NBA: Nets dominieren Bulls im Spitzenduell des Ostens - Lakers blamieren sich trotz starkem LeBron

Ruben Martin
13. Januar 202208:27
LeBron James und die Lakers haben gegen die Kings eine weitere Niederlage kassiert.getty
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Die Brooklyn Nets haben das Spitzenspiel im Osten dominiert, auch die Celtics um Dennis Schröder sind bestens aufgelegt. LeBron James ist weiter auf sich allein gestellt - doch der King reicht den Lakers gegen Sacramento nicht. Die Hawks zeigen keinen Aufwind, auch Utah kommt unter die Räder.

Indiana Pacers (15-27) - Boston Celtics (21-21) 100:119 (BOXSCORE)

  • Wenn Jaylen Brown, Jayson Tatum und Dennis Schröder gleichzeitig gut drauf sind, wird es für die gegnerische Mannschaft sehr schwierig. Das erfuhren auch die Pacers, die 34 Punkte von Brown (7/11 3P) und 33 von Tatum (jeweils 11/19 FG) eingeschenkt bekamen, Schröder brauchte nur 11 Feldwürfe (4/5 3P) für 23 Zähler.
  • Celtics-Coach Ime Udoka setzte seine zwei jungen Stars vermehrt miteinander in Pick'n'Rolls ein um Mismatches zu bekommen, was auf Begeisterung traf. "Es macht es einfacher für uns beide im Spiel zu sein", sagte Tatum, der Zustimmung von Brown erhielt: "Es fühlt sich großartig an".
  • Brown wollte nach dem dritten Sieg in Folge jedoch noch keine Erfolgshymnen anstimmen: "Wir können uns nicht zufrieden geben oder den Fuß vom Gas nehmen. Wir müssen so weitermachen wie in den vergangenen Spielen und jede Nacht konzentriert unsere Würfe nehmen und den Gegner ausbremsen." Die Celtics sind mit dem Sieg zurück bei einer ausgeglichenen Bilanz von 21-21 auf dem zehnten Platz der Eastern Conference.
  • Malcolm Brogdons Comeback für die Pacers nach neun verpassten Spielen in Folge verlief denkbar unglücklich, nach 17 Minuten auf dem Parkett musste er die Partie frühzeitig mit einer Fußverletzung verlassen. Die restlichen Starter erzielten alle mindestens 13 Punkte, angeführt von Myles Turner mit 18 (0/5 3P). Weder Lance Stephenson (6, 3/11) noch ein anderer Reservist der Pacers lieferte große Unterstützung.
  • Corona-Protokoll: T.J. Warren (Pacers)

Philadelphia 76ers (23-17) - Charlotte Hornets (23-19) 98:109 (BOXSCORE)

  • Die Hornets haben ihren Angstgegner Philadelphia nach 16 Niederlagen in Folge bezwungen, dabei wurden sie von den Sixers mit einer Siegesserie von 7 Spielen in Bestform empfangen. "Bestform kann ich auch" dachte sich wohl Gordon Hayward, der zur Pause bei 22 Punkten ohne Fehlwurf (4/4 3P) stand.
  • "Wir haben vor dem Spiel darüber geredet, die Serie zu beenden", bestätigte Hayward anschließend und betonte: "Es war ein wichtiger Sieg für uns. Aber es war nur einer." Im zweiten Durchgang legte er nur 8 Zähler nach, die zwischenzeitliche 20-Punkte-Führung der Hornets konnte Philly jedoch nicht mehr vollständig einschmelzen.
  • Dabei konnte eine andere Serie auf 8 erhöht werden, für Joel Embiid (31, 10/17 FG, 10/14 FT) war es nämlich das achte Spiel in Folge mit mindestens 30 Punkten. In der Geschichte der Sixers gelang das zuvor nur Wilt Chamberlain und Allen Iverson. Ziemlich gute Gesellschaft für Embiid. Tobias Harris steuerte 17 Zähler, 8 Rebounds und 5 Assists bei, Tyrese Maxey zeigte nach vier verpassten Spielen im Corona-Protokoll etwas Rost (10, 4/13 FG).
  • Bei Charlotte lieferten Terry Rozier (22) und Miles Bridges (21, 8 Rebounds) tatkräftige Unterstützung, LaMelo Ball (13, 7 Rebounds, 8 Assists) brachte seinen Wurf nicht zum Fallen (0/8 3P). Head Coach James Borrego setzte nur acht Spieler ein. Charlotte setzte im Spiel immer wieder auf eine Zonenverteidigung, was die Sixers unter anderem mit High-Low-Plays zwischen Embiid und Drummond (2, 8 Rebounds) angriffen - mit mäßigem Erfolg.
  • Corona-Protokoll: Kelly Oubre (Hornets)

