NBA: Dallas Mavericks verlieren in letzter Sekunde bei den Kings - Boston Celtics erleben Horror-Abend

Philipp Jakob
30. Dezember 202107:23
Die Dallas Mavericks haben in Sacramento eine ganz bittere Pleite in letzter Sekunde kassiert.getty
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Die Dallas Mavericks haben in Sacramento eine bittere Pleite in letzter Sekunde kassiert. Boston erlebt einen Horror-Abend aus der Distanz, Trae Young ist nach einer weiteren Hawks-Niederlage verärgert, Devin Booker erreicht einen Meilenstein. Und: Die Knicks-Bank rettet mal wieder katastrophale Starter.

Detroit Pistons (5-28) - New York Knicks (17-18) 85:94 (BOXSCORE)

  • Katastrophale Starter, bärenstarke Bank - die Partie gegen die Pistons war ein Spiegelbild der bisherigen Knicks-Saison und bescherte uns einen denkwürdigen Boxscore. Jeder Starter der Gäste hatte ein Plus/Minus von -17 oder schlechter, jeder Bank-Spieler stand dagegen bei +27 oder besser. Letztlich rettete Alec Burks die Knicks vor einer Blamage in Detroit.
  • Die Pistons, angetreten mit nur vier Spielern aus dem normalen 15-Mann-Kader, schnupperten im dritten Viertel an der Überraschung. Dieser Abschnitt ging mit 30:16 an Detroit, der Pistons-Vorsprung wuchs bis auf 14 Zähler an. Saddiq Bey mit einem Karrierebestwert (32, 9/19 FG) und Hamidou Diallo (31, 13/19 FG und 13 Rebounds) hatten dabei fast immer ihre Finger im Spiel.
  • Über weite Strecken des dritten Durchgangs standen die Knicks-Starter auf dem Parkett, die durften im Schlussabschnitt dann aber gar nicht mehr ran. Stattdessen lief Burks endgültig heiß, seine 19 Punkte allein in diesem Durchgang (4/5 Dreier) beflügelten die Gäste, nachdem die Bank bereits gegen Ende des dritten Viertels verkürzt hatte. Den Knicks-Reservisten (insgesamt 65:7 Bank-Punkte) hatte Detroit nichts mehr entgegenzusetzen.
  • Burks stellte mit insgesamt 34 Zählern (12/17 FG) von der Bank sein Career-High ein, dazu lieferte auch Immanuel Quickley, der mit einem Buchstabendreher auf seinem Trikot auflief, gutes Scoring (18). Die Starter um Julius Randle (5, 2/11 FG), Kemba Walker (2, 1/5 FG) oder R.J. Barrett (15, 5/12 FG) blieben dagegen komplett blass und dürfen sich bei der Bank für den Sieg bedanken.
  • Corona-Protokoll: Cade Cunningham, Killian Hayes, Josh Jackson, Cory Joseph, Saben Lee, Trey Lyles, Rodney McGruder, Isaiah Stewart (alle Pistons) - Nerlens Noel, Wayne Selden, Jericho Sims (alle Knicks).

Indiana Pacers (14-21) - Charlotte Hornets (19-17) 108:116 (BOXSCORE)

  • LaMelo Ball lieferte die Highlights, Terry Rozier hielt in der Schlussphase die Pacers auf Abstand und Charlotte feierte den dritten Sieg in Serie. Neben den 35 Punkten von Rozier war dabei vor allem ein richtig guter Start entscheidend.
  • Oder aus Sicht der Pacers der verschlafene Beginn, den Head Coach Rick Carlisle wieder einmal bemängeln musste. "Die erste Halbzeit war ziemlich schlecht", fasste Carlisle die ersten 24 Minuten zusammen, in denen sich Charlotte bis auf 18 Punkte absetzte. Immerhin zeigten die Pacers Moral, nach und nach kämpften sich die Hausherren nach dem Seitenwechsel zurück und verkürzten im Schlussabschnitt sogar mehrfach auf -4.
  • Dann war aber meistens Rozier zur Stelle, der mit mehreren Clutch-Buckets und insgesamt 13 Punkten im vierten Viertel die Comeback-Hoffnungen der Gegner zerstörte. Seine 35 Punkte am Ende waren ein Saisonbestwert, dabei versenkte er 5/9 Dreier und füllte den Boxscore auch anderweitig (7 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals und 2 Blocks).
  • Unterstützung lieferte Ball, der an einem Triple-Double kratzte (21, 12 und 9), die Hornets-Defense mit Spin-Moves durcheinanderwirbelte oder tolle Assists spielte. Gordon Hayward kam zudem auf 18 Punkte. Bester Mann bei den Pacers war Caris LeVert mit 27 Zählern, Domantas Sabonis legte 15, 18 Bretter und 7 Assists auf, Myles Turner kam auf 14 und 4 Blocks. Indiana traf als Team allerdings nur knapp 42 Prozent aus dem Feld.
  • Corona-Protokoll: Miles Bridges, Scottie Lewis, P.J. Washington (alle Hornets).

