NBA: LeBron James rettet wilden Sieg der Los Angeles Lakers in Overtime - Ja Morant zerlegt Wagner und Co.

Philipp Jakob
06. Februar 202207:42
LeBron James führt die Lakers bei seinem Comeback mit einem Triple-Double zum Sieg.getty
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Die Los Angeles Lakers haben einen wilden Comeback-Sieg eingefahren. Dabei holen sie erst einen großen Rückstand auf, verschenken selbst einen eigentlich komfortablen Vorsprung und machen erst in Overtime alles klar. LeBron James glänzt mal wieder, Russell Westbrook wird gebenched. Derweil zerlegt Ja Morant die Magic, Phoenix, Miami und Milwaukee feiern dominante Siege.

Orlando Magic (12-42) - Memphis Grizzlies (37-18) 115:135 (BOXSCORE)

  • Der fünfte Grizzlies-Erfolg aus sechs Spielen verkam wieder einmal zur Ja-Morant-Show! Der Point Guard machte mit 33 Punkten, 7 Assists, 5 Rebounds und einer Menge Spektakel kurzen Prozess mit den Magic. Entweder demolierte Morant mit Monster-Dunks den Ring oder er leitete mit wilden Behind-the-Back-Pässen Alley-Oops der Teamkollegen ein.
  • Diese Szene sorgte in einem Fastbreak Mitte des dritten Viertels für eine 31-Punkte-Führung, die höchste in der Partie. Das Spiel war aber eigentlich schon früher gelaufen. Bereits im ersten Viertel ballerten sich die Gäste mit einem 14:0-Lauf zu einer komfortablen Führung, die bis zur Halbzeitpause auf bis zu 25 Zähler anwuchs. Morant hatte da bereits 22 seiner 33 Punkte erzielt.
  • "Ja war phänomenal heute", jubelte deshalb sein Head Coach Taylor Jenkins. Dessen Gegenüber Jamahl Mosley erklärte: "Wir haben es nicht geschafft, Morant aus der Zone herauszuhalten. Er hat sich ziemlich wohl gefühlt und ist zu allen Spots gekommen, zu denen er wollte." Der Guard stand aber nicht allein auf dem Court, Jaren Jackson Jr. lieferte 21 Punkte, Steven Adams kam auf 12, 11 Rebounds und 8 Assists. Vier weitere Grizzlies kamen ebenfalls auf Double-Digits.
  • Bei den Hausherren versuchte Cole Anthony mit 17 seiner 22 Punkte in der ersten Halbzeit dagegenzuhalten, doch es fehlten defensiv die Antworten. Memphis traf über 50 Prozent aus dem Feld und gewann das Duell in der Zone mit 68:34. Franz Wagner zeigte dabei mit 15 Punkten (5/9 FG, 3/5 Dreier) und 3 Assists eine gute Partie, Rookie-Kollege Jalen Suggs erzielte 17 Zähler. Moritz Wagner sammelte 9 Punkte und 5 Abpraller in 17 Minuten Einsatzzeit.

Charlotte Hornets (28-26) - Miami Heat (34-20) 86:104 (BOXSCORE)

  • Dominanz pur im dritten Viertel, das war für Miami der Schlüssel zum Sieg. Mit einem 35:8-Abschnitt (!) setzten sich die Gäste entscheidend ab, um den frustrierten Hornets die vierte Pleite in Folge zuzufügen. Das Trio Jimmy Butler, Bam Adebayo und Tyler Herro war dabei entscheidend.
  • Auch weil bei den Heat lange Zeit der Dreier nicht fallen wollte, ging Charlotte noch mit einer 51:46-Führung in die Halbzeitpause. Anschließend ging es mit der Hornets-Offense aber ganz schnell den Bach runter. Charlotte traf gegen die starke Heat-Defense nur noch 22 Prozent aus dem Feld, 8 Turnover allein im dritten Viertel begünstigten zudem das Debakel. Für die Hornets waren die 8 Zähler in diesem Abschnitt die wenigsten in einem Viertel seit März 2016.
  • Auf der Gegenseite dominierte Bam Adebayo die Zone, 10 seiner 20 Punkte (dazu 12 Rebounds, 3 Assists, 3 Steals und 2 Blocks) erzielte er im dritten Durchgang. Butler führte sein Team mit 27 Punkten bei überragender Effizienz (10/13 FG, 7/7 FT) an, das Star-Duo durfte sich im kompletten Schlussabschnitt ausruhen, da das Spiel durch war. Herro streute 19 Zähler und 5/8 Dreier von der Bank ein.
  • Terry Rozier (16), Miles Bridges (15) und LaMelo Ball (12, 3 Assists) waren noch die fleißigsten Punktesammler der Gastgeber, ohne selbst zu glänzen. Allerdings machte sich auf der Bank Frustration breit, James Bouknight schien sich an einem Kommentar von Head Coach James Borrego gewaltig zu stören. Ein Teamkollege zog an seinem Trikot, um ihn zurückzuhalten, ein Assistant Coach ging schnell dazwischen und führte den Rookie, der nur insgesamt 14 Sekunden auf dem Court stand, in die Kabine.

