Donovan Mitchell zeigte keinen Rost bei seiner Rückkehr und fügte schwachen Brooklyn Nets ihre siebte Niederlage in Folge hinzu. Die Cleveland Cavaliers gewinnen eine verrückte Partie in Charlotte trotz einer kuriosen Schiedsrichterleistung und Gregg Popovich erreicht einen Meilenstein, der für die Ewigkeit bestehen könnte.
Charlotte Hornets (28-25) - Cleveland Cavaliers (32-21) 101:102 (BOXSCORE)
- Die Charlotte Hornets haben einmal mehr gezeigt, warum ihre Spiele absolutes Pflichtprogramm für jeden NBA-Fan sind, und die Cavs sind mitgezogen. Während gerade die Half-Court-Offense beider Mannschaften lange zäh war, gab es Highlight-Plays und Drama en masse, leider standen die Schiedsrichter in der Schlussphase des Thrillers zu oft im Fokus.
- Passenderweise wurde das Spiel an der Freiwurflinie entschieden, nachdem Kevin Love nach einem Offensivrebound gefoult wurde und die Referees dies als Wurffoul werteten, was grenzwertig aber vertretbar schien. Die klare Fehlentscheidung kam jedoch bei der vorherigen Possession, als Gordon Hayward in guter Position am offensiven Brett klar von Isaac Okoro gehalten wurde, der Pfiff blieb aus.
- Die Hornets hatten zuvor ein spektakuläres Comeback inklusive drei Triples in Folge hingelegt, was knapp fünf Minuten vor Schluss beim Rückstand von -10 durch eine der kuriosesten Entscheidungen der Saison gestartet wurde. Deutlich nach einem gewöhnlichen Foulpfiff setzte Terry Rozier zu einem belanglosen Dreier an, als Ed Davis ihn von der Bank aus am Arm berührte, ein typisches Psychospielchen in der Liga. Die Schiedsrichter werteten das jedoch als illegalen Eingriff eines Bankspielers und werteten den Wurf als erfolgreich für drei Punkte, der vierte Punkt kam per Freiwurf nach dem einbegriffenen technischen Foul gegen Davis. Die Entscheidung der Schiedsrichter sorgte nicht nur bei den Cavaliers für Unglauben.
- Cleveland führte noch im vierten Viertel mit 17 Punkten, bevor die Hornets nach einer lange verschlafenen Offensivleistung plötzlich aufwachten. Mit 36:26 im Schlussabschnitt erzielte Charlotte mehr Punkte als in den Vierteln 2 und 3 zusammen (34 Punkte). Die Offense der Cavs lief ohne Darius Garland hauptsächlich über Jarrett Allen, der sich mit einem Career-High von 11 Offensivrebounds (22 insgesamt) auch immer wieder eigene Würfe kreiert, was zu einem weiteren Career-High von 29 Punkten führte (12/20 FG).
- Unterstützung bekam der Center hauptsächlich von Love, der von der Bank kommend 6/14 Triples verwandelte auf dem Weg zu 25 Punkten und 9 Rebounds. Evan Mobley (8, 8 Rebounds) wirkte in seiner Wurfauswahl oft zögerlich (4/13 FG). Auf der Gegenseite war Terry Rozier der Topscorer mit 24 Punkten in fast 40 Minuten, der Guard brauchte dafür jedoch 21 Würfe (4/14 3P) und war die unglückliche Figur der letzten Minute. Erst verpasste er den Dagger mit dem letzten Abschluss der Hornets, dann foulte er Love nach dessen Offensivrebound. LaMelo Ball (15, 5/14 FG) ging 9 Minuten vor Schluss mit 5 Fouls auf die Bank und kam nicht mehr ins Spiel.
Indiana Pacers (19-35) - Chicago Bulls (33-19) 115:122 (BOXSCORE)
- Nach dem ersten Viertel (40:33 für Chicago) schien sich das nächste Pacers-Shootout mit 130 Punkten für jedes Team anzubahnen, ganz so heiß blieben die beiden Teams dann aber doch nicht. Nikola Vucevic (36 Punkte, 16/21 FG, 17 Rebounds) und Caris LeVert (42, 19/26 FG, 8 Assists) lieferten sich dennoch ein großartiges Duell, das letztendlich durch die bessere Unterstützung der Bulls entschieden wurde.
- Chicago hatte mit DeMar DeRozan (31, 11/26 FG) die bessere Nummer 2 im Spiel, dazu knackten auch Javonte Green (16, 7/10 FG), Sixth Man Matt Thomas (10) und Ayo Dosunmu (15) Double-Digits. Dosunmu traf 6/9 aus dem Feld und stellte mit 14 Assists einen neuen Bestwert seiner jungen Karriere auf. Dazu bekam er das Vertrauen in der Schlussminute und sorgte mit einem krachenden Dunk zum 120:115 für die Entscheidung.
