Die Golden State Warriors haben ihr zwölftes Playoff-Spiel in Serie gewonnen und auch die San Antonio Spurs gesweept. In Spiel vier der Western Conference Finals setzte sich der No-1-Seed mit 129:115 (BOXSCORE) durch. Der vor seinem Karriereende stehende Manu Ginobili spielte sein womöglich letztes NBA-Spiel.
Angeführt von einem erneut herausragenden Scoring-Duo aus Stephen Curry (36 Punkte, 14/24 FG) und Kevin Durant (29 Punkte, 10/13 FG, 12 Rebounds) zogen die Warriors bereits im ersten Viertel davon. Ausgerechnet die jungen Spieler der Gastgeber brachten San Antonio wieder ein wenig heran, der Rückstand blieb allerdings stets zweistellig.
Klay Thompson (10 Punkte, 3/13 FG) erwischte erneut einen durchwachsenen Abend. Draymond Green kam auf 16 Punkte (5/10 FG), 8 Rebounds und 8 Assists, Andre Iguodala verbuchte 7 Punkte (3/6 FG), 6 Rebounds und 3 Assists.
Auf Seiten der Spurs avancierte Kyle Anderson mit 20 Punkten (8/14 FG) zum Topscorer. Auch Dejounte Murray (9 Punkte) und Bryn Forbes (8 Punkte) zeigten von der Bank kommend eine couragierte Leistung. Manu Ginobili (13 Punkte, 5/15 FG) konnte dem Match trotz Start nicht seinen Stempel aufdrücken. LaMarcus Aldridge enttäuschte mit 8 Punkten (4/11 FG) und 7 Rebounds.
Die Warriors ziehen somit zum dritten Mal in Serie in die NBA Finals ein und bleiben in den Playoffs 2017 ungeschlagen. In der letzten Serie des Jahres treffen sie auf den Gewinner der Serie zwischen den Cleveland Cavaliers und den Boston Celtics.
Die Reaktionen:
Kevin Durant (Warriors): "Manu hat eine phänomenale Serie gespielt. Er ist ein überragender Spieler. Aber bei uns läuft es jetzt. Unsere Teamchemie wird besser und besser. Wir werden es in der nächsten Serie mehr und mehr brauchen. Es ist toll unter den letzten beiden Teams zu sein. Wir werden sehen, wozu es reicht. Ich werde da rausgehen und Spaß haben." spox
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: In Abwesenheit von Head Coach Steve Kerr schickte Mike Brown für die Warriors, bei denen Zaza Pachulia erneut verletzt passen musste, Stephen Curry, Klay Thompson, Kevin Durant, Draymond Green und etwas überraschend Patrick McCaw als erstes ins Rennen. Die Spurs mussten neben Tony Parker und David Lee derweil erneut auf Superstar Kawhi Leonard verzichten, der nicht rechtzeitig fit geworden war. LaMarcus Aldridge, Jonathan Simmons, Danny Green und Patty Mills wurden durch Manu Ginobili ergänzt, der seinen ersten Start seit rund zwei Jahren feiern durfte.
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1. Viertel: Eins wurde gleich in den ersten Minuten klar: Die Refs gingen mit einer langen Leine in das Spiel. Die Spurs erspielten sich offensiv früh gute Würfe, verpassten es jedoch, einen frühen Lauf zu starten. Vor allem Aldridge fand seinen Rhytmus nicht und setzte fünf seiner ersten sechs Würfe auf den Ring. Bei den Warriors spielte derweil Curry früh groß auf. Nach gerade mal sechs Minuten betrug der Rückstand der Gastgeber so bereits 12 Zähler. Dank ihren jungen Wilden Murray und Forbes spielten die Spurs zwar besser mit, der Run blieb aber weiter aus. Mit 31:19 ging's in die erste Pause.
2. Viertel: Die ersten Pause von Curry nutzten die Spurs, um den Rückstand zumindest ein wenig zu verkürzen. Green und Mills trafen von Downtown, Aldridge beendete seine Flaute per Up-and-under unter dem Korb. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Durant fing richtig Feuer und führte die Gäste im Alleingang zum nächsten Lauf. Sieben seiner ersten acht Würfe gingen durch die Reuse, auf der Gegenseite ging den Spurs einfach das Outside-Shooting ab. So auch beim letzten Play vor der Pause: Murrays Jumper landete auf dem Ring, auch Gasols Putback war nicht erfolgreich. Zur Halbzeit führten die Gäste mit 65:51.
