Franz Wagner ist nur ganz knapp an seinem Karrierebestwert vorbeigeschrammt und hat damit bis in die Schlussminuten die Sixers kräftig geärgert. Philly geht aber dennoch als Sieger vom Parkett, auch die Timberwolves holen einen weiteren Sieg im Krimi gegen Indiana. Nikola Jokic zerlegt die Heat, die Bulls schlagen Charlotte und "Dirk Valanciunas" schießt die Clippers ab.
Philadelphia 76ers (11-10) - Orlando Magic (4-18) 101:96 (BOXSCORE)
- Nächster richtig starker Auftritt von Franz Wagner, der allerdings nicht mit einem Sieg belohnt wurde. Der deutsche Rookie kratzte an seinem Career-High (28) und beendete die Partie als Magic-Topscorer mit 27 Punkten. Im dritten Viertel hatte er einen großen Anteil am Comeback der Gäste, auch in der Crunchtime sorgte Wagner für wichtige Buckets. Doch letztlich zitterte sich Philly zum Sieg.
- Anfangs sah es nach einer eindeutigen Angelegenheit aus. Die Sixers wurden ihrem Favoritenstatus gerecht und explodierten zu einer 31:19-Führung. Philly lag mit bis zu 16 Zählern in Front, bevor sich Orlando nach und nach heranrobbte. Mit 11 Punkten im dritten Viertel half Wagner dabei, das Spiel zu drehen. Insgesamt traf er 11/24 aus dem Feld (1/5 Dreier) und füllte den Statistikbogen mit 6 Rebounds, 5 Assists sowie 1 Steal.
- Zwar hatte Philly im vierten Viertel wieder leichte Vorteile, doch die Magic blieben dran. Auch dank Wagner, der in den finalen Minuten mit aggressiven Drives immer wieder den Weg an die Freiwurflinie fand. 15 Sekunden vor dem Ende blockt Joel Embiid allerdings einen Versuch des Deutschen und machte am anderen Ende von der Linie alles klar.
- Der Center machte in der zweiten Hälfte teils aber einen recht müden Eindruck, er legte 16 Punkte (4/16 FG), 13 Rebounds und 5 Assists auf. Bester Sixers-Scorer war Seth Curry (24), Tobias Harris erzielte 17 Zähler. Bei den Magic waren neben Wagner noch Gary Harris (16) und Jalen Suggs (17) stark. Moritz Wagner kam nicht zum Einsatz.
- Kurz nach der Partie musste Orlando eine Hiobsbotschaft verkünden. Nr.5-Pick Suggs hat sich bei einer unglücklichen Aktion gegen Embiid den rechten Daumen gebrochen und wird für einen "langen Zeitraum" ausfallen. Er zog sich die Verletzung im vierten Viertel zu.
Miami Heat (13-8) - Denver Nuggets (10-10) 111:120 (BOXSCORE)
- Nach einer Pause von vier Spielen wegen Problemen am Handgelenk kehrte Nikola Jokic aufs Parkett zurück - pünktlich zum Wiedersehen mit den Heat, mit denen es im letzten Aufeinandertreffen nach einem heftigen Schubser von Jokic gegen Markieff Morris zu Tumulten kam. Der Nuggets-Center wurde anfangs bei jedem Ballbesitz kräftig ausgebuht, was ihn allerdings nicht aus der Ruhe brachte (Jokic: "Junge, ich habe in Serbien gespielt."). Ohnehin brachte er Miami schnell zum Schweigen.
- Der Joker, dessen Brüder sich extra Tickets für das Spiel besorgt hatten und direkt hinter der Nuggets-Bank saßen, zerlegte die dezimierten Heat bei seinem Comeback mit 24 Punkten (9/14 FG), 15 Rebounds und 7 Assists in 33 Minuten. Aaron Gordon steuerte 20 Punkte bei, Rookie Bones Hyland erzielte 19 Zähler (5/8 Dreier), 13 davon bereits in Halbzeit eins.
- Die Hausherren mussten ohne Jimmy Butler und Tyler Herro auskommen und hatten Denver nur im ersten Viertel etwas entgegenzusetzen. Mitte des zweiten Durchgangs starteten die Nuggets einen 12:0-Lauf, Miami war nun eiskalt. Zehn Würfe in Folge gingen daneben, die Gäste setzten sich bis auf 20 Punkte ab. Das war bereits die Entscheidung, in der zweiten Halbzeit wurde es nicht mehr spannend.