- Die Bulls trafen nur 6/26 Triples (23,1 Prozent), erzielten aber 70 Punkte in der gegnerischen Zone (54 für Pacers) und kamen so auf eine Wurfquote von 54,4 Prozent aus dem Feld. Indiana hatte mehr Erfolg von Downtown (12/27, 44,4 Prozent), ohne Malcolm Brogdon, Domantas Sabonis, Myles Turner und weitere Rotationsspieler gingen die Pacers jedoch wieder leer aus. Die Bulls führten bereits schnell im ersten Viertel mit +11 und schienen das Spiel über immer in Kontrolle, konnten Indiana jedoch nie ganz abschütteln.
- Torrey Craig war mit 2,01 Metern der größte Starter der Pacers, während Terry Taylor mit 1,96 Meter als Starting Center aufgeführt wurde und dort ein absoluter Lichtblick war. 8 seiner 14 Rebounds schnappte er sich am offensiven Brett, dazu verteilte er 5 Assists und sammelte 21 Punkte bei 9/17 FG. Duane Washington Jr. steuerte von der Bank kommend noch 18 Punkte, 7 Rebounds und 4 Assists bei, Lance Stephenson war dagegen ein Totalausfall mit 5 Zählern (1/7 FG) und 3 Turnover in nur 11 Minuten.
Detroit Pistons (12-40) - Boston Celtics (29-25) 93:102 (BOXSCORE)
- Die Celtics fuhren einen souveräneren Sieg ein als das Ergebnis vermuten lässt, die zweite Garde Bostons ließ die große Führung des Teams gegen Ende nur rasant schmelzen. Zuvor hatte Jayson Tatum jedoch mit 19 Punkten im dritten Viertel dafür gesorgt, dass er und Jaylen Brown (13, 5/15 FG) sich frühzeitig auf der Bank entspannen konnten.
- Insgesamt kam Tatum nur auf 24 Zähler bei 9/21 FG und 9 Rebounds, die Celtics überzeugten eher mit ihrer Defense als ihrer Offense. Ohne Cade Cunningham wirkten die Pistons oft ideenlos gegen die Celtics, die alle Aktionen Detroits mit einem Switch beantworteten, wie Saddiq Bey (21, 4/7 3P) im Interview nach dem Spiel verriet.
- Hamidou Diallo (21, 8/17 FG) krallte sich 6 seiner 14 Rebounds am gegnerischen Brett und sorgte gemeinsam mit Isaiah Stewart (6 Punkte, 8 von 17 Rebounds offensiv) dafür, dass die Pistons 22 Würfe mehr als die Celtics hatten (104 zu 82). Detroit traf jedoch schlechter aus dem Feld (32,7 Prozent) als von Downtown (10/26, 38,5 Prozent).
- Jerami Grant (10, 3/12 FG) und Killian Hayes (11 Punkte und 5 Assists von der Bank kommend) erreichten noch Double-Digits. Auf der Gegenseite gelang das auch Robert Williams (11, 11 Rebounds, 5 Blocks) sowie Josh Richardson (12) und Dennis Schröder (10, 5/11 FG, 5 Assists) von der Bank kommend. Al Horford (4, 10 Rebounds) verließ das Spiel im dritten Viertel mit Schmerzen im Fuß, hätte laut Injury Report bei Bedarf jedoch zurück aufs Parkett kommen können.
Toronto Raptors (28-23) - Atlanta Hawks (25-27) 125:114 (BOXSCORE)
- So schnell kann es gehen in der NBA, nach einem Statement-Sieg gegen die Suns am Vortag unterlagen die Hawks den Raptors. Das lag vor allem an Pascal Siakam, der 21 seiner 33 Punkte (11/16 FG) im ersten Viertel erzielte. Toronto verwandelte einen Rückstand von -8 innerhalb von 7 Minuten im ersten Abschnitt zu einer Führung von +18 und gab die Führung anschließend nicht mehr ab, auch wenn Atlanta immer wieder in Schlagreichweite kam.
- Toronto versenkte 17/27 Triples für brandheiße 63 Prozent, Fred VanVleet kam mit 26 Punkten (5/10 3P) und 11 Assists auf ein Double-Double, was O.G. Anunoby mit 8 Punkten und 10 Rebounds knapp verpasste. Head Coach Nick Nurse setzte erneut hauptsächlich auf sieben Spieler die über zehn Minuten Spielzeit bekamen wodurch die Starter alle wieder lange auf dem Feld standen.
