NBA: Aussetzer von Luka Doncic leitet Mavs-Pleite nach Verlängerung ein - Franz Wagner mit Crunchtime-Show

Robert Arndt
03. Februar 202205:17
Luka Doncic erzielte gegen OKC 40 Punkte.getty
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Die Dallas Mavericks haben eine weitere vermeidbare Niederlage einstecken müssen. Gegen die OKC Thunder verhindert ein Aussetzer von Luka Doncic den Sieg. Franz Wagner blüht für die Orlando Magic in der Crunchtime auf, während die Philadelphia 76ers einen Dämpfer einstecken müssen.

Indiana Pacers (19-34) - Orlando Magic (12-41) 118:119 (BOXSCORE)

  • In Chicago brachen die Magic am Vortag in Chicago in der Schlussphase noch ein, diesmal war es Orlando, welches durch einen späten Lauf einen Sieg einfahren konnte. Ein 20:10-Lauf über die letzten 3:30 Minuten vollendete das späte Comeback der Gäste in einer erschreckend leeren Halle im verschneiten Indiana.
  • Franz Wagner hatte erneut einen großen Anteil am Erfolg. Mit einem And-1 startete der Berliner den Lauf der Magic, wenig später fand der Rookie sehenswert Gary Harris in der Ecke. Das Sahnehäubchen folgte 77 Sekunden vor Schluss, als Wagner einen weiteren Floater mit Foul traf und Orlando die erste Führung seit den Anfangsminuten bescherte (113:110). Diese sollten die Magic nicht mehr hergeben, weil die Gastgeber durch Fouls keine Chance mehr zum Ausgleich bekamen.
  • Wagner kam in 30 Minuten auf 17 Punkte (7/13 FG), 4 Rebounds sowie 2 Assists, darunter war auch dieser kuriose Alley-Oop-Versuch, der direkt im Korb landete. Moritz Wagner kam dagegen nur 9 Minuten zum Zug, wusste diese aber mit 8 Zählern (4/5 FG) und 3 Rebounds für sich zu nutzen. Harris (22, 6/11 Dreier) war in seiner Heimatstadt Topscorer, während Cole Anthony (15, 2/15, 8 Assists) nicht seinen besten Tag erwischte. Wendell Carter Jr. (19, 18 Rebounds) legte ein gutes Double-Double auf.
  • Bei den Pacers stemmten sich vor allem drei Spieler gegen die Niederlage. Caris LeVert erzielte 11 seiner 26 Punkte (10/24) im vierten Viertel, dazu machten von der Bank kommend Lance Stephenson (14, 5/7, 6 Assists) und Two-Way-Player Terry Taylor (24, 16 Rebounds) ihre Sache gut. Myles Turner, Domantas Sabonis und Malcolm Brogdon fehlten erneut.

Philadelphia 76ers (31-20) - Washington Wizards (24-27) 103:106 (BOXSCORE)

  • Gut zwei Wochen waren vergangen, seitdem die Wizards letztmals ein Spiel gewannen, dazwischen gab es sechs Niederlagen. Nun gelang gegen den gleichen Gegner wie vor zwei Wochen wieder ein Sieg - gegen die Philadelphia 76ers. Der zuletzt viel kritisierte Spencer Dinwiddie verbuchte dabei mit 14 Punkten (4/16 FG), 12 Rebounds und 10 Assists das erste Triple-Double seiner Karriere.
  • Das entscheidende Play lieferte dagegen einmal mehr Kyle Kuzma. Bei 2 Zählern Vorsprung für die Gäste gelang Philly ein letzter Stop, doch Tobias Harris verpasste es den davon eilenden Tyrese Maxey zu bedienen. Stattdessen kam der Ball noch einmal zu Joel Embiid, der mit noch 6 Sekunden auf der Uhr zum Korb zog. Dort stellte sich jedoch Kuzma in den Weg und schlug dem Sixers-Star den Ball aus den Händen. Corey Kispert und Dinwiddie machten von der Freiwurflinie alles klar.
  • In den Minuten zuvor konnten sich die Wizards vor allem auf Montrezl Harrell (14, 7/10) verlassen, der mit zwei schweren Floatern sein Team auf die Siegerstraße gebracht hatte. Kuzma war mit 29 Punkten (4/6 Dreier), 7 Rebounds und 3 Blocks der Topscorer der Partie. Washington führte dabei die meiste Zeit der Partie, die Sixers wachten erst nach der Pause so richtig auf.
  • Auch Joel Embiid (27, 11/27, 14 Rebounds, 6 Assists) startete langsam, übernahm aber dann aber wieder nach der Halbzeit. Maxey (22, 8 Rebounds, 7 Assists) spielte ebenfalls wieder groß auf, dazu hatte Georges Niang (12) im vierten Viertel einige gute Aktionen. Es reichte am Ende dennoch nicht, nach fünf Siegen am Stück verließen die Sixers mal wieder als Verlierer das Feld, obwohl sie sich gerade einmal 4 Ballverluste leisteten.

