Die Golden State Warriors haben auch Spiel 3 der Serie gegen die Dallas Mavericks für sich entschieden und sind nach dem 109:100-Erfolg in Texas nur noch einen Sieg von den NBA Finals entfernt. Während Stephen Curry für die Gäste überragte und ausreichend Unterstützung hatte, ging bei den Mavs abgesehen von einem Trio um den herausragenden Luka Doncic überhaupt nichts.
40 Punkte (11/23 FG, 4/9 3FG, 11 Rebounds) erzielte Doncic, 21 davon im Schlussabschnitt, als Dallas erfolglos einem Rückstand hinterherlief. Neben Jalen Brunson (20, 7/12 FG) zeigte sich Spencer Dinwiddie im Vergleich zu Spiel 2 deutlich verbessert (26, 7/13 FG). Ansonsten waren alle Mavericks eiskalt, ob Reggie Bullock (0, 0/10 FG) oder Maxi Kleber (0, 0/5 FG). Als Team fielen keine 30 Prozent der Dreier (13/45), aus dem Feld waren es gerade so 40 Prozent.
Ein gutes Stück besser sah dies bei den Warriors aus (46,9 und 34,4 Prozent), die sich von einem 9-Punkte-Rückstand in der ersten Halbzeit zurückkämpften und spätestens zur Mitte des dritten Abschnittes die Kontrolle übernommen hatten. Topscorer Curry (31, 10/20 FG, 5/10 3FG, 11 Assists), hatte nahezu immer seine Finger im Spiel, auch Andrew Wiggins spielte stark (27, 11/20 FG, 11 Rebounds) und nahm Doncic zudem mit einem sensationellen Dunk aufs Poster. Zudem trafen auch die lange schwachen Klay Thompson (19, 6/18 FG) und Jordan Poole (10, 2/4 3FG) wichtige Würfe. Kevon Looney schrammte an einem Double-Double vorbei (9 und 12).
Nachdem TNT-Experte Charles Barkley auf dem Rücken eines Pferdes an der Halle eingetroffen war, nahmen beide Teams keine Veränderungen in der Startaufstellung vor. Sowohl der angeschlagene Doncic wie auch Wiggins konnten von Beginn an mitwirken. Die Mavs starteten mit einem Turnover. Zwar attackierte Doncic mehrfach die Zone und kämpfte sich an die Freiwurflinie, auf der Gegenseite bereitete Looney jedoch wieder einmal Probleme.
Dallas spielte schneller als gewohnt, setzte allerdings die ersten sieben Dreier (einige davon weit offen) daneben. Nach einem Curry-Dreier waren die Gäste früh mit 12 Punkten vorne. Das Tempo war unfassbar hoch, Brunson konnte aus der Distanz verkürzen, auch die Warriors ließen einiges liegen. Und so stand es nach einem ganz tiefen Buzzerbeater von Doncic doch nur 22:25 nach zwölf Minuten aus Mavs-Sicht.
Warriors drehen Spiel vor und nach der Pause - Doncic stark
Nach vier Punkten von Dinwiddie waren die Mavericks schnell vorne, nach ganz starkem Ball Movement versenkte Brunson einen weiteren Dreier (als Team dennoch 4/16 3FG). Otto Porter Jr. humpelte infolge eines Drives zum Korb vom Feld und direkt weiter in die Katakomben. Für ihn war das Spiel vorbei. Die Offensive nahm sich auf beiden Seiten eine Pause, Poole holte sich bereits das dritte Foul ab. Die Minuten ohne Doncic bzw. Curry/Wiggins gingen klar an Dallas. Green bekam ein T, nachdem fälschlicherweise eine Backcourt Violation gegen ihn gepfiffen wurde. Auf einen 9-Punkte-Rückstand antworteten die Warriors mit einem 10:0-Run, darunter zwei Curry-Dreier. 48:47 Warriors zur Pause.
Die ersten vier Punkte der zweiten Halbzeit gingen an die Warriors, als Curry kurz darauf den nächsten Dreier versenkte, griff Jason Kidd früh zur Auszeit und ersetzte Powell durch Kleber. Green räumte Bullock ab, durch gute Defensive hielten die Mavs den Kontakt, doch immer wieder schossen sie sich durch schlechte Arbeit am eigenen Brett selbst ins Bein, alle 50:50-Bälle landeten bei Golden State. Thompson erhöhte auf +9. Als der Rückstand zweistellig war, traf Dinwiddie endlich mal wieder aus der Distanz für Dallas. Doch Curry konterte von Downtown über Finney-Smith. 78:68 vor dem Schlussviertel.
Mit einem Dreier nach vergebenem Wiggins-Freiwurf durch Thompson startete der finale Abschnitt aus Mavs-Sicht bescheiden. Doncic punktete mehrfach, doch Klay war endgültig im Spiel angekommen. Dallas wehrte sich, Doncic traf den Stepback, Bertans dunkte, doch der Rückstand pendelte sich bei 8 Punkten ein. Dann packte Wiggins einen monströsen Poster-Dunk über Doncic aus, der zuerst als Offensivfoul gegen Wiggins gewertet wurde. Die Warriors challengten allerdings erfolgreich.