Boston Celtics (16-19) - L.A. Clippers (18-17) 82:91 (BOXSCORE)

  • Horror-Abend für die Celtics! Von Downtown lief für die ersatzgeschwächten Hausherren mal absolut gar nichts zusammen, eine Quote von 4/42 Dreiern (9,5 Prozent) verdeutlichte dies ganz gut. Es war erst das dritte Mal überhaupt in der Geschichte der NBA, dass ein Team mindestens 40 Mal aus der Distanz abdrückte und weniger als fünf Treffer verbuchen konnte. Bezeichnend für die aktuelle Celtics-Saison, dass es aber nicht einmal die schwächste Dreierquote der Spielzeit war (7,7 Prozent gegen Washington im Oktober).
  • Trotz des katastrophalen Shootings waren die Kelten gegen ebenfalls dezimierte Clippers, bei denen neben Kawhi Leonard auch Paul George und Reggie Jackson fehlten, nicht komplett chancenlos. Tatsächlich ging Boston acht Minuten vor dem Ende in Front, bevor aber Eric Bledsoe und Marcus Morris antworteten - und Boston eine gute Möglichkeit nach der nächsten aus dem Dreierland vergab. Die letzten 15 Dreierversuche der Partie gingen daneben.
  • Besser lief es bei Bledsoe, der zwei Minuten vor dem Ende einen wichtigen Triple zur 8-Punkte-Führung versenkte. Die Vorentscheidung. 10 seiner 17 Punkte erzielte er im vierten Viertel, auch Terance Mann und Luke Kennard steuerten 17 Zähler bei. Morris führte sein Team mit 23 und 10 Rebounds an.
  • Bei den Kelten stemmte sich Jaylen Brown letztlich erfolglos gegen die dritte Pleite in Serie. Er legte 30 Punkte bei allerdings 13/36 aus dem Feld und 1/13 aus der Distanz auf. Bei seinen 36 Wurfversuchen blieb er ohne Assist, etwas Ähnliches gab es seit 1998 nicht mehr. Allerdings lag dies nicht unbedingt an Brown, die Teamkollegen trafen einfach kaum etwas. Robert Williams (16 und 14 Rebounds) war der einzige weitere Kelte mit zweistelliger Punkteausbeute.
  • Corona-Protokoll: Bruno Fernando, Enes Freedom, C.J. Miles, Aaron Nesmith, Dennis Schröder, Jayson Tatum (alle Celtics) - Brandon Boston Jr., Jay Scrubb, Moses Wright (alle Clippers).

Chicago Bulls (22-10) - Atlanta Hawks (15-19) 131:117 (BOXSCORE)

