Aldridge-Gala und Sieg für Dallas

SPOX
05. Dezember 201309:25
LaMarcus Aldridges Leistung gegen OKC wurde vom Publikum mit "MVP"-Sprechchören honoriertGetty
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Beim Statement-Sieg der Blazers über Oklahoma City wird LaMarcus Aldridge vom Publikum als MVP ausgerufen. Dallas gewinnt erneut dank später Heldentaten von Dirk Nowitzki. Die Cavs überraschen die Nuggets, Atlanta schlägt die Clippers. Brandon Jennings erlebt eine Rückkehr mit gemischten Gefühlen, Indiana gewinnt in Utah.

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New Orleans Pelicans (9-9) - Dallas Mavericks (12-8) 97:100 (BOXSCORE)

Ein enges Spiel, Probleme in der Defense und beim Rebound (58:38 für New Orleans!) und dann auch noch müde Beine vom Spiel am Tag zuvor - es sprach einiges gegen die Mavericks. Gut, wenn man Dirk Nowitzki in seinen Reihen stehen hat. Der Deutsche hatte zwar über weite Strecken des Spiels Probleme mit seinem Schuss und traf insgesamt nur 7 von 17, am Ende war er jedoch wie schon am Tag zuvor gegen Charlotte zur Stelle für sein Team.

13 seiner 21 Punkte machte Dirk in Halbzeit zwei, darunter die spielentscheidenden letzten fünf für die Mavs. Zudem blockte er kurz vor Schluss den vierten Wurf, einen Floater von Eric Gordon, und sicherte selbst den Rebound. "Es hätte Sieg oder Niederlage werden können. Es war definitiv ein wichtiger Sieg gegen ein sehr gutes Team", freute sich Nowitzki. Insbesondere die Rebound-Unterlegenheit nagte aber weiter an ihm: "Normal gewinnst du auswärts nicht, wenn du 20 Rebounds weniger holst als dein Gegner."

Auch wenn defensiv Vieles nicht passte, war die Dallas-Offensive mal wieder schön ausbalanciert. Neben Nowitzki punkteten Vince Carter (15), Monta Ellis (14 Punkte, 10 Assists), Shawn Marion (10), Jose Calderon und DeJuan Blair (beide 12) zweistellig. Carter stellte die Bedeutung dieser verteilten Scoringlast für Nowitzki heraus: "Wir haben viele Jungs, die ihm Druck abnehmen, sodass er nicht in jedem Viertel das Team tragen muss. Daher kann er einfach im vierten Viertel sein Ding machen."

Bei den Pelicans, die weiterhin ohne Anthony Davis auskommen müssen, überragten gleich drei Spieler. Jrue Holiday legte 26 Punkte (10/17 FG, 4/5 3FG) und 9 Assists auf, Ryan Anderson (18 Punkte, 13 Rebounds) sowie Al-Farouq Aminu (16 Punkte, 21 Rebounds) gelangen Double-Doubles. Anderson hatte kurz vor Schluss sogar noch einen offenen Dreier, um das Spiel in die Verlängerung zu schicken, verfehlte allerdings.

Dass man damit nicht unbedingt rechnen konnte, wusste natürlich auch Nowitzki: "Keine Ahnung, was passiert ist. Er hatte von oben einen klaren Blick, normalerweise macht er davon wahrscheinlich 8 von 10 rein. Da sind wir wirklich gerade nochmal so davongekommen."

Cleveland Cavaliers (6-12) - Denver Nuggets (11-7) 98:88 (BOXSCORE)

Es ist bisher eine enttäuschende Saison für Kyrie Irving und die Cleveland Cavaliers. Mit großen Ambitionen gestartet, findet man sich stattdessen erneut mit einer miesen Bilanz sowie Gerüchten um eine verkorkste Teamchemie wieder. Gegen die heißen Denver Nuggets samt deren 7-Siege-Serie zeigten die Cavs aber nun die richtige Reaktion und die wohl beste Leistung der gesamten Saison. "Siege sind genau das Richtige, um alle Sorgen beiseite zu schieben", erkannte Coach Mike Brown an.

SPOXspoxKyrie Irving war mit 23 Punkten Topscorer seines Teams, den großen Unterschied machten heute aber die Big Men der Cavs. Tristan Thompson machte 17 Punkte und holte 21 Rebounds (Career High), Anderson Varejao legte mit 18 Punkten und 13 Rebounds ebenfalls ein imposantes Double-Double auf. Andrew Bynum steuerte 14 Punkte und 7 Rebounds bei - insgesamt holten die Cavs 15 Rebounds mehr als die Nuggets (58:43).

"Sie waren Monster im Pick'n'Roll, Monster beim Rebound, Monster am Ring. Es war wunderbar anzuschauen", freute sich Brown. Sein Gegenüber Brian Shaw musste zerknirscht anerkennen, dass das bessere Team gewonnen hatte: "Sie haben uns heute einfach den Hintern versohlt. Sie sahen frischer aus und waren viel hungriger."

