NBA: CP3 führt Suns zu elftem Sieg in Folge gegen Dallas Mavericks - Franz Wagner mit Bestwert bei knapper Pleite in Brooklyn

Robert Arndt
20. November 202106:48
Die Dallas Mavericks verloren erneut bei den Phoenix Suns.getty
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Wie schon vor zwei Tagen hielten die Dallas Mavericks in Phoenix lange mit, dank Chris Paul gingen aber wieder die Suns als Sieger vom Feld. Franz Wagner legt in Brooklyn einen Bestwert auf, die Orlando Magic verlieren dennoch knapp. Die Golden State Warriors gewinnen auch ohne Stephen Curry ein enges Spiel.

Charlotte Hornets (10-7) - Indiana Pacers (6-11) 121:118 (BOXSCORE)

  • Fünfter Sieg in Serie für die Charlotte Hornets, doch am Ende war es trotz deutlicher Führung ein hartes Stück Arbeit. Die Gastgeber führten mit bis zu 25 Punkten im dritten Viertel, am Ende hatten die Pacers dennoch die Chance zum Ausgleich, bekamen aber trotz 16 Sekunden Zeit keinen Wurf mehr los.
  • Überragender Mann der Gastgeber war LaMelo Ball, der mit 32 Punkten (12/22 FG), 11 Rebounds und 8 Assists einen neuen Saisonbestwert aufstellte. LaMelo war es auch, der dafür sorgte, dass die Hornets vor der Pause mit einem 23:9-Lauf davonzogen. Ball erzielte in dieser Phase 12 Zähler.
  • Nach der Pause wurde es noch deutlicher, sodass Pacers-Coach Rick Carlisle zu drastischen Maßnahmen griff. Bereits im dritten Viertel hatte er alle verfügbaren 13 Spieler eingesetzt, die Starter kehrten nicht mehr auf das Feld zurück. Stattdessen waren es Jeremy Lamb (23, 6/9 FG), Brad Wanamaker (12) und Torrey Craig (14), die noch einmal zur Aufholjagd bliesen, welche aber ungekrönt blieb.
  • Die Hornets, welche über 54 Prozent aus dem Feld trafen, wackelten bedenklich, fielen aber nicht. Neben Ball wussten auch Gordon Hayward (25, 9/15 FG) und Miles Bridges (14) zu gefallen. Von den Startern der Pacers punktete lediglich Malcolm Brogdon (16) zweistellig.

Detroit Pistons (4-11) - Golden State Warriors (14-2) 102:105 (BOXSCORE)

  • Pflichtsieg für die Warriors, denen das auch ohne Stephen Curry (Hüfte), Draymond Green (Wade), Andre Iguodala (Knie) und Otto Porter Jr. (Fuß) gelang. Grundlage für den Erfolg war die erneut starke Defense sowie die Vorstellung von Jordan Poole, der mit 32 Punkten (13/22 FG) der beste Scorer des Teams von Coach Steve Kerr war.
  • Schon der Start der Dubs war vielversprechend, Golden State genehmigte in den ersten sechs Minuten nur 4 Punkte, profitierte dabei teilweise auch von katastrophaler Offense der Pistons. Diese kämpften sich im Verlauf der ersten Halbzeit dank Frank Jackson und Top-Pick Cade Cunningham aber wieder ins Spiel.
  • Das entscheidende Polster verschafften sich die Warriors dann im dritten Viertel, dieses gewannen sie mit 30:19. Andrew Wiggins erzielte hier 10 seiner 27 Zähler, danach zehrten die Dubs von diesem Vorsprung, mussten am Ende aber noch einmal zittern. Jackson machte es noch einmal spannend und Detroit hatte nach einem Cunningham-Block gegen Wiggins sogar noch die Chance auf die Verlängerung, doch Dreier von Jackson und Jerami Grant fanden nicht ihr Ziel.
  • Jackson war mit fünf verwandelten Dreiern und insgesamt 27 Punkten der Topscorer, Grant (19, 6/17 FG) und Cunningham (19, 6/12 FG, 6 Rebounds, 6 Assists, 3 Steals) steuerten ebenso einiges bei. Bei Golden State kamen außerdem Gary Payton II (12) und Nemanja Bjelica (14, 8 Boards) in Double Digits.

