Eine Naturgewalt namens Davis

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23. November 201409:07
Anthony Davis legte gegen die Utah Jazz einen neuen Karriererekord aufgetty
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Anthony Davis legt die nächste Über-Leistung aufs Parkett und sorgt für einen neuen Karriererekord. Die Cleveland Cavaliers verlieren dagegen schon wieder. LeBron James äußert sich besorgt. Top-Rookie Andrew Wiggins macht das beste Spiel seiner noch jungen Laufbahn, hat aber gegen den derzeit wohl stärksten Center der Liga keine Chance.

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Indiana Pacers (5-8) - Phoenix Suns (9-5) 83:106 (BOXSCORE)

Die Suns räumen weiterhin alles ab, was ihnen auf ihrem sechs Spiele andauernden Road-Trip so in den Weg kommt. Im vierten Auswärtsspiel in Folge gab es gegen die Pacers den vierten Sieg in Folge. Dabei machte es Phoenix gar nicht lange spannend. Während Indianas Starter zu Beginn noch gut mithielten, machte dann vor allem die Suns-Bank den Unterschied.

Gerald Green (23 Punkte, 8/15 FG) avancierte von der Bank aus zum Top-Scorer des Spiels, Isaiah Thomas steuerte 16 Punkte (5/11 FG) dazu und am Ende standen die Reservisten der Suns zusammen bei 61 Punkten. Da war es auch nicht schlimm, dass Eric Bledsoe (9 Punkte, 2/10 FG, 6 Turnover) einen grausamen Abend erlebte.

Noch grausamer endete der Abend für die Pacers, die bereits im ersten Viertel Roy Hibbert verloren. Der Center knickte unglücklich um und verabschiedete sich frühzeitig ins Lazarett zu seinen Kollegen Hill, West und George. In seiner Abwesenheit legte Ian Mahinmi ein Double-Double (12 Punkte, 10 Rebounds) auf.

Ansonsten lief dann aber eher wenig bei der arg dezimierten Pacers-Offensive. Indiskutable 36,9 Prozent schoss Indiana am Ende aus dem Feld. Top-Scorer war Rodney Stuckey, der 14 Punkte auflegte, bezeichnenderweise aber auch nur 3 seiner 10 Feldwürfe traf.

Orlando Magic (6-9) - Miami Heat (7-6) 92:99 (BOXSCORE)

Die Magic können weiter nicht gegen Miami gewinnen. Die neuerliche Heimniederlage gegen die Heat ist bereits die zehnte Pleite in Folge gegen den Rivalen aus Florida. Dabei knabberten die jungen Magic längere Zeit sogar am Sieg. Bis gut sechs Minuten vor Schluss war das Spiel noch ausgeglichen.

Dann begann allerdings die Chris-Bosh-Show. Der Big Man legte im letzten Viertel 14 Punkte auf und kam so am Ende auf eine Saisonbestmarke von 32 Punkten (dazu 10 Rebounds). Bosh traf 5 seiner 6 Würfe aus dem Feld, darunter zwei Dreier. Hinzu kamen 24 Punkte (10/16 FG) von Mario Chalmers, der ebenfalls seinen Saisonbestwert knackte. Das war letztlich zu viel für die Magic.

Boshs Gegenspieler Nikola Vucevic offenbarte nach dem Spiel: "Ich bin es wirklich nicht gewöhnt Spieler wie ihn zu verteidigen. Eigentlich bewege ich mich in der Zone und versuche auszuhelfen, aber gegen Spieler wie ihn kannst du das nicht machen." Während Vucevic in der Defensive Probleme hatte, trug er Orlando aber offensiv. Herausragende 33 Punkte und 17 Rebounds legte der Montenegriner auf.

Dank Vucevic kamen die Magic auch zu insgesamt 18 Offensivrebounds und erarbeiteten sich trotz schwächerer Wurfquoten immer wieder zweite Chancen. Während Victor Oladipo (14 Punkte, 5/11 FG) diese noch relativ effektiv nutzte, hatte vor allem Evan Fournier (11 Punkte, 5/15 FG, 6 Rebounds, 6 Assists) Probleme mit seiner Quote.

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Cleveland Cavaliers (5-7) - Toronto Raptors (11-2) 93:110 (BOXSCORE)

Muss man sich mittlerweile Sorgen um die immer weiter abrutschenden Cavs machen? Nach der herben Schlappe gegen die enorm starken Raptors tut das zumindest Superstar LeBron James, der selbst 15 Punkte, 10 Assists und 5 Turnover gegen die Kanadier auflegte. "Wir sind derzeit ein sehr fragiles Team. Wir waren von Anfang an sehr fragil. Jede Kleinigkeit bringt uns aus der Fassung", so ein besorgter James.

Fragil ist Cleveland vor allen Dingen in der Defensive. Nach einem starken ersten Viertel (34:21) ließ man sich von den Raptors überrennen. Toronto glänzte mit starkem Team-Basketball und zeigte erneut, wie viel es wert ist, wenn eine Mannschaft bereits über längere Zeit zusammenspielt.