Washington Wizards (24-28) - Phoenix Suns (42-10) 80:95 (BOXSCORE)

  • Nach der Niederlage gegen die Hawks hat der West-Spitzenreiter all seinen Frust an den Wizards ausgelassen. Dank hervorragender Defense sowie einem starken Two-Way-Game von Deandre Ayton (20 Punkte und 16 Rebounds) hatte Phoenix keinerlei Probleme mit den Gastgebern. Die Suns sind damit zurück in der Spur.
  • Schon gegen Ende des ersten Viertels erspielte sich Phoenix einen zweistelligen Vorsprung, dann vernagelten sie endgültig den eigenen Korb. Der zweite Durchgang ging mit 26:11 an die Suns, die sich bis auf 28 und im dritten Viertel schließlich bis auf 36 Punkte absetzten. "Wir waren voll fokussiert, vor allem im zweiten Viertel", sagte Ayton. "Wir haben unsere Stops gezählt, das hat Spaß gemacht da draußen."
  • Außer vielleicht den Wizards. Die setzten Season-Lows bei den erzielten Punkten in einem Viertel (11), in einer Halbzeit (33 in der ersten Hälfte) und in einem Spiel. Für Phoenix' Defense waren dies jeweils Saisonbestwerte bei den zugelassenen Punkten. So konnten sich Chris Paul (14 und 9 Assists) oder Devin Booker (11 und 5 Assists, 5/14 FG) offensiv sogar etwas zurückhalten. Der Blowout-Sieg war dennoch zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
  • Bei den Wizards knackten tatsächlich nur zwei Akteure eine zweistellige Punkteausbeute. Montrezl Harrell avancierte von der Bank kommend zum Team-Topscorer (15 und 7 Boards), ansonsten kam nur noch Aaron Holiday auf 11 Zähler. Washington traf nur 35,3 Prozent aus dem Feld und hat nun trotz des kurzen Hochs gegen Philly sieben von acht Spielen verloren.

Los Angeles Lakers (26-28) - New York Knicks (24-29) 122:115 OT (BOXSCORE)

  • Eine Achterbahnfahrt der Gefühle für alle Lakers-Fans! Nach fünf Spielen Pause meldete sich LeBron James wieder fit, sein Triple-Double führte Purple-and-Gold letztlich zu einem umkämpften Overtime-Sieg gegen die Gäste aus dem Big Apple. Der King sammelte 29 Punkte, 13 Rebounds sowie 10 Assists, sein krachender Fastbreak-Dunk brachte die Lakers in OT schließlich auf die Siegerstraße.
  • Anfangs sprach vieles trotz des LeBron-Comebacks für ein Lakers-Desaster. Die Knicks legten mit 42 Punkten im ersten Viertel ordentlich los, der Vorsprung für die Gäste betrug im zweiten Abschnitt bis zu 21 Zähler. Dann drehte L.A. nach dem Seitenwechsel aber auf. Ein 21:6-Lauf, zu dem der starke Malik Monk (29, 4/8 Dreier, 18 Punkte im dritten Viertel) einige Triples beisteuerte, drehte die Partie.
  • Kurz vor Ende der regulären Spielzeit sahen dann sogar die Lakers eigentlich wie der sichere Sieger aus, LeBron und Co. schenkten allerdings eine 9-Punkte-Führung gut zwei Minuten vor dem Ende wieder her. Aacht Sekunden vor dem Ende rettete R.J. Barrett die Knicks von Downtown in die Verlängerung. Da spielten aber fast nur noch die Lakers. LeBron legte mit seinem Dunk nach einem Barrett-Turnover los, wenig später folgte ein Monk-Drive, ein Dreier von Trevor Ariza (11 und 8 Rebounds) und Anthony Davis setzte den Schlusspunkt. New Yorks Offense konnte nicht mehr mithalten (4 Punkte, 2/11 FG in Overtime).
  • LeBron war mit seinem vierten Triple-Double der Saison über weite Strecken die überragende Figur bei den Lakers. Zusätzlich zum Scoring von Monk lieferte aber auch Davis hervorragende Unterstützung in der Zone (28, 17 Rebounds und 4 Blocks).
  • Nach der Partie stand aber wieder einmal Russell Westbrook im Fokus. Der Guard erwischte einen rabenschwarzen Abend (5 Punkte und 6 Assists bei 1/10 FG), die Overtime musste er von der Bank aus verfolgen. "Hoffentlich antwortet er, indem er besser spielt", sagte Coach Frank Vogel zum erneuten Benching seines Stars. Westbrook sagte immerhin die richtigen Sachen: "Es geht nicht um mich, es geht ums Team. Solange wir gewinnen, ist mir alles andere egal. Ich habe ein paar Würfe nicht getroffen, die ich normalerweise mache. Jeder hat mal Off-Nights."
  • Einen deutlich besseren Abend erwischte auf der Gegenseite Barrett, der mit 36 Punkten (13/28 FG) einen neuen Karrierebestwert aufstellte. Beim Comeback in den Schlussminuten der regulären Spielzeit steuerte er 7 Punkte zum 13:3-Lauf der Knicks bei. Auch Julius Randle machte eine gute Partie (32, 16 Rebounds und 7 Assists), Evan Fournier kam noch auf 15 Zähler (5/14 FG). Damit haben die Knicks nun acht der vergangenen zehn Spiele verloren.

