"Ich habe den Putt 50 oder 60 Mal gesehen"

Florian Regelmann
08. Januar 201314:29
Für immer unvergessen: Martin Kaymer... to retain the Cup! Getty
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Martin Kaymer hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Beim Ryder Cup wurde er zu Europas Helden, davor gab es auch ein paar Tiefen. Im SPOX-Interview blickt der 27-Jährige auf seine Saison 2012 zurück und spricht über den Putt seines Lebens. Weitere Themen: Die Ausladung bei "Wetten, dass ..?" und ein Gemälde-Streit.

SPOX: In Ihrem letzten Turnier des Jahres hat es bei der Nedbank Golf Challenge doch noch mit einem Sieg geklappt. Wie wichtig war es, 2012 nicht ohne Sieg beenden zu müssen?

Martin Kaymer: Es war extrem wichtig. Ich hatte seit 2008 jedes Jahr mindestens zwei Turniere gewonnen und jetzt sind mir ein bisschen die Events ausgegangen. Ich habe seit einiger Zeit sehr gut gespielt, aber es hat sich nie wirklich in den Ergebnissen widergespiegelt. Es wäre schade gewesen, wenn ich 2012 ohne Turniersieg geblieben wäre. Klar kann man mal ein Jahr auch ohne Sieg sein, aber für mich wäre es schwierig gewesen, damit umzugehen. Deshalb war der Sieg jetzt wirklich wichtig, auch im Hinblick auf die nächste Saison. Und auch wenn nur zwölf Spieler mitgespielt haben, war es ein stark besetztes Feld. Zudem gab es viele Weltranglistenpunkte. Entscheidend war aber, wieder in den Winner's Circle reinzukommen.

SPOX: Wie fällt Ihr generelles Fazit der Saison 2012 aus? Es gab unglaubliche Höhen, aber auch Tiefen...

Kaymer: Ich glaube, dass es für viele Menschen, ob Fans oder Medien, bei mir in diesem Jahr mehr Tiefen als Höhen gab. Das gilt aber nicht für mich persönlich. Ich habe mich golferisch so enorm weiterentwickelt. Wenn ich die Verbesserungen, die ich angegangen bin, mit dem kombinieren kann, was ich ohnehin schon beherrsche, wenn das alles zusammenläuft und feingeschliffen ist, dann kann da etwas richtig Gutes draus werden. Ich muss nur Step by Step weitermachen, dann wird das auch funktionieren. Ich habe in dieser Saison viel über mich gelernt, nicht nur als Golfer, sondern auch als Mensch. Dass du dran bleiben musst, dass du an dich glauben musst. Dass ich solche Phasen, in denen es mal Gegenwind gibt, durchstehen kann. Das ist gut zu wissen.

SPOX: Was haben Sie sich gedacht, wenn Sie die Kritik in diesem Jahr gelesen haben?

Kaymer: Viele Leute haben sich meinetwegen unnötigen Stress gemacht. Ich habe mich gefragt: Warum machen sich Leute so viele Gedanken über mich und grübeln, obwohl ich entspannt bin? Viele haben es natürlich nicht verstanden, warum ich als Nummer eins etwas an meinem Schwung verändern wollte und ich verstehe sie. Als Fan willst du den Sportler erfolgreich sehen, du willst unterhalten werden, darum geht es ja. Aber es geht eben nicht immer alles so einfach und schnell.

SPOX: Vor allem die verpassten Cuts bei der Open Championship und bei der PGA Championship waren Tiefpunkte. Was war die schwierigste Phase?

Kaymer: Mental war es zwischen der US Open und der Open Championship am schwierigsten. Bei der US Open hat mich einzig und allein mein kurzes Spiel gerettet, aber ich habe nicht gut gespielt. Es gab keine Phase, in der ich an meinem Weg gezweifelt habe. Ich wusste, ich tue das Richtige. Aber wenn du den Erfolg nicht siehst, ist es zwischendurch schon auch schwierig und kraftraubend. Ich habe dann noch einmal extrem hart mit Günter (Kessler, Kaymers Coach, Anm. d. Red.) gearbeitet, um wenigstens mal wieder ein kleines Erfolgserlebnis zu bekommen. In Holland ist dann der Knoten geplatzt. Ich konnte es erst gar nicht glauben. Läuft es wirklich so gut? Oder ist das nur ein guter Tag? Von da an lief es besser. Am Anfang war es noch etwas holprig, aber ich habe mit der Zeit wieder mehr Selbstvertrauen bekommen und konnte wieder nach vorne spielen.