- Scottie Barnes steuerte 16 Punkte (6/11 FG), 9 Rebounds, 4 Assists und 2 Steals in knapp 38 Minuten bei, leistete sich allerdings auch 5 Turnover. Gray Trent Jr. legte 19 Punkte auf, Isaac Bonga kam für das sechste Spiel in Folge nicht zum Einsatz. Der 22-Jährige stand in den vergangenen 22 Spielen insgesamt 7:18 Minuten auf dem Parkett.
- Atlanta wurde von John Collins und De'Andre Hunter mit jeweils 23 Punkten angeführt, Trae Young kam ohne Erfolg von Downtown (0/4) auf 22 Zähler und 13 Assists. Bogdan Bogdanovic lieferte von der Bank kommend Unterstützung mit 18 (4/9 3P), 5 Assists und 4 Steals. "Wir werden zurück in die Siegerspur kommen, das könnt Ihr glauben", versprach Young via Twitter, obwohl die Hawks 8 ihrer letzten 10 Spielen gewonnen haben.
San Antonio Spurs (20-34) - Houston Rockets (15-37) 131:106 (BOXSCORE)
- Die Spurs haben 131 Gründe zum Feiern aufs Scoreboard gepackt, die zwei größten Gründe dafür waren jedoch unabhängig vom genauen Ergebnis. Mit dem Sieg gegen die Rockets ist Gregg Popovich der erste Head Coach in der Geschichte der NBA mit insgesamt 1.500 Siegen in der Regular Season und den Playoffs. Zudem hat Zach Collins erstmals seit 540 Tagen wieder an einem NBA-Spiel teilgenommen.
- Sein Debüt für die Spurs verlief erfolgreich, Collins verbuchte 10 Punkte bei 4/7 FG, 7 Rebounds, 3 Assists und 2 Steals in nur 13 Minuten. Der 24-Jährige mit langer Verletzungshistorie lief zuletzt in der Bubble in Orlando auf. Topscorer der Spurs war Keldon Johnson mit 28 Zählern (11/17 FG), auch Jakob Pöltl machte ein gutes Spiel mit 21 (9/15), 10 Rebounds und 3 Blocks.
- San Antonio führte bereits im ersten Viertel mit +13, Houston glich jedoch noch einmal aus, bevor die Spurs wieder wegzogen. San Antonio dominierte in der Zone (68:48 Punkte) und traf gleichzeitig 13/28 von Downtown (46,4 Prozent) und 57,3 Prozent aus dem Feld. Dejounte Murray legte ein Double-Double mit 19 Punkten, 11 Assists und 4 Steals auf, Doug McDermott brauchte nur 8 Würfe (5/6 3P) und 19 Minuten für 19 Punkte.
- Auf der Gegenseite war Josh Christopher ein Lichtblick, der Rookie stellte mit 23 Punkten (7/13 FG) ein neues Career-High auf. Jalen Green (12), Kevin Porter Jr. (5) und Eric Gordon (9) blieben jedoch alle klar unter ihrem jeweiligen Durchschnitt. Christian Wood verbuchte ein Double-Double (13, 11 Rebounds) und Alperen Sengun überzeugte mit 18 Zählern in 28 Minuten von der Bank kommend. Stephen Silas setzte 11 Spieler ein, Daniel Theis gehörte jedoch zum achten Mal in Folge nicht dazu.
Utah Jazz (32-21) - Brooklyn Nets (29-23) 125:102 (BOXSCORE)
- Donovan Mitchell ist zurück als wäre er nie weggewesen und führt die Jazz nach acht verpassten Spielen direkt zu einem Kantersieg gegen die Brooklyn Nets. Mitchell brauchte nur knapp 22 Minuten und 10 Würfe für 27 Punkte und 6 Assists, 6 seiner 7 Triples fanden ihr Ziel.
- Die ganze Offense der Jazz lief auch ohne Joe Ingles, Jordan Clarkson und Rudy Gobert auf Hochtouren mit 56,5 Prozent aus dem Feld und 44,7 Prozent von Downtown (17/38), fünf Spieler erzielten mindestens 14 Punkte für Utah. Udoka Azubuike (10, 11 Rebounds) und Bojan Bogdanovic (19, 11 Rebounds) verbuchten Double-Doubles, Hassan Whiteside (15, 8 Rebounds) und Eric Paschall (16, 3/6 3P) trafen jeweils 6/9 FG von der Bank kommend.
