahren in Rio hatte Deußer Bronze mit der Mannschaft gewonnen. Der 39-Jährige hatte am Dienstag als einziger eines deutschen Trios die Qualifikation überstanden, Andre Thieme (Plau am See) und Christian Kukuk (Riesenbeck) scheiterten.
In der Teamwertung am Samstag (12 Uhr) ist Edelmetall das erklärte Ziel. "Die Mannschafts-Entscheidung hat für uns oberste Priorität", hatte Bundestrainer Otto Becker im Vorfeld gesagt. Maurice Tebbel (Emsbüren) auf Don Diarado ist für den Nationenpreis gesetzt, auf die beiden anderen Starter hat sich Becker noch nicht festgelegt.