Es hat zwei Triple-Doubles und einen erneut bärenstarken LeBron James gebraucht, aber die Los Angeles Lakers haben ihre Niederlagenserie in Houston beendet. Stephen Curry erreicht einen Meilenstein, das Warriors-Comeback bleibt gegen Denver jedoch ungekrönt. Die Cavs bangen um Ricky Rubio und die Sixers müssen zittern.
Orlando Magic (7-28) - Milwaukee Bucks (23-13) 110:127 (SPIELBERICHT)
Miami Heat (22-13) - Washington Wizards (17-17) 119:112 (BOXSCORE)
- Mehrere Verletzte auf der einen, gleich acht Spieler im Corona-Protokoll auf der anderen Seite: Im Duell zweier stark dezimierter Teams haben sich die Heat in einer lange Zeit einseitigen Partie den vierten Sieg in Serie gesichert. Dabei hatte Miami überhaupt nur acht Spieler zur Verfügung, nachdem sich Max Strus gut eine Stunde vor Tip-Off ins Corona-Protokoll abmelden musste.
- Das schien die Hausherren aber nicht sonderlich aus der Bahn zu werfen. Duncan Robinson startete direkt mit mehreren Dreiern brandheiß in die Partie, Jimmy Butler war mal wieder überall zu finden, Tyler Herro lieferte Scoring von der Bank und die Heat setzten sich mit einem 18:3-Lauf zum Ende des ersten Viertels ab.
- Im weiteren Spielverlauf baute Miami den Vorsprung auf bis zu 28 Punkte aus, das bereits erwähnte Trio hatte daran einen großen Anteil. Herro avancierte zum Topscorer (32), Robinson (26) versenkte insgesamt 8 Triples und Butler legte 25 Zähler sowie ein Career-High von 15 Assists auf. Letzterer knickte allerdings kurz vor Schluss mit seinem rechten Knöchel um.
- Miami nahm im letzten Durchgang vor allem defensiv einen Fuß vom Gas, was den Wizards tatsächlich nochmal einen Comeback-Versuch ermöglichte. Angeführt von Spencer Dinwiddie (24 und 11 Assists), Kyle Kuzma (22) oder Davis Bertans (19) verkürzten die Gäste nach und nach den Rückstand. Näher als bis auf 5 Punkte kurz vor Schluss kamen sie aber nicht mehr heran, bevor die Heat den Sack von der Freiwurflinie zumachten.
- Corona-Protokoll: Udonis Haslem, Kyle Lowry, Max Strus (alle Heat) - Bradley Beal, Thomas Bryant, Kentavious Caldwell-Pope, Anthony Gill, Rui Hachimura, Montrezl Harrell, Aaron Holiday, Raul Neto (alle Wizards).
Toronto Raptors (14-17) - Philadelphia 76ers (18-16) 109:114 (BOXSCORE)
- "Das war nicht unbedingt schön, aber wir nehmen den Sieg. Wir müssen allerdings in vielen Bereichen besser werden." So lautete das Fazit von Tobias Harris nach dem Zittersieg seiner Sixers gegen dezimierte Raptors. Damit brachte er das Geschehene recht gut auf den Punkt.
- Zwar dominierte Joel Embiid gegen seine zumeist kleineren und leichteren Gegenspieler (36 Punkte und 11 Rebounds bei 11/16 FG), doch bei den meisten seiner Teamkollegen lief nicht allzu viel zusammen. Harris zum Beispiel markierte zwar das erste Triple-Double seiner Karriere (19, 12 und 10 Assists), traf aber nur 3/12 aus dem Feld. Auch Tyrese Maxey (5, 2/11 FG) oder Seth Curry (12, 3/8 FG) blieben blass. Immerhin lieferte Georges Niang gute Unterstützung (19).
- So hatte Philly lange Zeit Probleme mit den Kanadiern, die immerhin Pascal Siakam und Gary Trent Jr. zurück auf dem Feld begrüßen durften. Der Guard brachte trotz Shooting-Problemen (19 Punkte bei 6/24 FG) sein Team 100 Sekunden vor dem Ende von Downtown in Front. Wenig später antwortete Embiid aber mit einem Putback-Layup, Trent Jr. setzte mehrere Versuche daneben und Philly machte von der Linie alles klar.