Boston Celtics (8-8) - Los Angeles Lakers (8-9) 130:108 (SPIELBERICHT)

Brooklyn Nets (12-5) - Orlando Magic (4-12) 115:113 (BOXSCORE)

  • Kevin Durant setzte diesmal wegen Problemen an der Schulter aus, umso mehr Last lag auf den Schultern von James Harden - und der MVP von 2018 lieferte auch ab. 36 Punkte (7/25 FG), 19 verwandelte Freiwürfe, dazu 10 Rebounds und 8 Assists, es war eine Performance wie sie Harden in Houston Abend für Abend lieferte.
  • Doch Harden war nicht auf sich allein gestellt, auch Patty Mills (22, 4/8 Dreier), James Johnson (17) und vor allem LaMarcus Aldridge (15, 7/16 FG) sicherten den knappen Nets-Sieg. LMA verbuchte 11 Punkte im Schlussviertel und zwei Buckets in der letzten Minute, als er Franz Wagner gleich zweimal erfolgreich aufpostete und mit dem bekannten Hakenwurf über die linke Schulter vollendete.
  • Der deutsche Rookie machte ansonsten erneut ein starkes Spiel. Nachdem der Berliner mit Knöchelproblemen früh runter musste, sorgte der Forward in der Folge dafür, dass sich die Magic eine 19-Punkte-Führung im zweiten Viertel erspielten. Dabei zeigte Wagner vor den Augen von Dirk Nowitzki vor allem seine Passqualitäten, unter anderen hier mit diesem No-Look-Pass für Gary Harris in die Ecke. 5 Assists waren ein neuer Bestwert, hinzu kamen 17 Punkte (5/13 FG, 2/6 Dreier, 5/6 FT) und 2 Rebounds in 29 Minuten. Bruder Moe spielte 4 Minuten und legte 2 Punkte (1/3 FG) sowie 2 Rebounds auf.
  • Harden und Mills brachten die Nets aber wieder heran, Mitte des dritten Viertels war Brooklyn schon wieder in Front. Harden brachte das Spiel dann von der Freiwurflinie nach Hause. Für Orlando war Nr.5-Pick Jalen Suggs (21, 8/18 FG) der beste Scorer, der Point Guard stellte mit 17 Punkten im ersten Viertel den Magic-Rookie-Rekord von Jameer Nelson aus dem Januar 2005 ein. Cole Anthony (16, 6/17 FG, 9 Assists) hatte Probleme mit dem Wurf, das ließ sich von Chuma Okeke (17, 6/8 FG) nicht behaupten.

Milwaukee Bucks (8-8) - Oklahoma City Thunder (6-9) 96:89 (BOXSCORE)

  • Diesmal brauchte es keine 47 Punkte von Giannis Antetokounmpo für einen Sieg wie vor zwei Tagen gegen die Lakers, dennoch hatten die Bucks mehr Probleme als gedacht mit den kratzbürstigen Thunder. Am Ende war Antetokounmpo aber eben doch zur Stelle, ein Midrange-Jumper zum 93:89 war 29 Sekunden vor dem Ende der gewinnbringende Wurf für den amtierenden Meister.
  • Der Grieche hatte mit der Thunder-Defense so seine Probleme, beendete das Spiel letztlich aber mit 21 Punkten (6/16 FG), 7 Assists und einem Saisonrekord von 19 Rebounds. Khris Middleton verbuchte 16 Zähler (5/13, 8 Rebounds) und knackte mit einem Dreier früh den Franchise-Rekord von Ray Allen für die meisten verwandelten Distanzwürfe der Bucks-Geschichte.
  • Auch noch im dritten Viertel führte Milwaukee mit 20 Zählern, doch acht Minuten vor dem Ende waren es nach einem Dreier von Kenrich Williams nur noch 2. OKC übernahm trotz zahlreicher Chancen aber nie die Führung, Shai Gilgeous-Alexander (17, 5/20 FG) hatte 50 Sekunden vor dem Ende die letzte Möglichkeit für die Thunder.
  • Der Guard war auch der beste Scorer seines Teams, Rookie Josh Giddey (14, 12 Rebounds) legte ein Double-Double auf. Die Gäste mussten zudem auf Head Coach Mark Daigneualt verzichten, der in Erwartung seines ersten Kinds bei seiner Frau in Oklahoma City blieb. Stattdessen übernahm Assistant Coach Dave Bliss die Aufgaben des Head Coaches.