SPOX: Kann man sagen, dass Sie jetzt ein besserer Spieler sind als bei Ihrem PGA-Championship-Triumph 2010?

Kaymer: Ich bin definitiv ein viel kompletterer Spieler. 2010 war ein wahnsinniges Jahr, da lief alles wie am Schnürchen, ich konnte blind spielen, das hat mich damals selbst auch manchmal überrascht. Jetzt verstehe ich mein eigenes Spiel viel besser und kann alles viel besser einschätzen und kontrollieren. Deshalb bin ich schon wieder so heiß auf die neue Saison. Natürlich freue ich mich nach einer langen und aufregenden Saison über die Pause und werde die Schläger jetzt mal zehn bis zwölf Tage in die Ecke stellen, dann geht es aber schon wieder weiter. Ich muss jetzt dranbleiben und mein Spiel weiter festigen. Es bringt mir derzeit irre viel Spaß, weil ich sehe, wie es in die richtige Richtung geht.

SPOX: Wie groß war der Faktor Caddie? Sie sind in diesem Jahr wieder zu Craig Connelly zurückgewechselt und haben die Zusammenarbeit mit Christian Donald beendet.

Kaymer: Das Wichtigste ist, dass ich mit Craig unheimlich viel Spaß auf der Runde habe. Christian ist ein toller Caddie und ein super Typ, ich habe mit ihm beim WGC HSBC Champions einen meiner größten Turniersiege gefeiert, aber vom Charakter her ist er ein vollkommen anderer Typ. Ich habe gemerkt, dass ich jemanden an meiner Seite brauche, der mich auch mal zum Lachen bringt. Manchmal ist man wochenlang zusammen. Da brauchst du jemanden, bei dem man sich auch nach Wochen nicht auf den Zeiger geht. Craig hat zum Jahresende dazu noch extrem hart gearbeitet, weil ich ihm auch gesagt hatte: 'Ich kann 2012 nicht ohne Sieg bleiben. Das geht nicht.' Daher war der Sieg für uns dann schon eine Art Erlösung.

SPOX: Kommen wir zum mit Abstand größten Sport-Moment des Jahres. Zu einem der unfassbarsten Tage in der Sport-Geschichte. Zum Ryder Cup. Welcher Irre schreibt so ein Drehbuch?

Kaymer: Es war perfekt. Was man bei unserem Comeback nicht vergessen darf: Die Amerikaner benötigten vor dem Sonntag immer noch 4,5 Punkte, so gegessen, wie es vielleicht den Anschein hatte, war die Sache also noch nicht. Wir haben total an unseren Sieg geglaubt. Lustig ist, dass ich Wochen später, als ich meinen Putt noch mal gesehen habe, nervöser war als in der Situation selbst. Obwohl ich ja wusste, wie die Sache ausgegangen ist. Ich war ja da. (lacht) Aber das ist eben der Ryder Cup.

SPOX: Wie oft haben Sie den Putt denn inzwischen gesehen?

Kaymer: Ganz ehrlich: Bestimmt 50 oder 60 Mal. Ich habe mir danach alle Berichte im deutschen, europäischen und US-Fernsehen angeschaut und auch einige CDs geschickt bekommen. Ich habe mir die letzten 30 bis 45 Minuten jetzt auch noch mal vor der Finalrunde in Südafrika angeschaut. Als Ansporn. Was kann es eine bessere Motivation geben, als wenn du so ein geiles Erlebnis hattest?!

SPOX: Es lief ja nicht von Beginn weg top für Sie beim Ryder Cup. An Tag 1 verloren Sie Ihr Match und spielten nicht sonderlich gut. An Tag 2 durften Sie dann nur zuschauen. Wie war die Gefühlslage am Samstag?

