Marcus Blumberg

<p>Auch im Juni lief nicht alles nach Plan in der Major League Baseball. Neben der einen oder anderen witzigen Aktion waren es aber die New York Mets, die sich gleich mehrere bemerkenswerte Einträge ins Klassenbuch geleistet haben. Schon jetzt darf ich sagen: "Mets, never change!"</p><p>Zum Ende jeden Monats blickt <b>SPOX</b>-Redakteur Marcus Blumberg im Format MLB-Schlaglichter zurück auf die größten Highlights und kuriosesten Momente in der MLB.</p><h2>MLB-Schlaglichter 2019 im Überblick</h2><table class=" wide ac"><tbody><tr class="taHead"><td>Monat</td><td>Titel/Link</td></tr><tr><td>April</td><td><a href="https://www.spox.com/de/sport/ussport/mlb/1904/Artikel/schlaglichter-april-max-keplers-magische-wochenenden-resterampe-und-matrix-reloaded.html" class="tlink ospox" data-interneralid="4684472">161 Millionen - und der Typ trifft absolut nichts!</a></td></tr><tr><td>Mai</td><td><a href="https://www.spox.com/de/sport/ussport/mlb/1905/Artikel/schlaglichter-mai-reds-erleiden-den-zorn-von-thor.html" class="tlink ospox" data-interneralid="4724984">Mets erleiden den Zorn von Thor</a></td></tr></tbody></table><h2>Der Bock des Monats: Seattle Mariners</h2><p>Die Houston Astros waren zu Gast in Seattle und hatten Läufer auf der ersten und dritten Base im sechsten Inning mit nur einem Out. Yuli Gurriel war an der Platte und schlug zu Shortstop Dylan Moore. Dieser wollte in erster Linie den Run verhindern und warf zielsicher zum Catcher, der dann den Läufer von der dritten Base ausgemacht hätte ...</p><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script><script type="application/json" data-placement="mobile-advert">{"type":"mobile-advert","data":{}}</script><p>"Hätte" deshalb, weil es da ein kleines Problem gab: Der Catcher, Omar Narvaez, hatte andere Pläne und lief zur ersten Base, als Backup für den Fall, dass bei einem Wurf in diese Richtung der Ball am First Baseman vorbei gehen sollte. Also <a href="https://twitter.com/mlb_de/status/1136695392861601792" class="tlink ospox" target="_blank">segelte der Ball einfach so über die Home Plate ins Niemandsland</a> und die Astros bekamen einen Run geschenkt.</p><h2>Hunter Pence schlägt kuriosesten Inside-the-Park-Homerun des Jahres</h2><p>Was ist ein Inside-the-Park-Homerun? Nun, bei einem normalen Homerun schlägt man den Ball auf die Tribüne und trottet dann eben um die Bases nach Hause. Beim Inside-the-Parker dagegen erreicht der Ball nicht die Tribüne und der Schlagmann muss eben einfach verdammt schnell sein, um die Bases zu umrunden, ehe die Defense den Ball zur Home Plate befördern kann. Entsprechend schwierig und selten ist dieses Unterfangen.</p><p>Dass es aber auch einfach geht, zeigte sich am 11. Juni in Boston. Die Texas Rangers waren zu Gast und All-Star-Designated-Hitter Hunter Pence war an der Platte. Er schlug dann einen Ball tief ins Right Field und sogar gegen die sehr niedrige Mauer. Von dort <a href="https://twitter.com/mlb_de/status/1138802500486803457" class="tlink ospox" target="_blank">prallte der Ball in den Dreck und blieb irgendwann liegen</a>.</p><p>Der diensthabende Right Fielder Brock Holt gab zuvor alles, um den Ball zu fangen, krachte aber nur in die Mauer und hing dann dort erstmal. Der Ball wiederum lag einige Meter von ihm entfernt, doch keiner der Red Sox machte irgendwelche Anstalten, diesen mal aufzunehmen. Im Gegenteil: Auch Center Fielder Mookie Betts fühlte sich nicht zuständig, sodass Pence ohne große Mühe zur Home Plate marschierte. Leichter geht so ein Inside-the-Park-Homerun nun wirklich nicht!