NBA: Dallas Mavericks unterliegen Schlusslicht Houston Rockets ohne Luka Doncic - Boston Celtics mit achtem Sieg am Stück

Robert Arndt
17. November 202205:30
Die Dallas Mavericks unterlagen gegen Schlusslicht Houston daheim.getty
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Die Dallas Mavericks haben ohne Luka Doncic eine peinliche Niederlage gegen das Schlusslicht Houston Rockets hinnehmen müssen. Die Gäste feiern eine seltene Blockparty. Shai Gilgeous-Alexander besorgt den OKC Thunder per Gamewinner den nächsten unerwarteten Sieg.

Charlotte Hornets (4-12) - Indiana Pacers (7-6) 113:125 (BOXSCORE)

  • Die Hornets sind in dieser Saison einfach vom Pech verfolgt. Nicht nur unterlag Charlotte aufgrund einer schwachen Schlussphase den Pacers, LaMelo Ball verletzte sich 90 Sekunden vor dem Ende auch noch unglücklich. Beim Versuch, einen Ball vor dem Seitenaus zu retten, stieg er einem Zuschauer auf den Fuß und knickte dabei um. Blöder kann es nicht laufen.
  • Fünf Minuten vor dem Ende waren die Gastgeber auch noch vorne, bevor Charlotte einen 9:23-Lauf kassierte. Der umsichtige Tyrese Haliburton kam nach Belieben in die Zone, bediente seine Bigs und traf auch selbst seine Stepback-Dreier. 22 Punkte (9/15 FG) und 11 Assists waren es mal wieder für den Star-Guard der Pacers.
  • Überzeugen konnten dazu Ben Mathurin (20), Myles Turner (20, 10 Rebounds, 3 Blocks) sowie Buddy Hield (19, 3/5 Dreier). Für Charlotte war Ball (26, 10/17) bis zu seiner Verletzung der beste Spieler, dazu streute P.J. Washington 24 Zähler ein. Kelly Oubre Jr. (17, 13 Rebounds) kam auf ein Double-Double.

Orlando Magic (4-11) - Minnesota Timberwolves (7-8) 108:126 (BOXSCORE)

  • In der derzeitigen Formation sind die Magic kein Prüfstein für Minnesota, dennoch war es ein Schritt in die richtige Richtung für die Wolves, die nun zwei Auswärtsspiele am Stück für sich entschieden haben. Überragend dabei: Anthony Edwards. Der Ant-Man startete mit fünf Dreiern und 19 Punkten im ersten Viertel furios und ebnete den Gästen damit den Weg zum Sieg.
  • Die Wolves führten in der Folge mit bis zu 27 Punkten, bevor Orlando zum Ende des dritten Viertels wieder herankam. Jalen Suggs (23) und Bol Bol (26, 12 Rebounds) waren hier Faktoren und so waren die Magic acht Minuten vor dem Ende wieder auf -9 dran. Danach machten die Wolves aber wieder ernst, wobei D'Angelo Russell 9 seiner 11 Punkte (dazu 6 Assists) im vierten Viertel verbuchte.
  • Zuvor war D-Lo kaum zu sehen, dafür harmonierte die Big Three besser. Edwards war mit 35 Punkten (7/13 Dreier) und 6 Assists der beste Scorer, Karl-Anthony Towns legte 30 Zähler (10/15 FG) auf. Rudy Gobert legte 16 und 8 auf.
  • Franz Wagner konnte sogar einige Male über die ausgestreckte Arme des Franzosen scoren, zu oft war der Berliner aber der einzige Creator in seiner Mannschaft. Am Ende waren es 18 Punkte (7/17 FG), 6 Rebounds und 4 Assists bei 2 Ballverlusten für den DBB-Star in knapp 35 Minuten Einsatzzeit. Paolo Banchero, Wendell Carter Jr., Cole Anthony und Moe Wagner fehlten alle verletzt.