  • Leichtes Spiel für die Bulls gegen stark ersatzgeschwächte Hawks, bei denen Trae Young sein Unverständnis zum Ausdruck brachte, warum Atlanta überhaupt spielen musste: "Wir hatten vier Jungs oder so, die letzte Nacht eingeflogen wurden. Bei anderen Teams wurden auch schon Spiele verschoben, wir haben nur drei Spieler [aus der normalen Rotation]. Das ist irgendwie verrückt."
  • Diese drei Spieler um Young (26 und 11 Assists), Clint Capela (18 und 15 Rebounds) und Cam Reddish (14) wehrten sich bis Mitte des zweiten Viertels noch recht anständig. Dann konnten sie die Bulls-Offense aber nicht mehr ärgern. Chicago traf starke 61,9 Prozent aus dem Feld, verteilte 38 Assists und machte mit einem 18:1-Lauf zum Ende der ersten Halbzeit ernst.
  • Anschließend wurde es nicht mehr spannend, dafür sorgten in erster Linie Zach LaVine (25, 5/7 Dreier plus 360-Dunk) und DeMar DeRozan (20 und 8 Assists). Nikola Vucevic räumte zudem unter dem Korb auf (16 und 20 Abpraller), Coby White glänzte mit 17 und 12 Vorlagen. Den Bulls gelang damit der fünfte Sieg in Serie, bei Atlanta zeigt der Trend dagegen in die andere Richtung (5 Niederlagen aus 6 Spielen).
  • Corona-Protokoll: Bogdan Bogdanovic, John Collins, Sharife Cooper, Gorgui Dieng, Danilo Gallinari, Kevin Huerter, Jalen Johnson, Timothe Luwawu-Cabarrot, Onyeka Okongwu, Lou Williams, Delon Wright (alle Hawks) - Lonzo Ball, Tony Bradley, Ersan Ilyasova, Alfonzo McKinnie (alle Bulls).

Memphis Grizzlies (22-14) - Los Angeles Lakers (17-19) 104:99 (SPIELBERICHT)

San Antonio Spurs (14-19) - Miami Heat (22-13) - Verschoben

Die Partie musste aufgrund von mehreren Verletzungen und zahlreichen Spielern im Gesundheitsprotokoll bei den Heat verschoben werden. Miami konnte die Mindestanzahl an acht einsatzfähigen Spielern nicht aufbieten. Das Spiel ist bereits die zehnte verschobene Partie in dieser Saison.

Phoenix Suns (27-7) - Oklahoma City Thunder (12-22) 115:97 (BOXSCORE)

  • Nach zwei Niederlagen in Folge sind die Suns zurück in der Spur. Besonders überzeugend war der Sieg gegen ein Thunder-Team, das neben den Corona-Ausfällen auch auf Shai Gilgeous-Alexander (Knöchel) verzichten musste, allerdings nicht. Devin Booker und die Suns-Defense machten erst im Schlussabschnitt Nägel mit Köpfen.
  • In den ersten 36 Minuten der Partie hielt OKC dank Ty Jerome (24, Career-High) und Aaron Wiggins (22) noch ziemlich gut mit. Dann kamen die tapferen Gäste im letzten Durchgang allerdings nur noch auf 5 Treffer bei 26 Versuchen (19,2 Prozent) und Phoenix sicherte sich mit einem 30:16-Abschnitt den Sieg.
  • Booker steuerte 9 Zähler im vierten Viertel bei und half somit, seinen Meilenstein mit einem Sieg zu versüßen. Mit seinen insgesamt 38 Zählern avancierte er zum siebtjüngsten Spieler überhaupt, der die Schallmauer von 10.000 Punkte durchbrach. Booker traf dabei 12/24 aus dem Feld und 6/12 aus der Distanz. Zudem streuten JaVale McGee - neben einem irren Buzzer-Beater - und Cameron Payne jeweils 16 Punkte ein, Chris Paul hielt sich mit 10 und 5 Assists eher bedeckt.
  • Corona-Protokoll: Deandre Ayton, Jae Crowder, Elfrid Payton (alle Suns) - Darius Bazley, Josh Giddey, Tre Mann, Aleksej Pokusevski, Jeremiah Robinson-Earl (alle Thunder).

Portland Trail Blazers (13-21) - Utah Jazz (25-9) 105:120 (BOXSCORE)