Und wenige Sekunden später versenkte er einen Offensivrevound erneut kraftvoll im Korb. Nachdem Doncic Wiggins beim Dreier foulte und dieser auf +14 stellte, konnte Dallas nicht mehr ausreichend kontern - trotz mehrerer Doncic-Triples. Einen letzten Push der Mavs erwiderte Poole mit einem Dreier und schickte Küsse ins Publikum. In der Nacht auf Mittwoch spielen die Mavs somit schon gegen das Playoff-Aus.
Die wichtigsten Statistiken
Dallas Mavericks (4) - Golden State Warriors (3) 100:109 (BOXSCORE), Serie: 0:3
- Das Thema war nicht neu: Wieder einmal bekamen die Mavericks von Beginn an eine Vielzahl hochprozentiger Würfe aus der Distanz, nachdem Doncic gedoppelt und/oder der Ball gut bewegt worden war. Die Ausbeute war allerdings sehr ernüchternd. Nach einem Viertel waren es 3/14, zur Pause 6/25 und am Ende 13/45. Die Quote war klar schlechter als die der Warriors, die nur zwei Versuche weniger trafen. Der Vorteil von 6 Punkten in dieser Kategorie ist aus Mavs-Sicht viel zu wenig.
Wenn die Mavericks gewinnen wollen, müssen sie das Turnover-Battle gewinnen - das war bereits vor der Partie klar. Mitte des zweiten Viertels stand es in dieser Hinsicht 2:6, doch die Warriors konnten den Schaden aus ihrer Sicht in Grenzen halten (13:9). Ebenfalls wichtig: Dallas generierte aus den Ballgewinnen nur 10 Punkte (Warriors: 8).
Die Mavericks hatten sich vorgenommen, deutlich häufiger in die Zone und in letzter Konsequenz auch an die Freiwurflinie zu kommen als zuletzt. Dies klappte zu Beginn gut, zur Pause betrug die Differenz hier 20:7 (FTA). Im Anschluss näherte sich die Anzahl der Versuche an (34:25), zudem ließ Dallas gleich sieben Freebies liegen.
Im Gegenzug gehörten die Bretter (47:33) und die Punkte in der Zone (46:34) wieder klar dem Team aus San Francisco. Insbesondere die Offensivrebounds (14:7) und die damit verbundenen Second-Chance-Points taten den Mavs extrem weh, wie der Thompson-Dreier oder der Wiggins-Putback belegen. Dieser schnappte sich sechs offensive Bretter, bei Looney waren es fünf. Bester Maverick in dieser Hinsicht: Finney-Smith mit gerade einmal drei.
Mavericks vs. Warriors: Die Stimmen zum Spiel
Jason Kidd (Head Coach Mavericks): Das ist erst der Beginn unserer Reise. Es ist cool, das durchzumachen. Das ist nicht das Ende."
Luka Doncic (Dallas Mavericks) über den Wiggins-Dunk: "Ich wurde ein bisschen getroffen, aber ich werde nicht lügen: Das war beeindruckend."
Stephen Curry (Warriors): "Klay hat das vierte Viertel mit ein paar Treffern begonnen, Poole traf den wichtigsten Wurf. Und dann war da noch Wiggins mit dem Dunk und dem Putback. Er war überall mit seiner Energie. Es war ein toller Team-Sieg, aber der Job ist noch nicht erledigt."
Der Star des Spiels: Stephen Curry
Nächste starke Partie von Curry nach Spiel 2. Er war klar der beste Spieler seines Teams und insbesondere in der Phase Ende des zweiten und Anfang des dritten Viertels voll da, als die Warriors das Spiel drehten.
Der Flop des Spiels: Reggie Bullock
Es ließ schief, was hätte schief laufen können für den 3-and-D-Spieler der Mavs. Alle zehn Wurfversuche, sieben davon aus der Distanz, verfehlten das Ziel. Nach einem Foul gegen Wiggins blieb er zudem lange liegen und hielt sich die Schulter. Symptomatisch außerdem die Szene, als er zuvor zum Drive ansetzte und von Green gnadenlos abgeräumt wurde.
Die Szene des Spiels
Abgesehen von dem absolut sensationellen Wiggins-Dunk muss hier auch die zumindest vorentscheidende Phase der Partie erwähnt werden. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit verspielten die Mavericks einen halbwegs komfortablen Vorsprung. Im Rahmen eines 10:0-Runs versenkte Curry erst einen ganz tiefen Dreier und legte wenig später einen aus der Ecke nach. Bereits während des Wurfs drehte sich der Splash Brother zu seinen Teamkollegen auf der Bank um und wusste, dass der Ball im Netz zappeln würde.
Mavs vs. Warriors: Die Serie im Überblick (0-3)
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 19. Mai | 3 Uhr | Golden State Warriors | Dallas Mavericks | 112:87 |
2 | 21. Mai | 3 Uhr | Golden State Warriors | Dallas Mavericks | 126:117 |
3 | 23. Mai | 3 Uhr | Dallas Mavericks | Golden State Warriors | 100:109 |
4 | 25. Mai | 3 Uhr | Dallas Mavericks | Golden State Warriors | - |
5* | 27. Mai | 3 Uhr | Golden State Warriors | Dallas Mavericks | - |
6* | 29. Mai | 3 Uhr | Dallas Mavericks | Golden State Warriors | - |
7* | 31. Mai | 2 Uhr | Golden State Warriors | Golden State Warriors | - |
* falls nötig