Boston Celtics (28-25) - Charlotte Hornets (28-24) 113:107 (BOXSCORE)

  • Die Celtics spielten mal wieder kein gutes viertes Viertel, kamen aber noch einmal mit dem Schrecken davon. Eine Minute vor dem Ende hatte Ex-Celtic Terry Rozier mit einem Dreier den einst zweistelligen Rückstand im Abschnitt egalisiert - es sollten jedoch die letzten Punkte für die Hornets gewesen sein.
  • Stattdessen übernahm bei Boston Jayson Tatum (19, 6/16, 9 Assists), der ansonsten nicht wirklich viel traf, die Verantwortung und zog entschlossen das Shooting Foul. Auf der Gegenseite war dann Robert Williams (10, 8 Rebounds, 3 Blocks) zur Stelle, der einen möglichen Gamewinner von P.J. Washington von Downtown beinahe mit dem Kopf blockte, so hoch stand der Celtics-Center in der Luft.
  • Über 48 Minuten war es stets eng, beide Teams generierten immer wieder Läufe, aber entscheidend absetzen konnte sich niemand. Bei den Hornets bewarb sich LaMelo Ball mit einem Career High von 38 Punkten (12/24 FG, 10/13 FT) noch einmal nachdrücklich für das All-Star Game. Rozier verbuchte 23 Punkte, ansonsten trafen die Gäste diesmal aber zu schwach aus der Distanz (12/40 3FG).
  • Für Boston scorten sechs Spieler zweistellig, wobei die beiden fleißigsten Punktesammler nicht etwa nicht die beiden "Jays" waren, sondern Josh Richardson (23, 6/8 Dreier) und der überragende Marcus Smart (22, 7/11, 6 Assists). Dennis Schröder (6, 3/8, 3 Assists, 2 Steals, 2 TO) spiele unauffällige 16 Minuten und war in Halbzeit eins auch an der Turnover-Problematik der Celtics (18) beteiligt. Dies galt aber vor allem für den schlampigen Jaylen Brown (15, 7 TO).

New York Knicks (24-28) - Memphis Grizzlies (36-18) 108:120 (BOXSCORE)

  • Das spaßigste Team der Liga im Mekka des Basketballs? Das versprach einiges und die Fans wurden nicht enttäuscht. Vor allem in Halbzeit eins zauberten die Grizzlies, unter anderem ließ es Ja Morant mit diesem Transition-Alley-Oop-Dunk richtig krachen. Und das schlug sich auch im Score wieder, die Gäste führten in den ersten 24 Minuten mit bis zu 19 Punkten.
  • Überragend war in dieser Phase Morant (23, 9/27, 9 Assists), der aber nach dem Wechsel so seine Probleme hatte. Die Defense der Knicks wurde besser, dazu lief Evan Fournier (30, 8/12 Dreier) so richtig heiß. Der beste Spieler der Knicks war aber Mitchell Robinson, der mit 14 Punkten, 11 Rebounds und 8 Blocks mit einem Triple-Double flirtete. Memphis, eines der besten Teams in der Zone, kam unter anderem im dritten Viertel auf gerade einmal 4 Paint-Punkte (2/10) - auch wegen Robinson.
  • Die Knicks kamen dennoch nicht mehr näher als auf 5 Zähler heran, da halfen auch kleine Runs von Immanuel Quickley (11), R.J. Barrett (23) oder eben Fournier nicht. Stattdessen bewahrten die Grizzlies in einer hitzigen Schlussphase einen kühlen Kopf, ein Dreier von Desmond Bane war eine Minute vor dem Ende der Dagger, nachdem die Knicks wieder auf 6 Punkte verkürzt hatten.
  • Bane (13, 4/18) war bis dahin fast nichts gelungen, dafür übernahmen Jaren Jackson Jr. (26, 10 Rebounds) und Rookie Ziaire Williams (21, 9/11) mehr Scoring-Last. Für die Knicks kratzte Julius Randle (18, 7/18, 12 Rebounds, 9 Assists) an einem Triple-Double, kassierte in der Schlussphase aber ein zweites technisches Foul und musste vorzeitig zum Duschen.