New Orleans Pelicans (3-14) - L.A. Clippers (9-7) 94:81 (BOXSCORE)

  • Was war das denn für eine bescheidene Vorstellung der Clippers in New Orleans? Nach der Pause schafften es die Gäste aus der Stadt der Engel, gerade einmal 26 Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen, sodass das Team von Coach Ty Lue gegen eines der schlechtesten Teams der Liga eine 20-Punkte-Führung verdaddelte.
  • Die Clippers verfielen dabei in alte Muster. Von 43 Würfen nach der Pause wurden gerade einmal 9 in der Zone genommen - fatal, wenn die Sprungwürfe nicht fallen. Stellvertretend dafür waren die Vorstellungen von Paul George (19, 8/26 FG, 3/14 Dreier), Luke Kennard (6, 2/12) oder auch Reggie Jackson (4, 2/11). Die besten Spieler der Clippers waren stattdessen Terance Mann (11) und Isaiah Hartenstein (11, 5/7 FG, 6 Rebounds, 3 Blocks, +9), die immerhin Druck auf den Ring ausübten.
  • New Orleans hatte selbst katastrophal begonnen und im ersten Viertel gerade einmal zwei von 13 Würfen aus dem Zweierbereich (!) getroffen. Mitte des dritten Viertels war der Rückstand nach einem Dreier von Brandon Ingram egalisiert, ein 12:2-Lauf im Schlussabschnitt war schließlich der wichtigste Faktor, dass die Pelicans ihren dritten Saisonsieg einfuhren.
  • Jonas Valanciunas war dabei der beste Mann der Pels, der Litauer versenkte einen Karrierebestwert von fünf Dreiern für 26 Punkte und schnappte sich zudem auch noch 13 Rebounds. Ingram (17, 12 Boards) und Josh Hart (19, 10 Rebounds) verbuchten ebenso Double-Doubles, von der Bank kommend steuerte Kira Lewis 16 Zähler zum Sieg bei.

Denver Nuggets (9-7) - Chicago Bulls (11-5) 108:114 (BOXSCORE)

  • Die Bulls marschieren weiter und teilen sich mit den Brooklyn Nets weiterhin den ersten Platz in der Eastern Conference. Zach LaVine erzielte 12 seiner 36 Punkte (14/24 FG) im Schlussviertel und verhinderte damit, dass die dezimierten Nuggets doch noch am Sieg schnuppern konnten.
  • Denver musste nicht nur weiter auf Jamal Murray verzichten, diesmal fiel auch MVP Nikola Jokic mit einer Handgelenksverletzung kurzfristig aus. Und dennoch erspielten sich die Nuggets schnell eine 12-Punkte-Führung, bevor Chicago endlich aufwachte. Die Bank um Derrick Jones Jr. (16, darunter einige echte Highlight-Dunks) und Rookie Ayo Dosunmu (10) hauchte den Gästen neues Leben ein, nach der Pause übernahmen die Bulls komplett die Kontrolle.
  • Neben LaVine war es auch immer weder DeMar DeRozan (26, 7/21 FG), der die Offense am Laufen hielt. Auch in der Crunchtime war auf den Ex-Spurs-Forward Verlass, mit gleich acht verwandelten Freiwürfen brachte DeRozan den Sieg in trockene Tücher, auch wenn sich Denver mit einigen Dreiern noch einmal gegen die drohende Niederlage stemmte.
  • Ohne Jokic war Aaron Gordon mit einem Saisonbestwert von 28 Punkten (10/12 FG, 9 Rebounds) der beste Scorer, dazu lief viel über Will Barton (23). Facundo Campazzo (16) versenkte als Bankspieler vier von fünf Dreiern. Die Nuggets hatten jedoch ohne ihren Center große Probleme am Brett, die Bulls nutzten dies zu gleich 18 Second Chance Points nach 17 Offensiv-Rebounds.

