Was für ein Crunchtime-Auftritt von DeMar DeRozan! Der Bulls-Guard versenkt bei seinem Comeback LeBron James und die Lakers fast im Alleingang. Die furiosen Suns machen kurzen Prozess mit Charlotte, Portland stoppt die Grizzlies-Serie und die Pistons können tatsächlich noch gewinnen.
Detroit Pistons (5-24) - Miami Heat (18-13) 100:90 (BOXSCORE)
- Ein fast schon historischer Abend in Detroit. Dass die Pistons und die Lions am selben Tag gewannen, gab es zuletzt vor vier Jahren. Sowohl in der NBA als auch in der NFL hatte wohl niemand damit gerechnet, dass es ausgerechnet am Sonntag mal wieder soweit sein wird. Immerhin hatte Detroit zuletzt 14 Pleiten am Stück angesammelt, befreite sich nun aber unter anderem dank Saddiq Bey (26) aus diesem Tief.
- Detroit profitierte sicherlich von den Ausfällen des Heat-Trios Tyler Herro, Jimmy Butler und Bam Adebayo, ohne sie hatte Miami gerade offensiv enorme Probleme. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit setzte sich Detroit mit einem 27:9-Lauf im dritten Durchgang ab. Die Heat trafen in diesem Viertel nur knapp mehr als ein Viertel ihrer Würfe.
- Zwar kämpfte sich Miami im Schlussabschnitt dank Max Strus (24), Kyle Lowry (19 und 10 Assists, aber 3/12 FG) oder Dewayne Dedmon (11 und ein Poster) nochmal in Schlagdistanz, näher als auf 5 Zähler kamen die Heat aber nicht mehr heran. Dann antworteten Bey und Killian Hayes mit mehreren Triples, die Detroit wieder auf Abstand brachten.
- Bey erzielte 19 seiner 26 Punkte nach dem Seitenwechsel, Hayes kam auf 11 Zähler und Hamidou Diallo streute 15 und 7 Abpraller ein. Top-Rookie Cade Cunningham legte 4 Punkte, 10 Assists und 4 Turnover auf. Das genügte, um einen Franchise-Negativ-Rekord mit der längsten Niederlagenserie zu verhindern.
Memphis Grizzlies (19-12) - Portland Trail Blazers (13-18) 100:105 (BOXSCORE)
- Der Höhenflug der Grizzlies ist vorerst gestoppt, nach fünf Siegen in Folge auch ohne Ja Morant musste Memphis erstmals wieder das Parkett als Verlierer verlassen. Und das trotz eines Karrierebestwerts von Dillon Brooks. Doch in der spannenden Schlussphase hatte vor allem Norman Powell das sicherere Händchen.
- Teamkollege und Blazers-Topscorer Damian Lillard bescheinigte seinem Team im Anschluss einen "großartigen Sieg", denn: "Wir mussten ihn uns erkämpfen. Wir mussten Stops generieren und ein paar Stürme überstehen." Damit dürfte er unter anderem Brooks gemeint haben, der 37 Punkte (12/25 FG) markierte, Steven Adams kam zudem auf 13 Zähler, 9 Rebounds, 5 Assists sowie 3 Steals. Derweil enttäuschte Jaren Jackson Jr., der nach nur 20 Einsatzminuten ausfoulte (11 Punkte).
- Dennoch hatte Memphis im dritten Viertel lange Zeit einen leichten Vorsprung in der Hinterhand, im Schlussabschnitt lieferten sich beide Teams aber einen echten Krimi. In der Crunchtime war dann Powell zur Stelle, der sein Team erst von Downtown in Front brachte und wenig später den Sieg mit Pullup-Jumpern, einem Block gegen Desmond Bane und Freiwürfen sicherte.