- Die Heat fanden einfach kein Mittel, um Jokic und Co. zu stoppen. Denver traf 58,1 Prozent aus dem Feld und 18/35 aus dem Dreierland (51,4 Prozent). Bam Adebayo versuchte mit 24 und 13 Rebounds dagegenzuhalten, Max Strus kam auf 19, Caleb Martin auf 18 Punkte und Kyle Lowry legte 17 sowie 14 Assists auf. Das reichte aber nicht, Denver gelang nach sechs Pleiten in Folge endlich wieder ein Erfolgserlebnis.
Chicago Bulls (14-8) - Charlotte Hornets (13-10) 133:119 (BOXSCORE)
- Die Bulls sind als Sieger aus dem Duell der beiden Ball-Brüder herausgegangen und markierten dabei sogar einen Franchise-Saisonrekord. Die Offense der Hausherren war an diesem Abend kaum zu stoppen, hinter einem brandheißen Nikola Vucevic (30 Punkte, 6/6 Dreier, 14 Rebounds und 5 Assists) versenkte Chicago auf dem Weg zum Blowout-Sieg 59,6 Prozent aus dem Feld, Saisonbestwert!
- Schon gegen Ende des zweiten Viertels setzten sich die Hausherren erstmals ab, im dritten Abschnitt schien Chicago dann Nägel mit Köpfen zu machen. In beiden Durchgängen hatte das Team eine Feldwurfquote von über 70 Prozent vorzuweisen. Zwar verkürzte Charlotte den 23-Punkte-Rückstand nochmal auf 4 Zähler, die Antwort folgte jedoch prompt in Form eines 9:0-Laufs und die Bulls blickten nicht mehr zurück.
- Abgesehen von Vucevic überzeugten auch DeMar DeRozan (28), Zach LaVine (25), Lonzo Ball (16) und Alex Caruso (14). Die Bulls-Offense generierte insgesamt 35 Assists. Ball legte im Duell mit seinem jüngeren Bruder dabei mit mehreren Dreiern direkt gut los (am Ende 4/5 Triples und 8 Assists), später blockte er einen Layup von LaMelo, was in einem krachenden Fastbreak-Dunk mündete.
- LaMelo revanchierte sich dafür mit einem fiesen Stepback-Dreier ins Gesicht seines Bruders. Vor den Augen von Familienoberhaupt LaVar - der an der Seitenlinie eine Mütze mit der Aufschrift "I Told You So" trug - legte er 18 Punkte (5/15 FG) und 13 Assists auf. Terry Rozier (31) und Gordon Hayward (22) übernahmen den Großteil der Scoring-Last, konnten die zweite Pleite in Folge aber nicht verhindern.
Houston Rockets (4-16) - Oklahoma City Thunder (6-14) 102:89 (BOXSCORE)
- Dritter Sieg in Serie für die Rockets! Mit so einem Satz hat in den vergangenen Wochen wohl kaum jemand gerechnet, nachdem Houston zuletzt 15 Spiele in Folge verloren hatte. Doch derzeit ist einerseits Christian Wood richtig gut aufgelegt, andererseits machte es die schwächelnde Thunder-Offense den Gastgebern an diesem Abend auch relativ leicht.
- In Halbzeit eins wurden zwei der schlechtesten Offensiven der Liga ihrem Ruf weitestgehend gerecht. Schön anzuschauen war die Partie mit Wurfquoten knapp über 30 Prozent in dieser Phase nicht. Dennoch hatte Houston leichte Vorteile, die sich dank Wood im weiteren Spielverlauf in einem 21-Punkte-Vorsprung manifestierten. Im Schlussabschnitt kam OKC dann nicht mehr näher als auf 11 Punkte ran, die Rockets ließen sich den Erfolg nicht mehr nehmen.
- Wood bestätigte seine gute Form nach 33 Punkten gegen die Hornets nun mit 24 Zählern und 21 Rebounds (Career-High). Kevin Porter Jr. steuerte sein erstes Triple-Double (11, 10 und 11 Assists, mit viel Hilfe der Kollegen) und Garrison Mathews 19 Zähler bei. Daniel Theis kam erneut nicht zum Einsatz. Bei den Thunder, die auch über die komplette Partie nur 35,6 Prozent trafen, waren Shai Gilgeous-Alexander (22, 9/20 FG), Tre Mann (17) und Isaiah Roby (17) die einzigen Spieler in Double-Digits. OKC hat nun selbst sechs Spiele in Folge verloren.
