Die Dallas Mavericks haben den Spitzenreiter der Western Conference geschockt und bei den Los Angeles Lakers einen überraschenden 114:100-Sieg eingefahren. Luka Doncic taute nach einer schwachen ersten Halbzeit im dritten Viertel auf und führte Dallas letztlich zu einem recht souveränen Erfolg. LeBron James enttäuschte dagegen vor allem nach dem Wechsel.
Die Mavs zerlegen das beste Team der NBA - und das gelang dank einer fabelhaften zweiten Halbzeit, in der Luka Doncic aufblühte und diesmal das direkte Duell mit LeBron James für sich entschied. Der Slowene erzielte 21 seiner 27 Punkte (10/23 FG) nach dem Wechsel und kam zudem auf 8 Rebounds und 10 Assists. James verbuchte auf der anderen Seite zwar auch 25 Punkte (9 Boards, 8 Dimes), tauchte aber nach der Pause fast komplett ab.
Zunächst gab es keine Veränderungen auf beiden Seiten. Die Lakers setzten auf LeBron, Kentavious Caldwell-Pope, Danny Green, JaVale McGee und Anthony Davis, Dallas startete mit Doncic, Tim Hardaway, Dorian Finney-Smith, Kristaps Porzingis und Dwight Powell. Die Gäste hatten mit der aggressiven Lakers-Defense große Schwierigkeiten, James sammelte früh 3 Steals ein, Doncic brauchte sechs Minuten, um überhaupt aufs Scoreboard zu kommen.
Der Slowene kam zunächst nicht wie gewohnt zum Zug, während die Lakers einige Punkte im Gegenzug auflegten. Als LeBron dann seine Pause bekam, drehte Davis ein wenig auf, Dallas hatte für ihn keine Antwort. Die Braue stand bei 8 Zählern, doch dank eines späten 7:2-Runs der Mavs betrug der Rückstand der Gäste nur 5 Punkte (30:25).
Luka Doncic dreht nach der Pause auf - Lakers ohne Antwort
Auch wegen des guten Maxi Kleber (6 Punkte, 9 Rebounds) glichen die Mavs schnell aus, die positive Überraschung war aber vor allem Bankspieler Justin Jackson, der schnell 8 Punkte verbucht hatte. Auch mit den Startern lief es danach besser, Doncic agierte mehr abseits des Balles, Delon Wright zog die Fäden und Porzingis versenkte zwei Dreier. Der Lette sammelte aber auch drei Fouls ein, weil Davis in Korbnähe zu gut war. Und dennoch - Dallas war im Spiel und lag zur Pause nur mit 59:62 hinten.
Nach dem Wechsel taute dann Doncic auf, Dallas startete mit einem 9:0-Lauf. Die Lakers brauchten über vier Minuten, um überhaupt ein Field Goal zu verbuchen. Den Run konnten die Gastgeber aber nicht stoppen, die Lakers hatten ihren Rhythmus komplett verloren und lagen zwischenzeitlich mit 20 (!) Punkten hinten. Aufgegeben hatte sich L.A. aber nicht - zwei Dreier von Alex Caruso brachten wieder etwas Hoffnung. Doncic hatte aber wieder die Antwort, im dritten Viertel verbuchte er 16 Punkte, wodurch Dallas mit einer 94:79-Führung in den Schlussabschnitt ging.
L.A. versuchte noch einmal alles, aber offensiv war weiterhin der Wurm drin. Dallas konnte die Führung auch ohne Doncic auf dem Feld behaupten, nach einem weiteren Dreier von Jackson betrug der Vorsprung sechs Minuten vor dem Ende wieder 20 Zähler. Drei Minuten vor dem Ende warf Lakers-Coach Frank Vogel dann das Handtuch, Dallas gewann tatsächlich beim besten Team der Liga.