Dabei ragte in Cleveland allerdings ein Spieler raus aus den Reihen der Raptors: Louis Williams. Von der Bank kommend legte der Guard innerhalb von 30 Minuten Spielzeit einen neuen Karriererekord auf und schenkte den desorientierten Cavs-Guards 36 Punkte (9/19 FG) ein. Vor allem von der Freiwurflinie war Williams stark und verwandelte dort all seine 15 Versuche. Auch Kyle Lowry glänzte erneut mit 23 Punkten und 8 Assists.

Bei den Cavs gab die Körpersprache wieder Anlass zur Besorgnis. Coach David Blatt kritisierte nach dem Spiel offen seine Bankspieler, die zusammen gerade einmal auf 19 Punkte kamen und so keine große Stütze waren für Kevin Love (23 Punkte, 7 Rebounds) und Kyrie Irving (21 Punkte, 6 Assists).

New York Knicks (4-10) - Philadelphia 76ers (0-13) 91:83 (BOXSCORE)

Da kommt ein komplett siegloses Team in den Madison Square Garden und trotzdem fangen die Knicks an zu zittern. Es war das Duell zweier Teams, deren Saisonstart absolut enttäuschend war und genau so gingen beide das Spiel auch an. Selbstvertrauen war auf keiner der beiden Seite zu spüren.

Die Knicks rissen sich letztendlich aber zusammen und fügten den Sixers vor allen Dingen dank eines starken ersten Viertels (23:15) die 13. Saisonniederlage zu. "Du willst diesem Team auf keinen Fall Selbstvertrauen geben, weil es sonst eine sehr gefährliche Nacht für dich werden kann", beschrieb Top-Scorer Carmelo Anthony (25 Punkte, 10/20 FG, 7 Rebounds) nach dem Spiel noch einmal die Marschroute der Knicks.

So ging der Plan für New York auf, obwohl das junge 76ers-Team bis zum Schluss kämpfte und fast noch einmal herankam. In Philadelphia schaut man ja sowieso eher auf die Entwicklung der Spieler und durfte sich so über einen starken Auftritt von Nerlens Noel (17 Punkte, 6/11 FG, 12 Rebounds) freuen. Das stellte auch Brett Brown im Anschluss fest. "Das war Nerlens bestes Spiel. Jeder in Philadelphia sieht, was wir sehen: Es kommt. Langsam, aber es kommt", so der Head Coach.
Neben Noel machte auch Robert Covington (14 Punkte, 4/4 Dreier) auf sich aufmerksam. Bei den Knicks machte vor allen Dingen Amare Stoudemire (16 Punkte, 11 Rebounds) von der Bank aus ein gutes Spiel. Point Guard Jose Calderon gab nach langer Verletzungspause sein Debüt im Knicks-Dress, wirkte aber noch leicht eingerostet und kam nur auf 3 Punkte (1/6 FG) und 3 Assists.

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Minnesota Timberwolves (3-9) - Sacramento Kings (8-5) 101:113 (BOXSCORE)

Herzlich Willkommen in der NBA, Andrew Wiggins! Der Top-Rookie der Draft-Klasse 2014 hatte zu Beginn der Saison mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Weil nun aber mit Rubio, Martin, Young und Pekovic nahezu die komplette Starting Five der Timberwolves ausfiel, sprang der Rookie ein und zeigte eine bärenstarke Vorstellung. Seine 29 Punkte (9/22 FG) und 4 Steals bedeuteten Bestwerte für den ersten Pick des diesjährigen Drafts.

Zum Sieg reichte es für die dezimierten Timberwolves aber trotzdem nicht, was vor allem daran lag, dass die Kings den derzeit vielleicht besten Center der NBA in ihren Reihen haben. Mit 31 Punkten (11/15 FG) und 18 Rebounds brannte DeMarcus Cousins die nächste Monster-Leistung aufs Parkett.

Kurze Erinnerung: Im NBA-Draft 2010 hätte Minnesota auch Cousins ziehen können, entschied sich aber lieber für Wes Johnson. So führte Cousins die Kings gemeinsam mit Ben McLemore (22 Punkte, 9 Rebounds) und Darren Collison (19 Punkte, 7 Assists) zum nächsten Erfolgserlebnis.

Bei den Timberwolves kamen am Ende sechs Spieler auf zweistellige Punktzahlen. Gorgui Dieng erzielte mit 12 Punkten, 10 Rebounds und 2 Blocks ein Double-Double, Anthony Bennett kam auf 10 Punkte und 6 Rebounds.

Milwaukee Bucks (7-7) - Washington Wizards (9-3) 100:111 (BOXSCORE)

Eine Halbzeit lang schienen die Wizards in Gedanken noch beim gestrigen Sieg über die Cavaliers zu sein. Washington verschlief den ersten Durchgang und lag zwischenzeitlich bereits mit 15 Punkten zurück. Angeführt von Paul Pierce (25 Punkte, 10 Rebounds) biss sich das Team aus der Hauptstadt aber ins Spiel zurück.

