Im ersten Spiel nach dem Eklat um Draymond Green haben die Golden State Warriors eine Niederlage gegen die Los Angeles Lakers einstecken müssen. Jordan Poole gab dennoch eine überzeugende Antwort. Für die Lakers fand Anthony Davis seinen Rhythmus. Zion Williamson traf seinen ersten Dreier der Preseason.
Toronto Raptors (2-2) - Chicago Bulls (2-1) 98:115 (BOXSCORE)
- DeMar DeRozan befindet sich für die Bulls in guter Frühform, in Toronto legte der All-NBA-Forward 21 Punkte (7/12 FG, 8 Rebounds, 8 Assists) auf und zeigte sich einmal mehr beständig aus der Mitteldistanz, dazu versenkte DeRozan alle seine sieben Freiwürfe. Dass die Bulls gewannen, lag aber vor allem an den Reservisten, die das vierte Viertel mit 38:18 für sich entschieden.
- Der Ex-Ulmer Javonte Green erzielte 11 seiner 17 Zähler im Schlussabschnitt, dazu steuerte Andre Drummond 9 Punkte und 9 Rebounds bei. Der Center traf dabei dreimal von der Dreierlinie - bei drei Versuchen. Zach LaVine (9, 3/9 FG; 5 Turnover) kam hingegen nicht ein einziges Mal am Korb zum Abschluss.
- Toronto hatte wie schon gegen Boston Probleme im Abschluss. Als Team gingen nur 35 Prozent durch die Reuse, von Downtown blieben die Kanadier kalt (8/37 3FG). Fred VanVleet (13) netzte zwar drei Triples, brauchte dafür aber auch zwölf Versuche. Die besten Scorer der Gastgeber waren Pascal Siakam (18, 7/17, 9 Rebounds) und Gary Trent Jr. (17, 6/8 FG).
Oklahoma City Thunder (3-1) - Maccabi Ra'anana (0-3) 144:97 (BOXSCORE)
- Wenig überraschend bleibt der israelische Zweitligist Kanonenfutter in dieser Preseason. Nach den Clippers und Portland hatten auch die Thunder keine Probleme und schossen sich für die Saison warm. Die Thunder trafen 21 von 44 Dreiern, von zehn eingesetzten Spielern trafen neun mindestens einen Versuch von Downtown.
- Topscorer war Eugene Omoruyi, der 25 Punkte (9/15 FG) und 12 Rebounds auflegte. Der Forward traf wie Lu Dort (23, 8/15 FG) vier Triples. Bester Mann auf dem Feld war aber Nr.12-Pick Jalen Williams, der in 25 Minuten ein Plus-Minus von +46 hatte und ein Double-Double aus 15 Zählern (4/6 FG) und 13 Assists verbuchte. Auch "Namensvetter" Jaylin Williams (14, 12 Rebounds) gelang ein solches Kunststück, gleiches galt für Aleksej Pokusevski (15, 10 Assists, +41), der als Center startete.
- OKC schonte mit Josh Giddey, Tre Mann, Mike Muscala, Jeremiah Robinson-Earl oder auch Darius Bazley einige Rotationsspieler, dafür bekam Nr.11-Pick Ousmane Dieng die meiste Spielzeit. Der junge Franzose konnte mit 18 Punkten (8/12 FG) und 4 Assists durchaus Akzente setzen. Bei den Israelis war der 37-jährige Guard Jason Siggers mit 40 Punkten (15/26 FG, 5/9 Dreier) Topscorer.
San Antonio Spurs (0-3) - New Orleans Pelicans (3-0) 97:111 (BOXSCORE)
- New Orleans bleibt in dieser Preseason ungeschlagen und hatte auch in San Antonio keine Probleme. Zion Williamson (8, 3/7 FG, 9 Rebounds, 5 Assists) hielt sich in Sachen Scoring in seinen 24 Minuten zwar dezent zurück, traf dafür aber seinen ersten Dreier dieser Preseason. Gleich sieben verwandelte Distanzwürfe wurden dagegen für Trey Murphy III (27, 8 Rebounds) notiert, der am besten für die Gäste scorte.
- Der Sophomore rutschte für Brandon Ingram (Zeh) in die Starting Five, auch C.J. McCollum (Knöchel) wurde mit einer kleineren Verletzung geschont. Jonas Valanciunas erzielte 14 Punkte, EuroBasket-MVP Willy Hernangomez (11, 11 Rebounds) schaffte ein Double-Double in gerade einmal 13 Minuten von der Bank kommend.
- San Antonios Probleme lagen erneut in der Offense, das dürfte auch in der anstehenden Spielzeit größere Sorgen bereiten. Bester Scorer war Doug McDermott (14, 4/7 Dreier), gefolgt von Josh Richardson (12) und Gorgui Dieng (10). Nr.9-Pick Jeremy Sochan rieb sich zwar gegen Williamson defensiv auf, blieb vorne allerdings ohne Glück (0 Punkte, 0/4 FG).
