Franz Wagner hat mit den Orlando Magic eine weitere Niederlage einstecken müssen, der Berliner weiß aber lange zu überzeugen. Die Golden State Warriors gewinnen auch ohne zahlreiche Stars eine dramatische Schlussphase in San Antonio.
Detroit Pistons (12-38) - New Orleans Pelicans (19-32) 101:111 (BOXSCORE)
- Fünf Spiele in Folge fehlte Brandon Ingram den Pelicans verletzungsbedingt, die vergangenen vier davon gingen in die Binsen. In Detroit kehrte der All-Star zurück und führte sein Team mit 26 Punkten (8/18 FG) zu einem dringend benötigten Sieg im Kampf um die Play-In-Plätze. Die Pistons waren aber lange ein unangenehmer Gegner, erst in der Crunchtime setzten sich die Pelicans entscheidend ab.
- Noch Mitte des dritten Abschnitts waren die Gastgeber mit bis zu 15 Punkten in Front. Dabei half es, dass Jerami Grant (17, 6/13) nach 20 Spielen Pause wieder in der Starting Five stand und mit drei verwandelten Distanzwürfen in Folge gleich gut loslegte. Im weiteren Verlauf kam der Forward aber nicht mehr so zur Geltung, immerhin rieb er sich in der Verteidigung gegen Ingram auf, letztlich ohne nennenswerten Erfolg.
- Top-Pick Cade Cunningham spielte nur 21 Minuten und verließ im dritten Viertel mit Hüftproblemen das Spiel. Bester Scorer der Gastgeber, die nur acht ihrer 30 Dreier versenkten, war Cory Joseph (18), dazu gefiel Hamidou Diallo (12, 6/8) von der Bank kommend. Die Pistons trafen sogar deutlich besser aus dem Feld als die Pelicans, gaben aber zu viele Offensiv-Rebounds und Freiwürfe ab.
- Dazu erlahmte die Offense spät. Ein 16:5-Lauf der Pelicans über fast sieben Minuten stellte auf 109:98. So spielte es auch keine Rolle mehr, dass Ingram gut 90 Sekunden vor Schluss ejected wurde, weil er sich ein wenig zu sehr über einen Block gegen Ex-Teamkollege Frank Jackson gefreut hatte. Jonas Valanciunas (13, 13 Rebounds) ackerte über die 48 Minuten unter den Brettern, Jose Alvarado (10, 6 Assists) führte erneut die Second Unit gut an. Rookie Trey Murphy (12, 6/6 FT) stellte einen persönlichen Bestwert auf.
Milwaukee Bucks (32-21) - Washington Wizards (23-27) 112:98 (BOXSCORE)
- Für solche Situationen hat man einen MVP in seinen Reihen. Die Bucks führten lange komfortabel, doch im vierten Viertel gingen die Wizards nach zwischenzeitlichem 17-Punkte-Rückstand durch einen Dreier von Rui Hachimura erstmals in der Partie in Führung. Was folgte, war die Giannis-Show - mal wieder.
- In gut sieben Minuten erzielte Antetokounmpo 13 seiner 33 Punkte (14/21 FG) und sorgte dafür, dass Bucks-Fans das Ende der Partie recht stressfrei genießen konnten. Der Grieche legte darüber hinaus auch noch 15 Rebounds, 11 Assists sowie 2 Blocks auf. Ein geblockter Sprungwurf gegen Kyle Kuzma war schließlich der Schlusspunkt eines eindrucksvollen Laufs des Finals-MVP.
- Bei den Wizards fehlte erneut Bradley Beal, der nach Informationen von Adrian Wojnarowski (ESPN) wegen Problemen am Handgelenk noch länger ausfallen könnte. In dessen Abwesenheit war Kyle Kuzma (25, 9/19, 11 Rebounds, 3 Blocks) der beste Scorer. Montrezl Harrell (20) stellte die Bucks-Defense ebenfalls vor Probleme, im vierten Viertel alleine erzielte der Big 12 Zähler, schien aber Antetokounmpo durch ein hartes Flagrant-Foul noch einmal anzustacheln.
- Milwaukee traf 50 Prozent aus dem Feld, hatte aber erneut von der Dreierlinie Schwierigkeiten. Nur Jrue Holiday (22, 4/5 Dreier) agierte hier verlässlich, während Khris Middleton (13, 4/12) auf der Suche nach seinem Rhythmus war. Bobby Portis erzielte 17 Punkte und schnappte sich 7 Rebounds.
