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Ole Frerks

<p>Sechs Deutsche spielen in dieser Saison in der NBA. Kurz vor Weihnachten blicken wir in der German Watch erneut auf die Leistungen der DBB-Legionäre - diesmal mit besonderem Augenmerk auf Moritz Wagner.</p><p>Während sein Bruder Franz sich mittlerweile bereits auf einem guten Weg Richtung künftiger All-Star befindet, ist Moe in den vergangenen Wochen in der Magic-Rotation unverhofft nach oben gespült worden - und macht seine Sache aktuell sehr gut.</p><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

NBA German Watch: So schlagen sich die deutschen Nationalspieler Dennis Schröder, Franz Wagner und Co.

<table class=" wide taStd"><tbody><tr class="taHead"><td>Spiele</td><td>MIN</td><td>PTS</td><td>FG%</td><td>3P%</td><td>REB</td><td>AST</td><td>STL</td></tr><tr><td>15</td><td>26,5</td><td>12,5</td><td>48,5</td><td>26,9</td><td>6,9</td><td>2,2</td><td>0,9</td></tr></tbody></table><p>Zum Zeitpunkt unserer <a href="https://www.spox.com/de/sport/listen/ussport/nba/2211/german-watch-isaiah-hartenstein-franz-wagner-maxi-kleber-ftr.html" class="tlink ospox" data-interneralid="6450844" target="_blank">ersten German Watch</a> dieser Saison hatte Wagner noch keinen einzigen Einsatz verzeichnet, da er sich im Sommer im Zuge der EuroBasket-Vorbereitung verletzt hatte und so auch nicht fit zu den Magic kam. Doch das Blatt hat sich gewendet, am 25. November gab der Berliner sein Saisondebüt und hat seither jedes Spiel mitgemacht. Über vier Spiele kam er von der Bank, seit nunmehr elf Partien ist er sogar Starter.</p><p>Wagner profitiert dabei von der Verletzung von Wendell Carter Jr., andererseits hat es aber auch Gründe, dass er dessen Platz eingenommen hat und nicht etwa Mo Bamba, den die Magic ja auch noch im Kader stehen haben. Er macht seine Sache schlichtweg gut und die Magic haben derzeit einen Lauf: Nachdem Orlando zeitweise neun Spiele am Stück verloren hat, sind es aktuell acht Siege aus neun Spielen und dabei wurden auch Top-Teams geschlagen.</p><p>Wagner ist dabei vor allem offensiv eine echte Verstärkung und ein guter Fit neben den athletischen Wings, zu denen auch sein Bruder gehört. Zwar will sein Dreier noch nicht fallen, trotzdem wird sein Wurf respektiert und so kann er zumindest etwas Platz schaffen, was bei den Magic generell eine kleine Herausforderung ist. Seit er startet, trifft er zumindest 32 Prozent von draußen, es geht also auch bei der Effizienz langsam nach oben.</p><h3>Orlando profitiert von der Wagner/Wagner-Connection</h3><p>Den Großteil seiner Punkte macht Wagner allerdings am Korb. Er hat ein gutes Gespür dafür, wann er wo sein muss (es liegt in der Familie) und kommt so des Öfteren an leichte Punkte, die Magic setzen ihn gerne als Cutter oder auch als Roll-Man ein. Er setzt selbst sehr viele On-Ball-Screens, versteht aber auch, wann sich eine Lücke für einen Cut auftut. <a href="https://www.spox.com/de/sport/ussport/nba/2212/Bilder/wagner-wagner.gif" class="tlink ospox" data-interneralid="6481843" target="_blank">Hier mal ein schönes Beispiel der Wagner/Wagner-Connection.</a></p><picture><source srcset="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_6481843/contentpush.tmp?format=webp" type="image/webp"><source srcset="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_6481843/contentpush.tmp?format=jpg" type="image/jpeg"><img src="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_6481843/contentpush.tmp?format=jpg" alt="Wagner auf Wagner!" data-source="nba.com" data-copyright="" data-portal-copyright="" perform:prop="uuid:SPOX_6481843;width:600;height:338"></picture><p><a href="http://www.spox.com/de/sport/ussport/nba/2212/Bilder/wagner-cut.gif" class="tlink ospox" target="_blank">Und es gibt diese Connection auch andersherum</a> - der ältere Wagner ist nicht nur ein variabler Scorer, er kann das Spiel auch gut lesen und selbst als Passer auftreten. Er spielt in dieser Saison 2,2 Assists pro Spiel, was nicht nach viel klingt, aber ein klarer Karrierebestwert und durchaus auffällig ist, zumal er ja nicht der Spieler ist, der jemals primär den Ball in der Hand hält.</p><picture><source srcset="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_6481840/contentpush.tmp?format=webp" type="image/webp"><source srcset="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_6481840/contentpush.tmp?format=jpg" type="image/jpeg"><img src="https://assets.spox.com/images/v3/SPOX_6481840/contentpush.tmp?format=jpg" alt="Wagner auf Wagner!" data-source="nba.com" data-copyright="" data-portal-copyright="" perform:prop="uuid:SPOX_6481840;width:600;height:338"></picture><p>Defensiv macht Wagner das, was von ihm erwartet wird - er reboundet ordentlich, er opfert seinen Körper für Charges, er irritiert (<a href="https://www.spox.com/de/sport/ussport/nba/2212/News/moritz-wagner-bekommt-tiefschlag-von-al-horford-ab-celtics-beschweren-sich-ueber-pfiff.html" class="tlink ospox" data-interneralid="6476884" target="_blank">einfach mal Al Horford fragen</a>) und spielt mit viel Energie. Er profitiert auch hier von seiner Spielintelligenz, auch wenn er nie ein Ringbeschützer sein wird und weiter Probleme in Space hat.</p><p>Es ist, einfach gesagt, in Ordnung: In Wagners Minuten haben die Magic ein Defensiv-Rating von 113,6, was absolut durchschnittlich ist. In den vergangenen Jahren war es deutlich schlechter. Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass gegnerische Teams über die letzten Wochen quasi keine offenen Dreier mehr gegen die Magic treffen, das trägt zu solchen Ratings logischerweise ebenfalls bei und beschönigt sie ein wenig.</p><p>Das Fazit fällt aktuell dennoch positiv aus. Wagner wird nicht der Starter bleiben, wenn Carter Jr. zurückkehrt, aber für die Rolle als erster Backup hat er sich durchaus empfohlen. Er hat diese Phase schon jetzt eindrucksvoll genutzt und für sich selbst Eigenwerbung betrieben. Das ist viel wert, schließlich läuft sein Vertrag nach dieser Saison aus. Dass er einen Part in der NBA spielen kann, zeigt der ältere Wagner.</p>