Minnesota Timberwolves (11-10) - Indiana Pacers (9-14) 100:98 (BOXSCORE)
- In der Konversation um die derzeit heißesten Teams der Association dürfen auch die Timberwolves ihren Hut in den Ring werfen. Sieben Siege heißt die Ausbeute aus den vergangenen acht Spielen, Minnesota ist mittlerweile sogar bis auf Platz 6 im Westen geklettert. Der Held des Spiels war dieses Mal allerdings keiner der Big Three.
- Dabei gab auch Karl-Anthony Towns ein starkes Bewerbungsschreiben für diese Auszeichnung ab. Er erzielte 32 Punkte (13/22 FG, aber auch 9 Turnover), bevor er jedoch kurz vor Schluss ausfoulte. KAT war es aber, der sein Team nach einem 12-Punkte-Rückstand zurück ins Spiel brachte. Der Center steuerte 15 Punkte zu einem 22:9-Lauf im dritten Viertel bei, mit dem Minnesota die Partie drehte.
- Anthony Edwards steuerte weitere 11 Zähler sowie seinen nächsten Hammer-Dunk allein im dritten Abschnitt bei, er erzielte insgesamt 21 Punkte - genau wie D'Angelo Russell (dazu 11 Assists und 8 Rebounds). Im Schlussabschnitt hatten die Wolves dank dieses Trios zunächst die Oberhand, bevor Domantas Sabonis die Partie 1:14 Minuten vor Ende ausglich.
- Dann feuerte Malik Beasley einen Dreier aus der Ecke zur erneuten Wolves-Führung ab und auf der anderen Seite packte Josh Okogie einen wichtigen Crunchtime-Block aus. So sicherte der 23-Jährige den Wolves letztlich den Sieg. "Er hat das Spiel für uns gewonnen", sagte auch Towns. "Das Block war enorm wichtig. Ich weiß nicht, ob wir ohne den Block das Spiel gewinnen."
- Minny gab sich letztlich von der Freiwurflinie keine Blöße mehr und die Pacers mussten trotz eines beeindruckenden Triple-Doubles von Sabonis zum dritten Mal in vier Spielen das Parkett als Verlierer verlassen. Der Big markierte 16 Punkte, 25 Rebounds und 10 Assists, Malcolm Brogdon führte sein Team mit 25 Zählern an.
Dallas Mavericks (10-9) - Cleveland Cavaliers (11-10) 96:114 (SPIELBERICHT)
San Antonio Spurs (6-13) - Washington Wizards (13-8) 116:99 (BOXSCORE)
- Es klingt unglaublich für ein Team von Gregg Popovich, aber es hat fast ein Viertel der Saison 2021/22 gebraucht, bis San Antonio zwei Siege am Stück feiern konnte. Entscheidend war dabei die hochprozentige Offense im dritten Viertel, als Washington den Spurs-Backcourt um Derrick White und Dejounte Murray nicht mehr in den Griff bekam.
- Nach einer weitestgehend ausgeglichenen Partie gewannen die Texaner diesen Abschnitt mit 39:27, White fing dabei für 18 Punkte Feuer, Murray streute 10 Zähler ein. Auch im letzten Durchgang konnte Washington nicht genügend Stops generieren, um einen Lauf zu starten und das Spiel nochmal eng zu gestalten. Stattdessen baute San Antonio den Vorsprung immer weiter aus.
- White beendete die Partie mit einem persönlichen Saisonbestwert von 24 Punkten (10/21 FG), Murray flirtete mit einem Triple-Double (22, 10 Rebounds und 8 Assists). Die Spurs sorgten vor allem in der Zone für Furore (72:56 points in the paint), woran auch Jakob Pöltl (14, 11 Rebounds und 2 Blocks) seinen Anteil hatte.
- Bradley Beal erwischte derweil nicht seinen effizientesten Tag, war mit 18 Punkten bei 8/21 aus dem Feld aber dennoch der Topscorer seiner Farben. Kentavious Caldwell-Pope (17) und Spencer Dinwiddie (16) zeigten ordentliche Leistungen, doch von der Bank kam wenig. Zudem ließ Washington eine gegnerische Wurfquote von 53,3 Prozent zu. Da konnten die Wizards nicht mithalten.
