Der Rookie-Guard trifft in letzter Sekunde zum Sieg über die Raptors und schiebt die Celtics nach einem irren Spiel so vorerst wieder auf die Playoff-Ränge - auch weil Miami Opfer von Reggie Jackson wird. Atlanta landet einen Kantersieg, beklagt aber einen weiteren Verletzten. Memphis kassiert eine Pleite, auch die Pelicans müssen einen Rückschlag im Kampf um die Postseason hinnehmen.
Charlotte Hornets (33-43) - Philadelphia 76ers (18-59) 92:91 (BOXSCORE)
Nur 1/11 aus dem Feld - warum also nicht der Wurf zum Sieg diesmal reinmachen? So ähnlich könnte es sich im Kopf von Gerald Henderson abgespielt haben. "Der Coach hat den Spielzug angesagt und ich sagte mir: 'Ich werde das Spiel für uns gewinnen.' Und dann hat sich die Zone für mich geöffnet und ich hab ihn reingemacht." Per Driving Layup mit nur noch sechs Sekunden auf der Uhr versenkte der Guard so den Game-Winner für die Hornets - ein enorm wichtiger Sieg im Kampf um die Playoffs.
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Unterstützung bekam Henderson von Kemba Walker, der 7 der ersten 8 Punkte für Charlotte erzielte und am Ende auf 24 kam, und Mo Williams (18). Hendersons Layup waren die einzigen zwei Punkte der letzten zweieinhalb Minuten auf beiden Seiten, plötzlich wollte nichts mehr fallen. Mit der Schlusssirene vergab für Philly dann noch Ish Smith (15 Punkte, 9 Rebounds, 5 Assists). Smith war es auch, der zehn Sekunden vor dem Ende zwei Freiwürfe vergab und so großen Anteil am wilden Finish hatte. "Wir haben 47einhalb Minuten guten Basketball gespielt, aber das Ende entscheidet über dein Level. Und ich habe es heute einfach nicht hingekriegt."
Zuvor hatte Rookie Noah Vonleh für das größte Highlight gesorgt, als er einen Dunk ins Gesicht von Sixers-Shotblocker Nerlens Noel stopfte. Vonleh sammelte 6 Punkte und Rebounds in 14 Minuten Einsatzzeit. Für die Sixers überzeugte Jerami Grant mit 10 Punkten und 6 Blocks, Hollis Thompson brachte es auf 14 Zähler. Es war kein Abend für Shooting-Freunde. Philadelphia traf knapp 37 Prozent aus dem Feld, Charlotte immerhin rund 41 Prozent.
Atlanta Hawks (57-19) - Brooklyn Nets (35-41) 131:99 (BOXSCORE)
Der verletzte Dennis Schröder musste weiter zuschauen, aber zuhause gegen die Nets war das überhaupt kein Problem für Atlanta. Fast 60 Prozent aus dem Feld, 17 getroffene Dreier, 40 Assists, 15 Steals - es war ein Offensiv-Feuerwerk! Aber - und hier kommt das große Aber: Paul Millsap kollidierte in der zweiten Halbzeit mit Earl Clark, fiel zu Boden und hielt sich danach die Schulter. Sein Abend war beendet.
"Wir werden die Untersuchung abwarten, und am Sonntag oder Montag wissen wir mehr", zeigte sich Coach Mike Budenholzer vorsichtig. "In meinen Augen wurde er umgerannt, aber der Ball war frei und sie wollten ihn beide unbedingt." Gegen müde Nets reichte es nach drei Tagen Pause für Atlanta dennoch problemlos. "Sie haben uns besiegt. Von Anfang bis Ende. Wir wurden richtig verprügelt, mehr kann ich dazu nicht sagen", zeigte sich Lionel Hollins bedient.
Nach zwei Vierteln stand es 66 zu 48 - und dann legten die Hawks noch einen drauf und markierten im dritten Abschnitt unglaubliche 42 Punkte. Es fiel einfach alles. "Wir haben den Ball gut laufen lassen, die kleinen Dinge richtig gemacht. So haben wir auch die 19 Spiele in Folge gewonnen, es ist also ein gutes Zeichen", freute sich DeMarre Carroll, Topscorer mit 20 Punkten. Auch Al Horford (10/13 FG) kam auf 20 Punkte, für Brooklyn sammelte Bojan Bogdanovic von der Bank kommend 19 Zähler. Trotz der Niederlage bleiben die Nets auf Platz 7 im Osten.