MORITZ WAGNER (Orlando Magic)

<table class=" wide taStd"><tbody><tr class="taHead"><td>Spiele</td><td>MIN</td><td>PTS</td><td>FG%</td><td>3P%</td><td>REB</td><td>AST</td><td>STL</td></tr><tr><td>33</td><td>33,5</td><td>19,8</td><td>47,9</td><td>33,8</td><td>4,2</td><td>3,4</td><td>0,8</td></tr></tbody></table><p>Bei seinem jüngeren Bruder ist das ohnehin keine Frage mehr. Franz Wagner etabliert sich mehr und mehr als einer der besten jungen Spieler der Liga, dem mittlerweile auch viele anfängliche Zweifler All-Star-Potenzial bescheinigen. Er ist gemeinsam mit Paolo Banchero (und mit Abstrichen Carter Jr.) der Schlüsselspieler beim Neuaufbau der Magic - und er hat auch beim aktuellen Run überall seine Finger mit im Spiel.</p><p>Wagners Rolle hat sich dabei seit der letzten German Watch ein wenig verändert, was auch damit zu tun hat, dass nun endlich ein paar gesunde Guards zur Verfügung stehen und ihn beim Playmaking entlasten können. Gerade Markelle Fultz macht in dieser Hinsicht einen Unterschied, Wagner kann auch dank ihm mal wieder etwas vermehrt sein Off-Ball-Game zeigen und hat etwas weniger Creation-Pflichten.</p><p>Die Assistzahlen sind dadurch etwas gesunken, dafür nimmt Wagner mit jedem Saisonmonat etwas mehr Abschlüsse. Der Dreier fiel im November mit fast 39 Prozent, nun ging die Quote wieder etwas herunter, ist aber immer noch sehr weit entfernt vom eiskalten Oktober, als Wagner nur 19 Prozent traf. Er ist ein guter Shooter, das dürfte sich mit zunehmendem Saisonverlauf auch in einer noch etwas besseren Quote niederschlagen.</p>

