Die dezimierten Dallas Mavericks haben erneut verloren und mussten sich mit 90:97 den Memphis Grizzlies geschlagen geben. Ohne die verletzten Luka Doncic und Kristaps Porzingis fing die Mavs-Offense erst viel zu spät Feuer. Das Comeback bleibt ungekrönt.
Dallas Mavericks (11-11) - Memphis Grizzlies (13-10) 90:97 (BOXSCORE)
Kein Doncic, kein Porzingis - große Probleme für die Mavs. Die beiden Stars der Texaner mussten verletzungsbedingt von der Bank zuschauen und sahen eine über weite Strecken schwächelnde Mavs-Offense. Dallas versenkte gegen die Grizzlies desaströse 33,7 Prozent aus dem Feld, dieser Wert wurde durch ein starkes viertes Viertel sogar noch nach oben getrieben.
In den ersten drei Durchgängen lief bei den Mavs offensiv überhaupt nichts zusammen, dann aber drehte Tim Hardaway Jr. auf. Der Guard erzielte 20 seiner 29 Punkte im vierten Viertel (7/18 FG und 5/9 Dreier, dazu 7 Rebounds), auch Jalen Brunson befeuerte mit seinem späten Scoring (15 und 8 Assists, aber 7/21 FG) das Comeback der Mavs. Maxi Kleber kam auf 7 Punkte (2/8 Dreier) und 9 Abpraller.
Dallas kämpfte sich von einem zwischenzeitlichen 17-Punkte-Rückstand zurück, letztlich half das aber nicht mehr. Für die Mavs stehen damit zwei Pleiten in Folge und sieben Niederlagen aus neun Spielen zu Buche. Ganz anders ist die Stimmung in Memphis. Die Grizzlies haben vier Spiele in Folge gewonnen und in allen vier Partien zu keinem Zeitpunkt zurückgelegen - das gab es in den vergangenen 25 Jahren seit Erfassung der Play-by-Play-Daten noch nie.
Desmond Bane führte die Grizzlies mit neuen Karrierebestwerten bei den Punkten (29, 4/6 Dreier) und Rebounds (9) an, hilfreiche Unterstützung lieferten Tyus Jones (16), Jaren Jackson Jr. (13) oder Steven Adams (11 und 13 Rebounds). Memphis behauptete damit die Spitzenposition in der Southwest Division vor den Mavs.
Dallas Mavericks: Horrorstart ohne Luka Doncic
Doncic macht aktuell der linke Knöchel zu schaffen, und das schon länger, wie Head Coach Jason Kidd verriet. Am Samstag nahmen die Mavs eine MRT-Untersuchung vor, die Ergebnisse sind allerdings noch nicht durchgesickert. Kidd klang jedoch nicht allzu besorgt. In Person von Porzingis (Knieprellung) fehlte allerdings auch der zweite Star, das machte sich bemerkbar.
Brunson ersetzte Doncic in der Starting Five, Kleber durfte wie zuletzt gegen die Pelicans erneut für Porzingis von Beginn an ran. Auf der Gegenseite fehlte Ja Morant weiterhin. Dennoch kamen die Grizzlies deutlich besser ins Spiel. Die Mavs-Offense stotterte, es dauerte zweieinhalb Minuten bis zum ersten Treffer der Hausherren.
Die Probleme setzten sich aber fort. Kleber hatte Pech von Downtown, als der Ball in den Ring schaute, aber doch wieder rausfiel. Generell wollte der Dreier bei den Mavs absolut nicht fallen. Besser lief es bei Jackson Jr., der mit zwei Triples den Gästen eine frühe 13:2-Führung bescherte. Die Defense der Mavs fand sich dann besser zurecht, mit einem 8:0-Lauf machte es Dallas wieder spannend und es ging mit einem 18:22-Rückstand in den zweiten Durchgang.
Ein Umschwung im Spiel der Mavs stellte das solide Ende des ersten Viertels aber nicht dar. Die Offense blieb gut dreieinhalb Minuten ohne Punkt, es fehlte an Firepower an allen Ecken und Enden. Zur Halbzeitpause stand Dallas bei mageren 30,4 Prozent Feldwurfquote (darunter 7/23 Dreier). Entsprechend setzte sich das deutlich effizientere Memphis erneut zweistellig ab und ging mit 49:37 in die Kabine.
Dallas Mavericks: Comeback kommt zu spät
Die Mavs starteten mit mehr Energie in die zweite Halbzeit, doch Bane setzte aus der Distanz immer wieder Nadelstiche oder auch Adams mit seinen Offensiv-Rebounds (8). Generell hatte Memphis einen enormen Vorteil in der Zone (52:22), der sich Mitte des dritten Viertels in einem 16-Punkte-Vorsprung manifestierte. Als Dallas kurzzeitig so etwas wie Oberwasser zu bekommen schien, brachte De'Anthony Melton die Halle mit einem irren Chasedown-Block gefolgt von einem Dreier auf der anderen Seite wieder zum Schweigen. 72:58 für Memphis nach dem dritten Viertel.
Einen echten Run konnte Dallas nicht starten, aber die Hausherren robbten sich nach und nach näher heran. Kleber und Hardaway Jr. hauchten den Mavs neues Leben ein. Letzterer lief nun richtig heiß, per Dreier mit Foul brachte er seine Farben gut zwei Minuten vor Schluss auf 5 Punkte ran, setzte aber den Freiwurf an den Ring. Auch Brunson verpasste es anschließend, weiter Boden gutzumachen und so machte Memphis letztlich von der Linie alles klar.