Golden State Warriors (2-1) - Los Angeles Lakers (1-3) 121:124 (BOXSCORE)
- Spiel 1 nach dem Eklat um Draymond Green, der derzeit nicht beim Team ist. Dessen "Opfer" Jordan Poole schien von all dem Rummel aber wenig beeindruckt und antwortete mit 25 Punkten (10/19 FG) und 6 Assists in 23 Minuten auf seine Art. Dabei gelangen auch echte Highlight-Plays, hier nur einmal ein Beispiel aus dem dritten Viertel, in welchem er 16 Zähler markierte.
- Übertroffen wurde diese Marke von Anthony Davis, der bei den Lakers wieder im Team stand und 28 Zähler (9/18 FG) in nur 21 Minuten auflegte. Auffällig dabei: Der im Vorjahr nicht existente Wurf fiel diesmal, außerhalb der Zone verwandelte AD fünf seiner elf Sprungwürfe, davon 2/4 von Downtown. LeBron James und Russell Westbrook wurden geschont, während Dennis Schröder in Los Angeles Lakers angekommen ist und in den kommenden Stunden zum Team stoßen wird.
- Schröders Konkurrent Kendrick Nunn konnte derweil weiter Pluspunkte sammeln. Der ehemalige Heat-Guard legte 21 Punkte (8/13 FG, 4/7 Dreier) und 7 Assists als Sixth Man auf. Unterstützung gab es auch von Matt Ryan (20), der noch um einen Kaderplatz kämpft und mit sechs verwandelten Dreiern Eigenwerbung betrieb.
- Bei den Warriors machte Stephen Curry (24, 9/18 FG, 2/8 Dreier) auch schon wieder einen guten Eindruck. Green-Ersatz Jonathan Kuminga (12, 3/6 FG, 6/6 FT, 8 Rebounds) traf immerhin seine Freiwürfe, konnte aber erst im vierten Viertel einige Akzente setzen. James Wiseman kam auf 13 Zähler (5/7 FG, 3/8 FT) und verwandelte dabei einige Jumper aus der Mitteldistanz.
Sacramento Kings (2-0) - Portland Trail Blazers (1-3) 126:94 (BOXSCORE)
- Gelungene Heimpremiere für die Kings, die gegen ein Blazers-Team in Bestbesetzung einen deutlichen Sieg einfuhren. Auffälligster Akteur war dabei Nr.4-Pick Keegan Murray, der zwar nur von der Bank kam, in seinen 23 Minuten aber fünf seiner sechs Dreierversuche für 16 Punkte versenkte. Damit war er auch schon Topscorer der Gastgeber.
- Dies lag daran, dass gleich acht Spieler der Kings mindestens 10 Zähler erzielten, darunter auch die Starter De'Aaron Fox (14, 3/3 Dreier), Domantas Sabonis (13, 7 Rebounds plus ein Poster-Dunk) und Kevin Huerter (11, 3/5 Dreier). Es gab jede Menge offene Dreier und viel Bewegung des Balles, 34 Assists waren ein beeindruckender Wert. Gleich 15 Spieler verbuchten zumindest eine direkte Vorlage.
- Zum Vergleich: Portland gelangen nur 18 Assists, sechs davon gingen auf das Konto von Damian Lillard (8, 2/10 FG, 0/4 Dreier), dem ansonsten aber kaum etwas gelang. Die besten Scorer hießen Jerami Grant (17) und Anfernee Simons (16, 4/8 Dreier). Nr.7-Pick Shaedon Sharpe (8) kam fast ausschließlich im vierten Viertel zum Einsatz.
L.A. Clippers (2-1) - Minnesota Timberwolves (3-0) 117:119 (BOXSCORE)
- John Wall darf endlich wieder Basketball spielen und gegen die Wolves sah es richtig gut aus, was der ehemalige All-NBA-Guard auf dem Court machte. Der Point Guard attackierte wie zu besten Zeiten den Korb und war mit 20 Punkten (5/11 FG, 9/9 FT) der beste Scorer der Clippers. Interessant dabei: Wall durfte starten, während Reggie Jackson (11) nur von der Bank kam.
- Kawhi Leonard (8, 4/8 FG) ließ es dagegen erneut ruhig angehen, The Klaw vergab alle seine drei Versuche aus der Distanz. Co-Star Paul George (14, 2/8 Dreier, 4 Steals) muss auch noch sein Visier justieren, packte aber im dritten Viertel einen spektakulären Windmill-Dunk aus. Von den Reservisten konnte sich insbesondere Luke Kennard (9, 3/3 Dreier) empfehlen.
- Minnesota verzichtete in dieser Partie auf Rudy Gobert, sodass erneut Naz Reid (20, 9/13, 11 Rebounds) an der Seite von Karl-Anthony Towns (19, 5/11, 6 Rebounds, 6 Assists) starten durfte. Jener Reid konnte vor allem im vierten Viertel noch einmal auf sich aufmerksam machen und nutzte es aus, dass die Clippers mit Ivica Zubac (8, 8 Rebounds) lange Zeit nur einen echten Big Man spielen ließen. Anthony Edwards kam auf 14 Punkte (7/15 FG) in knapp 30 Minuten.