NBA: Dennis Schröder ballert Boston Celtics zum Blowout-Sieg - Warriors stolpern trotz Monster-Comeback

Philipp Jakob
05. Dezember 202107:15
Dennis Schröder legt beim Blowout-Sieg gegen Portland 31 Punkte auf.getty
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Die Boston Celtics haben sich zu einem beeindruckenden Blowout-Sieg geballert, eine wichtige Rolle spielt dabei auch Dennis Schröder. Die Warriors stolpern trotz eines späten Monster-Comebacks, DeMar DeRozan versenkt die Nets in der Crunchtime und Nikola Jokic ist zu viel für die Knicks.

New York Knicks (11-12) - Denver Nuggets (11-11) 99:113 (BOXSCORE)

  • Eine Blowout-Pleite gegen die Nuggets, vereinzelte Buh-Rufe im Madison Square Garden und mittlerweile die dritte Niederlage am Stück. Bei den Knicks war die Stimmung nach der Partie sichtlich im Keller. "Ich muss besser spielen", übernahm Julius Randle die Verantwortung, er forderte aber gleichzeitig: "Jeder hier muss besser spielen."
  • Das gilt vor allem für die Defense, die kein Mittel gegen Nikola Jokic fand. Der amtierende MVP führte die Gastgeber teils vor, bereits in der ersten Hälfte erspielte sich Denver einen 16-Punkte-Vorsprung. Als New York nach dem Seitenwechsel auf -6 verkürzte, antworteten die Nuggets kurzerhand mit einem 23:3-Lauf und die Messe war gelesen.
  • Jokic bekam früh Feierabend und durfte sich im kompletten vierten Viertel ausruhen. Dennoch sammelte er in nur 27 Minuten Einsatzzeit 32 Punkte (14/19 FG), 11 Rebounds und 5 Assists. Denver bekam zudem einige offene Dreipunktewürfe, was die Nuggets mit 20 erfolgreichen Triples bestraften (bei 43 Versuchen). Zeke Nnaji ballerte sich mit 5/9 von Downtown zu einem Career-High (21), Will Barton steuerte weitere 3 Dreier und 13 Zähler bei.
  • Bei den Knicks war Randle mit 24 Punkten, 8 Assists sowie 7 Rebounds noch bester Mann. Evan Fournier erzielte 15 Punkte (6/14 FG), R.J. Barrett kam auf 13 Zähler (5/13 FG). "Wir müssen in den Spiegel schauen und entscheiden, wie diese Saison weiter verlaufen soll", erklärte der bediente Randle im Anschluss.

Brooklyn Nets (16-7) - Chicago Bulls (16-8) 107:111 (BOXSCORE)

  • Das Topspiel der Eastern Conference wurde den Erwartungen gerecht. Die Nets und Bulls lieferten sich einen ansehnlichen Krimi, in dem DeMar DeRozan im vierten Viertel das Zepter übernahm. 13 Punkte (von 29) markierte der Veteran im letzten Durchgang und zerlegte mit seiner starken Offense die Gastgeber.
  • Die Bulls lagen im dritten Viertel mit 11 Zählern im Hintertreffen und mussten zu diesem Zeitpunkt bereits auf Alex Caruso verzichten, der mit Oberschenkelproblemen das Spiel verlassen musste. Chicago ließ diese beiden Nachteile aber nicht sein Schicksal bestimmen, stattdessen startete der Zweitplatzierte des Ostens mit einem 13:4-Lauf in den Schlussabschnitt und übernahm die Kontrolle.
  • Die Crunchtime gehörte dann "DeMarvelous" DeRozan. Er setzte den Nets entweder per Drive oder per Pullup-Jumper aus der Mitteldistanz zu, als Kevin Durant sein Team mit einem Dreier in der Schlussminute auf -2 heranbrachte und die Nets zwei Mann auf DeRozan schickten, bediente er Lonzo Ball hervorragend auf dem Flügel. Der Guard versenkte den Dreier - davon konnte sich Brooklyn nicht mehr erholen.
  • Dabei war nicht DeRozan, sondern der ebenfalls starke Zach LaVine Topscorer der Bulls (31), Ball beendete die Partie mit 8 Punkten, 9 Rebounds und 7 Assists. KD war klar der beste Mann bei den Nets (28 und 10 Rebounds), Unterstützung lieferten LaMarcus Aldridge (20) oder Patty Mills (12). Enttäuschend war dagegen der Auftritt von James Harden (14 und 14 Assists bei 5/21 FG), der sich anschließend selbstkritisch zeigte: "Diese Niederlage geht auf meine Kappe."