- In Utah konnte Nets-Coach Steve Nash zwar auf Kyrie Irving zugreifen, James Harden fehlte jedoch mit Problemen im Oberschenkel. Irving machte kein gutes Spiel mit 6/20 FG für 15 Punkte und 6 Assists, der Starting Frontcourt der Nets mit Nic Claxton (5 Minuten), James Johnson und Kessler Edwards legte gemeinsam eine unterirdische Statistik von 1/14 FG für 2 Punkte auf.
- Deutlich besser machte es Cam Thomas, der Rookie legte erstmals in seiner Karriere 30 Punkte auf (11/19 FG), und das von der Bank kommend. Mit DeAndre' Bembry (13, 6/7 FG) und Day'Ron Sharpe (11, 8 Rebounds) waren noch zwei weitere Reservisten erfolgreich. Die Brooklyn Nets haben sieben Spiele in Folge verloren.
Denver Nuggets (28-24) - New Orleans Pelicans (20-32) 105:113 (BOXSCORE)
- Dritte Niederlage in Folge für die Nuggets, für die Nikola Jokic nur 10 Würfe nahm - und trotzdem 25 Punkte, 12 Rebounds und 9 Assists verbuchte. Die Pelicans hatten jedoch Erfolg damit, den Ball aus Jokics Händen zu zwingen. Offensiv wurden sie angeführt von Herb Jones, der 18 seiner 25 Zähler (8/10 FG, 3/4 3P) im vierten Viertel erzielte.
- Der Rookie war einer von vier Pels mit mindestens 18 Punkten, in der Starting Five war nur Devonte' Graham (6, 5 Assists) unauffällig. Brandon Ingram (23, 0/4 3P) wiederholte sein Career-High von 12 Assists, Jaxson Hayes (22, 11 Rebounds) verfehlte keinen seiner 9 Feldwürfe und 4 Freiwürfe. New Orleans spielte 27 Assists bei 42 Treffern aus dem Feld (56 Prozent FG).
- Die Pelicans dominierten die Nuggets mit ihrem großen Lineup in der Zone (60:32 Punkte), das Spiel ging jedoch hin und her mit 18 Führungswechseln, kein Team erreichte eine zweistellige Führung. Die Nuggets konnten im letzten Viertel nicht einmal die Führung übernehmen.
- Denver wäre ohne eine gute Dreierquote (19/41, 46,3 Prozent) vermutlich untergegangen, auch weil kaum ein Spieler von der Bank kommend Unterstützung lieferte (insgesamt 10/31 FG). Monte Morris (19, 5/8 3P) und Will Barton (17, 8/15 FG) zeigten gute Leistung, Aaron Gordon verpasste das zweite Spiel in Folge mit Problemen im Oberschenkel.
Dallas Mavericks (30-23) - Philadelphia 76ers (31-21) 107:98 (Spielbericht)
Portland Trail Blazers (21-31) - Oklahoma City Thunder (17-34) 93:96 (BOXSCORE)
- Da hat nicht viel gefehlt! Mit 3,1 Sekunden zu spielen kriegten die Blazers den Ball per gelungenem Einwurf-Spielzug, der an den Football-Play "Hook and Ladder" erinnerte, über Jusuf Nurkic zu Anfernee Simons. Simons hatte einen guten Blick auf den Korb, der Wurf zum Ausgleich prallte jedoch von der Vorderseite des Rings ab. Luguentz Dort atmete vermutlich am lautesten von allen Spielern auf, er hatte zuvor nur einen von zwei Freiwürfen verwandelt.
- Er war jedoch auch der Topscorer des Spiels mit 23 Punkten (4/8 3P), fünf weitere Thunder erreichten Double-Digits. Mit Ty Jerome (11, 8 Assists), Kenrich Williams (10) und Mike Muscala (11, 2/3 3P) kamen drei dieser Spieler von der Bank. OKC traf nur 37,9 Prozent aus dem Feld und erarbeitete sich kaum einfache Punkte (28:58 in der Zone, 8:8 bei Fastbreaks), traf jedoch auf eiskalte Blazers.
- Portland versenkte nur 6/33 Triples (18,2 Prozent), Jusuf Nurkic (14, 6/19 FG) konnte seine Größenvorteile gegen den kleinen Frontcourt der Thunder um Mamadi Diakite (12, 7 Rebounds), Darius Bazley (4, 12 Rebounds) und Dort zudem nicht mit Punkten bestrafen. Immerhin holte er 7 seiner 16 Rebounds am gegnerischen Brett.
- Simons (1/6 3P) war mit C.J. McCollum (1/9 3P) Topscorer Portlands mit jeweils 19 Punkten. Tony Snell (13, 3/8 3P) und C.J. Elleby wurden in die Starting Five befördert, nachdem Norman Powell und Robert Covington früher am Spieltag zu den L.A. Clippers getradet waren worden.