Die Golden State Warriors haben ihr Auftaktspiel gegen die OKC Thunder im Rahmen ihrer Ring Ceremony knapp gewonnen. Dennis Schröder zeigte beim 108:100 für Golden State dennoch ein starkes Debüt im OKC-Dress.
Vor dem Tip-Off bekamen die Warriors wie schon im letzten Jahr ihre Ringe ausgehändigt, wobei diese diesmal von der Hallendecke heruntergelassen wurden - man musste sich schließlich bei der dritten Zeremonie in vier Jahren etwas einfallen lassen. Nachdem die Dubs ihr Banner wiederum unter die Decke ziehen und Gratulationen von Commissioner Adam Silver entgegen nehmen durften, wurde dann mit einiger Verspätung zum Tip-Off geladen.
Die Dubs eröffneten dabei abgesehen von DeMarcus Cousins in Top-Besetzung: Stephen Curry und Klay Thompson im Backcourt, dazu Kevin Durant, Draymond Green und Damian Jones. Bei den Thunder hingegen musste Russell Westbrook wie angekündigt passen und wurde daher von Dennis Schröder in der Starting Five vertreten. Dazu begannen Terrance Ferguson, Paul George, Pattrick Patterson und Steven Adams.
Beide Teams starteten dabei zunächst ordentlich. Golden State profitierte von starkem Ball-Movement und setzte sich zu Beginn auch leicht ab, gute Arbeit beim Offensiv-Rebound sowie einige Freiwürfe hielten OKC jedoch im Spiel. Mit 31:23 für die Dubs ging es ins zweite Viertel, wo sich das Spiel ähnlich fortsetzte: Golden State war besser, gerade dank Curry (19 Punkte zur Pause) und Durant (15), aber abschütteln ließ sich OKC nicht so leicht, was zu einem großen Anteil auch mit Schröder (12 Punkte, 6 Rebounds zur Pause) zu tun hatte. Es ging mit 57:47 in die Pause.
Dennis Schröder wehrt sich gegen Stephen Curry
Die zweite Hälfte startete mit einer Show des bis dahin unsichtbaren George, der in den Anfangsminuten des dritten Viertels 12 Punkte auflegte. Ein Dreier von Schröder verschaffte OKC nach rund vier Minuten dann sogar ihre erste Führung (67:66), die Curry ihnen allerdings schnell wieder nahm. Dank Schröder und George agierten die Gäste nun jedoch auf Augenhöhe. Vor dem letzten Viertel führten die Dubs mit 83:79 und es sollte auch im letzten Viertel ein enges Spiel bleiben.
Nachdem die Warriors zwischenzeitlich zehn Dreier in Folge daneben warfen, brachte Adams OKC per Freiwurf knapp zwei Minuten vor Schluss auf 2 Punkte ran - Curry allerdings antwortete prompt per And-1. Es war die Vorentscheidung: Schröder hatte wenig später per Dreier nochmal die Chance, auf 2 zu verkürzen, es wurde jedoch ein Airball. Durant machte dann mit einem weiteren And-1 den Deckel auf den knappen Auftaktsieg.
Mit 21 Punkten, 9 Rebounds (Career-High!) und 6 Assists konnte Schröder dennoch ein gutes Debüt für sein neues Team zeigen, stärker war bei OKC nur George mit 27 Punkten, während Adams mit 17 und 11 Rebounds ein Double-Double auflegte. Gegen Curry reichte das aber nicht - der zweimalige MVP kam auf 32 Punkte, 8 Rebounds und 9 Assists. Durant beendete die Partie mit 27 Zählern.
Warriors vs. Thunder: Die Highlights im Video!
Die wichtigsten Statistiken
Golden State Warriors vs. OKC Thunder 108:100 (BOXSCORE)
- Man kennt es bereits von den Warriors - trotzdem ist es immer wieder erwähnenswert: Von den zwölf Field Goals der Dubs im ersten Viertel wurden elf per Assist vorbereitet. Und es setzte sich über das ganze Spiel fort - das Ball-Movement dieses Teams ist an seinen guten Tagen einfach wie vom anderen Stern. Es blieb zwar nicht bei einer solchen Rate, aber auch die am Ende 28 Assists bei 42 Field Goals konnten sich mal wieder sehen lassen.
- Auch daran lag es, dass die Dubs in Person von Curry von draußen am Anfang sehr treffsicher auftraten, ganz im Gegensatz zu ihren Gästen. Dieses Blatt wendete sich allerdings im dritten Viertel, als auch der bis dahin fehlerlose Curry ein paar Fahrkarten schoss und George wiederum Feuer fing. Das Dreier-Verhältnis belief sich am Ende auf 10/37 (OKC) zu 7/26 (Warriors) - abgesehen von Curry traf sogar kein einziger Warrior mehr als einen Dreier.
- Ein weiterer Pluspunkt für OKC: Die wieder einmal unermüdliche Arbeit der Thunder am offensiven Brett. Insbesondere Adams begab sich immer wieder in den Nahkampf und nahm es zeitweise mit zwei oder drei Warriors-Spielern auf, die ihn am Ende doch nur foulen konnten. Ihre 10 Offensiv-Rebounds hatten einen recht großen Anteil daran, dass die Thunder nach der ersten Halbzeit überhaupt noch im Spiel waren. Die Dubs arbeiteten hier aber auch gut (am Ende 16:16).
- OKC profitierte zudem, gerade in der ersten Hälfte, sehr von seiner Aggressivität beim Zug zum Korb und beim Offensiv-Rebound. Denn daraus entstanden Freiwürfe - die Thunder bekamen 37 davon zugesprochen, die Warriors nur 18. Die Thunder trafen allerdings nur schwache 24 davon und ließen damit zu viele einfache Punkte liegen.
Warriors vs. Thunder: Die Stimmen zum Spiel
Kevin Durant (Warriors): "Mir gefällt, wer wir sind, nach Spiel 1 von 82. Wir müssen einfach dranbleiben."
Der Star des Spiels: Stephen Curry
Während vor allem Green (6 Turnover) und Thompson bisweilen etwas zu lässig wirkten und von der Bank nicht viel Unterstützung kam, war Curry absolut in Spiellaune, und das von Beginn der Partie an. In der Anfangsphase war es dabei vor allem der Dreier, in der Folge nutzte er aber auch die Räume, ging immer wieder effektiv zum Korb und zeigte dazu sein unterschätztes Passspiel. Es war mal wieder eine dieser Partien, in denen Curry ganz offensichtlich als Motor seiner Mannschaft auftrat.
Der Flop des Spiels: Patrick Patterson
Defensiv machte PatPat seine Sache ordentlich, vorne wäre etwas mehr Treffsicherheit allerdings sehr erwünscht gewesen (2/9 FG). Dann hätte es sogar klappen können mit einer Überraschung. Insgesamt war OKC bei der dünnen Personaldecke allerdings kein allzu großer Vorwurf zu machen - abgesehen von der schlechten Freiwurfquote.
Coaching Move des Spiels
In der ersten Hälfte suchte OKC etwas bizarr häufig Post-Up-Situationen von Spielern wie Ferguson oder Patterson - in der zweiten Hälfte waren solche Ballbesitze dankenswerterweise kaum noch zu sehen. Stattdessen suchten die Thunder ihr Heil aus der Distanz, gerade George und Abrines hatten permanent grünes Licht. Da die beiden und auch Schröder gerade Anfang des dritten Viertels eine sehr starke Phase erwischten, konnte OKC die Partie überhaupt erst wieder offen gestalten.