Geschafft! Kobe überholt Jordan

SPOX
15. Dezember 201408:08
Zu Ehren seines Meilensteins bekam Kobe Bryant in Minnesota den Spielball überreichtgetty
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Beim 100:94 seiner Los Angeles Lakers bei den Minnesota Timberwolves macht sich Kobe Bryant zum drittbesten Scorer der NBA-Geschichte und überholt damit Michael Jordan. New Orleans liefert den Warriors trotz des Fehlens von Anthony Davis einen großen Kampf, können Golden States 16. Sieg in Serie aber dennoch nicht verhindern. Die Thunder marschieren weiter Richtung Playoff-Platz.

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New Orleans Pelicans (11-12) - Golden State Warriors (21-2) 122:128 OT (BOXSCORE)

Ob die Warriors New Orleans ein wenig unterschätzt hatten? Immerhin fehlte den Pelicans Anthony Davis aufgrund einer Brustverletzung. Wirklich anzumerken war New Orleans das Fehlen seines Besten allerdings nicht. Das lag im Speziellen an Jrue Holiday (30 Punkte, 9 Assists, 5 Steals) und Tyreke Evans (34 Punkte), die gemeinsam großen Anteil daran hatten, dass die Pelicans gut vier Minuten vor dem Ende sogar mit 8 führten.

Gereicht hat es dennoch nicht. Golden State, das im dritten Viertel einen 10-Punkte-Vorsprung verspielt hatte, rettete sich dank eines erfolgreichen Freiwurfs von Marreese Speights 43,5 Sekunde vor Ende doch noch in die Verlängerung. Dort konnten sich die Warriors dann auch endlich wieder auf Steph Curry verlassen. Der hatte sich während der finalen eineinhalb Viertel eine kleine Auszeit gegönnt, war mit Beginn der Verlängerung allerdings wieder voll da.

Curry traf zum Auftakt der fünf Extraminuten einen Pull-up Jumper, ließ selbigem insgesamt 6 weitere Punkte folgen - und hatte damit speziell Evans einiges voraus. Dem Pelican unterlief drei Minuten vor Ende der Verlängerung sein sechstes Foul, weshalb er tatenlos zusehen musste, wie die Warriors auch ihr 16. Spiel in Serie gewannen.

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Washington Wizards (17-6) - Utah Jazz (6-18) 93:84 (BOXSCORE)

"Einer der Jungs sagte im Locker Room: 'Lasst uns die erste Hälfte wie einen Shootaround sehen und in der zweiten endlich ein Basketballspiel spielen." Marcin Gortat brachte die Unzufriedenheit der Wizards nach den erste 24 Minuten relativ treffend zum Ausdruck. Zumal Washington auch allen Grund hatte, sich und sein Spiel kritisch zu hinterfragen.

Lediglich 6 Assists spielte man in der ersten Hälfte, leistete sich dafür stolze 12 Turnover. Utahs Problem: Wirklich nutzen konnte man die Schwäche des Gegners nicht. Zwischenzeitlich führten die Jazz mit 7, mehr war nicht drin - mehr wäre allerdings nötig gewesen. Denn mit Ende der Halbzeit drehten sich die Vorzeichen.

Plötzlich wusste Utah nicht mehr mit dem Ball umzugehen (10 Turnover in der zweiten Hälfte), während Washington die richtigen Lehren gezogen hatte (5 Turnover in der zweiten Hälfte). So zogen die Wizards angeführt von John Wall (16 Punkte, 8 Assists, 6 Rebounds, 5 Steals, 3 Blocks, 5 Turnover), Bradley Beal (22 Punkte) und Paul Pierce (15 Punkte) langsam aber sich davon und feierten am Ende den vierten Sieg in Serie, den siebten aus den letzten acht Spielen.

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Minnesota Timberwolves (5-18) - Los Angeles Lakers (8-16) 94:100 (BOXSCORE)

Irgendwie war das Spiel dann doch nur eine Randnotiz, lediglich Mittel zum Zweck. Alles drehte sich um Kobe Bryant und seine Chance, in der All-Time Scoringlist endlich an Michael Jordan vorbeizuziehen. 9 Punkte fehlten der Mamba vor der Partie, alles in allem eine mehr als machbare Aufgabe für den nun drittbesten Scorer aller Zeiten.

Ein wenig länger gedauert als nötig hat die Sache dann allerdings schon. Kobe vergab gleich seine ersten 5 Würfe, marschierte 5,24 Minuten vor Ende der ersten Hälfte dann aber mit 8 Punkten auf dem Konto an die Linie. Beide Freiwürfe fielen, der Meilenstein war erreicht - und damit der Höhepunkt des Spiels. Die Wolves unterbrachen sogar die Partie, damit Besitzer Glen Taylor Bryant den Spielball überreichen konnte. Ehre, wem Ehre gebührt.

Und Michael Jordan? Auch His Airness zollte Respekt. "Ich gratuliere Kobe zum Erreichen dieses Meilensteins", erklärte Jordan gegenüber "AP". "Er ist ganz offensichtlich ein großartiger Spieler, mit einer großen Arbeitseinstellung und einer ebenso starken Liebe für das Spiel. Ich habe es in den letzten Jahren genossen, zuzusehen, wie sich sein Spiel entwickelt hat und freue mich darauf, zu sehen, was er als nächstes erreichen wird."