FRANZ WAGNER (Orlando Magic)

<table class=" wide taStd"><tbody><tr class="taHead"><td>Spiele</td><td>MIN</td><td>PTS</td><td>FG%</td><td>3P%</td><td>REB</td><td>AST</td><td>BLK</td></tr><tr><td>22</td><td>25,6</td><td>6,2</td><td>49</td><td>36,9</td><td>3,5</td><td>1</td><td>1</td></tr></tbody></table><p>Kleber ist seit dem 12. Dezember verletzt und wird den Mavericks auch noch für weitere Wochen fehlen, er wurde am Oberschenkel operiert und derzeit gibt es keine offizielle Timeline, wann Dallas ihn zurückhaben wird. Das ist doppelt ärgerlich für Dallas, weil Kleber der beste Small-Ball-Big des Teams (und der beste große Verteidiger) ist und weil er gerade dabei war, auch offensiv mehr seinen Rhythmus zu finden.</p><p>Kleber traf über die ersten beiden Saisonmonate kaum ein Drittel seiner Dreier, obwohl viele davon ja offen waren - was er mit vielen der anderen Mavs-Shooter gemein hatte. Im Dezember änderte sich das jedoch, über sechs Spiele traf er 48 Prozent von Downtown und blockte auf der anderen Seite 1,8 Würfe pro Spiel - das ist eigentlich der Spieler, den die Mavs sehen wollten.</p><p>Positiv gedreht könnte die Verletzung bedeuten, dass Kleber für die Playoffs dann vielleicht etwas ausgeruhter ist als im Vorjahr, als ihm in Runde drei die Puste ausging. In dieser Saisonphase ist er für Dallas ohnehin am wichtigsten. Negativ gedreht sind die Mavs aktuell allerdings kein sicheres Playoff-Team - und könnten ihn natürlich gut gebrauchen, um daran etwas zu ändern. Gute Besserung an dieser Stelle!</p>

MAXI KLEBER (Dallas Mavericks)

<p>Bei Theis gibt noch nicht viel zu vermelden, der Big Man ist nach seiner Knie-Operation, die er nach der EuroBasket durchführen lassen musste, nach wie vor kein aktiver Teil der Pacers. Im Zuge der Rückkehr nach Boston in der Nacht auf Donnerstag gab er aber an, dass die Reha gut verlaufe und dass er am Freitag zumindest wieder auf den Court zurückkehren könne. Sein Saisondebüt ist aber wohl noch einige Wochen entfernt.</p>

DANIEL THEIS (Indiana Pacers)