Toronto Raptors (26-23) - Miami Heat (32-20) 110:106 (BOXSCORE)
- Was haben sie in Toronto mit Gary Trent Jr. gemacht? Der Shooting Guard schoss nun schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche Miami ab, seine 33 Zähler (11/20 FG, 6/10 Dreier) waren das fünfte 30-Punkte-Spiel in Folge für den 23-Jährigen. Das bedeutet die Einstellung des Franchise-Rekords von DeMar DeRozan, Trent versenkte in allen dieser fünf Partien mindestens fünf Triples.
- Trent war es auch, der Toronto in Halbzeit eins einigermaßen im Spiel hielt. Trotz seiner bis dahin 17 Zähler lagen die Raptors zwischenzeitlich mit 15 Punkten hinten, erst nach der Pause taute Fred VanVleet (21, 5/11) auf und half fleißig beim Comeback mit. Im vierten Viertel war es aber wieder Trent, der in den wichtigen Momenten zur Stelle war. Als Miami nach einem Freiwurf von Jimmy Butler wieder die Führung erlangte, erzielte Trent 8 Zähler am Stück, zwei Dreier und zwei Freiwürfe, nachdem er beim Distanzwurf von Bam Adebayo gefoult wurde.
- Adebayo war mit 32 Punkten (13/17) und 11 Rebounds der beste Akteur der Gäste, gegen seine Länge und Bulligkeit konnte Pascal Siakam (16, 14 Boards) nur vereinzelt dagegen halten, vor allem aber in der Schlussphase. Tyler Herro (18, 7/12) brachte Miami mit zwei Buckets noch einmal auf -2 heran, doch Toronto konterte dies mit einem perfekten Alley-Oop-Anspiel von Scottie Barnes für O.G. Anunoby aus der Auszeit. Bei nur noch 6 Sekunden auf der Uhr war das die Entscheidung.
- Anunoby trat wenige Minuten zuvor bereits mit einem Posterdunk über Butler in Erscheinung, für ihn wurden 13 Punkte notiert. Bei Miami gab Butler erneut den Spielmacher, der Heat-Star kam in 40 Minuten auf 16 Zähler (3/10 FG, 10/10 FT), 8 Rebounds und 12 Assists. Als Team trafen die Heat, die weiter auf Kyle Lowry (persönliche Gründe) verzichten mussten, nur untypische acht Dreier.
Chicago Bulls (32-18) - Orlando Magic (11-41) 126:115 (BOXSCORE)
- Chicago bleibt Erster im Osten, doch gegen Schlusslicht Orlando taten sich die Bulls erneut schwer. Ein abschließender 11:0-Lauf brachte die Bulls auf die Siegerstraße und bei diesem hatte vor allem Rookie Ayo Dosunmu überall seine Finger im Spiel. Auf der einen Seite nahm er den heißen Franz Wagner aus der Partie, auf der anderen Seite traf der 22-Jährige zwei wichtige Sprungwürfe.
- Als Point Guard rundete Dusunmu (13, 9 Assists) somit eine gute Starting Five der Bulls ab, in welcher natürlich wieder die Big Three herausstach. DeMar DeRozan kam auf 29 Punkte (12/20), 10 Rebounds und diesen mächtigen Dunk, Zach LaVine (26, 8/17) eröffnete den späten Run mit einem kraftvollen Drive gegen Wagner 3:30 Minuten vor dem Ende. Nikola Vucevic (18, 8/17, 13 Boards) hatte von der Dreierlinie kein Fortune (0/5), war aber aus dem Zweierbereich deutlich besser.
- Orlando verpasste dagegen den vierten Sieg aus den vergangenen fünf Spielen, weil man nach einem eigenen 10:0-Lauf die letzten 5:35 Minuten ohne einen einzigen Punkt blieb. Franz Wagner hatte in dieser Phase mit einem abgeschlossenen Drive und einem Dreier den Magic wieder Leben eingehaucht, am Ende klappte aber auch beim Deutschen nicht mehr viel.
- Am Ende wurden 22 Zähler (9/16 FG, 3/5 Dreier), 2 Rebounds und 3 Assists in 33 Minuten notiert. Bruder Moritz brauchte für seine 9 Punkte (4/6) knapp 11 Minuten. Wendell Carter Jr. (24, 11/15, 8 Rebounds, 6 Assists) wusste gegen sein Ex-Team zu überzeugen, gleiches galt für Spielmacher Cole Anthony (20, 7/16, 9 Assists).