Detroit Pistons (30-47) - Miami Heat (34:42) 99:98 (BOXSCORE)
Welch ein bitterer Rückschlag für die Heat im Kampf um die Playoffs! Dabei hatte man die Partie gegen Detroit eigentlich schon im Sack. 15 Punkte Vorsprung im letzten Viertel, 9 Punkte vorn mit noch 2:13 zu spielen. Aber dann: Dreier von Reggie Jackson, zwei Freiwürfe von Tayshaun Prince, Dreier von Kentavious Caldwell-Pope - und plötzlich war nur noch ein Punkt übrig und noch 68 Sekunden auf der Uhr.
"Für mein Trainerteam war es der beste Sieg des Jahres", so Coach Stan van Gundy. "Unsere Jungs haben gefightet. Man kann uns für vieles kritisieren, aber was auch immer in diesem Jahr passiert ist, die Truppe hat immer weiter gekämpft." Es war an Reggie Jackson, der schon 13 Punkte im finalen Durchgang gemacht hatte, die letzten zwei zu erzielen. Dwyane Wade (24 Punkte) verwarf einen wilden Midrange-Jumper, der Ball mutierte zur Flipperkugel und landete irgendwie in den Händen von Jackson (29 Punkte, 11 Assists), der auf und davon war und fünf Sekunden vor dem Ende per Layup zum 99:98 abschloss. Ein finaler Dreier von Wade brachte nichts mehr ein. "Reggie hat sich gesteigert", so van Gundy. "Wir haben darüber gesprochen, dass er der wichtigste Spieler sein will. Nun, der kann nicht müde sein."
Der Matchwinner erinnerte sich ebenfalls an das Gespräch mit seinem Coach: "Er sagte: 'Auf geht's. Keine Ausreden mehr.' Darum habe ich mein ganzes Leben lang gebeten, das habe ich schon immer gewollt. Ich will 'der Mann' sein, und dann muss man besondere Leistungen abliefern." Die Heat fallen durch die Pleite hinter Boston zurück. Coach Erik Spoelstra war bedient: "Ich kann mich in den letzten fünf Minuten nur an eine Defensivaktion erinnern."
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Toronto Raptors (45-32) - Boston Celtics (35-42) 116:117 OT (BOXSCORE)
Es gibt wilde Spiele, es gibt ganz wilde Spiele - und es gibt Toronto gegen Boston! Fast 53 Minuten hatten sich beide Teams schon erbittert bekämpft, da zog DeMar DeRozan von außen in die Zone und bediente per Kickout Lou Williams, der einen Verteidiger per Fake in die Lüfte beförderte und danach ganz locker den Dreier für die Raptors versenkte. Aus 113:115 mach 116:115. Dann hatten die Celtics nur noch 2,6 Sekunden für einen letzten Versuch: Isaiah Thomas bekam den Ball von außen, stürmte in Richtung Korb - und wurde von Williams an einem Wurf gehindert. "Ich dachte, ich hätte genug getan", so Williams (27 Punkte). "Ich dachte das Spiel ist durch."
War es aber nicht - denn der Ball von Thomas, der gegen zwei Verteidiger keine Chance auf einen kontrollierten Wurf hatte, landete genau bei Marcus Smart unter dem Ring, der mit der Sirene einlegen konnte. Sieg für Boston! "Als er zum Korb zog, hat er zwei Verteidiger an sich gezogen, auch meinen", erklärte der strahlende Held. "Lou Williams hat den Ball in meine Richtung geschlagen, und ich konnte noch rechtzeitig werfen."