<table class=" wide taStd"><tbody><tr class="taHead"><td>Spiele</td><td>MIN</td><td>PTS</td><td>FG%</td><td>3P%</td><td>REB</td><td>AST</td><td>BLK</td></tr><tr><td>32</td><td>20,4</td><td>5,8</td><td>50,6</td><td>22,2</td><td>7</td><td>0,9</td><td>0,8</td></tr></tbody></table><p>Hartensteins Minuten sind seit dem letzten Check-In etwas zurückgegangen, was auch damit zu tun hat, dass New York erstmals seit einer ganzen Weile eine Starting Five gefunden hat, die tatsächlich funktioniert und das Team zu acht Siegen in Folge geführt hat, bevor es eine Pleite gegen die Raptors setzte. Starting Center Mitchell Robinson spielt dabei den besten Basketball seiner Laufbahn und steht Hartenstein so gewissermaßen im Weg.</p><p>Dieser kann allerdings auch nicht ganz an sein starkes Vorjahr bei den Clippers anknüpfen. Hartenstein ist bei den Knicks ein viel kleinerer Teil der Offense und kann sein starkes Passing Game nur sehr selten zeigen (<a href="https://twitter.com/thecoldwire/status/1605394327810609152" class="tlink ospox" target="_blank">es gibt Ausnahmen</a>!), er soll unter Coach Tom Thibodeau primär Blöcke stellen, abrollen und Resteverwertung am Korb betreiben.</p><p>Das ist nur nicht zwingend seine Stärke, in dieser Saison trifft Hartenstein laut <i>Cleaning the Glass</i> nur 57 Prozent am Ring, das ist sehr schlecht für einen Big Man. Stark ist dafür sein Offensiv-Rebounding, stark ist zumeist auch die Defense. Die Knicks erlauben mit Hartenstein auf dem Court 111,5 Punkte pro 100 Ballbesitzen, das ist nicht elitär, aber solide, und der Trend geht hier (wie grundsätzlich bei fast allem in New York) momentan in die richtige Richtung.</p><p>Einzig: Offensiv kann Hartenstein mehr, als er momentan zeigt. Eine Usage-Rate von 11,8 Prozent ist noch nicht ganz P.J. Tucker-Niveau, aber doch sehr wenig für einen Spieler mit solchen Playmaking-Skills.</p>

ISAIAH HARTENSTEIN (New York Knicks)

<table class=" wide taStd"><tbody><tr class="taHead"><td>Spiele</td><td>MIN</td><td>PTS</td><td>FG%</td><td>3P%</td><td>REB</td><td>AST</td><td>STL</td></tr><tr><td>17</td><td>26,7</td><td>10,8</td><td>43,4</td><td>34,7</td><td>1,9</td><td>3,7</td><td>0,5</td></tr></tbody></table><p>Wenn wir schon bei der Usage sind - diese ist auch bei Schröder ein recht großes Thema. So niedrig wie aktuell bei den Lakers war diese für ihn nämlich noch nie, nicht mal in seiner Rookie-Saison. Dabei zeigte er gegen die Suns mit 30 Punkten jetzt mal, dass es durchaus auch anders geht, allerdings war das auch ein Spiel, in dem L.A. chancenlos war und in dem die High-Usage-Spieler allesamt nicht dabei waren.</p><p>Überhaupt muss sich nun zeigen, inwieweit die Verletzung von Anthony Davis die Rolle von Schröder transformiert. Denn neben der Big 3 las sich Schröders Jobprofil bisher in erster Linie so: Den Ball sauber nach vorne bringen, dann abliefern und ziemlich viel Zeit als Zuschauer beziehungsweise theoretischer Floor-Spacer verbringen. 25 Prozent seiner Abschlüsse sind Spot-Up-Würfe, so viele waren es noch nie.</p><p>Vielleicht kann er sich nun etwas mehr einbringen, wo Davis ausfällt und die Lakers zwingend irgendwo weitere Creation herbekommen müssen. So oder so empfiehlt er sich mit seinem soliden Wurf und der Defense eher für mehr Minuten als die zahlreichen anderen kleinen Guards, welche die Lakers im Roster stehen haben (Russell Westbrook ausgenommen).</p><p>Gut wäre es indes, wenn die Effizienz am Ring (Career-Low 48 Prozent!) sich bald wieder in die andere Richtung bewegt ... und wenn Darvin Ham möglichst wenige Minuten mit ihm UND Patrick Beverley spielen lässt. Das ist bisher schlichtweg keine gute Idee (Net-Rating: -14,6!).</p>

DENNIS SCHRÖDER (Los Angeles Lakers)

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