Milwaukee Bucks (15-9) - Miami Heat (14-10) 124:102 (BOXSCORE)

  • Vor dem Gastspiel in Milwaukee erhielt Heat-Forward P.J. Tucker endlich seinen Championship-Ring, den er vergangene Saison mit den Bucks gewann. Mehr zu feiern gab es aus Sicht der Gäste aber auch nicht. Die dezimierten Heat kamen in der Bierstadt selbst mit Giannis Antetokounmpo auf der Bank unter die Räder.
  • Der Grieche bekam aufgrund einer Wadenverletzung erneut eine Pause, bei Miami fehlten Jimmy Butler und Bam Adebayo. Es stellte sich heraus, dass die Heat chancenlos waren, bereits im ersten Viertel setzten sich die Hausherren zweistellig ab. Der Vorsprung wuchs und wuchs, Miami fand kein Gegenmittel. Im dritten Durchgang lag Milwaukee bereits mit 30 Punkten vorne.
  • Das lag unter anderem an Pat Connaughton, der sein heißes Händchen mit 7/13 Dreiern unter Beweis stellte und auf 23 Punkte kam. Khris Middleton streute 22 Zähler sowie 9 Assists ein, Bobby Portis kam auf 19 Punkte und ein Career-High von 16 Rebounds. Jrue Holiday (16) und DeMarcus Cousins (11) sowie Thanasis Antetokounmpo (10) von der Bank knackten ebenfalls die Double Digits.
  • Bei den Heat setzte sich Max Strus mit 25 Zählern zur Wehr, Caleb Martin erzielte 16 Punkte. Doch gerade von den Startern kam zu wenig, Tyler Herro (15, 4/17 FG) und Kyle Lowry (10, 4/12 FG) hatten offensiv arge Probleme.

Dallas Mavericks (11-11) - Memphis Grizzlies (13-10) 90:97 (SPIELBERICHT)

Golden State Warriors (19-4) - San Antonio Spurs (8-13) 107:112 (BOXSCORE)

  • Der Abend startete eigentlich recht vielversprechend. Stephen Curry hievte seinen Pregame-Tunnel-Shot auf ein neues Level, das einzige Problem dabei: Es war für eine sehr lange Zeit der einzige Dreier, den der Chefkoch im Korb unterbrachte. Am Ende reichte den Warriors auch ein Monster-Comeback nicht mehr, San Antonio stellte dem Erstplatzierten erfolgreich ein Bein.
  • Dubs-Coach Steve Kerr hatte schon vor einem "Trap Game" nach dem Sieg gegen die Suns am Vortag gewarnt, dennoch startete Golden State fast schon energielos in die Parte. Bei Curry lief nichts zusammen (1/11 FG zur Halbzeitpause) und die Spurs überrollten die Gastgeber mit einem 17:0-Lauf im ersten Viertel. San Antonio setzte sich mit bis zu 22 Punkten ab, einen 20-Punkte-Rückstand gab es für die Dubs zum ersten Mal in dieser Spielzeit.
  • Die Warriors darf man allerdings niemals abschreiben. Curry fand dann doch gegen Ende des dritten Viertels seinen Rhythmus, versenkte mehrere Dreier und auch einen Buzzerbeater vom Logo - natürlich zum Ärger von Spurs-Coach Gregg Popovich.
  • Nun klappte bei den Spurs nichts mehr, über acht Minuten im vierten Viertel brachte San Antonio nur 2 Punkte aufs Scoreboard. Ein Stepback-Dreier von Curry brachte die Dubs zwei Minuten vor Ende wieder in Front. Dann aber antwortete Derrick White mit einem eigenen Triple und Dejounte Murray erhöhte nach einem Dubs-Turnover. Die Spurs sicherten sich doch noch den vierten Sieg in Serie.
  • White (25) und Murray (23, 12 Rebounds und 7 Assists) waren das komplette Spiel über die Erfolgsgaranten für San Antonio, auch Lonnie Walker IV lieferte gute Produktion (21). Jakob Pöltl legte 6 Zähler, 9 Rebounds, 5 Assists und 3 Blocks auf. Curry beendete die Partie mit 27 Punkten (7/28 FG, 5/17 Dreier), 8 Rebounds und 5 Assists. Damion Lee steuerte 14 Zähler bei, Juan Toscano-Anderson (13) machte ebenfalls ein gutes Spiel von der Bank.