Phoenix Suns (12-3) - Dallas Mavericks (9-6) 112:104 (BOXSCORE)

  • Wie sich die Geschichte doch manchmal wiederholt. Wie schon vor zwei Tagen hielten die Mavericks ohne Luka Doncic und Maxi Kleber in Phoenix lange gut mit und gingen sogar mit einer Führung in den Schlussabschnitt, am Ende marschierten die Suns aber einmal mehr als Sieger vom Feld - zum nun elften Mal in Folge.
  • Und nicht nur das: Phoenix hat nun die letzten acht Vergleiche mit Dallas für sich entschieden, zuletzt konnten die Mavs vor zwei Jahren in Arizona gewinnen. Chris Paul (18, 14 Assists) spielte damals noch gar nicht für die Suns, wie schon in der Nacht auf Donnerstag war es er zusammen mit der Bank, der Dallas zu Beginn des vierten Viertels vor unlösbare Probleme stellte.
  • Der Point Guard leistete sich diesmal zwar gleich 5 Ballverluste, dafür fiel der Wurf besser. So legten die Suns in den ersten fünf Minuten des Schlussabschnitts einen 15:2-Lauf hin, plötzlich stand es 94:86, nachdem die Führung in den ersten 36 Minuten immer wieder hin- und hergewechselt war. Es war die Vorentscheidung, in der Folge trafen CP3 und später auch Devin Booker (19) immer wieder ihre offenen Würfe, während Dallas kaum noch scoren konnte.
  • Die Mavs zielten erneut schwach aus der Distanz (12/40), insbesondere Reggie Bullock (0/5 3FG) und Frank Ntilikina (0/4 3FG). Jalen Brunson (18, 7/19 FG, 10 Assists) hatte beim Abschluss ebenfalls große Schwierigkeiten. Die Topscorer hießen Kristaps Porzingis (23, 8/13 FG, 12 Rebounds) und Tim Hardaway Jr. (18). Bei Phoenix blieb Mikal Bridges (19, 7/7 FG) perfekt aus dem Feld, von der Bank halfen vor allem Cameron Johnson (13) und JaVale McGee (14).

Sacramento Kings (6-10) - Toronto Raptors (8-9) 89:108 (BOXSCORE)

  • Nach seiner 2/14-Performance aus dem Feld stand Pascal Siakam in Toronto einmal mehr unter Beschuss, beim Gastspiel in Sacramento ließ der Kameruner seine Kritiker aber verstummen. In 30 Minuten legte der Forward 32 Punkte (10/12 FG) auf und versenkte jeden seiner drei Distanzwürfe. Nach drei Niederlagen am Stück gewannen die Raptors damit ihre erste Partie bei ihrem 6-Spiele-Trip an die Westküste.
  • Die offensivstarken Kings erwischten dagegen einen gebrauchten Abend, vor allem aus der Distanz klappte kaum etwas. Nur das erste Viertel konnte ausgeglichen gestaltet werden, weil Toronto viel zu viel foulte und Harrison Barnes (14) alleine acht Freiwürfe versenkte. Diese Diskrepanz nahm in der Folge ab, am Ende nahmen die Kanadier sogar mehr Freebies als Sacramento.
  • In den folgenden beiden Abschnitten baute Toronto die Führung auf 30 Punkte aus, diese 24 Minuten wurden mit 66:39 gewonnen. Neben Siakam glänzten auch Gary Trent Jr. (23, 5/11 Dreier) sowie Fred VanVleet (13), der mit der Pausensirene auch noch einen Buzzerbeater in das Gesicht von Rookie Davion Mitchell traf. Isaac Bonga stand nicht im Kader, der Deutsche weilt mal wieder beim G-League-Team der Raptors.
  • Fleißigster Punktesammler der Kings war De'Aaron Fox (17, 8/13 FG), der einer der wenigen effizienten Spieler seiner Farben war. Das reichte aber hinten und vorne nicht, sodass am Ende des Spiels die Fans ihren Unmut äußerten und den Rauswurf von Head Coach Luke Walton forderten. Klare Worte gab es auch von Guard Tyrese Haliburton, der die Buhrufe der Fans wie folgt kommentierte: "Sie haben uns völlig zurecht ausgebuht!"