NBA: Los Angeles Lakers blamieren sich in Portland - Warriors mit schwachem Stephen Curry kassieren Blowout

Robert Arndt
10. Februar 202206:42
LeBron James verlor mit den Lakers auch in Portland.getty
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Die Los Angeles Lakers haben sich bei den Portland Trail Blazers bis auf die Knochen blamiert, Sündenbock Russell Westbrook fehlt dabei verletzt. Die Golden State Warriors kassieren die höchste Pleite der Saison und in Sacramento startet die Sabonis-Ära erfolgreich.

Cleveland Cavaliers (34-21) - San Antonio Spurs (20-35) 105:92 (BOXSCORE)

  • Cleveland hält Anschluss an die Spitzenteams im Osten, gegen die Spurs war es einmal mehr die Defense, welche für die Gastgeber den Unterschied ausmachte. San Antonio traf lediglich 38 Prozent aus dem Feld, während Darius Garland bei seiner Rückkehr mit 27 Punkten (12/15 FG) nicht zu stoppen war. Der frisch ernannte All-Star verwandelte alle seine drei Distanzwürfe und blieb auch aus der Mitteldistanz fast perfekt (5/6).
  • Der Grundstein für den Sieg wurde im zweiten Viertel gelegt, dort trafen die Spurs nur ein Drittel ihrer Versuche. Inbesondere aus der Distanz ging kaum etwas, nur Keldon Johnson verwandelte bis zur Pause drei Triples, der Rest blieb völlig glücklos (0/12). Dies ist jedoch gegen ein Cavs-Team, welches den Korb so gut wie kaum ein anderes Team verteidigt, nicht zu kompensieren.
  • Jarrett Allen (15, 14 Rebounds) und Evan Mobley (18, 12 Boards) räumten ordentlich auf, dazu krallte sich auch Kevin Love (7, 3/13) 10 Rebounds. Die beiden besten Scorer der Spurs waren Devin Vassell und Johnson mit je 18 Zählern, Dejounte Murray kam auf 16 Punkte (7/17) und 9 Rebounds, hatte aber diesmal Probleme beim Abschluss in Korbnähe.
  • Mitte des ersten Viertels brandete in der Halle großer Jubel auf, es war der Moment, als Caris LeVert erstmals den Court betrat. Der Shooting Guard kommt aus Columbus, Ohio und wurde vor wenigen Tagen via Trade aus Indiana geholt. In 28 Minuten wollte zwar nicht alles klappen, doch als Teil der Second Unit um die guten Rajon Rondo (5, 4 Assists) und Cedi Osman (8) machte er seine Sache gut, es wurden 11 Punkte (4/11) und 2 Assists notiert. Cleveland hat nun sieben Heimspiele am Stück gewonnen.

Charlotte Hornets (28-28) - Chicago Bulls (34-21) 109:121 (BOXSCORE)

  • Chicago gehen langsam die Guards aus, da nach den langzeitverletzten Lonzo Ball und Alex Caruso in Charlotte auch Rookie Ayo Dosunmu (Gehirnerschütterung) ausfiel. Und doch bestanden die Bulls auch die nächste schwere Aufgabe mit einem recht lockeren Sieg bei den Hornets. Es war mal wieder die Show des DeMar DeRozan, der mit 36 Zählern (13/19 FG) sein viertes 30-Punkte-Spiel in Folge verbuchte
  • Die Gäste konnten sich erstmals Mitte des zweiten Viertels absetzen, als Charlotte über vier Minuten ohne ein einziges Field Goal blieb. Stattdessen nutzten die Bulls einen 19:2-Lauf, um sich zweistellig abzusetzen. Abgeschlossen wurde der Run durch DeRozan, der in aufeinanderfolgenden Possessions zwei Dreier versenkte. Zum erst dritten Mal in dieser Spielzeit netzte der All-Star drei Triples.
  • Diese Führung konnten die Gäste in der Folge konservieren, weil die Offense brummte und Chicago in den richtigen Momenten traf, als Charlotte ein wenig Momentum bekam. Bestes Beispiel war die letzte Aktion im dritten Viertel, als Zach LaVine (27, 8/18) aus dem Dribbling mit Leichtigkeit einen Stepback-Dreier versenkte und auf +16 stellte. Es sollte nicht mehr spannend werden, dafür war Chicago zu heiß von draußen (16/33).
  • Neben den beiden All-Stars überzeugte aber auch Nikola Vucevic (18, 9/13 FG, 15 Rebounds, 8 Assists, 3 Blocks), der sein Matchup mit Mason Plumlee dominierte. Bei den Gastgebern wehrte sich LaMelo Ball (33, 12/25 FG, 9 Rebounds, 4 Steals) nach Kräften, ansonsten erreichte aber nur noch Miles Bridges (22) Normalform.