"Früher hätten wir aufgegeben und mit 30 Punkten verloren. Aber wir haben uns zusammengerissen und hart gespielt. Als wir einmal die Führung hatten, haben wir nicht mehr zurückgeschaut", fasste Point Guard John Wall (19 Punkte, 9 Assists, 5 Steals) die Erfolgsformel der Wizards zusammen.

So behält Washington die zweitbeste Bilanz in der Eastern Conference hinter den Toronto Raptors. Die Bucks dagegen konnten sich lediglich über eine erneute Sahneleistung ihres griechischen Freaks Giannis Antetokounmpo freuen, der 20 Punkte, 5 Assists und 3 Steals sammelte und neben Brandon Knight (27 Punkte, 6 Assists) der auffälligste Mann war.

Positiv für Washington: Bradley Beal scheint trotz seiner Verletzungpause nichts verlernt zu haben. 17 Punkte (7/14 FG) und 6 Assists legte der Shooting Guard von der Bank auf. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein bis Beal, der gegen die Bucks schon 34 Minuten auf dem Feld stand, wieder den Starter-Job neben Wall von Garrett Temple übernimmt.

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San Antonio Spurs (9-4) - Brooklyn Nets (5-8) 99:87 (BOXSCORE)

So langsam kommt der Meister ins Rollen. Dank des wohlbekannten und vielseitigen Team-Basketballs fuhren die Spurs gegen die Nets bereits den vierten Sieg in Folge ein. Gregg Popovich baute auf eine starke erste Hälfte, damit er seinen älteren Herren wieder reichlich Schonzeit bieten konnte. Sein Wunsch wurde erfüllt.

Mit 51:36 entschied San Antonio den ersten Durchgang für sich und ließ die Nets nicht mehr herankommen. Tim Duncan hatte bereits zur Halbzeit wieder für einen 38-Jährigen irre Zahlen aufgelegt. Am Ende stand der Power Forward nach nur 25 Minuten kurz vor dem Triple-Double mit 7 Punkten, 10 Rebounds, 7 Assists, 3 Steals und 4 Blocks. Popovich betonte anschließend: "Tim ist noch immer die Basis für das, was wir tun."

Dabei schadete es sicher nicht, dass mit Kawhi Leonard (21 Punkte, 9 Rebounds), Tony Parker (22 Punkte, 7 Assists) und Danny Green (21 Punkte, 5/7 Dreier) gleich drei Spieler effizient punkteten und somit die Basis unterstützten. Deron Williams (24 Punkte, 7 Assists) betonte nach dem Spiel auch fast ehrfürchtig: "Sie sind ein Team, das du beneidest. Sie haben ein System, einen Coach und ein Team, das schon so lange zusammenarbeitet. Diesen Luxus haben wir leider nicht, aber vielleicht kommt das noch."

Vielleicht sprach der Point Guard damit auch die fehlende Hilfe an. Außer Mirza Teletovic (22 Punkte, 8 Rebounds) konnte keiner der Team-Kollegen Williams unterstützen. Am Ende traf Brooklyn gerade einmal 37,4 Prozent seiner Würfe aus dem Feld.

Utah Jazz (5-9) - New Orleans Pelicans (7-5) 94:106 (BOXSCORE)

Es lief gar nicht einmal so schlecht für die Utah Jazz. Vor heimischem Publikum lieferte Gordon Hayward mit 31 Punkten (9/16 FG) und 8 Rebounds den nächsten Beweis dafür, dass sein umstrittener Maximalvertrag absolut berechtigt war. Sophomore Trey Burke (20 Punkte, 4 Assists) machte seine bestes Saisonspiel und die Pelicans-Guards waren relativ abgemeldet.

Alles kein Problem, wäre da nicht diese Naturgewalt namens Anthony Davis gewesen. "Es gab nie eine wirkliche Möglichkeit ihn zu doppeln, weil er so schnell ist, wenn er den Ball hat", äußerte sich Jazz-Coach Kirk Snyder nach dem Spiel resigniert. Das bedeutete in Zahlen: 43 Punkte, 16 von 23 verwandelte Feldwürfe, 14 Rebounds, 2 Steals. Der gerade einmal 21-Jährige legte die nächste überragende Leistung auf den Court und verputzte die Jazz quasi im Alleingang.

Die 43 Punkte bedeuteten einen neuen Karrierebestwert für den Power Forward, dessen Coach Monty Williams nach dem Spiel nur drohte: "Wir wissen, was für ein besonderer Spieler er ist. Dabei kratzt er gerade mal an der Oberfläche." Das Kratzen klappt jedenfalls schon ziemlich gut.

So war Utah letztendlich chancenlos. Außer Davis punktete lediglich der starke Jrue Holiday (19 Punkte, 9 Assists) zweistellig. Davis dagegen legte alleine schon in der ersten Halbzeit 21 Punkte bei 8 von 10 verwandelten Feldwürfen auf. Der Knackpunkt im Spiel. So führte New Orleans bereits zur Halbzeit mit 17 Punkten Vorsprung und brachte den Sieg so über die Zeit.

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