- Zuvor blieb es aber lange eng, da unter anderem Brooks bei einem Dreier gefoult und so kurz vor Schluss nochmal auf -1 verkürzte. Im nächsten Angriff blieb ein Dreier von Bane (9, 4/12 FG) aber knapp zu kurz und die Blazers machten alles klar. Powell beendete die Partie mit 28 Zählern (10/16 FG), Lillard kam auch deshalb auf 32 Punkte, weil er gleich mehrfach von Brooks beim Dreierversuch gefoult wurde. Robert Covington kam noch auf 13 Punkte von der Bank.
Sacramento Kings (13-18) - San Antonio Spurs (11-18) 121:114 (BOXSCORE)
- Zu Beginn der Partie sah es nicht unbedingt nach einem positiven Abend für die Kings aus. In einer Auszeit lieferten sich Moe Harkless und Buddy Hield ein hitziges Wortgefecht auf der Bank, doch Letzterer ballerte mit einem starken vierten Durchgang letztlich alle Sorgen beiseite. 18 seiner 29 Zähler (7/9 Dreier) hämmerte er den Spurs im Schlussabschnitt um die Ohren, das war zu viel für die Texaner.
- Lange Zeit war recht wenig vom Shooting Guard zu sehen, gegen Ende des dritten Viertels stand er bei mageren 5 Punkten. Dann aber fing er mit zwei Dreiern in Folge Feuer, verschaffte den Kings einen Vorsprung und ließ dann nicht mehr locker. Seine vier Dreier in den letzten fünf Minuten der Partie machten endgültig alle Comeback-Hoffnungen der Spurs zunichte.
- Starke Unterstützung erhielt Hield zum Beispiel von Tyrese Haliburton, der 27 Punkte (12/19 FG) erzielte und mit 11 Assists sein Career-High einstellte. Karrierebestwert hieß es auch bei Damian Jones (23 Punkte), Harrison Barnes steuerte 14 Zähler bei.
- Bei den Spurs war Dejounte Murray mit 25 Punkten erfolgreichster Werfer (11/17 FG, dazu 9 Assists und 7 Rebounds). Von der Bank lieferten Lonnie Walker IV (19) sowie Bryn Forbes (18) gutes Scoring, Jakob Pöltl kam auf 4 Punkte bei 2/10 aus dem Feld, 8 Boards und 2 Blocks. "Ich weiß nicht genau, ob sie sich immer noch über den Sieg gegen Utah gefreut haben, aber das war eine enttäuschende Niederlage", meckerte Spurs-Coach Gregg Popovich.
Chicago Bulls (18-10) - Los Angeles Lakers (16-15) 115:110 (BOXSCORE)
- The Bulls are back! Dieses Mal ganz wortwörtlich, nach der Corona-bedingten Zwangspause und zwei verschobenen Spielen meldeten sich die Bulls und in erster Linie DeMar DeRozan eindrucksvoll zurück. Mit einer Glanzleistung im Schlussabschnitt versenkte der Veteran die Lakers - denen reichte weder ein starker LeBron James noch ein Dreier-Feuerwerk von Carmelo Anthony.
- Ohne den verletzten Anthony Davis, ohne Head Coach Frank Vogel (Corona) und mit sechs Spielern im Gesundheitsprotokoll übernahm LeBron das Kommando bei den Lakers. 21 seiner 31 Punkte (11/21 FG, aber 1/7 Dreier) sammelte er in der zweiten Halbzeit, als L.A. an einem Comeback-Sieg zumindest schnupperte.
- Doch im Schlussabschnitt hatte DeRozan so gut wie immer die richtige Antwort parat. Auch als die Bulls in der finalen Minute noch im Hintertreffen waren, war er es, der per Pullup-Jumper den Hausherren die Führung besorgte. Zwar verpasste er es kurz darauf, weiter zu erhöhen, doch Lonzo Ball griff sich den Offensiv-Rebound und DeRozan holte es von der Freiwurflinie nach, den Vorsprung auszubauen.