Utah Jazz (14-7) - Portland Trail Blazers (10-11) 129:127 (BOXSCORE)
- Die zwei Stars der Blazers in Schach gehalten? Check. Nächstes Dreierfeuerwerk abgebrannt? Check. Blowout-Sieg eingefahren? Check. Sechs Erfolge aus den vergangenen acht Spielen haben die Jazz mittlerweile auf dem Konto, dank 30 Punkten von Donovan Mitchell stand gegen Portland am Ende ein ungefährdeter Sieg auf der Anzeigetafel. Es gab allerdings leichte Anlaufschwierigkeiten.
- Im ersten Viertel fand die Offense der Hausherren noch nicht so richtig in ihren Rhythmus (34,6 Prozent FG), es dauerte eine Weile, bis Mitchell und Co. erwachten. Dann aber richtig. Allein im dritten Abschnitt hämmerte Utah 9 Dreier durch die Reuse und brachte 41 Zähler aufs Scoreboard. Die Jazz setzten sich mit bis zu 22 Punkten ab.
- Nachdem die Mannen vom Salzsee zuletzt gegen die Pelicans 20 Dreier versenkten, ließen sie nun 19 Triples folgen. Neben Mitchell (12/20 FG, dazu 5 Assists und 4 Steals) reihten sich auch Jordan Clarkson (22, 6/10 Dreier), Rudy Gay (14, 3/10) oder Joe Ingles (14, 4/8, dazu 6 Assists) in den Spaß mit ein. Rudy Gobert legte zusätzlich 21 Punkte und 16 Rebounds auf.
- Da konnten die Gäste nicht mithalten, auch wenn Portland zu Beginn des vierten Viertels nochmal auf -9 verkürzte. Echte Spannung kam aber nicht mehr auf, spätestens nachdem Mitchell weitere 7 Zähler und 2 Dreier aufs Scoreboard brachte. Von Damian Lillard (11, 4/12 FG) und C.J. McCollum (19, 7/17 FG) kam gegen die starke Jazz-Defense nicht viel, Anfernee Simons und Jusuf Nurkic waren mit jeweils 24 Zählern die fleißigsten Punktesammler der Blazers.
L.A. Clippers (11-10) - New Orleans Pelicans (6-17) 104:123 (BOXSCORE)
- "Die Jungs haben ihn heute 'Dirk Valanciunas' genannt", fasste Pelicans-Coach Willie Green zusammen, was die Fans beim Spiel gegen die Clippers vom Center geboten bekamen. "Stephen Valanciunas" hätte auch gepasst, in solchen Gefilden war der Litauer unterwegs. Laut ESPN Stats & Info sind Valanciunas und Curry die einzigen Spieler, die in dieser Saison mindestens 35 Punkte, 10 Rebounds und 7 Dreier in einer Partie aufgelegt haben.
- Beide dieser Partien kamen übrigens gegen die Clippers, die machtlos gegen das Dreierfeuerwerk des 29-Jährigen waren. Über die gesamte Spielzeit legt Valanciunas eine Dreierquote von 51,7 Prozent aus, in L.A. zeigte er, dass das kein Zufall ist. 29 seiner insgesamt 39 Punkte (Career-High) erzielte er in der ersten Halbzeit, womit er die schwächelnden Pelicans auf die Siegerstraße ballerte. Seine ersten sieben Dreier landeten allesamt im Korb, am Ende stand er bei 15/24 FG und 7/8 Triples, dazu sammelte er 15 Rebounds und zeigte auch noch einen Fastbreak-Dunk.
- Dank Valanciunas rollten die Pelicans über die Gastgeber hinweg, bereits in der ersten Halbzeit lagen sie mit bis zu 21 Zählern in Front. Zwar kämpften sich die Clippers im Schlussabschnitt nochmal auf 8 Zähler ran, dann antwortete aber der ebenfalls starke Brandon Ingram. Er führte einen 17:8-Lauf an, der für die Entscheidung sorgte. Ingram legte 27 Punkte bei 12/18 aus dem Feld auf, Herbert Jones steuerte 16 Punkte bei.
- Die Clippers haben nun fünf der vergangenen sieben Spiele verloren, daran änderten auch 27 Zähler von Paul George wenig. Reggie Jackson kam noch auf 19 Punkte, doch da die Hausherren New Orleans einfach nicht stoppen konnten, ging die Partie trotz einer Wurfquote von über 50 Prozent verloren. Isaiah Hartenstein legte 5 Punkte, 3 Rebounds und 2 Assists in 14 Minuten Einsatzzeit auf.