Neben Doncic punkteten auch Wright (17), Porzingis, Powell und Jackson (alle 15) zweistellig. Das konnte bei den Lakers neben LeBron und Davis (27, 10 Rebounds) nur noch Caruso (10) von sich behaupten, weswegen es nicht verwunderte, dass die Lakers nach zehn Siegen am Stück mal wieder verloren.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (17-3) vs. Dallas Mavericks (13-6) 100:114 (BOXSCORE)
- Es sah im ersten Viertel überhaupt nicht gut für die Mavs aus. Schnell hatten die Gäste 5 Ballverluste eingesammelt, dazu wollte der Dreier nicht fallen (3/12). Erst im zweiten Abschnitt kamen die Mavs besser in die Partie. Dort trafen die Schützen ihre Distanzwürfe (7/15) und auch die Turnover wurden abgestellt. Nur ein Ballverlust in den zweiten 12 Minuten war gegen die gute und oft aggressive Lakers-Defense ein starker Wert.
- Während die Mavs fleißig ballerten, spielten die Lakers einen komplett anderen Stil. Der Dreier spielte kaum eine Rolle, dafür wurde immer wieder der Weg in die Zone gesucht. Schon zur Pause hatten die Gastgeber satte 40 Zonenpunkte eingesammelt.
- Nach der Pause wendete sich das Blatt. Die Mavs ließen in der Zone nur noch 4 Pünktchen (2/7 FG) zu, während sie selbst 14 auflegten. Auffällig war auch, dass die Mavs die Rebounds kontrollierten und so die Twin Towers der Lakers in Schach hielten. Die Gäste holten 16 Offensiv-Rebounds und erzielten nach solchen Aktionen starke 19 Punkte (Lakers: 5 PTS).
- Letztlich enttäuschten die Lakers vor allem von der Dreierlinie. Nicht nur trafen die Gastgeber nur 26 Prozent aus der Distanz, sondern nahmen auch gerade einmal 27 Versuche. Die Mavs knallten hingegen 49-mal von draußen auf den Korb und trafen immerhin 17 davon (35 Prozent).
Los Angeles Lakers vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel
Luka Doncic (Mavs): "Das war ein guter Sieg für uns. Es zeigt, dass wir in der Lage sind, gegen die großen Teams nicht nur mitzuhalten. Daran müssen wir nun anknüpfen."
Anthony Davis (Lakers): "Es war nur ein Spiel. Das wird uns nicht allzu sehr beschäftigen. Wir wissen, wie gut wir sein können. Wir haben nicht schlecht gespielt, aber sie haben uns letztlich am Brett geschlagen."
Rick Carlisle (Head Coach Mavs) über Doncic: "Er hat das Spiel gut gelesen und seinen Vorteil aus den Matchups gezogen. Er hat höllische Würfe getroffen, die nur wenige Spieler in der Liga versenken können. LeBron ist einer davon, Luka kann das auch. Diese tiefen Step-Back-Dreier sind so schwierig, das kann man gar nicht beschreiben."
Der Star des Spiels
Luka Doncic. Es war keine gute erste Halbzeit für den Slowenen. Nur 6 Punkte, dazu 4 Ballverluste und 2/9 aus dem Feld. Im dritten Viertel explodierte der Mavs-Star aber und verbuchte 16 Zähler und 5 Assists, wodurch seine Farben den Abschnitt mit 35:17 für sich entschieden. Es war beeindruckend, wie Doncic auf den hohen Lakers-Druck reagierte und Lösungen fand, um letztlich dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.
Der Flop des Spiels
Der Supporting Cast der Lakers. Nur LeBron und Davis reicht gegen die beste Offense der Liga einfach nicht. Hinter den beiden Stars verbuchte außer Caruso kein Spieler eine zweistellige Ausbeute, vor allem Danny Green (8, 3/10 FG) und Kyle Kuzma (4, 1/8 FG) enttäuschten.
Die Szene des Spiels
Immerhin hier konnten die Lakers etwas gewinnen, es wird sie aber nicht trösten. Von der Dreierlinie warf LeBron aus dem Set in Richtung Korb zu Davis, wo sich der Lakers-Big unglaublich hoch schraubte und den schwierigen Alley Oop kraftvoll durch die Reuse stopfte. Dieses Play können vielleicht fünf Spieler in der NBA so vollenden.