Portland Trail Blazers (11-13) - Boston Celtics (13-11) 117:145 (BOXSCORE)

  • Eine Menge Höhen, ein paar Tiefen und am Ende die drittbeste Offensiv-Leistung der bisherigen Saison: Die Boston Celtics sind zurück in der Erfolgsspur und haben die Trail Blazers aus deren Halle geschossen. Dennis Schröder überzeugte dabei mit 31 höchst effizienten Punkten (10/16 FG und 5/7 Dreier) sowie 8 Assists bei nur einem Turnover.
  • Der Deutsche war bereits im ersten Viertel ordentlich heiß, das galt aber auch für die Teamkollegen. Schröder steuerte 10 Zähler zu einem 38:23-Abschnitt bei, Boston versenkte zwischenzeitlich 12 Würfe am Stück und insgesamt 73,7 Prozent der Versuche in diesem Viertel. Dann drohten die Celtics aber zu implodieren. Im zweiten Viertel war der Vorsprung blitzschnell weg, Portland kämpfte sich dank C.J. McCollum (24), Dennis Smith Jr. (21), der den verletzten Damian Lillard ersetzte, und Jusuf Nurkic (18) wieder heran.
  • Boston fing sich in der Halbzeitpause aber wieder und setzte dort an, wo es im ersten Viertel aufgehört hatte. DS17 überzeugte mit starken Attacken zum Korb, Portland fand gegen den schnellen ersten Schritt des Guards kaum ein Mittel. Und auch Schröders Jumper fiel, wie ein Pullup-Dreier zum erneuten 22-Punkte-Vorsprung im vierten Viertel zeigte. Die Celtics hatten dank ihrer Offense nun wieder alles unter Kontrolle und zeigten keinerlei Mitleid mit den Blazers. Nur Memphis (152) und Houston (146) haben in dieser Spielzeit mehr Punkte in einer Partie erzielt.
  • Nicht nur Schröder, auch Jayson Tatum machte mit der Blazers-Defense teils, was er wollte. Auch er erzielte 31 Punkte (9/17 FG) und sammelte zusätzlich 10 Abpraller. Payton Pritchard kam noch auf 19 Zähler (16 davon im vierten Viertel), Marcus Smart auf 17 und Enes Freedom (ehemals Kanter) legte 9 Punkte und 15 Rebounds auf. Dabei fehlten in Person von Jaylen Brown (Oberschenkel) und Al Horford (Rücken) sogar zwei Starter.

Sacramento Kings (10-14) - L.A. Clippers (12-12) 104:99 (BOXSCORE)

  • Laut StatMuse standen die Clippers bei 12-0 in Spielen, in denen Marcus Morris mindestens 20 Punkte erzielt. Die Betonung liegt auf "standen", denn die Kings bereiteten dieser Serie ein Ende. Terence Davis explodierte in der zweiten Halbzeit und führte die Hausherren mit 28 Punkten zum zweiten Sieg gegen die Clippers innerhalb weniger Tage.
  • Allein 23 seiner Zähler erzielte der Guard nach dem Seitenwechsel. Es dauerte allerdings bis ins vierte Viertel, bis sich Sacramento dank eines 12:2-Laufs ein kleines Polster erspielen konnte. L.A. reagierte mit einem eigenen 9:0-Lauf, um es wieder spannend zu machen, doch dann antwortete Davis per And-One. Später legte er mit einem weiteren Clutch-Triple nach und die Kings ließen sich trotz eines späte Morris-Dreiers den Sieg von der Freiwurflinie nicht mehr nehmen.
  • An der Seite von Davis, der 6/11 Dreier versenkte, lieferten auch Tyrese Haliburton (18) und De'Aaron Fox (17) ordentliche Leistungen ab. Marvin Bagley legte von der Bank kommend sein erstes Double-Double der Saison auf (12 Punkte und 11 Rebounds).
  • Morris war bei den Clippers bester Punktesammler, seine 21 Zähler bei 7/10 aus dem Feld und 4/6 aus der Distanz reichten am Ende aber nicht. Paul George hatte mit Schwierigkeiten zu kämpfen (15 bei 5/21 FG, dazu 10 Assists), Reggie Jackson steuerte immerhin noch 18 Punkte bei. Isaiah Hartenstein kam in 14 Minuten auf 4 Punkte und 5 Rebounds.