Schön war es nicht, aber die Lakers sind wieder in der Spur. Der amtierende Champion bastelt derweil an einer Siegesserie.
Die Los Angeles Lakers haben nach der 3OT-Pleite gegen Sacramento eine Reaktion gezeigt, gegen die Detroit Pistons musste aber auch bis zum Ende gezittert werden. Die Milwaukee fuhren derweil den siebten Sieg in Serie ein, während die Boston Celtics auch ohne Dennis Schröder in Toronto nichts anbrennen ließen.
L.A. Clippers (11-9) - Golden State Warriors (18-2) 90:105 (SPIELBERICHT)
Indiana Pacers (9-13) - Milwaukee Bucks (13-8) 100:118 (BOXSCORE)
- Die Bucks haben sich eingegroovt und sehen immer mehr wie das Spitzenteam aus, welches sie im Vorjahr waren. Bei den Indiana Pacers gelang der bereits siebte Sieg am Stück, der amtierende Champion ist nach dem Fehlstart nun bereits wieder auf dem geteilten vierten Platz in der Eastern Conference. Der Rückstand auf Primus Brooklyn beträgt nur noch 1,5 Partien.
- Entscheidend war im Gainbridge Fieldhouse das dritte Viertel, dieses gewannen die Gäste aus Wisconsin mit 39:27 und setzten sich dabei auf bis zu 22 Zähler ab. Der formstarke Jrue Holiday erzielte in diesen zwölf Minuten 11 seiner 23 Punkte (11/21 FG, 9 Assists), dazu war auch Giannis Antetokounmpo (26, 10/15 FG, 13 Rebounds) mal wieder ein Muster an Konstanz. Von der Bank kommend, wussten Pat Connaughton (14) und George Hill (13) zu überzeugen.
- Die Bucks dominierten in der Zone und ließen Domantas Sabonis (4, 1/8 FG, 10 Rebounds) und Myles Turner (2, 1/4 FG) immer wieder alt aussehen. Die Gäste verbuchten 62 Zähler (31/41 FG) in der Zone, während die Pacers gerade einmal auf 36 Punkte in diesem Bereich kamen. So konnte es Milwaukee verkraften, dass der Dreier an diesem Abend nicht fallen wollte (8/35, 23 Prozent).
- Indiana konnte nur zu Beginn mithalten, als Caris LeVert (23, 9/13 FG) und Malcolm Brogdon (16) gut trafen. Die beiden Guards bekamen die Bucks später aber auch in den Griff. Mit Justin Holiday, Chris Duarte und T.J. McConnell (alle 10 Zähler) punkteten aber nur noch drei Akteure zweistellig. Als Team versenkten die Gastgeber gerade einmal 41 Prozent aus dem Feld.
Toronto Raptors (9-12) - Boston Celtics (11-10) 97:109 (BOXSCORE)
- Dennis Schröder fehlte den Celtics aufgrund einer Knöchelverletzung und das war Bostons Spiel anzumerken. Es fehlte der Speed, am Ende reichte es trotzdem zu einem schmutzigen Sieg bei unangenehmen Raptors, welche auf gleich drei Starter (O.G. Anunoby, Gary Trent Jr. und Khem Birch) verzichten mussten. Erst im Schlussabschnitt zogen die Gäste davon. Toronto fehlten die offensiven Waffen, die Gastgeber trafen gerade einmal 37 Prozent aus dem Feld.
- Boston konnte dagegen auf die Breite im Kader vertrauen und kompensierte so einen weiteren schwachen Shooting-Abend von Jayson Tatum (8, 2/16 FG), der aber in Sachen Assists einen Saison-Rekord aufstellte (10). Stattdessen erwischte Josh Richardson (18, 6/11 FG) einen richtig guten Tag, der beste Scorer hieß dennoch Marcus Smart (21, 4/10 Dreier, 8 Rebounds). Enes Kanter lieferte 9 Zähler und 10 Rebounds von der Bank kommend.
- Durch einen 9:0-Lauf zu Beginn des vierten Viertels erspielten sich die Gäste die erste zweistellige Führung des Abends, welche sie in der Folge nicht mehr hergaben. In Halbzeit eins hatte Boston gerade einmal 34 Prozent aus dem Feld getroffen, dank aber gleich 20 Freiwürfen mit +3 geführt. Die Raptors foulten wie so oft viel zu häufig und torpedieren so ihre eigene Defense.
- Torontos bester Scorer war Fred VanVleet (27) mit fünf verwandelten Dreiern, Rookie Scottie Barnes (21, 7/16 FG, 7 Rebounds) traf erstmals in seiner Karriere vier. Pascal Siakam (16, 7/18 FG) hatte dagegen am Ring einige Probleme. Isaac Bonga erhielt mit gut 11 Minuten so viel Spielzeit wie noch nie in dieser Saison, vergab aber seine beiden Würfe. Im Boxscore wurde zumindest 1 Block notiert.