- Die beiden fleißigsten Punktesammler bei den Hausherren waren Siakam und Chris Boucher mit jeweils 28 Zählern. Der Kameruner verteilte zudem 8 Assists, Boucher schnappte sich 19 Rebounds. Mehrere Raptors-Stars befinden sich aber weiterhin im Corona-Protokoll.
- Corona-Protokoll: O.G. Anunoby, Scottie Barnes, Isaac Bonga, Justin Champagnie, Fred VanVleet (alle Raptors) - Andre Drummond, Danny Green, Shake Milton (alle Sixers).
Houston Rockets (10-25) - Los Angeles Lakers (17-18) 123:132 (BOXSCORE)
- Die Lakers haben sich vorerst aus ihrem Tief befreit, nach fünf Pleiten in Folge gelang in Houston endlich wieder ein Sieg. Allerdings brauchte es dafür schon zwei Triple-Doubles von Russell Westbrook und dem erneut bärenstarken LeBron James, der gleichzeitig die Schallmauer von 36.000 Karriere-Punkten durchbrach.
- Die Lakers überraschten mit ihrer Starting Five, indem sie von Beginn an auf James als Center setzten und weder Dwight Howard noch DeAndre Jordan überhaupt Minuten sahen. Das machte sich im Laufe der Partie bezahlt, da Westbrook mehr Platz für seine Drives hatte. Der Point Guard machte trotz einiger schwacher Szenen eine insgesamt gute Partie und kam auf 24 Punkte (10/17 FG), 12 Rebounds und 10 Assists bei 7 Turnovern.
- In der Anfangsphase waren die Lakers allerdings wie in den vorherigen Partien auch komplett von LeBron abhängig. Dessen erster Dreier saß, gefolgt von einem üblen Airball, mit 13 Punkten im ersten Viertel schulterte er aber erneut die Offense. Erst nach der Einwechslung von Carmelo Anthony (24) und später durch Malik Monk (25) oder Westbrook bekam er mehr Unterstützung.
- Es blieb jedoch über weite Strecken der Partie eine ausgeglichene Angelegenheit, da die Lakers-Defense teils kaum vorhanden war. Houston traf über 50 Prozent aus dem Feld, bekam viel Platz für krachende Dunks und präsentierte sich gefährlich aus der Distanz. Gerade der Backcourt um Nr.2-Pick Jalen Green (24) und Kevin Porter Jr. (22 und 9 Assists) oder auch Christian Wood (22) überzeugten. Daniel Theis kam erneut nicht zum Einsatz.
- Vier Minuten vor dem Ende war alles ausgleichen, dann brachte Westbrook seine Farben mit einem guten Drive in Front. Wenig später ließ Melo einen seiner 4 Triples folgen und mehrere gute Cuts von LeBron nach Screens für Westbrook brachten die Entscheidung - inklusive eines späten Poster-Dunks. Es war das letzte von mehreren Highlight-Plays des Kings (darunter dieser Block), der die Partie mit 32 Punkten (11/19 FG), 11 Rebounds und 11 Assists beendete - und das kurz vor seinem 37. Geburtstag.
- Corona-Protokoll: D.J. Augustin, K.J. Martin, Garrison Mathews, Jae'Sean Tate (alle Rockets) - Trevor Ariza, Kent Bazemore, Austin Reaves, Rajon Rondo (alle Lakers).
Minnesota Timberwolves (16-18) - New York Knicks (16-18) 88:96 (BOXSCORE)
- Nach dem Erfolg an Weihnachten gegen die Hawks haben die Knicks im hohen Norden der USA nachgelegt. Anfänglich heißes Shooting brachte den Knicks einen Vorteil, später schaffte es Minnesota nicht mehr, das Momentum auf seine Seite zu bringen. Trotz nur 41,1 Prozent Wurfquote hat New York somit den dritten Sieg aus vier Spielen gefeiert.
- 6:1 Dreier in den ersten knapp 14 Minuten Spielzeit brachten den Gästen aus dem Big Apple einen komfortablen Vorsprung in der ersten Halbzeit (+17), doch dann wurde auch New York kalt. Der Vorsprung schmolz dahin, doch Minnesota konnte die Partie nicht drehen. Der Grund: Minnesota traf noch schlechter aus dem Feld (40 Prozent) und vor allem von Downtown (7/38 zu 16/40).
