Shai Gilgeous-Alexander hat die OKC Thunder mit dem Buzzer zum Sieg gegen die L.A. Clippers geschossen. Außerdem haben die dezimierten Brooklyn Nets und Golden State Warriors Niederlagen kassiert, während sich Donovan Mitchell und Bradley Beal ein hochklassiges Duell geliefert haben - mit dem besseren Ausgang für die Wizards.
Detroit Pistons (4-24) - Houston Rockets (10-20) 107:116 (BOXSCORE)
- Auch gegen die Rockets konnte Detroit die Niederlagenserie nicht beenden, die nun auf 14 Spiele angewachsen ist. Länger mussten die Pistons innerhalb einer Saison noch nie auf einen Sieg warten, die längste Serie erstreckt sich über die Saisons 1979/1980 und 1980/81 (21 Spiele). Beim 116:107-Erfolg wurde Houston von einem ehemaligen Piston angeführt.
- Christian Wood kehrte erstmals nach Detroit zurück und steuerte 21 Punkte und 8 Rebounds sowie das beste Plus-Minus aller Akteure (+15) bei. "Ich war aufgrund des frühen Starts und des sechsten Spiels in neun Tagen besorgt, aber unsere First Unit hat uns einen guten Start verschafft", sagte Rockets-Coach Stephen Silas. In der Tat hatten sich die Rockets einen 8-Punkte-Vorsprung nach dem ersten Viertel erspielt, der schnell zweistellig war. Richtig eng sollte es im weiteren Spielverlauf nicht mehr werden.
- "Wir können kein Basketballspiel mit 21 Turnovern gewinnen", nannte Dwane Casey, Head Coach der Pistons, einen der Hauptgründe für die Pleite. So waren auch 23 Punkte von Saddiq Bey (9/16) und 21 (plus 11 Assists) von Cade Cunningham ohne Wert. Aus der Distanz ging wenig (10/36, 27,8 Prozent), zudem erlaubte Detroit eine Trefferquote von fast 50 Prozent beim Kontrahenten.
- Für die Rockets durfte Nummer-24-Pick Josh Christopher zum ersten Mal von Beginn an ran und machte seine Sache mit 10 Punkten, 7 Assists und 4 Rebounds gut. Sieben Spieler punkteten zweistellig, darunter auch Eric Gordon (18), Garrison Matthews (16) und David Nwaba (13). Daniel Theis kam nicht zum Einsatz. Houston hatte zuvor vier der vergangenen fünf Spiele verloren.
Boston Celtics (15-15) - New York Knicks (13-17) 114:107 (SPIELBERICHT)
Orlando Magic (6-25) - Brooklyn Nets (21-9) 100:93 (BOXSCORE)
- David Duke Jr., Patty Mills, Cam Thomas, Kessler Edwards, Blake Griffin - so lautete die Starting Five der Nets gegen Orlando. Gleich zehn Nets-Spieler befinden sich im Corona-Protokoll, darunter James Harden, Kevin Durant (der sowieso hätte geschont werden sollte) und auch Kyrie Irving, dessen Comeback eigentlich gerade erst verkündet wurde). Entsprechend gering waren die Erwartungen, mit 44 Punkten in Halbzeit eins gegen das Kellerkind aus Orlando (bei dem auch zahlreiche Leistungsträger fehlten) lief offensiv wenig zusammen. Mills warf aus der Distanz achtmal auf den Korb und achtmal daneben.
- Doch im dritten Viertel war die Partie schnell wieder offen, mit einem hübschen Floater sorgte der ansonsten lange recht blasse Wagner für Entlastung. Die Führung der Nets, die bereits in der ersten Halbzeit kurzzeitig 15 Punkte betragen hatte, wuchs wieder auf 14 Zähler an. Doch die Nets-Youngster wehrten sich tapfer, ein Edwards-Dreier schloss einen 8:0-Lauf ab und stellte acht Minuten vor dem Ende wieder auf -4. Die Magic trafen immer wieder wichtige Distanzwürfe, wenn sie es mussten, dieses Mal durch Chuma Okeke.
