Was für ein Ausrufezeichen der Suns! Chris Paul und Co. haben im Duell der West-Giganten mit einem 104:96-Erfolg gegen die Warriors den 17. Sieg in Serie geholt und damit einen Franchise-Rekord eingestellt. Die Suns lassen Stephen Curry nie in Fahrt kommen und dominieren die Crunchtime.
Phoenix Suns (18-3) - Golden State Warriors (18-3) 104:96 (BOXSCORE)
Am Ende einer intensiven und qualitativ hochwertigen Begegnung, die einem Duell der beiden besten Teams der NBA auf jedem Level gerecht wurde, entschieden die Suns die letzten 5 Minuten der Partie mit 12:5 für sich und sicherten sich so den 17. Sieg in Folge - Phoenix hat damit den Franchise-Rekord aus der Saison 2006/07 eingestellt.
Das gelang, obwohl die Hausherren in der zweiten Halbzeit auf den angeschlagenen Devin Booker (10 Punkte in Hälfte eins) verzichten mussten. Dafür dirigierte Chris Paul die Offense in der Crunchtime (15 Punkte, 11 Assists und 5 Steals), Deandre Ayton dominierte in der Zone (24 und 11 Rebounds) und Jae Crowder (4/9 Dreier) sowie Cameron Johnson streuten jeweils 14 Zähler ein.
Auf der anderen Seite war Jordan Poole (28, 6/12 Dreier) der beste Scorer, Stephen Curry blieb dagegen weitestgehend blass. Gegen die hervorragende Defense von Mikal Bridges sah der MVP-Kandidat des ersten Saisonviertels kaum Land, am Ende stand die schlechteste Shooting-Performance seiner Karriere in Spielen mit mehr als 20 Abschlüssen: Curry kam nur auf 12 Punkte und 2 Assists bei 4/21 aus dem Feld und 3/14 von Downtown.
"Trotz all der Fehler, die wir gemacht haben, und obwohl ich so schlecht geworfen habe, war es ein enges Spiel am Ende", analysierte Curry. "Das war eine gute Lehrstunde für uns. Wir haben gesehen, welche Intensität und welchen Fokus es braucht, um so ein Team zu schlagen."
Beide Coaches setzten auf ihre gewohnten Starting Fives und wie erwartet bekam Bridges von Beginn an die Aufgabe, Curry zu verteidigen. Der Splash Brother bekam kaum Freiräume, es dauerte knapp fünfeinhalb Minuten, bis er seine ersten Punkte aufs Scoreboard brachte.
Deutlich besser lief es bei Backcourt-Partner Pool. Nachdem Ayton den Suns mit starker Arbeit in der Zone einen leichten Vorteil verschafft hatte, fing der Warriors-Guard Feuer. 16 Punkte standen am Ende des ersten Viertels auf seinem Konto, darunter ein persönlicher 11:0-Lauf, der den Dubs die Führung einbrachte (28:22). Allerdings richtete auch JaVale McGee einiges an Schaden in der Zone an und die Suns blieben dran. 35:31 für die Warriors nach dem ersten Abschnitt.
Phoenix Suns: Starke Defense befeuert Comeback
Nun ließ sich Otto Porter Jr. (9 von 16 Punkten im zweiten Viertel) vom Dreierfeuerwerk von Poole anstecken. Die Dubs setzten sich bis auf 9 Zähler ab, doch beide Offenses hatten nun deutlich mehr Probleme. Golden State brachte die Hausherren immer wieder mit einer Zone und einer Box-and-One-Defense in Bedrängnis, die Warriors kämpften dafür mit zu vielen Ballverlusten (9 bei den Warriors zu 6 bei Phoenix allein im zweiten Viertel). Die ebenfalls gute Suns-Bank führte Phoenix jedoch zurück, die Hausherren gingen mit 56:54 in die Halbzeitpause.
Noch vor dem Gang in die Kabine hatten die Suns allerdings einen Wermutstropfen zu verkraften: Booker konnte aufgrund von Problemen am Oberschenkel nicht mehr weiterspielen. Dennoch übernahm Phoenix dank starker Defense nach dem Seitenwechsel kurzzeitig die Kontrolle, ein Bridges-Fastbreak-Dunk brachte die Suns auf +9 weg - bevor sich erneut Poole zurückmeldete und auf 78:80 zum Ende des Viertels verkürzte.
Phoenix Suns schlagen Warriors mit starker Crunchtime
So spannend blieb es auch bis in die Schlussminuten. Kein Team konnte sich einen echten Vorteil herausspielen, bis Crowder etwa vier Minuten vor dem Ende zwei Jumper in Folge versenkte (97:91). Die Suns stellten ihre Clutch-Magie unter Beweis, CP3 erhöhte mit einem weiteren Jumper aus der Zone, während Golden State erneut von der starken Suns-Defense kaltgestellt wurde.
Poole hatte aber auch Pech, ein Dreierversuch schaute bereits in den Ring, fiel aber doch noch raus. So blieben die Gäste in der entscheidenden Phase der Partie knapp drei Minuten ohne Punkte, das bestrafte Phoenix eiskalt. Paul hatte die Suns-Offense nun komplett unter Kontrolle, bediente Landry Shamet auf dem Flügel - nothing but net! Der Triple zum 102:92 eine Minute vor dem Ende war der Dagger. Bereits in der Nacht auf Samstag bekommen die Warriors aber die Chance auf Revanche.