Washington Wizards (22-20) - Orlando Magic (7-35) 112:106 (BOXSCORE)

  • Franz Wagner konnte die zehnte Niederlage der Magic in Folge auch mit seinem nächsten Career-High nicht verhindern. Mit 10 Assists kam er in dieser Kategorie erstmals in den zweistelligen Bereich für sein zweites Double-Double der Saison, für seine 14 Punkte brauchte er jedoch 16 Feldwürfe. In 32 Minuten griff er zudem 3 seiner 6 Rebounds am gegnerischen Brett.
  • Die Wizards trafen jedoch auch ohne Bradley Beal, der zum zweiten Mal in dieser Saison in das Corona-Protokoll aufgenommen wurde, 52,4 Prozent ihrer Feldwürfe und führten bereits früh im zweiten Viertel mit +20, richtig knapp machte es Orlando erst wieder in der Schlussphase. Kyle Kuzma verbuchte mit 19 Punkten, 10 Rebounds und 9 Assists fast das erste Triple-Double seiner Karriere und war sich dessen auch bewusst. "Komm schon, Corey" rief er dem Rookie Corey Kispert zu, als der nach einem Pass von Kuzma in der Schlussminute einen recht freien Wurf nicht nahm.
  • Kispert (11) blieb mit 3/5 Triples bei seiner guten Quote. Insgesamt punkteten sechs Wizards zweistellig, darunter Montrezl Harrell (16, 6/8 FG, 8 Rebounds) und Raul Neto (15) von der Bank kommend. Bei Orlando kratzte Cole Anthony mit 19 Zählern, 12 Rebounds und 8 Assists an einem Triple-Double, traf jedoch wie sein Backcourt-Partner Gary Harris (14) nur 2/8 Triples.
  • Das Spiel fing übrigens komplett verrückt an. Orlando gewann den Tip und verfehlte dann acht Würfe in Folge, bevor die Wizards nach 62 Sekunden endlich den Defensivrebound sichern konnten. Die Magic wollten wohl ihren Shootaround zum Aufwärmen noch etwas weiterführen, die Heimfans bejubelten die Wizards bei dem Rebound sarkastisch. Orlando erzielte 18 Punkte nach 18 Offensivrebounds (11 nach 6 für Wizards).
  • Corona-Protokoll: Bradley Beal (Wizards)

Atlanta Hawks (17-23) - Miami Heat (26-15) 91:115 (BOXSCORE)

  • Seit dem 22. November sind einige Dinge auf der Welt passiert - ein Heimsieg der Atlanta Hawks gehört nicht dazu. Dafür sorgte bei Miami vor allem Edelreservist Tyler Herro, der mit 21 Punkten, 9 Rebound und 11 Assists denkbar knapp am ersten Triple-Double seiner Karriere vorbeischrammte. Mit einem Chasedown-Block erinnerte er zudem an LeBron in seinen besten Tagen - naja, fast.
  • Neben Herro punkteten sechs weitere Heatles zweistellig, darunter Duncan Robinson und Gabe Vincent (4/7 3P) mit jeweils 14 Zählern von der Bank kommend. Caleb Martin (18, 10 Rebounds) und Omer Yurtseven (13, 10, 5 Assists) legten Double-Doubles auf. Jimmy Butler verpasste sein drittes Spiel in Folge mit einer Knöchelverletzung. "Wir haben verschiedene Wege gefunden, um zu gewinnen", sagte Robinson nach dem Spiel: "Ich denke, das hat auch bewiesen, was für ein tiefes Team wir sind".
  • Für Atlanta war John Collins mit 16 Punkten schon der Topscorer (11 Rebounds, 3/4 3P), gefolgt von Trae Young (4/15 FG), Bogdan Bogdanovic und De'Andre Hunter (3/4 3P) mit jeweils 15 Zählern, sonst erreichte kein Hawk Double-Digits. Kevin Huerter blieb mit 7 Punkten bei 2/9 FG und 0/5 3P von der Bank kommend besonders blass.
  • Hunter erschien erstmals seit dem 12. November wieder in einem NBA-Spiel und absolvierte 24 solide Minuten als Reservist. Ohne die verletzten Clint Capela und Cam Reddish hatte Miami an den Brettern jedoch klar die Überhand (54:37 Rebounds), Dewayne Dedmon (6, 8 Rebounds) stand den Heat nach sieben verpassten Spielen wieder zur Verfügung.
  • Corona-Protokoll: Markieff Morris (Heat)