Minnesota Timberwolves (26-25) - Denver Nuggets (28-22) 130:115 (BOXSCORE)
- Immer kann auch Nikola Jokic die Nuggets nicht retten, das zeigte sich eindrucksvoll in Minnesota. Der Serbe legte diesmal "nur" 21 Punkte (6/12), 16 Rebounds und 8 Assists auf, letztlich brach den Nuggets aber die einmal mehr katastrophale Bank das Genick. Die Wolves gewannen das Bankduell mit 68:49 - dieser Score wurde aber durch die ausgedehnte Garbage Time massiv geschönt, nach drei Vierteln betrug die Differenz noch 35 Zähler (47:12).
- So verwunderte es auch nicht, dass sich die Wolves erstmals mit den Reservisten absetzten. Taurean Prince (23, 6/9 Dreier), Jordan McLaughlin (9, 7 Rebounds) und Naz Reid (12) befeuerten einen 25:7-Lauf der Gastgeber, als Jokic eine Pause bekam. So spielte es für die Wolves auch keine Rolle, dass Ex-Top-Pick Anthony Edwards (5, 2/8) einen ganz schwachen Abend erwischte.
- Die Nuggets erholten sich von dem Run nicht mehr, der Vorsprung wuchs Stück für Stück weiter an. Zwischenzeitlich waren es bis zu 30 Punkte. Karl-Anthony Towns hielt mit Jokic Schritt und kam auf 24 Punkte (8/12), 10 Rebounds sowie 7 Assists, dazu legte Jarred Vanderbilt (18, 8/12, 9 Rebounds) gegen sein Ex-Team ein klassisches Revenge Game auf.
- Und bei den Nuggets? Da erreichten neben Jokic aus der Starting Five lediglich Monte Morris (13) und Will Barton (13, 3/7 Dreier) so etwas wie Normalform. Durch den Sieg rücken die Wolves auf 2,5 Spiele an die Nuggets heran, die direkte Playoff-Teilnahme bleibt für das Team von Coach Chris Finch also in Reichweite.
San Antonio Spurs (19-33) - Golden State Warriors (39-13) 120:124 (BOXSCORE)
- Was für eine wilde Schlussphase in San Antonio und am Ende wussten die Warriors wohl selbst nicht so genau, wie sie dieses Spiel doch noch gewinnen konnten. Die Gäste siegten ohne Stephen Curry (Zeh), Draymond Green (Rücken), Andre Iguodala (Hüfte), Klay Thompson (Pause) und Andrew Wiggins (Knie) im Schlussviertel mit 35:16, wobei Jordan Poole zum Mann des Abends mutierte.
- Der Shooting Guard war mit 31 Punkten (9/24 FG) nicht nur Topscorer, sondern traf auch 18 Sekunden vor Schluss den Gamewinner aus der Ecke, nachdem die Spurs einfach nicht den Rebound sichern konnten und Rookie Moses Moody den Ball aus dem Getümmel sicherte. Dies war umso bitterer, da San Antonio bereits wenige Sekunden zuvor Pech hatte, als die Referees bei einem erfolgreichen Drive einen klaren Schrittfehler von Poole nicht ahndeten.
- Die Warriors schnappten sich in den letzten zwölf Minuten gleich 7 Offensiv-Rebounds und profitierten dabei von den Kopf-Verletzungen von Jakob Pöltl (7, 5 Rebounds) und Jock Landale, die beide nach der Pause nicht mehr eingesetzt werden konnten. San Antonio verspielte so eine 17-Punkte-Führung trotz einer erneut starken Vorstellung von Dejounte Murray (27, 12/21, 9 Rebounds, 9 Assists).
- Bei den Warriors gefielen dagegen auch die Rookies. Moody (20) versenkte sechs Dreier als Starter, Jonathan Kuminga legte 15 Punkte (8/15) von der Bank kommend auf und glänzte mit einem Highlight-Block sowie einem furiosen Windmill-Dunk in Transition. Von den Veteranen lieferten auch Kevon Looney (12, 12 Rebounds) und Damion Lee (21, 5/10 Dreier) wichtige Produktion. Als Team versenkten die Dubs 20 ihrer 46 Triples.
Phoenix Suns (41-9) - Brooklyn Nets (29-21) 121:111 (SPIELBERICHT)