- New York konnte somit den mittlerweile nur noch knappen Vorsprung verteidigen und über die Zeit bringen. Mitchell Robinson war dabei mit einem starken Double-Double bester Mann (14 und 18 Boards), Julius Ranlde (13 und 15, aber 5/20 FG), Evan Fournier (13, 5/14 FG) und R.J. Barrett (8, 3/10 FG) hatten allesamt Probleme mit ihrem Wurf.
- Ohne die Big Three versuchte auf Seiten der Wolves Malik Beasley dagegenzuhalten, seinen 20 Punkten standen allerdings 23 Würfe (8 Treffer, 4/16 Dreier) gegenüber. Jaden McDaniels kam immerhin noch auf 18 Punkte und 5 Blocks, Jaylen Nowell (11) war ansonsten der einzige Wolve mit zweistelliger Punkteausbeute.
- Corona-Protokoll: Anthony Edwards, D'Angelo Russell, Karl-Anthony Towns, Jarred Vanderbilt, McKinley Wright IV (alle Wolves) - Nerlens Noel, Wayne Selden, Jericho Sims (alle Knicks).
New Orleans Pelicans (13-22) - Cleveland Cavaliers (20-14) 108:104 (BOXSCORE)
- Ganz bitterer Abend für die Cavaliers. Das Überraschungsteam aus dem Osten hatte lange Zeit scheinbar das Geschehen unter Kontrolle und eine komfortable Führung im Rücken. Doch im vierten Viertel schockten die Pelicans ihre Gäste mit einem Comeback-Sieg. Und zu guter Letzt musste Cleveland auch noch einen Verletzungsschock bei Ricky Rubio verkraften.
- Der Point Guard war bei den Corona-geschwächten Cavs der beste Mann und flirtete mit einem Triple-Double (27, 13 Rebounds und 9 Assists), bevor er sich wenige Minuten vor dem Ende am linken Knie verletzte und mit schmerzverzerrtem Gesicht sofort klarmachte: Es geht nicht mehr weiter. Am Mittwoch soll eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden, um eine Diagnose zu bekommen.
- Rubio markierte 10 der ersten 18 Cavs-Punkte und auch der Rest des Teams startete brandheiß. Cleveland ballerte sich mit 9 Dreiern zu einem 39:20-Viertel zu Beginn der Partie, neben Rubio machten auch Kevin Love von der Bank (24, 7/12 Dreier) und Rückkehrer Evan Mobley (22 und 7 Rebounds) eine gute Partie.
- Im zweiten Viertel ging aus der Distanz dann aber gar nichts mehr und New Orleans kämpfte sich nach und nach zurück. Im letzten Durchgang drehten die Pels dann den Spieß um: Garrett Temple (alle 17 Punkte im vierten Viertel) hämmerte 4 Dreier innerhalb von knapp 4 Minuten zur Führung durch die Reuse. Devonte' Graham (18) legte einen weiteren Triple nach und Jonas Valanciunas (15 und 10) machte von der Linie alles klar. Bester Mann beim Pels-Comeback war aber Herbert Jones, der Rookie setzte mit 26 Punkten eine neue persönliche Bestmarke.
- Corona-Protokoll: Nickeil Alexander-Walker, Jose Alvarado, Naji Marshall (alle Pelicans) - Jarrett Allen, Ed Davis, Darius Garland, Cedi Osman, Lamar Stevens, Dylan Windler (alle Cavs).
Golden State Warriors (27-7) - Denver Nuggets (17-16) 86:89 (BOXSCORE)
- Irre Partie in San Francisco mit zwei gänzlich unterschiedlichen Hälften und einer Schlussphase mit mehreren Wendungen! Letztlich gingen die Nuggets angeführt von MVP-Kandidat Nikola Jokic (22, 18 Rebounds, 5 Assists und 4 Steals) als Sieger aus dem Abend - damit vermieste Denver einerseits das starke Comeback der Dubs und andererseits den Meilenstein von Stephen Curry.
- Doch von vorne: Bei den Hausherren und auch Curry lief anfangs überhaupt nichts zusammen. Das Fehlen von Draymond Green (Corona-Protokoll) machte sich an beiden Enden des Courts bemerkbar, Defense war kaum vorhanden, offensiv reihten sich Turnover an Turnover. Das Resultat? Denver setzte sich schnell zweistellig ab, das erste Viertel ging mit 31:15 an die Nuggets, die den Vorsprung kurz darauf auf 24 Zähler ausbauten.