Washington Wizards (8-7) - Oklahoma City Thunder (7-8) 120:121 (BOXSCORE)

  • Es ist nicht zu glauben. Shai Gilgeous-Alexander hat die Thunder zu einem weiteren Sieg geführt. 1,1 Sekunden vor Schluss versenkte der Guard einen Stepback-Dreier über die ausgestreckten Arme von Monte Morris zum Erfolg und beendete damit eine Siegesserie von vier Partien der Wizards, die zuletzt daheim drei West-Teams am Stück geputzt hatten (Dallas, Utah, Memphis).
  • Am Ende waren es 42 Punkte (14/21 FG, 12/17 FT) und 7 Assists für den Kanadier, 30 davon erzielte SGA nach der Pause. Eine wichtige Rolle spielte auch Rookie Jalen Williams (10), der in der Crunchtime einen wichtigen Dreier nach SGA-Kickout traf und im Gegenzug ein Offensiv-Foul gegen Bradley Beal zog.
  • Der Star der Wizards hatte die Gastgeber sechs Sekunden vor Schluss nach einem fiesen Crossover gegen Lu Dort (16) mit einem Jumper von der Baseline zur Führung getroffen, es reichte nicht. Noch zur Pause schien das unmöglich. Washington führte mit bis zu 17 Zählern und schoss komplett die Lichter aus. 14 von 20 Dreiern gingen in den ersten 24 Minuten durch die Reuse.
  • Danach lief jedoch kaum was zusammen (3/14), OKC arbeitete sich durch SGA wieder in die Partie. Bester Scorer der Gastgeber war Kristaps Porzingis (27, 9 Rebounds), Beal kam auf 25 Punkte und Kyle Kuzma (18, 10 Rebounds, 9 Assists) kratzte an seinem zweiten Karriere-Triple-Double.

Atlanta Hawks (9-6) - Boston Celtics (12-3) 101:126 (BOXSCORE)

  • Achter Sieg in Serie für die Celtics, die das Team der Stunde in der NBA bleiben. Dabei mussten die Celtics auf Marcus Smart verzichten und Jaylen Brown (22, 10/17) spielte aufgrund von Foulproblemen nur 23 Minuten. Spielte alles keine Rolle, schon sechs Minuten vor dem Ende leerten beide Coaches ihre Bänke.
  • Solange Boston so viele Dreier (46) nimmt und dann auch trifft (21), sind sie kaum zu schlagen. Der Löwenanteil dieser Triples kam von der Bank, namentlich Sam Hauser (15, 5/6 Dreier, Plus-Minus +35) und Payton Pritchard (14, 4/6 3FG), der vor der Pause auch noch einen tiefen Buzzerbeater netzte. Eingesetzt wurden die beiden oft von Jayson Tatum, dessen Wurf (6/19 FG, 3/10 Dreier) zwar nicht fallen wollte, dafür füllte er mit 19 Punkten, 7 Rebounds und 8 Assists den Boxscore anderweitig.
  • Es war schlichtweg ein souveräner Auftritt des Finalisten der Vorsaison. Boston hatte die Partie über 48 Minuten im Griff und setzte sich im dritten Viertel endgültig ab. Derrick White (16, 10 Assists) half mit seinem unaufgeregten Ballvortrag, dazu traf Grant Williams (18, 6/10) seine offenen Würfe.
  • Das gelang den Hawks nicht, es ist ein anhaltendes Problem in dieser Spielzeit. Nur sieben von 32 Distanzwürfen waren erfolgreich, auch Trae Young (27,10/23 FG, 2/7 Dreier, 9 Assists) sucht weiterhin seinen Rhythmus aus der Distanz. Dejounte Murray kam auf 19 Zähler, doch das Bank-Duell ging mehr als deutlich verloren (23:44).

Toronto Raptors (9-7) - Miami Heat (7-8) 112:104 (BOXSCORE)

  • Bei den Heat zeigte der Pfeil zuletzt nach oben, bei Toronto nach unten, doch das spielte keine Rolle. Miami hatte in Halbzeit eins alles im Griff, bevor im dritten Viertel plötzlich nichts mehr ging. Miami kassierte in diesem Abschnitt einen 0:21-Lauf über mehr als sieben Minuten. So ist es fast unmöglich ein Spiel zu gewinnen.
  • Dank O.G. Anunoby (32, 13/18, 10 Rebounds) und Fred VanVleet (23, 8 Assists) hatten die Raptors innerhalb weniger Minuten einen zweistelligen Rückstand in einen zweistelligen Vorsprung umgebogen, sie gaben die Führung in der Folge nicht mehr ab. Dennoch wurde es am Ende noch einmal kitzelig.
  • Vier Minuten vor dem Ende hatten die Heat wieder auf -2 verkürzt, bevor Anunoby einen Putback versenkte, ein Foul zog und wenig später den cuttenden Chris Boucher (15, 10 Rebounds) für einen Dunk fand. Jener Boucher legte kurz darauf von Downtown nach, darauf hatten die Gäste keine Antwort mehr.
  • Miamis bester Scorer war Max Strus (20), Bam Adebayo und Tyler Herro fielen kurzfristig aus. Jimmy Butler (13) nahm nur acht Würfe, während Kyle Lowry (19, 6/9) an alter Wirkungsstätte einen guten Abend erwischte. Toronto musste dagegen erneut eine Verletzung hinnehmen, Dalano Banton hat sich wohl schwerer am Knöchel verletzt.

