Die New York Yankees haben durch einen 5:2-Sieg bei den Cleveland Indians die American League Division Series mit 3-2 für sich entschieden und stehen somit in der ALCS. Shortstop Didi Gregorius sorgte für zwei Homeruns und war für die ersten drei Runs verantwortlich. Den Rest besorgte der erneut dominante Bullpen der Bronx Bombers.
Die Yankees, die nach 0-2-Rückstand mit zwei Heimsiegen den Ausgleich in der Serie hergestellt hatten, erwischten in Spiel 5 den besseren Start. Schon im ersten Inning gingen sie durch einen Homerun von Didi Gregorius in Führung. Eben jener legte dann im dritten Inning einen 2-Run-Shot nach, womit er den wohl besten Pitcher der American League in dieser Saison, Corey Kluber, letztlich zweimal überwand.
Die Indians bissen sich zunächst die Zähne an Yankees-Starter CC Sabathia aus, doch dem Linkshänder ging schließlich im fünften Inning merklich die Puste aus. Nach zwei Runs wurde er durch David Robertson ersetzt, der souverän die Tür zumachte und das Feld für Closer Aroldis Chapman bestellte, der für die finalen sechs Outs sorgte und damit den Erfolg New Yorks perfekt machte.
Bevor Chapman das endgültig tat, legten die Yankees aber nochmal zwei Runs nach einem epischen At-Bat samt RBI-Single von Brett Gardner und einen Error der Indians nach.
Am Freitag geht es dann mit der ALCS los, wenn die Houston Astros die Yankees in Texas empfangen.
Die wichtigsten Statistiken
ALDS, Spiel 5: Cleveland Indians - New York Yankees 2:5 BOXSCORE
- Die Yankees sind erst das zehnte Team überhaupt, das nach 0-2-Rückstand in einer League Division Series noch zurückkam. Ihnen gelang dieses Kunststück nun schon zum zweiten Mal. Mit diesem Erfolg stehen sie erstmals seit 2012 wieder in der ALCS.
- Es standen sich mit Corey Kluber und CC Sabathia zwei frühere Cy-Young-Gewinner gegenüber. Doch das große Pitcher-Duell wurde es nicht. Kluber musste bereits nach 3 2/3 Innings und drei Runs (3 H, 6 SO) runter, während es Sabathia immerhin auf 4 1/3 Innings und zwei Runs (9 SO) brachte. Letzterer gab seinen ersten Hit im vierten Inning ab, ließ jedoch bis zu seiner Auswechslung vier Hits in Folge zu.
- Didi Gregorius schlug zwei Homeruns für die Yankees und brachte es auf 3 RBI. Er ist damit der erste Yankee-Shortstop mit einem Homerun zur Führung in einem Elimination Game. Zudem ist er erst der dritte Yankee, der zwei Homeruns in einem finalen Spiel einer Postseason-Serie schlug. Die anderen waren Yogi Berra (World Series 1956) und Jason Giambi (ALCS 2003).
- Aaron Judge (0-5, 4 SO) sorgte für einen neuen, unrühmlichen Rekord. Er kassierte insgesamt 15 Strikeouts in dieser Serie - mehr Strikeouts als jemals zuvor von einem Spieler in einer Postseason-Serie.
- Brett Gardner (3-5, R, RBI) leistete sich im neunten Inning ein 12-Pitch-At-Bat mit Indians-Closer Cody Allen - das längste At-Bat dieser Postseason! Am Ende stand ein RBI-Single, gefolgt von einem Error, der noch einen weiteren Run ermöglichte.
- Das Spiel stellte einen neuen Rekord für Strikeouts in einem Postsaeason-Spiel mit 31 auf.
Das entscheidende Duell: Der Showdown der beiden Bullpens
Beide Starter kamen nicht durchs fünfte Inning, insofern mussten die Bullpens die Läden zusammen halten. Beide waren darauf vorbereitet und auch dafür prädestiniert, wenn man bedenkt, dass die Yankees ihren Pen nach Vorbild der letztjährigen Indians aufgebaut haben. Und sie schlugen die Hausherren gewissermaßen mit ihren eigenen Waffen, dennwährend die Indians am Ende nochmal überwunden wurden, brachten es die Yankees um David Robertson und Aroldis Chapman erfolgreich zu Ende.
Der Knackpunkt: Sabathias Auswechslung zur rechten Zeit
Joe Girardi gab Sabathia so viel Spielraum wie möglich, nahm ihn dann aber doch nach dem zweiten Run im fünften Inning aus dem Spiel und brachte bereits sehr früh seinen wohl besten Setup-Reliever, David Robertson (2 2/3 IP). Der wiederum beendete nicht nur die unmittelbare Bedrohung mit Läufern auf den Ecken, sondern brachte sein Team sogar bis durchs siebte Inning.
Der Star des Spiels: Didi Gregorius
Die Yankees gewannen dieses Spiel in erster Linie durch ihr starkes Pitching, keine Frage. Doch irgendwer musste auch für den nötigen Run-Support sorgen. Dieser jemand war Didi Gregorius! Er schlug zwei Homeruns gegen Corey Kluber und sorgte damit für drei RBI für eine frühe Führung, die die Yankees nicht mehr hergaben. Insgesamt war er 3-4.
Der Flop des Spiels: Die Indians-Hitter 2 bis 4
Jason Kipnis, Jose Ramirez, Edwin Encarnacion und Carlos Santana bildeten das Herzstück der Offense der Indians und schafften allesamt keinen einzigen Hit. Sie waren insgesamt 0-15 mit sechs Strikeouts. Mit so wenig Produktion aus diesem Part der Batting Order ist es äußerst schwer zu gewinnen, gerade in der Postseason.
Taktische Besonderheiten
- Wie schon in der gesamten Serie beobachtet war auch die Strikezone von Home Plate Umpire Jeff Nelson sehr großzügig. Besonders die Yankees nutzten dies aus und warfen sehr viele Breaking Pitches an die Außenkanten und darüber hinaus, was auch als Strike gecallt wurde. Das wiederum zwang die Hitter dazu, die Zone ihrerseits zu erweitern, was zu vielen Schwüngen vorbei führte.
- Indians-Manager Terry Francona überraschte etwas mit seiner Catcher-Wahl. Er brachte Roberto Perez anstelle von Yan Gomes, der normalerweise in Starts von Kluber hinter der Platte hockt. Die Statistik liefert keine große Erklärung dafür, doch nach FS1-Informationen fiel die Wahl auf Perez, weil sich dieser sehr gut auf verschiedene Pitcher einstellen könne und die Indians einen Bullpen-Kampf erwarteten. Perez war es schließlich, der mit seinem RBI-Single im fünften Inning den Tag von Sabathia beendete.
- Girardi warf seine übliche Herangehensweise an ein Spiel in Sachen Bullpen-Management über den Haufen. Für Sabathia kam Robertson gleich im fünften Inning und nach diesem setzte der Yankees-Manager direkt auf seinen Closer, Aroldis Chapman, für einen 6-Out-Save.
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.