Auch zuvor war es ein wildes Spiel: Die Raptors gewannen das erste Viertel mit 9 Punkten, verloren das zweite und dritte mit insgesamt 20 - und bogen die Partie am Ende doch noch um - auch weil DeRozan in den letzten 17 Minuten 18 seiner 38 Punkte auflegte und einfach nicht zu stoppen war. Mit knapp sieben Sekunden zu spielen hatte er einen schweren Floater versenkt und den Raptors damit die Overtime gesichert. Es half nichts: Durch die Niederlage fällt Toronto weiter hinter Platz 3 im Osten zurück. Boston dagegen steht nun auf Platz 8, mit einem Sieg mehr als Miami und einer Niederlage mehr als Brooklyn auf Rang 7.
Memphis Grizzlies (52-25) - Washington Wizards (44-33) 83:92 (BOXSCORE)
Die Niederlage war nicht eingeplant - Washington dagegen bejubelte einen der größten Siege ihrer Saison: Von Beginn an hielten die Wizards das Heimteam in Schach, führten nach zwölf Minuten mit 29:18, und waren einfach schneller und frischer als die Grizzlybären (26:5 Fastbreak-Punkte). "Da kam alles zusammen", lamentierte Courtney Lee: "Man trifft keine Würfe, dann verliert man zu oft den Ball. So gibt es halt zu wenig Gelegenheiten für Punkte."
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Er hatte nicht ganz unrecht: 15 Turnover leistete sich Memphis, dazu kam eine Quote von 42 Prozent aus dem Feld, inklusive 1/15 von Downtown. "So müssen wir spielen", forderte Bradley Beal (20 Punkte) auf der Gegenseite. "Wir waren müde, sie waren müde. Wir hatten beide gestern gespielt, aber das Glück war auf unserer Seite." Die Wizards rücken damit weiter an Toronto (45-32) heran und hoffen auf Heimvorteil, Memphis hat nun eine Niederlage mehr auf dem Konto als die zweitplatzierten Houston Rockets im Westen.
Das Highlight des Abends war jedoch Jeff Green vorbehalten. Der knallte gegen Kevin Seraphin im zweiten Viertel einen überragenden Tomahawk-Dunk durch die Reuse und bannte seinen Gegenspieler so für alle Zeiten auf ein Poster, bzw. YouTube-Video.
Milwaukee Bucks (38-39) - Orlando Magic (24-53) 90:97 (BOXSCORE)
Noch hat Milwaukee beide Füße im Kampf um die Postseason in der Tür, besonders nach dem Sieg am Freitag über Boston. Dennoch hätte man gegen die Magic vor heimischem Publikum gerne gewonnen - vor allem, weil man alle Chancen dazu hatte. Auch im Schlussviertel führte man dank 18 Punkten von Ersan Ilyasova und einem beinahe-Triple-Double von Michael Carter-Williams (8 Punkte, 10 Rebounds, 9 Assists).
Aber dann ließ man die Schützen der Magic in den Schlussminuten ein ums andere Mal offen - und die versenkten ihre Distanzwürfe. Tobias Harris (23 Punkte) traf gleich 5 Dreier, darunter auch in der Schlussphase. "Wir haben Tobias sehr oft hoffen gelassen", wusste Jared Dudley, und Coach Jason Kidd war ebenfalls sauer. "Wenn man in dieser Liga Spieler in der Ecke weit offen lässt, dann können die eben auch treffen."
Harris und Oladipo trafen Dreier zum 94:90, ein wilder Jumper von Oladipo machte dann den Deckel drauf. Und Magic-Coach James Borrego? Der war so heiß, dass er sich das erste technische Foul seiner Coaching-Karriere einfing. "Ich wurde von ihnen inspiriert, so hart wie sie gespielt haben." Das begeisterte seinerseits Harris und das Team: "Er hat das Tech gekriegt und das hat uns heiß gemacht."
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Denver Nuggets (28-49) - Los Angeles Clippers (51-26) 92:107 (BOXSCORE)
Die Los Angeles Clippers sind eindeutig im Playoff-Modus angekommen. Gegen die Nuggets, die auf Ty Lawson (Schmerzen im Unterarm) verzichten mussten, gingen die Clips schnell mit 18:2 in Führung. Dadurch war das Spiel schon im ersten Viertel entschieden. Topscorer J.J. Redick (25) richtete dementsprechend den Blick auch schon nach vorne: "Wir sind zur richtigen Zeit auf dem richtigen Weg."