- Zweieinhalb Minuten vor dem Ende glich dennoch Duke Jr. die Begegnung aus der Distanz aus. Die Punkte zum 93:93 sollten jedoch die letzten der Partie für die Nets bleiben - trotz zahlreicher Chancen. Okeke traf seinen dritten Dreier, Wagner nach einem wilden Drive. Der Deutsche blieb nach einem wichtigen Defensiv-Rebound auch an der Freiwurflinie souverän und brachte den Sieg nach Hause. Für Orlando endete eine Serie von sieben Niederlagen, für die Nets eine von vier Siegen. "Ich habe den Jungs gesagt, dass ich stolz auf ihren Einsatz bin" sagte Steve Nash, Head Coach der Nets. "Viele der Jungs haben zum ersten Mal über mehrere Spiele viele Minuten gespielt."
- Wagner kam am Ende auf das erste Double-Double seiner NBA-Karriere (14 Punkte, 11 Rebounds, 6 Assists), auch wenn er nur 4 seiner 14 Würfe traf. Robin Lopez war mit 20 Zählern (und 10 Rebounds) der Topscorer der Magic, auch Okeke (15, 3/6 FG) und Gary Harris (17) punkteten zweistellig. Die Nets, die trotz einer Dreierquote von 19,6 Prozent (9/46) bis zum Ende im Spiel waren, wurden von Mills (23, 2/14 3FG), Duke Jr. (18) und Griffin (17) angeführt.
Zu seinem Floater in der Crunchtime sagte Wagner im Anschluss: "Ich weiß es nicht, er ist einfach reingegangen. Sie haben gut verteidigt. Wenn du hart genug arbeitest im Spiel, geben dir die Basketballgötter manchmal ein wenig Hilfe." Zur Tatsache, dass Wagner die Offense in Abwesenheit von Jalen Suggs und Cole Anthony vermehrt anleiten muss, sagte Head Coach Jamahl Mosley: "Von Tag eins an war die erste Sache, über die wir bei ihm gesprochen haben, sein Basketball-IQ. Der Fakt, dass er weiß, wenn er die richtigen Play machen und die richtigen Entscheidungen treffen muss."
Toronto Raptors (14-15) - Golden State Warriors (24-6) 119:100 (BOXSCORE)
- Stephen Curry wurde geschont, Draymond Green, Andrew Wiggins oder Andre Iguodala plagten unterschiedliche Blessuren. Die Niederlage des Spitzenteams in Kanada kam folglich nicht allzu überraschend, auch wenn sich bei den Raptors mit Pascal Siakam und Dalano Banton zwei Spieler kurzfristig ins Corona-Protokoll begeben mussten.
- Bereits das erste Viertel ging klar an die Kanadier. Die Warriors, welche bisher auf die drittbeste Field-Goal-Percentage der Liga gekommen waren, trafen keine 40 Prozent aus dem Feld. Eine zweistellige Führung dank jeweils 8 Punkten von Fred VanVleet und Scottie Barnes war die Folge. Diese sollte in der Folge stetig weiter anwachsen, da insbesondere VanVleet nicht zu stoppen war. An der 63:42-Pausenführung hatte er mit 20 Zählern und 10 Assists eine gewaltigen Anteil. Mit bis zu 30 Punkten lag Toronto vorne, ehe Golden State im Schlussabschnitt noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte.
- Die Raptors trafen exakt 50 Prozent aus dem Feld, erstmals nach 31 Spielen erlaubten die Warriors wieder eine solch gute Trefferquote beim Gegner. Es waren zudem die meisten Punkte, welche Golden State in der bisherigen Saison zugelassen hat. Bester Raptor war VanVleet mit 27 Zählern (6/10 3FG), Barnes kam auf 21 Punkte. Für den Rookie war es bereits die siebte Partie mit 20 oder mehr Punkten, nur vier Neulinge in der Raptors-Geschichte hatten mehr (Damon Stoudamire mit 37 solcher Spiele 1995/96 ganz vorne). O.G. Anunoby (7) gab nach einer 13-Spiele-Pause aufgrund einer Hüftverletzung sein Comeback.