3. Viertel: Die Chance nach der Pause, mit neuer Energie zurück ins Spiel zu finden: vertan! Auch in Halbzeit zwei erwischten die Starter der Warriors den deutlich besseren Beginn. Durant blieb heiß, bei den Spurs-Veteranen lief offensiv derweil kaum etwas zusammen. Nach gerade mal drei Minuten betrug die Differenz schon 22 Punkte. Erneut waren es die Young Guns der Spurs, die ihr Team wieder ein wenig heranbringen und mit ihrer Energie die Warriors zumindest ein wenig in Bedrängnis bringen konnten. Die individuelle Klasse der Warriors blieb jedoch einfach zu hoch: Mit Dreiern bauten Green und Curry die Führung schnell wieder aus. 96:78 hieß es zum Ende des dritten Viertels.
4. Viertel: Das letzte große Aufbäumen der Spurs blieb aus. Auch mit Curry und Green auf der Bank waren die Warriors ganz einfach eine Nummer zu groß für die verletzungsgebeutelten Spurs. Immerhin: Mit einem Dreier und einem Layup riss Ginobili die Fans Mitte des Viertels nochmal von ihren Sitzen. Als der Argentinier drei Minuten vor dem Ende auf die Bank ging, erhoben sich die Anhänger zu lautstarken Standing Ovations für den Routinier. Mit 16 Punkten Rückstand war die Begegnung zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden.
Game 3: Spurs vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Kevin Durant. Niemand profitierte von der bitteren Leonard-Verletzung mehr als der Warriors-Forward. Weder Green, noch Simmons oder Anderson verfügten über die Klasse, um Durant effektiv im Eins-gegen-eins verteidigen zu können. Diese Matchup-Probleme nutzte der 28-Jährige früh eiskalt aus. 7 seiner ersten 8 Würfe fanden ihr Ziel, letztendlich verbuchte KD 29 Punkte mit überragenden Quoten. Darüber hinaus setzte er auch defensiv Ausrufezeichen, ganz besonders mit seinem Doppelblock gegen Murray in Halbzeit eins.
Der Flop des Spiels: LaMarcus Aldridge. In Abwesenheit von Leonard und Parker wäre es an Aldridge gewesen, die Offense der Spurs zu prägen. LMA erwischte allerdings einen rabenschwarzen Abend. Obwohl der Big Man früh im Spiel offene Würfe gewährt bekam, setzte er 5 seiner ersten 6 Würfe auf den Ring und fand im Anschluss nie seinen Rhytmus. Auch an den Boards blieb Aldridge relativ blass. Am Ende wurden für ihn 8 Punkte und 7 Rebounds notiert. Für einen Spieler seines Kalibers indiskutabel.
Das fiel auf:
- Von Anfang an herrschte eine spezielle Atmosphäre in der Arena, da klar war, dass dies das letzte Spiel in der Karriere von Ginobili sein könnte. Auf den Rängen waren viele Argentinien-Trikots zu sehen. Mit dem Spot im Starting Lineup erwies Popovich seinem Shooting Guard obendrein eine besondere Ehre.
- Popovich zeigte schon früh im Spiel keine Angst vor Experimenten. Nach gerade mal sechs Minuten ließ er Dejounte Murray, Bryn Forbes, Kyle Anderson und Jonathan Simmons zusammen aufs Parkett. Gesammelte NBA-Erfahrung der vier: Drei Jahre.
- Während die beiden besten Warriors-Scorer, Curry und Durant, bereits früh im Spiel (wie gewohnt) Feuer fingen, setzten sich die Probleme des Dritten im Bunde fort: Thompson fand erneut nicht zu seinem Rhytmus. Nur einer seiner ersten acht Wurfversuche resultierte in Punkten.
- Dass die Offensive der Warriors beinahe unaufhaltsam ist, wurde auch in Spiel vier dieser Serie wieder deutlich. Mit einer Feldwurfquote von 74 Prozent spielte Golden State sogar sein bestes Playoff-Viertel seit zwei Jahren. Einziger Kritikpunkt: Erneut leistete man sich zu viele Turnover. Vor allem Curry (6) verlor zu oft den Ball.
- Dejounte Murray nutzte das Vertrauen, das ihm Coach Pop schenkte und stellte einen neuen Team-Rekord auf. Der junge Guard schnappte sich fünf Steals. Nie hatte ein Spurs-Rookie in einem Playoff-Spiel zuvor mehr als vier geschafft.