Portland Trail Blazers (21-33) - Milwaukee Bucks (33-21) 108:137 (BOXSCORE)

  • Bobby Portis war aber mal so richtig on fire, Giannis Antetokounmpo zeigte seine gewohnte Dominanz und die Bucks hatten keinerlei Probleme mit den Trail Blazers. So lässt sich der Blowout-Sieg der Gäste, der sechste Sieg Milwaukees aus acht Spielen, wohl am treffendsten zusammenfassen.
  • Bevor die Portis-Festspiele begannen, stellte aber erst einmal Antetokounmpo seine Qualitäten von Downtown unter Beweis. Auf dem Weg zu einem Season-High von vier Dreiern versenkte der Grieche im ersten Viertel drei Triples am Stück (!), am Ende kam er auf 29 Punkte (7/12 FG, 4/7 Dreier), 9 Rebounds und 6 Assists. Das brachte Milwaukee früh in Front, bereits im ersten Durchgang betrug der Vorsprung bis zu 18 Zähler. Das Duo Giannis und Portis sorgte letztlich dafür, dass es nicht mehr eng werden sollte.
  • Portis ballerte sich mit 6/8 Dreiern zu einem neuen Saisonbestwert von 30 Punkten, insgesamt versenkte er 11 seiner 13 Feldwurfversuche. "Manchmal muss ich ihm extra sagen, dass er werfen soll, wenn er freisteht, aber heute brauchte er keine Ermutigungen", sagte Head Coach Mike Budenholzer. Milwaukee versenkte insgesamt 23 Dreier (bei 50 Versuchen), zusätzlich markierte Khris Middleton 14 Zähler, 7 Assists sowie 5 Steals, im vierten Viertel bekamen alle Starter frei.
  • Die Blazers hatten am Freitag mit einem Trade den Umbruch eingeleitet, von den Neuen gab Justise Winslow sein Debüt (6 Punkte, 7 Rebounds). Eric Bledsoe und Keon Johnson standen noch nicht zur Verfügung. Das Duo hätte aber wohl auch nicht viel ausrichten können, die Hausherren waren komplett unterlegen. Anfernee Simons (19), C.J. McCollum (17) und Ben McLemore (19) waren noch die besten Scorer.

Sacramento Kings (20-35) - Oklahoma City Thunder (17-35) 113:103 (BOXSCORE)

  • Der kleine Höhenflug der Thunder hat nach drei Siegen in Folge sein jähes Ende gefunden. Letztlich waren die Kings um Harrison Barnes (24, 9 Rebounds), Moe Harkless (18 und 11) und Tyrese Haliburton (13 und Karrierebestwert 17 Assists) zu stark. Sacramento feierte damit den zweiten Sieg aus drei Spielen.
  • Wichtig war dabei aber auch die Unterstützung der Bank. Vier Minuten vor dem Ende des dritten Viertels war die Partie noch ausgeglichen, dann befeuerten Chimezie Metu (9) und Damian Jones (7) allerdings einen 12:0-Lauf. Das brachte den Hausherren einen komfortablen Vorsprung, den sie im Schlussabschnitt ins Ziel brachten. Barnes versenkte eineinhalb Minuten vor Schluss den Dagger.
  • Ohne Shai Gilgeous-Alexander (Knöchel) und Luguentz Dort (Prellung) wehrte sich auf Seiten der Thunder Josh Giddey mit einem Career-High gegen die drohende Niederlage. Seine 24 Zähler (10/19 FG, dazu 8 Assists) reichten aber nicht. Darius Bazley steuerte noch 18 Punkte bei, Tre Mann kam auf 16 Punkte, benötigte dafür aber auch 18 Würfe (6 Treffer).