- Lichtblick bei den Warriors war Jonathan Kuminga, der die Partie mit einem Career High von 26 Punkten (9/15 FG, 4/6 3FG) beendete. Zweitbester Scorer war bereits Damion Lee mit 14 Zählern. Die Warriors warfen 20-mal den Ball weg und führten kein einziges Mal. "In der ersten Halbzeit hat uns die Energie und das Selbstvertrauen gefehlt. In der zweitem Halbzeit haben wir viel besser gefehlt", war Warriors-Coach nicht allzu unzufrieden mit seinem Team. Mit der Partie in Toronto, wo die Warriors letztmals in den NBA Finals 2019 aufgelaufen waren, endet der 5-Spiele-Road-Trip (3-2) der Kalifornier.
Oklahoma City Thunder (9-19) - Los Angeles Clippers (16-14) 104:103 (BOXSCORE)
- Was für eine Schlussphase in Oklahoma City, in der Shai Gilgeous-Alexander zum Helden avancierte! Nach einem komplett ausgeglichenen Spiel schienen die Thunder sich in den entscheidenden Minuten einen Vorteil zu erspielen, fünfeinhalb Minuten vor dem finalen Buzzer brachte Gilgeous-Alexander OKC mit 93:86 in Front. Doch das sollte es noch lange nicht gewesen sein. Luke Kennard traf einen Dreier, Reggie Jackson einen Layup und schon war wieder alles offen.
- Isaiah Hartenstein, der in der Crunchtime auf dem Feld stand (ehe er sich am Knie verletzte und vom Feld humpelte), versenkte gleich zwei krachende Dunks und ein schwieriger Dreier von Kennard besorgte sogar die Gästeführung. Mit 30 Sekunden auf der Uhr stellte Nicolas Batum aus der Distanz auf +4, Lu Dort verkürzte, Jackson traf seine Freiwürfe, SGA verkürzte erneut. Beim Stand von 103:101 vergab Justise Winslow beide Freebies, OKC hatte noch eine Auszeit. Gilgeous-Alexander verschaffte sich auf dem rechten Flügel Platz und versenkte den Dreier zum Sieg eiskalt.
- "Es gab Höhen und Tiefen, die meiste Zeit war ich schlecht", sagte der Matchwinner (18 Punkte, 8/16 FG, 6 Rebounds) im Anschluss. Deutlich besser war Teamkollege Dort aufgelegt, der auf 29 Punkte bei starken Quoten kam (12/19 FG). Rookie Josh Giddey schrammte mit 8 Punkten, 18 Rebounds und 10 Assists an einem Triple-Double vorbei. OKC dominierte in der Zone nach Belieben (55:39 Rebounds, 52:38 Punkte).
- Bei den Clippers, die erneut auf Paul George (Ellbogen) sowie Marcus Morris und Serge Ibaka (Covid-Protokoll) verzichten mussten, spielte Kennard stark auf (27) und versenkte 7 seiner 13 Dreierversuche. Als Team traf L.A. gute 16/39 (41 Prozent). Doch abgesehen von Tre Mann 18, 6/12) fehlte es an hochprozentiger Unterstützung. Jackson benötigte für seine 16 Zähler 20 Würfe, Eric Bledsoe für 9 Punkte 13 Versuche. Hartenstein nutzte seine 19 Minuten für 8 Punkte und 5 Rebounds.
Milwaukee Bucks (19-13) - Cleveland Cavaliers (19-12) 90:119 (BOXSCORE)
- Wie bei den Nets lohnt sich auch bei den Bucks ein Blick auf das wohl einmalige Starting Lineup. Ohne nahezu alle gewohnten Gesichter bestand dies aus George Hill, Javonte Smart, Jordan Nwora, Sandro Mamukelashvili und DeMarcus Cousins. Giannis Antetokounmpo befindet sich (mit Matthews, Portis und DiVincenzo) im Covid-Protokoll, Jrue Holiday wurde gemeinsam mit Grayson Allen geschont, Khris Middleton ist wie Brook Lopez verletzt. Im Vergleich zu Brooklyn war für Milwaukee von Anfang an klar, dass gegen die (im Vergleich zu Orlando auch deutlich besseren) Cavaliers keine Chance auf den Sieg besteht.