Kaymer: Bei den Ergebnissen, mit denen ich angereist bin, hätte ich als Captain dem Spieler Martin Kaymer auch nicht so sehr vertraut. Das ist völlig normal und ich kann Jose Maria Olazabal überhaupt keinen Vorwurf machen. Im Ryder Cup muss jedes Match stimmen, da gibt es keine zweite Chance. Natürlich war es trotzdem bitter für mich am Samstag. Ich bin ja nicht zum Zuschauen gekommen. Aber ich bin dann mit den Jungs mitgegangen und habe auch hier wieder versucht, daraus zu lernen. Und es diente als Extra-Motivation für mich, dass ich mir selbst beweise, Teil des Teams und des Erfolgs sein zu können. Es war für mich unglaublich wichtig, am Sonntag top motiviert und vorbereitet an den ersten Abschlag zu gehen und das Match gegen Steve Stricker zu gewinnen.

SPOX: Sie hatten am Samstagabend ein sehr wichtiges Gespräch mit Bernhard Langer. Was hat er Ihnen mitgegeben?

Kaymer: Ich habe mich mit Bernhard hingesetzt und wir haben über Einstellung und Leidenschaft gesprochen. Wenn du in einer Einzelsportart plötzlich in einem Team stehst, ist es schwierig. Manche gehen darin total auf, wie im Fall von Ian Poulter. Und bei manchen dauert es aber etwas länger. Bernhard und ich haben uns anderthalb Stunden unterhalten. Es gab gar nicht einen besonderen Aspekt, den ich aus dem Gespräch mitgenommen habe, es hat mir insgesamt einfach sehr gut getan und mich motiviert.

SPOX: Kurz ein Wort zu Poulter. Bei ihm hat man im Ryder Cup nie das Gefühl, dass er einen wichtigen Putt vorbei schieben könnte. Er lebt für den Ryder Cup. Wie haben Sie seine Intensität erlebt?

Kaymer: Vor zwei Jahren habe ich in Wales schon mal mit ihm gespielt. Bei ihm denkst du, es geht hier um Leben und Tod. Es ist beeindruckend, wie jemand in ein Turnier kommt und so eine Motivation und Leidenschaft entwickelt. Bei anderen Turnieren ist er sicher auch motiviert, aber dieses gewisse Etwas, das dann zu den ganz krassen Schlägen führt, bekommt er nur beim Ryder Cup. Er hat uns am zweiten Tag alleine am Leben gehalten. Dank ihm hatten wir wieder Hoffnung. Wenn du so jemanden im Team hast, der diesen Spirit so an die Mannschaft weitergeben kann... mehr geht einfach nicht. Wir hatten am Samstagnachmittag das Momentum und mussten nur weitermachen. Der Plan, möglichst früh viel "blue" aufs Scoreboard zu bekommen, ist dann perfekt aufgegangen. Olazabal hatte am Abend vorher schon gesagt, dass ihm das Draw, wer gegen wen spielt, sehr gut gefällt. Wenn du so von hinten kommst und gewinnst, macht es den Sieg umso schöner.

Kaymer über 2013, "Wetten, dass ..?" und den Gemälde-Streit

SPOX: Wann haben Sie zum ersten Mal realisiert, dass Sie zum entscheidenden Mann werden könnten?

Kaymer: Ich habe mir ehrlich gesagt schon Gedanken darüber gemacht, als ich am Samstagabend im Bett lag. Ich wusste, dass unsere Jungs vorne gut drauf sind und viel Selbstvertrauen haben. Deshalb dachte ich mir schon, dass Francesco (Molinari) oder ich den entscheidenden Punkt machen könnten, auch wenn es zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich realistisch war. Bei dem Gedanken bin ich dann schon etwas nervös geworden und habe auch nicht besonders gut geschlafen. Als ich dann nach den ersten neun Löchern auf das Scoreboard geblickt habe, sah ich zu meiner Freude ziemlich viel "blue". Da denkst du dir dann schon: 'Hm, das könnte was werden.'