Zumindest auf letzteres musste MJ nicht allzu lang warten. Denn eine Minute vor dem Ende stieg Kobe verteidigt von Andrew Wiggins hoch. Waren beide Teams zuvor noch gleich auf, so führten die Lakers plötzlich mit drei. Mal wieder war Kobe da, als es darauf ankam. Am Ende gewannen die Lakers das Spiel und versüßten Bryant damit seinen ganz besonderen Abend - und das trotz einer starken Leistung von Shabazz Muhammad (28 Punkte, 9 Rebounds).

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Oklahoma City Thunder (11-13) - Phoenix Suns (12-13) 112:88 (BOXSCORE)

Der eine oder andere hatte es bereits vermutet: Sind Russell Westbrook und Kevin Durant fit, besitzt OKC ein relativ gutes Basketballteam. Wie gut, erfuhren diesmal die Suns. Phoenix wurde geradezu überrollt. 41 Punkte gelangen den Thunder allein im ersten Viertel, so viele wie noch keinem Team in dieser Saison. 70 Zähler zur Halbzeit sind ebenfalls Saisonrekord. Dass OKC nicht ein einziges Mal zurücklag, versteht sich da von selbst.

Phoenix war absolut chancenlos. Auch in der zweiten Hälfte kamen die Suns nicht näher als 20 Punkte heran, bescherten den Thunder allerdings dennoch einen Schockmoment. Alex Len foulte Westbrook während eines Drives zum Korb im dritten Viertel hart. Der Playmaker ging zu Boden und landete komisch auf seinem rechten Bein. Ausgerechnet jenem Bein, dessen Knie bereits drei Operationen hinter sich hat.

Zur Erleichterung aller war jedoch nichts passiert. Westbrook lief den Schmerz raus und setzte wenig später seinen Weg Richtung neuntes Karriere-Triple-Double fort. Nur beendet hat er ihn nicht. 28 Punkte, 8 Assists und 8 Rebounds hatte der Point Guard am Ende gesammelt, damit aber immerhin zum achten Mal in Serie mindestens 20 Punkte erzielt. Kevin Durant steuerte 23 Zähler bei - und schon liegen die Thunder nur noch ein halbes Spiel hinter dem letzten Playoff-Platz im Westen.

New York Knicks (5-21) - Toronto Raptors (18-6) 90:95 OT (BOXSCORE)

Kyle Lowry schlug sich zwei Mal gegen den Kopf. "Warum nicht früher", schien er zu sagen. Was Torontos Playmaker so ärgerte? Erst in der Verlängerung fand er seinen Rhythmus, traf Würfe wie jenen Baseline-Jumper, der seinem Gefühlsausbruch vorangegangen war und führte die Raptors mit 4 Punkten und einem Assist in der Overtime zum Sieg.

Nur wäre selbiger Erfolg eben früher möglich gewesen. Zum Beispiel, wenn Lowry mit Ablauf der Regulären Spielzeit seinen kurzen Jumper getroffen hätte. Dann wär auch Carmelo Anthonys Layup kurz zuvor belanglos gewesen. So mussten weitere fünf Minuten herhalten, um den Sieger zu ermitteln. Die Knicks, bei den J.R. Smith und Iman Shumpert (Schulter) fehlten, schienen ihr Pulver da allerdings bereits verschossen zu haben.

Erst 5,2 Sekunden vor Ende der Verlängerung gelang Tim Hardaway Jr. New Yorks erster Punkt der Overtime - als das Spiel bereits entschieden war, also. Offensiv gelang den Knicks nichts mehr, die Raptors spielten den Sieg dank Lowry (21 Punkte, 11 Assists) und Terrence Ross' Season-High (22 Punkte) nach Hause. Allerdings auch, weil die Offense der Knicks plötzlich unglaublich statisch daherkam, im Grunde nur aus gut verteidigten Würfen des zuvor starken Melo (34 Punkte, 11/24 FG) bestand.

Denver Nuggets (10-14) - San Antonio Spurs (17-7) 91:99 (BOXSCORE)

Das Verletzungspech will die Nuggets einfach nicht verlassen. Diesmal musste Denver auf Kenneth Faried (Knöchel), Danilo Gallinari (Knie) und JaVale McGee (Probleme im operierten Bein) verzichten. Letzterer wird den Nuggets laut Coach Brian Shaw sogar längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. Völlig aus dem Konzept bringen ließ man sich davon jedoch nicht.

Arron Afflalo, der mit 31 Punkten ein Season-High aufstellte, brachte Denver per Baselin-Jumper knapp sechs Minuten vor dem Ende sogar noch einmal bis auf 5 Punkte heran. Es ging hin und her, die Spurs konnten sich einfach nicht absetzen - bis Manu Ginobili (15 Punkte) den Dreier versenkte und Cory Joseph ein Turnover der Nuggets für den Layup nutzte.

Damit führte San Antonio 94:84 und hatte fortan alles im Griff. Dabei hatte auch der Champ einen nicht unwesentlichen Ausfall zu verschmerzen. Tony Parker konnte aufgrund einer Verletzung hintern Oberschenkel nur zusehen.

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