Houston Rockets (15-36) - Cleveland Cavaliers (31-21) 115:104 (BOXSCORE)

  • Im vergangenen Draft hatten die Rockets die Chance Evan Mobley an Nummer zwei zu ziehen, die Texaner entschieden sich aber lieber für Jalen Green. Nun spielte Mobley erstmals in Houston und stellte mit 26 Punkten (11/19) und 12 Rebounds gleich einmal einen neuen Saisonbestwert auf. Zum Sieg reichte dies jedoch nicht, der Ausfall von Point Guard Darius Garland (Rücken) wog zu schwer.
  • Nur in den ersten Minuten hatten die Cavs eine Führung, danach spielten fast nur noch die Rockets, die ihrerseits mit bis zu 15 Zählern führten. Cleveland war aber noch nicht geschlagen, ein And-1 von Mobley brachte die Cavs gut 2:30 Minuten vor dem Ende noch einmal auf -3 heran.
  • Danach war es aber vorbei mit der Herrlichkeit für die Gäste, die Rockets erzielten die nächsten 10 Zähler der Partie, wobei Christian Wood einen Stepback-Dreier über Jarrett Allen netzte und Green Kevin Porter Jr. in Transition für einen Alley-Oop fand (115:102). Cavs-Coach J.B. Bickerstaff wedelte anschließend sofort mit der weißen Flagge.
  • Wood war mit 21 Punkten bester Rockets-Scorer und packte Mobley - wie es zuvor bereits Alperen Sengün tat - aufs Poster. Nr.2-Pick Green kam ebenfalls auf 21 Zähler, Porter Jr. auf 16. Daniel Theis verbrachte die kompletten 48 Minuten auf der Bank. Bei den Cavs legte Kevin Love (21, 13 Rebounds) ein Double-Double auf.

Dallas Mavericks (29-23) - Oklahoma City Thunder (16-34) 114:120 OT (BOXSCORE)

  • Ernüchterung in Dallas. Nach der unnötigen Pleite in Orlando stolperten die Mavs auch gegen OKC. Lu Dort blühte in der Verlängerung auf und erzielte dabei 14 Punkte am Stück, darunter zwei Dreier und gleich sechs Freiwürfe. Am Ende verbuchte der Forward 30 Punkte, sechs verwandelte Dreier und ärgerte hin und wieder auch Luka Doncic, der in der Overtime sichtlich genervt wirkte und sich ein technisches Foul abholte.
  • Die Mavs kämpften sich erst spät im vierten Viertel mit einem 11:2-Lauf in den letzten beiden Minuten zurück, nachdem die Gastgeber zeitweise fünf Minuten ohne Punkt geblieben waren. Reggie Bullock traf 7 Sekunden vor dem Ende von Downtown zur Führung, doch dann pennte Doncic bei einem Einwurf komplett und genehmigte Kenrich Williams den einfachen Layup zur Verlängerung. "Das war klar mein Fehler", gestand der All-Star nach dem Spiel. "Ich hatte das nicht erwartet."
  • Zuvor war Doncic lange Dallas' beste und einzige Option. Der Slowene kratzte mit 40 Punkten (16/33 FG, 5/13 Dreier) sowie 10 Assists an seinem Saisonbestwert, das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Guard für die meiste Zeit in der Defense desinteressiert wirkte. "Das war mit Abstand mein schlechtestes Saisonspiel in der Defense", zeigte sich Doncic einsichtig. Bullock (23) traf fünf Dreier, Jalen Brunson erzielte 20 Zähler, leistete sich aber auch 6 Ballverluste.
  • Maxi Kleber kam in 42 Minuten auf 10 Zähler (4/9 FG), 8 Rebounds, 3 Steals und 4 Blocks. Für OKC legte Josh Giddey (14, 10 Assists) ein Double-Double auf, dazu verbuchte Rookie Tre Mann mit 29 Punkten (6/8 Dreier) ein neues Career High. Er und Dort waren immer wieder aus der Distanz zur Stelle, als Team versenkten die Thunder 17 von 37 Versuchen, Dallas dagegen nur 14 von 43.