- Der Chefkoch stand derweil Mitte des zweiten Viertels noch komplett ohne Punkte da, zur Halbzeit hatte er zwei magere Zählerchen angesammelt. Doch abschreiben sollte man diese Warriors und diesen Curry nie. Nach dem Seitenwechsel schaltete die Defense mehrere Gänge höher, im dritten Viertel kam Denver nur noch auf 14 und im vierten auf 15 Punkte. Derweil lieferten Andrew Wiggins (21) oder Gary Payton II (11) gute Offense für Golden State.
- Und auch Curry kam nun in Fahrt. Kurz vor dem Buzzer des dritten Viertels versenkte er seinen ersten Dreier des Abends und den 3.000. seiner Karriere! Das war die Initialzündung. Im Schlussabschnitt erzielte er 15 Punkte (insgesamt 23 bei 6/16 FG und 5/14 Dreier) und befeuerte somit das Warriors-Comeback. Mit einem 13:3-Lauf wurde es wieder eng, ein Payton-Dunk sorgte eine Minute vor Schluss für den Ausgleich. Das Chase Center explodierte.
- Doch Denver hatte das bessere Ende. Nach dem Einbruch sicherten sich die Nuggets mit einem wichtigen Offensiv-Rebound doch wieder die Führung, wenig später blockte Jokic einen Versuch von Jonathan Kuminga zum potenziellen Ausgleich. Bei -3 bekamen die Warriors noch eine letzte Chance, der Dreier von Andre Iguodala zur Overtime verfehlte aber. Neben Jokic, der sich ganze 8 Ballverluste leistete, kam nur noch Will Barton (21) auf Double-Digits. Nach dem Zittersieg steht Denver wieder mit einer positiven Bilanz auf Platz 5 im Westen.
- Corona-Protokoll: Draymond Green, Damion Lee, Moses Moody (alle Warriors) - keiner bei den Nuggets.
Sacramento Kings (14-21) - Oklahoma City Thunder (12-21) 117:111 (BOXSCORE)
- Die Wutrede von Kings-Coach Alvin Gentry nach der Pleite gegen Memphis hat offenbar eine Wirkung gezeigt. Die Kings haben immerhin ihre Niederlagenserie nach drei Spielen beendet, dabei war aber nicht alles Gold, was glänzte. Die Kings hatten den Sieg im vierten Viertel scheinbar schon in der Tasche, machten es dann aber doch nochmal spannend.
- Ein 11:0-Lauf zum Start ins vierte Viertel, der den Kings-Vorsprung auf +17 erhöhte, hätte die Vorentscheidung sein können. Stattdessen ließ Shai Gilgeous-Alexander auf der Gegenseite aber nicht locker und startete tatsächlich nochmal ein Comeback. OKC verkürzte auf 9 Punkte, bevor Tyrese Haliburton mehrere Clutch-Jumper versenkte und Sacramento den Sieg eintütete.
- Der 21-Jährige war mit 24 Zählern, 5/8 Dreiern sowie 10 Assists bester Mann bei den Hausherren. Unterstützung lieferten unter anderem Harrison Barnes (17) oder Buddy Hield (21), während De'Aaron Fox mit seinem Wurf zu kämpfen hatte (12 und 8 Assists, 4/17 FG).
- Bei den Thunder war die Unterstützung genau das, was Gilgeous-Alexander fehlte, nachdem OKC mehrere Spieler und Head Coach Mark Daigneault ins Corona-Protokoll verlor. Er erzielte 15 seiner 33 Punkte im vierten Viertel, doch ansonsten markierten nur Luguentz Dort (19, 5/15 FG) und Aaron Wiggins (14) eine zweistellige Punkteausbeute. Bei einer Wurfquote von unter 40 Prozent war das letztlich zu wenig, um die Pleite zu verhindern.
- Corona-Protokoll: Davion Mitchell, Neemias Queta (alle Kings) - Darius Bazley, Derrick Favors, Josh Giddey, Tre Mann, Aleksej Pokusevski, Jeremiah Robinson-Earl (alle Thunder).