Milwaukee Bucks (11-3) - Cleveland Cavaliers (8-6) 113:98 (BOXSCORE)

  • Eine Halbzeit hielten die Cavs gut mit, dann wurden die Gäste komplett überrollt. Mit 34:18 entschieden die Bucks den dritten Abschnitt für sich und fuhren einen letztlich komfortablen Erfolg ein. Mann des Abends war Brook Lopez, der nicht nur 29 Punkte erzielte und 3 Würfe blockte, sondern auch noch 7 Dreier (9 Versuche) versenkte.
  • So spielte es auch keine Rolle, dass Giannis Antetokounmpo erneut Probleme hatte, in der Zone zu scoren. Mit 16 Punkten, 12 Rebounds und 8 Assists kratzte der Grieche zwar an einem Triple-Double, traf aber nur für ihn untypische 6 von 18 aus dem Feld und kassierte darüber hinaus auch noch einen Poster-Dunk von Evan Mobley.
  • Das passierte aber in der ersten Halbzeit, danach hatten die Cavs nicht mehr viel zu lachen. Milwaukee genehmigte nur noch 38 Zähler und Cleveland versenkte lediglich 32,5 Prozent aus dem Feld. Vor allem Donovan Mitchell (23, 7/19) hatte nichts mehr zu melden und traf nur noch einen seiner neun Versuche nach dem Wechsel.
  • Mobley (20) wusste dennoch als Center zu gefallen (Jarrett Allen fehlte erneut), gleiches galt für Darius Garland (23, 5/9 Dreier, 8 Assists), der nach seiner 50-Punkte-Performance endgültig in der Saison angekommen zu sein scheint. Für die Bucks legte Jordan Nwora 21 Punkte (5/9 Dreier) von der Bank kommend auf.

New Orleans Pelicans (9-6) - Chicago Bulls (6-9) 124:110 (BOXSCORE)

  • Back-to-Back und weiter kein Zion Williamson? Kein Problem für die Pelicans, die nun drei Spiele in Serie für sich entscheiden konnten. Und wie schon gegen Memphis war es der Dreier, der den Unterschied ausmachte. Im dritten Viertel netzten die Pelicans sechs davon und gewannen den Abschnitt mit 37:25. Der Vorsprung wuchs auf zwischenzeitlich 19 Zähler an.
  • Trey Murphy (19, 10 Rebounds), der erneut für Williamson begann, traf fünf seiner sechs Versuche, C.J. McCollum war mit 23 Punkten und 8 Assists der dominante Akteur für die Gastgeber. Brandon Ingram (16, 4/15 FG) hatte überhaupt keinen Rhythmus, steuerte dafür aber 9 Assists zum Sieg bei. Alle Starter punkteten zweistellig, hinzu kamen 13 Bank-Punkte von Jose Alvarado.
  • Bei den Bulls besorgte mal wieder DeMar DeRozan (28, 11/15 FG, 8 Assists) den Großteil des Scorings, während Zach LaVine (25, 9/22) erst im vierten Viertel aufdrehte, wo das Spiel fast schon entschieden war. Chicago hatte unter den Brettern gegen Jonas Valanciunas (22) große Probleme, Nikola Vucevic (14, 10 Boards) war hier nicht die erhoffte Stütze.

Dallas Mavericks (8-6) - Houston Rockets (3-12) 92:101 (BOXSCORE)