SPOX: Und es wurde was...

Kaymer: Auf dem Platz war es dann ein geiles Gefühl, in der Verantwortung zu stehen. Dem Team gegenüber, der European Tour gegenüber, die zwei Jahre lang dafür arbeitet und alles macht und tut. Und dann hast du die Möglichkeit, diesen Traum wahrzumachen. Auch für die Fans, die ein paar Meter neben dir stehen und dich komplett anschreien. Olazabal kam an der 16 zu mir und sagte nur: 'Wir brauchen deinen Punkt. I don't care how you do it, deliver. Mir egal, wie du das machst, hol den Punkt.' Es gab nur eine Option, diesen Punkt zu machen. Es war ein super Gefühl und der beste Moment, den ich je auf einem Golfplatz hatte.

SPOX: Gehen Sie die letzten Löcher noch mal für uns durch bitte.

Kaymer: An der 16 habe ich einen schlechten zweiten Schlag gemacht, aber ein super Up-and-Down geschafft. Bei dem kurzen Putt an der 17, der war vielleicht ein, anderthalb Meter, war ich dann am nervösesten. Und an der 18 war ich nur noch wie in Trance. Du bist 1 auf und musst es nach Hause bringen. Ich habe nicht defensiv gespielt, das hat man beim ersten Putt ja eindeutig gesehen. Ich wollte mit dem Birdie aufhören, ich wollte den ultimativen Moment, so sehr war ich in dem Match drin. Ich habe mir nach dem ersten Putt auch gar nicht so viele Gedanken gemacht. Ich hatte ja immer noch einen Putt zum Sieg. Was wollte ich mehr? Es war sensationell, die schönsten drei, vier Löcher, die ich je gespielt habe. Das war einfach geil!

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SPOX: Danach ist es dann auch - im Gegensatz zur PGA - aus Ihnen heraus gebrochen.

Kaymer: Die Anspannung ist mit einem Mal komplett abgefallen. Ich muss Bernhard und auch Thomas Björn dafür danken, welche Leidenschaft und welche Emotionen sie in mir freigesetzt haben. So eine Reaktion hatte man bei mir ja noch nie gesehen. Wir haben dann lange gefeiert, aber ich kann mich leider nicht mehr an alles erinnern, das ist ein bisschen schade. (lacht) Wir haben in der Umkleide viel gefeiert und gesungen, aber besonders viele Worte sind gar nicht gefallen. Jeder wusste, warum wir uns so viel Mühe gegeben hatten. Es war für Seve. Es war sehr emotional.

SPOX: Wie fällt der Vergleich mit dem Major-Sieg aus?

Kaymer: Der Major-Sieg war mich für mein persönliches Profil als Einzelsportler bedeutender, aber mental war der Ryder Cup viel wichtiger als die PGA. Der Ryder Cup ist insofern das Highlight der Karriere, weil es nirgends mehr Druck gibt und mehr Emotionen aufgebaut werden. Wenn du so einen Putt lochst, kannst du jeden machen. Es hilft in jedem Turnier. Wenn eine Drucksituation auf mich zukommt, weiß ich, welche Drucksituation ich schon mal bestanden habe. Das ist wichtig zu wissen. Und dann kannst du schauen, ob die anderen auch so tough sind wie du.

SPOX: Wie lauten die Ziele für 2013?

Kaymer: Turniere zu gewinnen ist schön und gut, aber in der Weltspitze musst du Majors gewinnen. Wenn du am Ende deiner Karriere sagen kannst, dass du in Italien, Spanien oder anderswo gewonnen hast, ist das schön, aber mein Ziel ist es, die dicken Dinger zu gewinnen. Es geht darum, sich in Position zu bringen, um Majors zu gewinnen. Dann entscheiden Kleinigkeiten. Wir haben an den ganzen Comeback-Siegen in diesem Jahr gesehen, dass man immer bis zum Ende durchspielen muss. Du weißt im Golf nie, was passiert.

SPOX: 2013 spielen Sie auch zum ersten Mal die US PGA Tour. Eine große Herausforderung?