  • Kein Donvan Mitchell, kein Problem. Während der Topscorer der Jazz aufgrund von Rückenproblemen geschont wurde, dominierte Utah die Zone und lief im vierten Viertel nicht mehr Gefahr, das Spiel zu verlieren. Rudy Gobert setzte den ersatzgeschwächten Blazers mit 22 Punkten (8/10 FG) und 14 Rebounds zu.
  • Die Gäste machten mit einem 14:2-Start bereits klar, in welche Richtung dieses Spiel gehen sollte. Allerdings hielt Portland, das auf sieben Spieler im Corona-Protokoll plus C.J. McCollum (Lunge) verzichten musste, in Person von Norman Powell und Damian Lillard dagegen. Beide legten 32 Zähler auf. Vor allem Ersterer hielt die Blazers mit seinen 25 Punkten in der ersten Halbzeit noch mehr oder weniger in Schlagdistanz.
  • Lillard brachte Portland nach dem Seitenwechsel sogar nochmal bis auf 6 Punkte ran, doch letztlich reichte das Shooting der Blazers (43 Prozent Dreierquote über die ersten drei Viertel) nicht, um die Zonen-Dominanz der Jazz auszugleichen. Die Gäste kamen auf 74:30 Punkte in direkter Korbnähe und trafen knapp 53 Prozent aus dem Feld.
  • Als bei Portland im vierten Durchgang dann auch der Dreier nicht mehr fallen wollte, wurde es schnell deutlich. Neben Gobert machten Mike Conley und Bojan Bogdanovic (jeweils 15) noch einen ordentlichen Job, von der Bank wussten Rudy Gay (21), Jordan Clarkson (19) und Hassan Whiteside (15 und 11 Rebounds) zu überzeugen.
  • Corona-Protokoll: Keljin Blevins, Robert Covington, Ben McLemore, Jusuf Nurkic, Dennis Smith Jr., Trendon Watford, Cody Zeller (alle Trail Blazers).

Sacramento Kings (15-21) - Dallas Mavericks (16-18) 95:94 (BOXSCORE)

  • Ganz bittere Pille für die Mavs! Dallas hatte 3,8 Sekunden vor dem Ende eine 2-Punkte-Führung in der Hinterhand, schickte bei einem Drive von De'Aaron Fox aber zu viel Hilfe und ließ Chimezie Metu in der rechten Ecke komplett blank. Der 24-Jährige bestrafte das eiskalt mit dem Buzzer-Beater von Downtown und machte die dritte Pleite aus vier Spielen für Dallas perfekt.
  • Der Spielfilm liest sich wie folgt: Die Mavs schenkten den eigentlich guten Start mit einem Horror-Viertel im zweiten Durchgang (13:35) wieder weg. Sacramento lag mit bis zu 13 Punkten in Front, bevor Dallas angeführt von Brunson oder auch einigen guten Aktionen von Josh Green nach dem Seitenwechsel das Comeback startete.
  • Bis zum Schlussabschnitt war die Partie wieder ausgeglichen und dabei blieb es trotz zwischenzeitlicher leichter Vorteile für die Mavs nach einem Poster-Dunk von Dorian Finney-Smith (11) auch. Erst die finale Minute brachte die Entscheidung: Zunächst sorgte Brunson per Pullup für den Ausgleich, Porzingis brachte Dallas kurz darauf die Führung. Allerdings verpassten es die Mavs aufgrund eines Porzingis-Airballs am Ende einer schwachen Possession, weiter zu erhöhen. Das rächte sich.
  • Das Duo Brunson (25 und 6 Assists, 11/19 FG) und Porzingis (24 und 3 Blocks, 13 im vierten Viertel) trug die Doncic-losen und ersatzgeschwächten Mavs über weite Strecken der Partie. Isaiah Thomas feierte wenige Stunden nach seiner Vertragsunterzeichnung sein Mavs-Debüt und kam in 13 Minuten auf 6 Punkte und 4 Assists bei 3/8 aus dem Feld.
  • Auf Seiten der Kings markierte Metu neben seinem Gamewinner insgesamt 11 Punkte (3/5 Dreier) und 8 Abpraller. Fox war bester Scorer seines Teams (16), Tyrese Haliburton hatte zwar Probleme mit seinem Wurf (12, 4/13 FG), glänzte aber als Ballverteiler (10 Assists). Harrison Barnes und Davion Mitchell steuerten jeweils 14 Punkte zum zweiten Sieg in Serie bei.
  • Corona-Protokoll: Neemias Queta (Kings) - Trey Burke, Luka Doncic, Tim Hardaway Jr., Maxi Kleber, Brandon Knight, Boban Marjanovic, JaQuori McLaughlin (alle Mavericks).