- Das erste Viertel ging mit 34:20 an die Gäste, die Bucks benötigten gar drei Minuten, ehe sie den ersten Wurf los wurden. Einen 18-Punkte-Rückstand konnte der Champion auf -10 trimmen und ging mit -12 in die Pause. Spätestens nach dem dritten Abschnitt, der mit 31:18 an die Cavs ging, war das Duell allerdings entschieden. Cleveland baute seine starke Auswärtsbilanz auf 10-5 aus und zog in den Standings am Gegner vorbei auf Platz drei der Eastern Conference.
- Die Cavs konnten sich auf eine ausgeglichene Teamleistung verlassen. Cedi Osman (23, 8/12 FG) und Darius Garland (22, 10/13 FG) überzeugten vor allem in der ersten Halbzeit, doch auch Jarrett Allen 14), Kevin Love (15, schob sich auf Platz 10 in der All-Time Scoring List der Cavs) oder Ricky Rubio (15 und 10) wussten Akzente zu setzen. Der Ball wurde fleißig bewegt, 36 der 45 erfolgreichen Würfe ging ein Assist voraus (MIL: 18), die Feldwurfquote war folglich mehr als zehn Prozent höher als die der Bucks (50 vs. 39,8 Prozent).
- Milwaukee konnte nur auf ein Acht-Mann-Lineup zurückgreifen, 28 Punkte von Jordan Nwora (11/21 FG) reichten bei weitem nicht. Mamukelashvili und Hill steuerten 17 bzw. 14 Zähler bei, Cousins kam auf ein Double-Double (12 und 12), darunter auch 2 Dreier. Während die Bucks folglich nur 15 Punkte von der Bank bekamen, waren es bei Cleveland ganze 58. Für die Gäste war es bereits der sechste Sieg in Folge.
Utah Jazz (20-9) - Washington Wizards (16-15) 103:109 (BOXSCORE)
- Die Wizards haben ein Statement gesetzt und nach vier Niederlagen in Folge einen Auswärtssieg in Salt Lake City eingefahren. Die beiden Teams begegneten sich mit ihren beiden Stars absolut auf Augenhöhe, folgerichtig fiel die Entscheidung erst in den Schlussminuten. Vier Minuten vor dem Ende stand es 95:95, der bereits zuvor bärenstarke Bradley Beal brachte Washington mit einem kurzen Jumper in Front und traf kurze Zeit später von der nahezu gleichen Stelle. Daniel Gafford wurde zeitgleich sogar noch gefoult und durfte an die Linie - 100:95 Wizards.
- Doch die Jazz wehrten sich: Rudy Gobert stellte mit einem Hook Shot samt Foul wieder auf -1, Beal hielt mit einem Dreier vom linken Flügel dagegen. Donovan Mitchell verkürzte auf -3, Royce O'Neale an der Linie auf 101:103 und Gobert per Putback-Dunk 30 Sekunden vor Schluss auf 103:105. Es folgte die entscheidende Szene: Utah erzwang einen Sprungball, dieser landete jedoch bei den Wizards, die in Person von Kentavious Caldwell-Pope mit ablaufender Shotclock den Dreier versenkten. Das sollte es gewesen sein.
- Die Wizards untermauerten damit einmal mehr ihre starke Bilanz in Clutch-Situation. Sie stehen nun bei 13-1, die Jazz nur bei 6-8. Verlass war einmal mehr auf Beal, der 37 Punkte beisteuerte (13/24 FG, 7 Assists) und mit einem Dunk über Gobert für ein Highlights sorgte. Fünf weitere Jazz scorten zweistellig, darunter Neto (15), KCP (13) und Gafford (12 und 9). Es war intensiv und spannend, jedoch kein offensiver Leckerbissen, wie die Quoten aus der Distanz zeigen (29 Prozent Washington, 31,8 Prozent Utah).
- Während die Wizards besser auf den Ball aufpassten (9:16 Turnover), gingen die Jazz deutlich häufiger an die Linie (19/30 vs. 16/20). Dort ließen sie jedoch einiges liegen, nicht nur Gobert, der auf sein gewohntes Double-Double kam (11, 19 Rebounds, 6 Blocks). Mitchell verbuchte 32 Zähler (12/25), Bojan Bogdanovic 18 (6/15 FG). Jordan Clarkson hatte als Mikrowelle von der Bank schon bessere Tage (12, 1/10 3FG).
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