Bei Denver enttäuschten vor allem die Point Guards. Ty Lawson verteilte zwar 11 Assists, vergab dafür allerdings zwölf seiner 13 Wurfversuche. Bei Andre Miller sah es nicht besser aus (0 Punkte, 4 Assists). Topscorer war Randy Foye mit 16 Punkten, J.J. Hickson holte ein Double-Double (15 Punkte, 11 Rebounds).

Atlanta Hawks (10-10) - L.A. Clippers (12-7) 107:97 (BOXSCORE)

Im ersten Spiel nach der Degradierung von Dennis Schröder zeigten die Hawks eine sehr überzeugende Leistung und konnten sich über die Rückkehr von Edelshooter Kyle Korver freuen, der vier Spiele mit einer Rippenverletzung ausgesetzt hatte. Korver avancierte dann auch direkt zu einem der Matchwinner und egalisierte den Rekord von Dana Barros für die meisten aufeinanderfolgenden Spiele mit mindestens einem Dreier. Heute waren es sechs, Korver legte insgesamt 23 Punkte auf.

Noch wichtiger war aber wohl die Tatsache, dass Paul Millsap das Power-Forward-Duell gegen Blake Griffin (24 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists) für sich entscheiden konnte. Dessen Statistiken sehen zwar nicht übel aus, allerdings tat sich der All-Star der Clippers in der Zone mehr als schwer mit dem bestens aufgelegten Millsap (25 Punkte, 9 Rebounds, 6 Assists, 3 Blocks). Al Horford steuerte 21 Punkte und 9 Rebounds bei, Backup-Point-Guard Shelvin Mack machte von der Bank grundsolide 12 Punkte und 5 Assists bei nur einem Turnover.

Auf der anderen Seite holte Chris Paul mit 19 Punkten und 11 Assists sein 16. Double-Double der Saison, regte sich nach dem Spiel aber über die erneut schwache Defense der Clippers auf: "Wir müssen aufhören, nur darüber zu reden, und endlich herausfinden, wie wir Teams stoppen können. Ich bin überrascht, da wir eigentlich wissen, was zu tun ist. Das ist nicht die Schuld der Coaches, sondern unsere."

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Houston Rockets (13-7) - Phoenix Suns (10-9) 88:97 (BOXSCORE)

Ohne Jeremy Lin, der mit einer Knieverletzung aussetze, sowie Ömer Asik und Chandler Parsons holten sich die Rockets eine ärgerliche Heimniederlage ab. Ein Grund dafür war die wohl schlechteste Saisonleistung von James Harden, der nur aufgrund seiner acht verwandelten Freiwürfe immerhin 14 Punkte sammelte. Aus dem Feld traf der Bart 3 von 17 beziehungsweise 0 von 10 versuchten Dreiern, zudem verlor er fünf Mal den Ball.

P.J. Tucker, der ihn für einen Großteil des Spiels verteidigen musste, zeigte hingegen eine ganz starke Vorstellung mit 18 Punkten, 6 Rebounds sowie je 4 Assists und Steals. Topscorer der Partie war Eric Bledsoe, der neben 20 Punkten auch 7 Assists verteilte. Goran Dragic steuerte 19 Punkte dazu.

Im Gegensatz zu einigen vorangegangenen Spielen ließen sich die Suns diesmal nicht am Ende des Spiels die Butter vom Brot nehmen. Jeff Hornacek zeigte sich erfreut: "Wir hatten Spiele, in denen wir mit einer Führung ins letzte Viertel gingen, sie aber dann noch verzockt haben. Das kann bei einem jungen Team passieren, aber heute habe ich Fortschritt gesehen. Sie sind näher rangekommen, wir sind aber nicht in Panik ausgebrochen."

Bei den Rockets ärgerte sich vor allem Dwight Howard (15 Punkte, 18 Rebounds) über die Niederlage: "Wir dürfen so ein Spiel nicht verlieren. Das wird uns noch in weiteren Spielen verfolgen. Wir müssen lernen, aggressiv und hart zu spielen, auch wenn einige unserer Jungs mal verletzt sind."

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Seite 2: Statement-Sieg der Blazers

Portland Trail Blazers (16-3) - Oklahoma City Thunder (13-4) 111:104 (BOXSCORE)

So langsam sollte wohl keiner mehr daran zweifeln, dass diese Blazers ernstzunehmen sind. Nach den Pacers besiegte Portland im heimischen Moda Center auch die Thunder, die zuvor auch mal eben sieben Siege in Folge geholt hatten. Dabei zeigte LaMarcus Aldridge eins der besten Spiele seiner Karriere.

38 Punkte, 13 Rebounds und 5 Assists lesen sich schon überragend, erzählen allerdings nicht, wie effizient der Power Forward an diesem Abend war. 17 von 28 Würfen fanden ihr Ziel, das Publikum honorierte die Galavorstellung mit "MVP"-Sprechchören.