Oklahoma City Thunder (17-37) - Toronto Raptors (30-23) 98:117 (BOXSCORE)

  • Nach unzähligen Crunchtime-Spielen haben die Raptors nun bereits den dritten zweistelligen Sieg in Folge eingefahren. In Oklahoma City war es nicht unbedingt schön, was beide Teams zeigten, Toronto gelangen aber mehr leichte Punkte, vor allem weil OKC nicht so ganz wusste, wie man Pascal Siakam verteidigen sollte. Der Kameruner legte 27 Punkte (13/17 FG), 16 Rebounds sowie 5 Assists auf.
  • Trotz der deutlichen Angelegenheit spielte der frühere All-Star erneut knapp 40 Minuten, auch Fred VanVleet (21, 6/14 Dreier, 6 Assists) und O.G. Anunoby (15) knackten die 35 Minuten deutlich. Morgen sind die Raptors schon wieder in Houston im Einsatz, Coach Nick Nurse kennt einfach keine Gnade.
  • OKC traf aus der Distanz viel zu wenig (13/46 3FG), um dieses Spiel eng zu gestalten. Die besten Scorer waren Theo Maledon und Aleksej Pokusevski mit je 18 Punkten, Nr.6-Pick Josh Giddey legte 13 Zähler (6/11), 9 Rebounds und 6 Assists auf. Lu Dort (15, 2/9 Dreier, 6 TO) erwischte keinen guten Abend.
  • Einen echten Shaqtin'-Moment hatte diese Partie auch noch zu bieten. Ty Jerome (13, 3/12 Dreier) schaffte es zum Ende des dritten Viertels, den Ball für 24 Sekunden zu dribbeln, ohne einen einzigen Pass zu spielen und beging eine 24-Seconds-Violation. In der NBA gibt es einfach nichts, was es nicht gibt.

Utah Jazz (34-21) - Golden State Warriors (41-14) 111:85 (BOXSCORE)

  • Zu Hause ist es doch am schönsten. Mit dem vierten Heimsieg in Folge haben sich die Jazz ein wenig Luft verschafft - und das gelang gegen die Warriors in ziemlich überzeugender Manier. Auch ohne Rudy Gobert war die gute Verteidigung entscheidend für den Erfolg. Golden State versenkte in der Zone gerade einmal 43 Prozent bei mageren 23 Versuchen.
  • Das lag vor allem an Hassan Whiteside, der mit 9 Punkten, 17 Rebounds und 7 Blocks die gute Second Unit verankerte. Jordan Clarkson (13) und Trent Forrest (11) sorgten für Offense und hatten einen großen Anteil am 29:7-Run, der beim Stand von 58:58 bei noch über acht Minuten im dritten Viertel begann.
  • Die Warriors-Offense fiel nach einem 13:0-Start komplett auseinander, auch Stephen Curry (16, 5/13, 7 Rebounds) blieb für die meiste Zeit blass. Mit Klay Thompson (Pause), Andre Iguodala und Draymond Green fehlten natürlich wichtige Stützen, eine so schwache Offensiv-Leistung war aber nicht zu erwarten. Bester Scorer der Warriors war Jordan Poole mit 18 Punkten. So ging eine Serie von neun Siegen am Stück für die Dubs zu Ende, es war gleichzeitig die höchste Niederlage der Saison.
  • Bei Utah war Bojan Bogdanovic mit 23 Zählern der fleißigste Punktesammler, während Donovan Mitchell auf 14 Punkte, 10 Rebounds und 8 Assists kam. Der All-Star verpasste damit das erste Jazz-Triple-Double seit 14 Jahren knapp. Damals gelang Carlos Boozer (!) gegen die Seattle SuperSonics (!!) ein solches Kunststück.