New York Knicks (21-21) - Dallas Mavericks (22-19) 108:85 (SPIELBERICHT)

San Antonio Spurs (15-26) - Houston Rockets (12-31) 124:128 (BOXSCORE)

  • Career-High mit 32 Punkten bei 12/26 aus dem Feld, das 11. Triple-Double seiner Karriere, aber den Sieg gab es für Dejounte Murray mit den Spurs nicht. Der Youngster sammelte 10 Rebounds, 3 Steals und verteilte 11 Assists ohne einen einzigen Turnover, traf jedoch auf einen extrem heißen Eric Gordon.
  • Bei aller Hitze war vor allem Gordons Effizienz beeindruckend: Er nahm nur 10 Feldwürfe und erzielte 31 Punkte. Möglich war das durch Wurfquoten von 9/10 FG sowie 6/7 von Downtown, an der Freiwurflinie (7/10 FG) ließ er sogar noch drei Punkte liegen. Christian Wood steuerte mit 23 Punkten und 11 Rebounds ein Double-Double bei, Kevin Porter Jr. kam auf 18 Zähler (3/5 3P).
  • Houston führte über den größten Teil der ersten Halbzeit, bevor die Spurs mit einem Sprint vor der Pause die Kontrolle übernahmen und diese erst wieder zum vierten Viertel abgaben. Dort kämpfte San Antonio sich immer wieder auf -3 heran, konnte aber nicht mehr ausgleichen, zu gut waren letztendlich die Wurfquoten der Rockets.
  • Mit 54,9 Prozent aus dem Feld (43,4 für Spurs) und 44,4 Prozent von Downtown (37,0 für Spurs) gaben die Rockets den Takt an, San Antonio hielt sich in erster Linie mit 26 Fastbreakpunkten (14 für Rockets) im Spiel. Das Reservisten-Trio Bryn Forbes (21, 6/11 3P), Keldon Johnson (18) und Devin Vassell (12) gab den Spurs einen Schub. Jakob Pöltl legte in knapp 32 Minuten 13 Punkte (4/5 FG) und 6 Rebounds, 3 Assists sowie jeweils 2 Steals, Blocks und Turnover auf, foulte jedoch im Schlussabschnitt aus.
  • Corona-Protokoll: Tre Jones, Doug McDermott, Derrick White (alle Spurs), Armoni Brooks (Rockets)

Utah Jazz (28-14) - Cleveland Cavaliers (24-18) 91:111 (BOXSCORE)

  • Playoff-Härte im Januar zwischen den Cavs und Jazz, die sich wirklich gar nichts schenkten - außer den ein oder anderen Ellbogen in die Rippen. Erst im vierten Viertel entspannten sich beide Seiten etwas, da die Cavaliers mit der Führung davonrannten. Großen Anteil daran hatte Darius Garland trotz miserabler Wurfquoten (3/11 FG, 1/8 3P). Mit 11 Punkten, 10 Rebounds und 15 Assists feierte der Point Guard nämlich das erste Triple-Double seiner Karriere!
  • Dazu legte Garlands Backcourt-Partner Lamar Stevens mit 23 Zählern (10/15 FG) ein neues Career-High auf, sogar Big Man Evan Mobley (15, 10 Rebounds, 7 Assists) flirtete mit einem Triple-Double. Die Armada der Cavs-Bigs mit Mobley (7/9 FG), Lauri Markkanen (20, 8/11 FG, 4/5 3P), Jarrett Allen (12, 5/7 FG) und Kevin Love (16, 5/10) sorgte für eine exzellente Feldwurfquote von 53,1 Prozent für Cleveland.
  • Ohne Rudy Gobert, Hassan Whiteside, Udoka Azubuike, Rudy Gay und weitere Spieler hatte Utah kaum Größe zur Verfügung, Royce O'Neale startete mit 1,98 Meter als nomineller Center. Head Coach Quin Snyder hatte offenbar schon vor dem Spiel eine Ahnung, dass die Position zum Problem werden könnte. Auf die Frage, was er auf Center geplant habe, antwortete er nur: "Naja, es ist eine Position."
  • Joe Ingles erwies seiner Mannschaft bei allen Personalproblemen auch noch einen Bärendienst. Er ließ sich offenbar zu sehr von der aggressiven Stimmung mitreißen und musste bereits im zweiten Viertel unter die Dusche nach seinem zweiten technischen Foul. Jordan Clarkson (22, 8/17 FG) und Eric Paschall (18, 8/11 FG) lieferten von der Bank kommend die größte Gegenwehr, Donovan Mitchell nahm 16 Feldwürfe für 17 Punkte.
  • Corona-Protokoll: Udoka Azubuike, Jared Butler, Rudy Gay, Rudy Gobert, Elijah Hughes (alle Jazz)

