Im verbalen Streit zwischen den Minnesota Timberwolves und den Utah Jazz sind die Mannen vom Salzsee Center Rudy Gobert zur Seite gesprungen. Mehrere Wolves-Stars hatten dessen Ruf als einen der besten Verteidiger der Liga in Frage gestellt, nun ätzten die Jazz zurück.
"Sie schauen ganz offensichtlich nicht genug Basketball", stichelte Jazz-Forward Joe Ingles nach dem 118:96-Erfolg gegen die Sixers, dem sechstes Sieg in Serie, angesprochen auf die verbalen Attacken der Timberwolves. Die hatten nach der Blowout-Pleite gegen Utah tags zuvor Center Rudy Gobert kritisiert.
Statt nach der deutlichen Niederlage Selbstkritik zu äußern, teilten unter anderem Patrick Beverley und Anthony Edwards gegen den Franzosen aus, weil dieser nicht das komplette Spiel über Karl-Anthony Towns verteidigt hatte. "Wenn ich der Defensive Player of the Year wäre, dann würde ich immer den besten gegnerischen Spieler verteidigen", tönte Beverley.
"Nichts gegen Royce O'Neale oder die anderen, aber wenn ich der DPOY wäre, dann würde ich nicht Royce O'Neale verteidigen, sondern Mike Conley oder Donovan Mitchell oder Bojan Bogdanovic", führte der Timberwolves-Guard weiter aus. "Da drüben haben wir Rudy Gobert und er verteidigt Jarred Vanderbilt. Und ständig höre ich, dass er der Defensive Player of the Year sei."
Auch Edwards stichelte gegen Gobert, der sei noch nicht einmal der beste Ringbeschützer der Liga. "Er ist wie jeder andere. Für mich ist der beste Ringbeschützer Kristaps Porzingis. Jedes Mal, wenn ich gegen ihn spiele, bekomme ich keine Korbleger", sagte der 20-Jährige. "Ich verstehe nicht, warum wir heute nicht gegen Gobert getroffen haben, vor ihm habe ich keine Angst."
Utah Jazz wehren sich gegen Kritik an Gobert
Nun wehrten sich die Jazz gegen die Kritik und zeigten vor allem Unverständnis. "Dass Edwards sagt, dass Porzingis einschüchternder ist als Rudy, ist lächerlich", führte Ingles weiter aus. "Vielleicht hat Porzingis ihn einmal geblockt oder sowas, ich weiß es nicht. Das ist bizarr."
"Das ist nicht das erste Mal, dass mich Leute grundlos attackieren", sagte Gobert, der in der Vergangenheit unter anderem auch von Ben Simmons als überschätzt bezeichnet wurde. "Ich gehe einfach in jedes Spiel, um meinem Team dabei zu helfen, zu gewinnen. Ich versuche, immer der beste Rudy zu sein, der ich sein kann. Ich attackiere niemanden verbal, ich fokussiere mich einfach auf mich selbst."
Gobert bezeichnete die Kommentare der Timberwolves als "mehr witzig als alles andere", er selbst mache sich keine Gedanken, wen er im direkten Duell verteidigt: "Ich sage [Coach Quin Snyder] immer, dass ich jeden verteidige. Ich vertraue unserem Gameplan. Wenn du mit 30 Punkten gewinnst, dann war der Plan wohl ziemlich gut. Wenn ich da draußen bin, dann verteidige ich nicht nur einen Spieler, sondern ein ganzes Team - was für viele Leute schwer ist, zu verstehen. Sie versuchen immer nur gegen einen Spieler zu verteidigen, ich verteidige ein ganzes Team."
Quin Snyder verteidigt Rudy Gobert
Auch Coach Snyder betonte den Einfluss seines Defensiv-Ankers auf das komplette Verteidigungskonzept seines Teams. "Aus der Perspektive eines Coaches kann ich sagen: Jedes Team macht sich Gedanken, wie sie Rudy attackieren können - oder besser gesagt, wie sie ihn umgehen können", so Snyder. "Er ist der beste Ringbeschützer der Liga, meistens verteidigt er im System. Es ist also meine Schuld, wenn er nicht gegen einen bestimmten Spieler verteidigt."
Der 29-Jährige wurde in seiner Karriere bereits dreimal als Defensive Player of the Year ausgezeichnet, dazu schaffte er es fünfmal ins All-Defensive First Team. In der laufenden Saison treffen gegnerische Spieler laut stats.nba.com nur 38,5 Prozent ihrer Wurfversuche gegen Gobert und damit 8,6 Prozentpunkte schlechter als der Durchschnitt. Das ist der beste Wert unter allen Spielern, die pro Partie mindestens zehn Abschlüsse verteidigen.
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren

.jpg?quality=60&auto=webp&format=pjpg&width=317)