Mit nur noch zwei Auswärtsspielen, wobei eins gegen die Lakers im Staples Center stattfindet, geht es für die Clippers jetzt darum den Groove beizubehalten. Aber besonders defensiv sieht die Leistung schon sehr ordentlich aus: "Wir müssen jetzt ja auch auf einem Hoch sein, da wir das ganze Jahr gespielt und uns verbessert haben", sagte Doc Rivers nach dem Spiel. "Ich habe es das ganze Jahr schon gesagt, dass wir diese Leistung in uns haben. Wir haben sie nur nicht jeden Abend gebracht. Jetzt haben wir den richtigen Fokus."
Neben Redick waren mal wieder DeAndre Jordan (14 Punkte, 22 Rebounds) und Chris Paul (23 Punkte, 9 Assists) herausragend. Dadurch das zusätzlich zu Lawson auch noch Backup-Point Guard Jameer Nelson im zweiten Viertel vom Feld musste, klaffte auf der Eins der Nuggets eine große Lücke. Kenneth Faried legte mit 10 Punkten und 14 Rebounds ein Double Double auf.
Phoenix Suns (39-38) - Utah Jazz (34-42) 87:85 (BOXSCORE)
Ohne Tiefe auf den großen Positionen haben die Phoenix Suns trotzdem einen Sieg gegen die Utah Jazz holen können. Und das lag besonders am guten Wurf aus der Distanz und Gerald Green. Der für seine Dunks bekannte Shooting Guard erzielte seine 24 Punkte in drei Vierteln. Besonders im zweiten und vierten Viertel (je 10 Punkte) hielt er sein Team im Spiel beziehungsweise warf es zum Sieg.
Dementsprechend wusste Coach Jeff Hornacek auch bei wem er sich für den wichtigen Erfolg zu bedanken hatte: "Wir brauchten das Scoring und Gerald hat abgeliefert." Auch Eric Bledsoe (16 Punkte) war vom 29-Jährigen angetan: "Er ist unglaublich. Manchmal merkt man, dass man nur da steht und ihm zuschaut."
Die Jazz hatten am Ende aber trotzdem noch die Chance auch das vierte Spiel in Folge zu gewinnen. Rodney Hood (17) verpasste es aber in den letzten Sekunden auszugleichen und leistete sich danach noch ein Offensivfoul.
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Portland Trail Blazers (50-26) - New Orleans Pelicans (41-35) 99:90 (BOXSCORE)
Es war lange ein enges Spiel, aber am Ende war die Erfahrung und das Talent der Blazers einfach zu überlegen. Beim Stand von 85:85 legte Portland einen 10:0-Run hin und brachte das Spiel nach Hause - die zweite Saison mit 50 Siegen ist damit perfekt. "Wir bewegen uns in die richtige Richtung", bestätigte Damian Lillard (19 Punkte). "Die Elite-Teams gewinnen beständig über 50 Spiele, für uns sind zwei Spielzeiten in Serie eine tolle Sache."
Das lag an einer guten Leistung der Stars: LaMarcus Aldridge brachte es auf ein Double Double (21 und 12), Chris Kaman machte 16 Punkte und holte 11 Boards. Pelicans-Coach Monty Williams war ob der Rebounds dann auch richtig sauer: "Sie hatten 18 Offensiv-Rebounds, wir haben einem Team Possessions geschenkt, das es eigentlich nicht braucht. So gut haben sie gar nicht geworfen, aber sie bekamen zu viele Möglichkeiten."
Tatsächlich war die Quote der Blazers (43 Prozent) unter der der Pelicans (46), aber die Rebound-Überlegenheit war erdrückend (51:35). Daran konnte auch Anthony Davis (19 Punkte, 9 Rebounds, 3 Steals, 4 Blocks) nichts ändern. An seiner Seite spielten Eric Gordon (22 Punkte) und Tyreke Evans (21) stark, dennoch konnte man nach Siegen nicht mit OKC gleichziehen und hat nun eine Niederlage mehr auf dem Konto. Davis gab die Richtung für den Endspurt vor: "Wir müssen einfach einen Weg finden, Spiele zu gewinnen."
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