Portland Trail Blazers (22-34) - Los Angeles Lakers (26-30) 107:105 (BOXSCORE)

  • Nach der Diskussion um das Benching von Russell Westbrook am Vortag, schaute der Point Guard diesmal 48 Minuten zu. Wegen Rückenproblemen meldete sich Westbrook kurz vor dem Spiel ab, LeBron James (30, 13/22, 7 Rebounds, 7 Assists) biss dagegen auf die Zähne. Der Forward war in einem erschreckend schwachen Lakers-Team noch der beste Akteur, aber auch James wirkte zeitweise desinteressiert ob der blamablen Vorstellung, was sich mal wieder an seiner Körpersprache zeigte.
  • Portland hatte dagegen nichts zu verlieren und so spielten sie auch. Es herrschte Playoff-Atmosphäre im Moda Center, erst recht als Anfernee Simons knapp zwei Minuten vor dem Ende auf +5 stellte. Das sollte reichen, weil die Lakers nur noch einen Fastbreak-Dunk bekamen und am Ende den Rebound nicht mehr sichern konnten.
  • Simons war mit 29 Punkten (11/23 FG) auch der beste Scorer, dazu punkteten Jusuf Nurkic (19, 12 Rebounds), Greg Brown III (11) und Justise Winslow (11) zweistellig. Letzterer spielte auch solide Defense gegen James, während Dennis Smith (7) 11 Assists verteilte und 6 Steals verbuchte. Bis zur Pause hatte Portland nur einen Dreier getroffen, nach dem Wechsel wurde die Quote deutlich verbessert (10/32).
  • Und die Lakers? Die trafen zwar 55 Prozent aus dem Feld und 44 Prozent von Downtown, leisteten sich aber 21 Ballverluste. Je 6 gingen auf die Konten von James und Malik Monk, Talen Horton-Tucker (14, 7 Assists) schmiss den Ball viermal weg. Anthony Davis (17, 7 Rebounds, 5 Blocks) nahm gerade einmal elf Würfe, in der Crunchtime war er vor allem offensiv kaum noch zu sehen. Es war schlichtweg blamabel, was die Lakers in Portland anboten - gegen einen Gegner, bei welchem ein gewisser C.J. Elleby 43 Minuten spielte.

Sacramento Kings (21-36) - Minnesota Timberwolves (29-26) 132:119 (BOXSCORE)

  • Die Sabonis-Ära in Sacramento hat begonnen, die Kings feierten gegen die Wolves einen achtbaren Erfolg und konnten so die Ereignisse und Reaktionen auf den Trade mal ein wenig zur Seite schieben. Dabei half auch, dass Sabonis einen richtig guten Eindruck machte. In 32 Minuten kam der Litauer auf 22 Punkte (10/19 FG), 14 Rebounds und 5 Assists.
  • Nominell lief Sabonis als Center auf, häufig gab der Big aber den Spielmacher, während De'Aaron Fox (27, 10/20 FG) mehr aus der Bewegung seine Aktionen startete. In den kommenden Wochen wird sich das noch verbessern, für die meiste Zeit erinnerte das Offensivspiel der Kings eher an Pick-Up-Ball. Das war gegen ein müdes Minnesota aber auch ausreichend, das vierte Viertel gewannen die Kings deutlich mit 31:18.
  • Der Schlüssel zum Sieg war, dass D'Angelo Russell (29, 10/20, 10 Assists) im Schlussabschnitt keinen einzigen Punkt mehr erzielen konnte. Anthony Edwards (26, 10/25) und Karl-Anthony Towns (21, 9/17, 8 Assists) konnten das Ruder aber auch nicht mehr herumreißen. Towns hatte bis zur Pause lediglich drei Würfe genommen, nach dem Wechsel wurde er endlich besser eingebunden.
  • Für Sacramento feierten auch Justin Holiday (6, 2/11) und Jeremy Lamb (14, 6 Rebounds) ihre Kings-Debüts, der beste Scorer war aber Harrison Barnes mit 30 Punkten (8/11 FG, 4/5 Dreier, 10/10 FT). Davion Mitchell steuerte von der Bank kommend 18 Zähler und 7 Assists bei.