</p><h2>Kepler-Watch - mehr Heldentaten im Juni</h2><p>Max Kepler hatte einen bewegten Monat Juni, so viel ist klar. Nein, er wurde nicht ins All-Star-Team der American League gewählt, was sehr schade ist, sich aber damit erklären lässt, dass er eben einfach noch nicht den Bekanntheitsgrad oder die Beliebtheit in den USA erreicht hat, die eine solche Wahl möglich gemacht hätte.</p><p>Dennoch waren seine Highlights im Juni bemerkenswert!</p><p>Da wäre etwa sein <a href="/de/video/mlb/1906/kepler-clutch-in-17-inning-win.html" class="tlink ospox" target="_blank">unglaubliches Spiel gegen die Boston Red Sox</a>. Die Red Sox scheinen überhaupt ein Gegner zu sein, der Kepler besonders liegt. Gegen die Sox schlug er etwa seinen ersten Walk-Off-Homerun vor ein paar Jahren. Und nun versenkte er den amtierenden Champion in drei Akten. Kepler war nicht mal Starter im Spiel, wurde erst im Laufe der Partie eingewechselt. Und dann legte er los: Im achten Inning sorgte Kepler für den 2:2-Ausgleich mit einem RBI-Single. Im 13. Inning dann glich Kepler zum 3:3 per Homerun aus. Den Schlusspunkt setzte der Deutsche dann mit einem weiteren RBI-Single im 17. Inning - Walk-Off Kepler!</p><p>Damit nicht genug, denn bereits Anfang des Monats, am 6. Juni, gelangen Kepler gleich drei Homeruns in einem Spiel. Übrigens zum zweiten Mal in seiner Karriere. Und beide Male schaffte er dies gegen die Cleveland Indians. Nicht schlecht für einen, der es nicht ins All-Star Game geschafft hat, oder?</p><h2>New York Mets attackieren Reporter</h2><p>Eines der bemerkenswertesten Dinge im Baseball ist die besondere Beziehung zwischen den Protagonisten und der Presse. Journalisten haben so viel Zugang zum Team und den Betreuern wie nirgends sonst. Man kennt sich, man versteht das Miteinander und hat schon vor geraumer Zeit gelernt, zu koexistieren.</p><p>Doch was am 23. Juni im Citi Field vorgefallen ist, passiert sonst eigentlich nicht. Nirgends, um genau zu sein. Doch die New York Mets machten eine Ausnahme ...</p><p>Was war passiert? Die Mets hatten mal wieder ein Spiel verloren und Reporter Tim Healey von <i>Newsday</i> stellte die schier unglaubliche Frage, warum Manager Mickey Callaway Closer Edwin Diaz nicht schon früher im Spiel eingewechselt hatte. Callaway reagierte gereizt: "Wir machen das nicht, nur weil Sie das denken", ließ er wissen.</p><p>Damit nicht genug, denn auf weitere Nachfrage fing Callaway an, Healey regelrecht anzupöbeln, "Sei kein Klugscheisser, du Arschloch!", ließ Callaway folgen. Den zweiten Part des Statements wiederholte er mehrfach, wie eine <a href="https://twitter.com/DeeshaThosar/status/1142915572222611456" class="tlink ospox" target="_blank">Reporterin, die den "Austausch" beobachtete, berichtete</a>.</p><p>Callaway versuchte dann, den Reporter von seinem PR-Staff entfernen zu lassen. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, mischte sich dann auch noch Pitcher Jason Vargas ein. Er wollte auf den Reporter losgehen - "Ich schlag dich K.o., Bro!" waren seine Worte -, und musste von Teamkollegen zurückgehalten werden.</p><blockquote class="twitter-tweet"><p lang="en" dir="ltr">Mickey Callaway told a reporter to leave the clubhouse, calling the reporter a motherfu**er multiple times. <br><br>"Don't be a smartass, motherfu**er*," Callaway said.<br><br>Jason Vargas, defending his manager, said "I'll knock you the f**k out, bro."</p>— Deesha (@DeeshaThosar) <a href="https://twitter.com/DeeshaThosar/status/1142915572222611456?ref_src=twsrc%5Etfw">June 23, 2019</a></blockquote>
<script async="" src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>