Memphis Grizzlies (10-10) - Sacramento Kings (8-13) 128:101 (BOXSCORE)
- Noch vor zwei Tagen sorgten die Kings mit einem Triple-Overtime-Sieg bei den Lakers für Furore, in Memphis setzte es nun prompt eine gewaltige Rutsche, obwohl die Grizzlies auf ihren Superstar Ja Morant (Knie) verzichten mussten. Schon zur Pause war die Partie gelaufen, die Gastgeber führten mit 76:52 und ließen in der Folge nichts mehr anbrennen, die höchste Führung betrug 37 Punkte.
- Schon der Start ging für Sacramento in die Hose, die Grizzlies erzielten die ersten elf Zähler der Partie und bauten diese Führung im Verlauf der ersten Halbzeit immer weiter aus. Memphis fand immer wieder Wege zum Korb, die erneut katastrophale Defense der Kings machte es den Grizzlies aber auch einfach. Alleine in der ersten Halbzeit kamen die Grizzlies auf 46 (!) Punkte in der Zone, nach 48 Minuten waren es 72.
- Dillon Brooks war mit 21 Punkten der Topscorer der Gastgeber, während Desmond Bane (18, 4/7 Dreier) am besten aus der Distanz traf. Jaren Jackson Jr. steuerte weitere 17 Zähler und 9 Rebounds zum Sieg bei. Auf Seiten der Kings kamen neben der angesprochenen Defense auch noch schwache Wurfquoten hinzu. De'Aaron Fox (12, 4/12 FG) hatte erneut Probleme, Buddy Hield (14, 1/9 Dreier) traf von Downtown fast nichts. Zur Ehrenrettung der Kings: Mit Harrison Barnes (Fuß), Moe Harkless (Knie) und Richaun Holmes (krank) fehlten den Kalifornier alle drei Starter auf den Frontcourt-Positionen.
- Grizzlies-Coach Tyler Jenkins adressierte vor der Partie die Medien, um ein Update zur Verletzung von Morant zu geben. Demnach werde der Point Guard einige Wochen fehlen, hatte aber mit seiner Knieverletzung Glück im Unglück. Laut Jenkins seien die Bänder im linken Knie nicht beschädigt, ein Datum für Morants Rückkehr gebe es aber noch nicht.
Los Angeles Lakers (11-11) - Detroit Pistons (4-16) 110:106 (BOXSCORE)
- Wirklich überzeugend war es nicht, aber die Lakers sind nach der 3OT-Pleite gegen Sacramento wieder in der Spur. Im dritten Viertel führten die Gastgeber nach einem 16:0-Lauf, dem größten der bisherigen Saison, bereits mit 19 Punkten, ließen die Gäste im Schlussabschnitt dennoch noch einmal ins Spiel kommen. LeBron James (33 Punkte, 12/20 FG, 9 Assists) sorgte mit fünf schnellen Punkten aber für klare Verhältnisse, als die Pistons auf -6 verkürzt hatten.
- Allerdings wirkte der 36-Jährige in den letzten Minuten angeschlagen, mehrfach fasste sich der Forward in die Leistengegend. Die Leiste hatte dem King in dieser Saison bereits mehrere Spiele Pause beschert. Cade Cunningham (15, 6/16 FG, 11 Rebounds) und Frank Jackson (17, 3/8 Dreier) brachten die Pistons noch einmal auf -6 heran, die Lakers schaukelten es am Ende aber doch über die Zeit - wenn auch wenig souverän.
- Die große Storyline der Partie war natürlich das neuerliche Aufeinandertreffen von James und Isaiah Stewart, die noch vor einer guten Woche aneinandergeraten waren. Diesmal lief alles friedlich ab, es kam zu keinen Vorkommnissen. Die Fans der Lakers hatten allerdings nicht vergessen, sie buhten den Pistons-Center das komplette Spiel aus.
- Neben LeBron performten auch die anderen beiden Akteure der Big Three mehr als ordentlich. Anthony Davis (24, 10/15 FG, 10 Rebounds, 3 Blocks) zeigte sich verbessert und traf seine beiden Dreier. Russell Westbrook steuerte 25 Zähler (10/17 FG, 9 Assists) zum Sieg bei, während Carmelo Anthony (0, 0/7 FG) das Sorgenkind des Abends war. Für die Pistons war Jerami Grant (32, 11/20 FG) der beste Scorer, Trey Lyles (13, 5/7 FG) gab den Gästen ebenfalls gute Produktion.