  • Luka Doncic bekam seine Pause und dieses Spiel zeigte bestens, wie abhängig Dallas vom Slowenen ist. Die Mavericks schossen gegen die mit Abstand schlechteste Defense der NBA 30,4 Prozent aus dem Feld und 21,8 Prozent von Downtown. Da half es auch nicht, dass Dallas sich nur 6 Turnover leistete (HOU: 23).
  • Kein Spieler aus der Starting Five punktete zweistellig, Spencer Dinwiddie (9, 3/18, 10 Assists), Reggie Bullock (0, 0/6 3FG) und Dorian Finney-Smith (7, 3/11) schossen eine Fahrkarte nach der anderen. Einzig die Bankspieler Tim Hardaway Jr. (28, 10/26) und Christian Wood (26, 9/22) konnten Offense für sich kreieren. Nun das Aber: Die Mavs ließen sich unfassbare 19-mal blocken, das gab es in den letzten zehn Jahren in der NBA nur dreimal (zuletzt New Orleans gegen Memphis im Mai 2021). Hier mal ein Einblick in die Blockparty presented by K.J. Martin Jr.
  • So erreichte Alperen Sengün (14, 7 Rebounds, 5 Blocks) einen neuen persönlichen Blockrekord, je 3 Rejections gingen auf das Konto von Usman Garuba (12, 5/5, 9 Rebounds) und Kevin Porter Jr. (17, 11 Rebounds, 8 Assists). Jener Porter erzielte auch 7 der letzten 10 Punkte der Rockets, darunter einen Stepback-Dreier aus der Ecke über seinen Ex-Teamkollegen Wood.
  • Nr.3-Pick Jabari Smith (10, 3/10, 9 Rebounds) hatte wieder Probleme beim Finishing, zeigte aber defensiv gute Ansätze. Jalen Green steuerte 17 Zähler zum Sieg bei. Und noch einmal kurz zu den Mavs. 44 Prozent in der Restricted Area (12/27) waren ein unterirdischer Wert, dazu konnten sich die Point Guards am Ende der Rotation, Facundo Campazzo (3, 1/7 3FG, 5 Assists, 3 Steals) und Frank Ntilikina (5) nicht für höhere Aufgaben empfehlen.
  • Für den Block-Rekord reichte es letztlich nicht, den halten weiter die Toronto Raptors mit 23 Rejections im Jahr 2001 gegen Atlanta. Auch die Rockets hatten mal ein Spiel mit 20 Blocks. Das war im Jahr 1984, als die Twin Towers Hakeem Olajuwon und Ralph Sampson ihr Unwesen in der Zone trieben.

Denver Nuggets (9-5) - New York Knicks (8-7) 103:106 (BOXSCORE)

  • Erstmals seit 2006 haben die Knicks mal wieder ein Spiel in der Mile High City für sich entschieden. Dass Denver dabei Nikola Jokic (COVID) und Aaron Gordon (krank) fehlten, wird den Knicks, die gestern noch in Salt Lake City aktiv waren, herzlich egal gewesen sein. Im vielleicht schwersten Back-to-Back der NBA bekamen die Knicks im vierten Viertel noch einmal die zweite Luft und bogen dank des überragenden Julius Randle die Partie doch noch um.
  • Der Big Man der Knicks machte sein vermutlich bestes Saisonspiel und beendete die Partie mit 34 Punkten (11/21 FG, 9/13 FT), 11 Rebounds, 4 Assists und 4 Steals (3 davon im Schlussabschnitt). Gleich zweimal konnten die Knicks in der Crunchtime durch Randle-Steals sofort leichte Punkte generieren. Das war wichtig an einem Abend, an dem New York nur 44 Prozent aus dem Feld und 23 Prozent aus der Distanz traf.
  • Acht Minuten vor Schluss führten die Nuggets nach einem Dreier von Bones Hyland noch zweistellig, bevor Randle und Jalen Brunson (21, 7 Assists) das Geschehen an sich rissen. Randle besorgte von der Freiwurflinie 50 Sekunden vor Schluss die Führung, nachdem er beim Offensiv-Rebound gefoult wurde. Brunson zeigte wenig später keine Nerven und erhöhte auf +3.
  • Jamal Murray hatte noch die Chance auf den Ausgleich, doch der Guard konnte sich gegen Immanuel Quickley keinen Freiraum verschaffen und fabrizierte mit der Schlusssirene einen Airball. Mit 21 Punkten war er zusammen mit Hyland dennoch bester Nuggets-Scorer. Murray blieb wie alle Starter (!) im Schlussviertel ohne Punkte, Hyland machte dagegen 12 der 19 Nuggets-Zähler.
  • R.J. Barrett (11, 4/18 FG) vergab alle seine neun Dreier für die Knicks, während Isaiah Hartenstein Foulprobleme hatte. Der deutsche Center spielte nur 22 Minuten und blieb dabei ohne Punkte (0/1 FG, 3 Rebounds, 4 Fouls).

Phoenix Suns (9-5) - Golden State Warriors (6-9) 130:119 (SPIELBERICHT)