<p>Einen Tag später kam es indes zum Gespräch zwischen Callaway und Healey, wie das lief ist jedoch nicht überliefert.</p><h2>Mets gedenken zwei verstorbenen Spielern ... die noch leben</h2><p>Man kennt es von den Oscars. An einem Punkt der Preisverleihung wird eine Montage mit allen Schauspielern, Regisseuren und sonstigen Mitarbeitern der Filmbranche präsentiert, die im Vorjahr das Zeitliche gesegnet haben. <a href="https://twitter.com/MazzYahoo/status/1145178705012150272" class="tlink ospox" target="_blank">"In Memoriam"</a> nennt sich diese Tradition.</p><p>Die Mets machten so etwas Ende Juni auch bei einem Heimspiel, es ist schließlich eine schöne Geste, zumal sich der Meistertitel von 1969 zum 50. Mal jährt.</p><p>Vor dem Sunday Night Game gegen die Atlanta Braves wurde das damalige Championship-Team geehrt. Die gefallenen Helden von einst fanden ebenfalls Erwähnung. Unter ihnen Jim Gosger und Jesse Hudson.</p><p>Das Problem damit? Die beiden sind nicht tot. Sie leben noch, was die Mets dann auch öffentlich zugaben und sich persönlich bei beiden für den eher suboptimalen Fauxpas entschuldigten, wie die Franchise schleunigst mitteilte. Beide wurden in der Montage übrigens direkt auch noch nacheinander gezeigt ... Never change, Mets, never change!</p><iframe data-type="social-embeds" src=""></iframe><h2>Houston Astros erfinden Doppelfehler beim Baseball</h2><p>Dieser Tage dreht sich die Sportwelt natürlich um Wimbledon. Auf dem heiligen Rasen - und natürlich auch auf den sonstigen nicht ganz so heiligen Spielflächen der Tennis-Welt - bestaunt man nicht eben selten einen Doppelfehler - jemand schafft es zweimal in Folge nicht, einen Aufschlag regelkonform ins gegnerische Aufschlagfeld zu befördern, falls das nicht allen klar sein sollte, geht ja schließlich um Baseball hier. Der Doppelfehler gehört zum Spiel, auch wenn ihn niemand gebrauchen kann.</p><p>Im Baseball dagegen gibt es eigentlich keinen Doppelfehler - gibt ja auch keinen Aufschlag ...</p><p>Doch so etwas <a href="https://twitter.com/mlb_de/status/1142760326582198272" class="tlink ospox" target="_blank">Ähnliches "gelang" nun den Astros beim Gastspiel bei den New York Yankees</a>. Nachdem ein Ball von den Yankees ins Right Field geschlagen wurde, waren gleich zwei Outfielder der Gäste zur Stelle. Also zumindest körperlich anwesend. Zunächst versuchte Center Fielder Jake Marisnick den Ball aus der Luft zu fangen, denn so gut geschlagen war er jetzt nicht. Er kam zwar ans Spielgerät, dieses prallte ihm jedoch aufs Handgelenk und von dort auf den Boden. Damit war der Ball "fair" und im Spiel. Für Marisnick gab es im Boxscore freilich einen "Error", weil er den Ball, den er locker hätte fangen können, eben nicht fing. Doch kein Problem, denn hinter ihm war bereits Right Fielder Josh Reddick angerückt. Der schnappte sich den Ball und setzte zum Wurf Richtung Infield an ... doch dabei rutschte ihm der Ball aus der Hand und fiel hinter ihm wieder runter. Während die Yankees in der Zwischenzeit einen extra Run erzielten, kassierte auch Reddick einen Error. Zwei Errors in einem Spielzug! Quasi ein Doppelfehler!</p><h2>Der "Zinger" des Monats: Max Muncy</h2><p>Star-Pitcher Madison Bumgarner von den San Francisco Giants wurde nicht wegen schwerer Verbrennungen behandelt. Allerdings überrascht das schon, denn - wie die Amis sagen würden - "he got burrrrrned!"