Die Atlanta Hawks haben ihre Chance auf die Playoffs gewahrt. Im 9-10-Play-In-Spiel gegen die Charlotte Hornets gewann das Team um Trae Young souverän mit 132:103, wobei der All-Star nicht einmal seinen besten Abend erwischte.
Atlanta Hawks (9) - Charlotte Hornets (10) 132:103 (BOXSCORE)
Young hatte vor allem in der ersten Halbzeit Schwierigkeiten, zeitweise vergab der Point Guard acht Würfe am Stück. Charlotte hatte den All-Star während der Regular Season so gut wie kein anderes Team verteidigt, im Laufe des Spiels fand der 23-Jährige aber Wege, um die Defense zu bestrafen und kam letztlich auf 24 Punkte (8/24 FG) und 11 Assists.
Viel wichtiger für die Hawks war jedoch, dass auch die anderen Starter lieferten. Clint Capela (15, 17 Rebounds, 3 Blocks) erinnerte mit seiner Vorstellung an das überragende Vorjahr, Kevin Huerter (13) und De'Andre Hunter (22, 7 Rebounds) nutzten die Freiräume, die Young für sie schuf. Atlanta traf über 50 Prozent aus dem Feld, exakt die Hälfte aller Dreier (16/32) gingen durch die Reuse.
Allerdings war Charlottes Verteidigung die meiste Zeit katastrophal. Sinnbildlich stand dafür das dritte Viertel. Atlanta traf 16 seiner 24 Versuche für 42 Zähler und sammelte dabei sogar noch 3 Offensiv-Rebounds für Second Chance Points ein. Es war beinahe eine Kopie des Vorjahres, als die Hornets im Play-In in Indiana ein ähnliches Debakel erlebten (117:144).
LaMelo Ball (26, 7/25, 8 Assists) zählte trotz schwacher Quoten noch zu den besseren Spielern der Gäste, gleiches galt für P.J. Washington (17, 7/10). Terry Rozier (21, 8/22) und Miles Bridges (12, 0/4 Dreier) enttäuschten hingegen, Letzterer verabschiedete sich nach zwei Ts und einer automatischen Ejection Mitte des vierten Viertels vorzeitig in den Urlaub.
Charlotte bricht im dritten Viertel komplett ein
Charlotte erwischte mit einigen Dreiern den besseren Start, die Hawks wirkten zunächst etwas überrascht, fingen sich aber. Young wurde zumeist gedoppelt, sodass andere mehr Platz bekamen. Huerter nutzte dies zu drei Triples und war so der Hauptfaktor eines 17:3-Laufs der Gastgeber. Ball hatte dagegen schnell zwei Fouls auf dem Konto, gleiches galt für den schwachen Center Mason Plumlee. Mit 32:23 nach dem ersten Viertel waren die Hornets noch gut bedient, auch weil Young acht Würfe am Stück vergab.
Mit Washington als Fünfer wurde es für Gäste etwas besser, doch Atlanta fand andere Lücken. Isaiah Thomas wurde gnadenlos attackiert, gleiches galt für Ball. Für die Hawks lief Danilo Gallinari langsam warm, dazu machte Capela in der Zone ein überragendes Spiel. Und doch waren die Hornets zur Pause noch in Schlagdistanz, da Ball und Rozier endlich ein paar Akzente setzten. 60:52 Atlanta nach 24 Minuten.
Charlottes so gelobte Offense kam trotzdem nicht ins Rollen. Die Gäste ließen einiges am Ring liegen und konnten auch ihre offenen Eckendreier (Rozier!) nicht verwerten. Atlanta bekam dagegen unverhoffte Produktion von Hunter, der in den ersten sieben Minuten des dritten Viertels 16 Punkte erzielte. 12 davon verbuchte der Forward während eines 21:5-Lauf der Hawks, der die Führung auf +24 ausdehnte.
Von diesem Punkt an war es nur noch ein Schaulaufen der Gastgeber (höchste Führung: 33 Zähler), die nun in der Nacht auf Samstag die Chance bekommen, das letzte verbliebene Playoff-Ticket im Osten zu buchen. In Cleveland wird dann zwischen den Cavs und den Hawks der Gegner der topgesetzten Miami Heat ausgespielt.