"Einfach surreal. Es macht einen demütig, so einen Moment hier zu erleben. Ich bin schon so lange hier und habe so etwas fast noch nie gehört. Das war toll. Ich denke, das hat den Abend für mich perfekt gemacht", freute sich Aldridge, dem vor nicht allzu langer Zeit noch Wechselgedanken nachgesagt wurden.

Ein Sonderlob gab's auch von seinem Trainer Terry Stotts: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das beschreiben soll. Natürlich kann er punkten. Aber mir hat heute gefallen, wie tough er war, wie er das Team geführt hat, was er für ein Feuer gezeigt hat." Für Portland punkteten neben Aldridge auch Nicolas Batum, Damian Lillard (beide 14), Wesley Matthews (13) und Robin Lopez (12 Punkte, 10 Rebounds, 4 Blocks) zweistellig.

Bei OKC konnten die Stars ebenfalls überzeugen, auch wenn Aldridge alles überstrahlte. Kevin Durant kam auf 33 Punkte, Russell Westbrook machte 21. Serge Ibaka (13 Punkte, 10 Rebounds) sowie Reggie Jackson (12) und Jeremy Lamb (10) von der Bank punkteten ebenfalls ordentlich. Die große Enttäuschung blieb (einmal mehr) Kendrick Perkins: In 17 Minuten brachte der Center 0 Punkte, 3 Rebounds, 4 Fouls und 2 Turnover zustande.

Milwaukee Bucks (3-15) - Detroit Pistons (9-10) 98:105 (BOXSCORE)

Das erste Spiel in Milwaukee als Spieler des Gegners weckte gemischte Gefühle bei Neu-Piston Brandon Jennings: "Ich war ziemlich nervös, weil das so ungewohnt war. Ich war am Anfang ziemlich emotional. Vorher dachte ich noch, das wäre ein ganz normales Spiel, aber je näher der Tip-Off kam, desto nervöser wurde ich."

In der ersten Halbzeit merkte man das auch, zumal er ausgebuht wurde, am Ende hatte Jennings mit 17 Punkten und 11 Assists jedoch einen großen Anteil am Sieg seines Teams.

Die dominante Kraft der Pistons hörte jedoch abermals auf den Namen Andre Drummond. 24 Punkte, 19 Rebounds, 3 Blocks und 2 Steals verbuchte der 20-Jährige, zudem war er für seine Verhältnisse solide von der Freiwurflinie (8/14). Frontcourt-Partner Greg Monroe machte es nicht viel schlechter (18 Punkte, 17 Rebounds). Josh Smith machte 17 Punkte, Kyle Singler war von der Bank kommend wie schon gegen Miami überzeugend und erzielte 15.

Beim Gastgeber überzeugte Ersan Ilyasova mit 22 Punkten und 10 Rebounds von der Bank, insgesamt war die Ausgewogenheit und Länge der Pistons aber einfach zu viel für die Bucks, die das Rebound-Duell mit 43:55 verloren. Ein Lichtblick: Ekpe Udoh räumte ganze sechs Würfe ab.

Utah Jazz (4-16) - Indiana Pacers (17-2) 86:95 (BOXSCORE)

Paul George plagte sich mit einer Erkältung herum und tat sich zum Anfang des Spiels schwer: "Es war hart, meinen Rhythmus zu finden, aber ich wollte auch keine Ausreden suchen. Ich habe versucht, einfach auf die Zähne zu beißen und einen Weg zu finden, uns irgendwie zum Sieg zu führen." Am Ende kam der MVP-Kandidat auf solide 19 Punkte und 6 Rebounds, seine Quoten waren allerdings unterdurchschnittlich (7/20 FG, 1/8 3FG). Also hieß der Schlüssel für die Pacers mal wieder: Defense!

"Sie haben uns von unseren bevorzugten Spots entfernt", erkannte Jazz-Coach Tyrone Corbin, "sie haben uns unter Druck gesetzt und unseren Rhythmus genommen." Zudem teilten die Pacers ihre Würfe brüderlich auf: Lance Stephenson machte 15, Luis Scola 14, Roy Hibbert 13, David West und George Hill 10 Punkte.

Bei den Jazz überzeugte das junge Big-Man-Duo Derrick Favors (22 Punkte, 13 Rebounds) und Enes Kanter (20 Punkte, 10 Assists) sowie Rookie-Point-Guard Trey Burke mit 13 Punkten und 9 Assists. Von der Bank kam abgesehen von Alec Burks (11 Punkte) jedoch einfach viel zu wenig. Indiana hatte zuvor seit 8 Jahren nicht mehr in Utah gewonnen.

Minnesota Timberwolves (9-10) - San Antonio Spurs (15-3) verschoben

Ein Kurzschluss im Generatorenraum der Arena verhinderte das "Auswärtsspiel" der NBA in Mexiko City. 45 Minuten vor Beginn des Spiels mussten die Zuschauer aufgrund von "smoky conditions" in der Halle evakuiert werden. Das Spiel soll zu einem späteren Zeitpunkt in Minnesota nachgeholt werden.

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