</p><p>Baseball ist ein Sport mit vielen teils merkwürdig anmutenden Traditionen und ungeschriebenen Gesetzen. Eines davon: Wenn du einen Homerun schlägst, mach keine große Schau draus. Nimm den Kopf runter und trotte - zügig - um die Bases. Alles andere könnte den einen oder anderen Traditionalisten stören.</p><p>Als Max Muncy von den Los Angeles Dodgers - der Erzrivale der Giants - neulich einen <a href="/de/video/mlb/1906/must-c-muncyaposs-hr-irks-bumgarner.html" class="tlink ospox">Monster-Homerun in McCovey Cove</a> - die Bucht hinter dem Right Field des Oracle Parks - geschlagen hat, was wahrlich nicht viele Hitter seit der Eröffnung des Parks 2001 geschafft haben, war Muncy verständlicherweise vom Moment ergriffen. Er stand erstmal da und staunte, was ihm da gerade gelungen war.</p><p>Bumgarner sah dies und war nicht begeistert. Er rief Muncy zu, doch bitte einfach um die Bases zu rennen, anstand den Flug des Balls zu bewundern. Muncys Reaktion: "Wenn du nicht willst, dass ich den Ball bestaune, geh und hol ihn aus dem Ozean!" BOOOOM! ROASTED!!!!</p><picture><source srcset="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_4769561/contentpush.tmp?format=webp" type="image/webp"><source srcset="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_4769561/contentpush.tmp?format=jpg" type="image/jpeg"><img src="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_4769561/contentpush.tmp?format=jpg" alt="SPOX" data-source="" data-copyright="" data-portal-copyright="" perform:prop="uuid:SPOX_4769561;width:500;height:281"></picture><h2>Krümelmonster besucht Wrigley Field</h2><p>Zum Abschluss noch was Leichtes: Eine gute alte Tradition der Chicago Cubs ist es, dass in jedem Spiel jemand anderes die traditionelle Baseballhymne "Take me out to the Ball Game" (zum gesamten Text hier entlang!) singt. Das geht zurück auf den legendären Kommentator Harry Carey, der den Klassiker zu Lebzeiten immer von der Kommentatoren-Kabine im Wrigley Field in der Mitte des siebten Innings, dem "Seventh Inning Stretch", intonierte.</p><p>Seither laden die Cubs meist besondere Gäste ein. Das können Hollywood-Größen, Sänger, Comedians wie der große Cubs-Fan Bill Murray oder ein Sportler sein. Jeder darf mal. Und Ende Juni durfte dann ein ganz besonderer Gast ran, der auch hierzulande jedem bekannt sein dürfte: Er ist klein, blau und liebt Kekse ... hier gibt's das <a href="/de/video/mlb/1906/cookie-monster-sings-take-me-out-to-the-ball-game-at-a-cubs-game.html" class="tlink ospox">Video der legendären Performance des Krümelmonsters</a> aus der Sesamstraße!</p>

MLB Schlaglichter Juni: "Sei kein Klugscheißer, du Arschloch!"

Was wäre der BVB ohne Guirassy: Das Hinrunden-Zeugnis der Dortmunder

Wie Thomas Müllers große Karriere beim FC Bayern einst begann

Ex-Profi packt aus: "Wer bekam keinen Anschiss von Tuchel?"

Zwei Mainzer unter Bayern und Leverkusenern! Das SPOX-Team der Hinrunde

"High-Energy-Guy": LeBrons Erfolgsgeheimnis

MLB Schlaglichter Juni: "Sei kein Klugscheißer, du Arschloch!" | SPOX

Auch im Juni lief nicht alles nach Plan in der Major League Baseball. Neben der einen oder anderen witzigen Aktion waren es aber die New York Mets, die sich gleich mehrere bemerkenswerte Einträge ins Klassenbuch geleistet haben. Schon jetzt darf ich sagen: &quot;Mets, never change!&quot;

MLB Schlaglichter Juni: "Sei kein Klugscheißer, du Arschloch!"

Das könnte Dich auch interessieren