Chicago Bulls (27-12) - Brooklyn Nets (26-14) 112:138 (BOXSCORE)

  • Ausrufezeichen der Nets im Spitzenduell der Eastern Conference! Mit einer Dreierquote von 53,1 Prozent (17/32) und Feldquote von 56,3 Prozent (49/87) hätte Brooklyn vielleicht sogar die Monstars von Space Jam abgeschossen, gegen die Bulls von Chicago hat es zum entspannten Blowout gereicht. Kevin Durant führte alle Spieler mit 27 Punkten bei exzellenten Quoten (7/10 FG, 3/4 3P und 10/11 FT) an, nach 30 Minuten Einsatzzeit war schon Feierabend für ihn.
  • Etwas länger brauchte James Harden, um neben seinen 25 Zählern (5/8 3P) auch noch 16 Assists bei nur einem einzigen Turnover zu verteilen. Patty Mills (21) knallte von der Bank kommend 6/8 Triples rein, Rookie Day'Ron Sharpe (20) knackte mit 10/14 aus dem Feld ebenfalls die 20-Punkte-Marke in weniger als 22 Minuten, bevor er ausfoulte.
  • Die Bulls hielten bis zur Mitte des dritten Viertels noch gut mit, bevor die Nets rasant davonzogen. Der Abschnitt ging schließlich mit 39:19 an Brooklyn. Chicagos bester Mann war Zach LaVine (22, 8/13 FG), von Nikola Vucevic (14, 5/13) und DeMar DeRozan (19, 7/16 FG) kam nicht genug, um an solch einem Abend gegen die Nets auch nur eine Chance haben zu können.
  • Die Bulls behalten zwar erstmal den Topseed im Osten, müssen sich jedoch eventuell Sorgen machen um Derrick Jones Jr., dem direkt in der ersten Spielminute aufgrund einer Beinverletzung vom Feld geholfen werden musste. Kyrie Irving blieb mit 9 Punkten (4/10 FG) weitestgehend unauffällig, die nächsten zwei Heimspiele wird er verpassen.
  • Corona-Protokoll: Alex Caruso (Bulls)

Sacramento Kings (17-27) - Los Angeles Lakers (21-21) 125:116 (BOXSCORE)

  • LeBron James mit 34 Punkten, Malik Monk ballert 6 von 9 Triples rein für 22 und Austin Reaves legt 19 Zähler von der Bank kommend auf, die Big 3 der Lakers liefert doch - Moment mal. Eigentlich sollte dort wohl eher Russell Westbrook genannt werden, mit 8 Punkten (2/14 FG), 12 Rebounds und 6 Assists war der Guard jedoch nicht wirklich "Big" gegen die Kings.
  • Das ließ sich jedoch über die meisten Lakers sagen, auch Avery Bradley (6, 2/9 FG), Trevor Ariza (2) und Wayne Ellington (0) blieben blass. Carmelo Anthony fiel kurzfristig aus. Auf der Gegenseite drehten dagegen alle Scorer außer Davion Mitchell mit einer Wurfquote von mindestens 50 Prozent auf, De'Aaron Fox war Topscorer mit 29 Punkten - und so verschenkten die Lakers wieder einmal eine starke LeBron-Partie.
  • Dahinter reihte sich Harrison Barnes (23, 9/14 FG, 7 Rebounds) ein, Tyrese Haliburton verbuchte ein Double-Double mit 14 Zählern und 10 Assists. Entscheidend war für Sacramento das dritte Viertel, in dem sie mit 40:23 die Kontrolle an sich rissen und nicht mehr abgaben. Die Kings dominierten die Lakers in der Zone (70:42 Punkte) und kamen immer wieder ins Laufen (23:15 Punkte im Fastbreak).
  • Mit der zweiten Niederlage in Folge sind die Lakers zurück bei einer ausgeglichen Bilanz, richtig Schwung kommt in Los Angeles nicht auf. James hat zum elften Mal in den vergangenen zwölf Spielen mindestens 30 Punkte erzielt (bei 13/29 FG, aber 3/12 Dreier und 5/10 FT, dazu 7 Rebounds und 6 Assists), dafür befindet sich Westbrook in seinem größten Formtief der Saison.
  • Corona-Protokoll: Damian Jones (Kings)