IOC-Athleten-Kommission diskutiert offenbar Protestmöglichkeiten in Tokio

SID
26. Juni 202110:23
Immer im Einsatz für Menschenrechte, Freiheit und Toleranz: Amerikas Ausnahmefußballerin Megan Rapinoe.getty
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Bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) könnten Proteste und politische Meinungsäußerungen von Sportlern entgegen der bisherigen Regelung in den Wettkampfstätten möglich sein. Nach Informationen des Fachportals insidethegames diskutiert die Athleten-Kommission des IOC darüber, die Regel 50 aufzuweichen.

Demnach ist denkbar, dass Athleten vor Wettbewerben in bestimmten Bereichen Zeichen setzen dürfen. Es soll eventuell möglich sein, auf dem Spielfeld aufs Knie zu gehen oder die Faust zu heben, Schwimmer könnten sich etwa bei der Vorstellung der Teilnehmer politisch positionieren. Die IOC-Exekutive müsste diesen Änderungen aber zustimmen.

In der Regel 50 der Olympischen Charta ist festgelegt, dass jegliche "politische, religiöse oder rassistische Demonstration oder Propaganda" nicht gestattet ist. Vor allem politisch aktive Sportler wie die US-Fußballerin Megan Rapinoe wehren sich dagegen und werden sich von den angedrohten Strafen kaum abschrecken lassen. Das IOC nähert sich den Sportlern nun offenbar an.

Immer im Einsatz für Menschenrechte, Freiheit und Toleranz: Amerikas Ausnahmefußballerin Megan Rapinoe.getty

Die Athleten-Kommission will am Protestverbot auf dem Siegerpodium festhalten, zuletzt war aber bereits bekannt geworden, dass es für Sportler in Japan wohl mehr Möglichkeiten zu Meinungsäußerungen geben wird. So soll gestattet werden, Ausrüstung und Kleidung mit Slogans zu tragen.

Zudem wurde die Schaffung eines Bereichs im olympischen Dorf vorgeschlagen, wo für Werte demonstriert werden kann, die im Einklang mit der Olympischen Charta stehen.