Kaymer: Absolut, eine riesengroße Herausforderung. Ich fühle mich jetzt bereit dazu. Viel verändern wird sich an meinem Turnierplan aber gar nicht. Ich werde zwei, drei Turniere mehr in den USA spielen und dann den FedExCup. Ich will zum einen vermeiden, noch mehr zu reisen, weil ich gemerkt habe, wie schwierig es bei den Strapazen ist, immer Topleistungen zu bringen. Und zum anderen will ich mich auch in den USA durchsetzen. Da werde ich wieder viel lernen können, daran habe ich Spaß.

SPOX: Sind Sie eigentlich für oder gegen das Verbot des Belly Putters, das 2016 in Kraft treten soll?

Kaymer: Wenn Leute sagen, dass es pfuschen sei, finde ich das falsch. Wenn man automatisch besser putten würde, würde ihn ja jeder benutzen. Du musst immer noch trainieren. Ich bin gespannt, wie die Regularien genau aussehen werden, wie genau man den Putter nicht mehr halten darf. Da wird es viele Streitpunkte geben. Ich habe schon immer mit dem kurzen Putter gespielt, für mich macht es also keinen Unterschied.

SPOX: Zum Abschluss noch zwei Nicht-Golf-Fragen: Wie sehr hat Sie die Ausladung bei "Wetten dass ..?" enttäuscht?

Kaymer: Es gab jetzt seit zwei Jahren immer wieder Anfragen von "Wetten dass...?", die erste noch zu Zeiten von Thomas Gottschalk. Es wäre eine große Chance gewesen, um Golf in Deutschland populärer zu machen und ich hatte mich sehr darauf gefreut. Leider wurde mir dann die bekannte Entscheidung mitgeteilt und ein limitierter Auftritt als Special Guest war für mich ehrlich gesagt keine Option. Aber ich bin absolut nicht nachtragend und kann mir nach wie vor vorstellen, in Zukunft bei "Wetten dass ..?" aufzutreten.

SPOX: Ein anderes Thema war der Gemälde-Streit. Der Wiesbadener Maler Alexander Maurer malte ein Porträt von Ihnen, Sie klagten gegen das Bild und bekamen vor dem Landgericht Recht. Was ist der Hintergrund der Geschichte?

Kaymer: Es wurden leider viele Halbwahrheiten erzählt und Dinge hineininterpretiert, die überhaupt nicht stimmen. Ich möchte, dass jeder verstehen und nachvollziehen kann, dass es mir bei der Sache überhaupt nicht um Geld oder Missgunst geht. Es ist außerdem auch nicht das erste Mal, dass so etwas vorgefallen ist. Allerdings war es bis jetzt immer so, dass die Leute eingelenkt haben, wenn wir sie darauf aufmerksam gemacht haben, dass sie dieses oder jenes nicht dürfen. Wie sonst auch haben wir deshalb zunächst eine Unterlassungserklärung verschickt mit der Aufforderung, den kommerziellen Vertrieb der Bilder zu stoppen. Normalerweise wird einen solche Erklärung dann unterschrieben und die Sache ist vom Tisch.

SPOX: Und dieses Mal?

Kaymer: Leider war der Künstler in diesem Fall aber nicht dazu bereit, diese Erklärung abzugeben und wollte es auf einen Prozess ankommen lassen. Es geht dabei auch gar nicht um den Wert der Bilder, sondern vielmehr darum, dass ich auch meinen Partnern verpflichtet bin, Bild- und Namensreche zu schützen. Es war auch nie so, dass ich von ihm Geld wollte, obwohl mir das jetzt im Nachhinein als Schadensersatz sogar zugesprochen werden würde. Und auch diese 20.000 Euro, über die ja immer gesprochen wurde, waren keine Forderung von mir oder meinen Anwälten, sondern ein vom Gericht festgelegter Streitwert. Im Endeffekt ist es sehr schade, dass eine solche Sache erst durch juristische Schritte beendet werden konnte.

Der Stand in der Weltrangliste: Kaymer auf Rang 28