- Im letzten Lakers-Angriff setzte zunächst Melo, dann nach einem Offensiv-Rebound Wayne Ellington einen Dreier an den Ring. Die Chance auf die Overtime war damit dahin, die Lakers kassierten ihre zweite Pleite in Folge. LeBron schnappte sich dabei noch 14 Rebounds und verteilte 6 Assists. In Halbzeit eins lieferte Anthony (21, 5/12 Dreier) wichtiges Scoring, Russell Westbrook flirtete mit einem Triple-Double (20, 9 Rebounds und 8 Assists). Die Gäste machten sich allerdings mit zahlreichen Turnover (20:10) sowie Freiwurf-Schwächen (14/22 FT) selbst das Leben schwer.
- Der Mann des Spiels war dennoch DeRozan. Nachdem er zwei Wochen lang sein Dasein im Corona-Protokoll fristete, meldete er sich mit 38 Punkten zurück - allein 19 davon schenkte er den Lakers im vierten Viertel ein, die in der Crunchtime kaum eine Antwort auf ihn fanden. Ansonsten wussten auch Nikola Vucevic (19 und 13 Rebounds), Lonzo Ball (19) und Alex Caruso (17 und 9) zu überzeugen.
Minnesota Timberwolves (15-15) - Dallas Mavericks (14-15) 111:105 (SPIELBERICHT)
Phoenix Suns (24-5) - Charlotte Hornets (16-16) 137:106 (BOXSCORE)
- So sieht pure Dominanz aus. Die Suns drückten schon von der ersten Minute an so richtig aufs Gaspedal und hatten eigentlich bereits nach zwölf Minuten den dritten Sieg in Serie in der Tasche. Tatsächlich ließ Phoenix beim Comeback von Devin Booker nichts mehr anbrennen, auch dank einer starken Teamleistung mit neun Spielern in Double-Digits. Das gelang den Suns letztmals vor 30 Jahren.
- Die Zahlen des ersten Viertels: Die Hausherren starteten mit 6 erfolgreichen Dreiern, 37 eigenen Zählern (zu 15) und einer frühen 22-Punkte-Führung. Charlotte traf dagegen mickrige 20,7 Prozent aus dem Feld und konnte das Spiel auch im Anschluss nicht mehr spannend gestalten. Miles Bridges war mit 26 Punkten noch bester Mann, LaMelo Ball (9, 2/12 FG, dazu 10 Rebounds und 7 Assists) oder Terry Rozier (4, 2/10 FG) erwischten in Sachen Scoring einen rabenschwarzen Abend.
- Booker fand sich dagegen nach sieben Spielen Pause (Oberschenkelverletzung) direkt wieder gut ein. Er kam auf 16 Punkte (6/15 FG und 4/8 Dreier) in 26 Minuten, dazu lieferten Mikal Bridges (16) und Landry Shamet (15) Shooting, während Deandre Ayton (15 und 15 Rebounds) und JaVale McGee (19, 9/10 FG) die Zone dominierten. Chris Paul kam zudem auf 14 Punkte und 9 Dimes in ebenfalls überschaubarer Einsatzzeit (24).
- So stand für die Suns am Ende nicht nur ein lockerer Sieg, sondern auch ein Saisonbestwert bei den Punkten sowie den erfolgreichen Dreiern (20 bei 41 Versuchen). Charlotte dagegen kam über die komplette Partie nicht über 36 Prozent Feldwurfquote hinaus - trotz ausgedehnter Garbage Time.
Philadelphia 76ers - New Orleans Pelicans (Verschoben)
Atlanta Hawks - Cleveland Cavaliers (Verschoben)
Brooklyn Nets - Denver Nuggets (Verschoben)
Aufgrund zahlreicher Corona-Fälle bei den Cavs, Nets, Hawks und Sixers hat die NBA drei Partien am Sonntag sowie zwei weitere Spiele, die für die kommenden Tage angesetzt waren, verschoben. Damit fielen bisher insgesamt sieben Partien den derzeitigen Corona-Ausbrüchen in der NBA zum Opfer.
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