Utah Jazz (31-21) - Denver Nuggets (28-23) 108:104 (BOXSCORE)

  • Dieses Spiel dürfte ESPN katastrophale Quoten beschert haben, beide Teams mussten auf ihre besten Spieler verzichten. Bei Utah fehlten Donovan Mitchell, Rudy Gobert und Joe Ingles, Denver musste ohne Nikola Jokic, Aaron Gordon, DeMarcus Cousins sowie die langzeitverletzten Jamal Murray und Michael Porter Jr. auskommen.
  • Die Jazz stellten sich als das tiefere Team heraus und hatten mit Mike Conley und Bojan Bogdanovic auch etwas mehr Qualität in der Spitze. Gerade Conley war in der Crunchtime ein wichtiger Faktor, in den letzten 3:38 Minuten gelangen dem Guard gleich drei Steals, alle führten zu Punkten für die Gastgeber.
  • Hinzu kam ein Jumper, der zwei Minuten vor dem Ende auf +4 für die Jazz stellte. 17 Zähler, 5 Assists und 4 Steals wurden für den einmaligen All-Star notiert, Topscorer war aber Backcourt-Kollege Trent Forrest (18, 8 Dimes). Royce O'Neale (15) war wie Conley im Schlussviertel auf beiden Seiten des Feldes wichtig.
  • Spannend wurde es nur noch einmal kurzzeitig, da Rudy Gay (15) an der Freiwurflinie gleich zweimal scheiterte und Bryn Forbes (26) 19 Sekunden vor dem Ende doch noch einmal auf -2 verkürzte. Bogdanovic (15) behielt jedoch die Nerven und tütete den Sieg ein. Bei Denver wusste neben Forbes auch Rookie Bones Hyland (10, 7 Assists) zu gefallen, Utah beendete dennoch die Pleitenserie von fünf erfolglosen Spielen am Stück.

Sacramento Kings (19-34) - Brooklyn Nets (29-22) 112:101 (BOXSCORE)

  • Die Nets befinden sich im freien Fall! Auch in Sacramento setzte es eine Pleite - es war bereits die sechste am Stück. Es droht nun sogar das Play-In, der Vorsprung auf Platz sieben beträgt nur noch 1,5 Spiele. Und in dieser Verfassung werden die Nets ohne Kevin Durant nicht viele Spiele gewinnen. Es war vor allem in der zweiten Halbzeit schlichtweg erschreckend, wie blutleer die Mannschaft von Coach Steve Nash auftrat - natürlich auch mit dem Wissen, dass Brooklyn bereits am Vortag in Phoenix im Einsatz war.
  • Insbesondere Kyrie Irving (14, 5/15) und James Harden (4, 2/11, 12 Assists) waren überhaupt keine Faktoren, sodass auch das vielleicht beste Spiel in der Karriere von Nic Claxton (23, 8/10, 11 Rebounds, 5 Blocks) nicht reichte. Patty Mills (14, 4/8 Dreier) traf weiter seine Dreier, James Johnson (18) hatte im dritten Viertel eine gute Phase.
  • Das reichte aber nicht, weil Harden und Kyrie nach der Pause zusammengerechnet (!) nur noch 4 Punkte verbuchen konnten. So stockte die Offense der Nets, in Verbindung mit der porösen Defense war so nichts zu holen. Sacramento erspielte sich im Schlussabschnitt erstmals eine zweistellige Führung, vor allem durch den umsichtigen Tyrese Haliburton (12, 11 Assists).
  • Die Kings hatten zuvor sieben Spiele am Stück verloren, gegen Brooklyn bekam Coach Alvin Gentry aber Produktion von zahlreichen Spielern. Harrison Barnes war mit 19 Punkten (6/9) der beste Scorer, Buddy Hield und Davion Mitchell kamen auf je 18 Zähler. De'Aaron Fox (Knöchel) fehlte erneut verletzt, stand aber immerhin schon wieder auf dem Spielberichtsbogen.

Los Angeles Lakers (25-27) - Portland Trail Blazers (21-31) 99:94 (SPIELBERICHT)