Stephen Curry hat die Golden State Warriors mit einer weiteren 40-Punkte-Gala zum nächsten Sieg geführt. Miami rückt auf Platz eins der Eastern Conference, Ja Morant dominiert gegen die L.A. Clippers.
Cleveland Cavaliers (9-8) - Golden State Warriors (13-2) 89:104 (BOXSCORE)
- Stephen Curry bleibt der Spieler der ersten Saisonwochen. Gegen die Cavaliers knackte der zweimalige MVP zum bereits vierten Mal in dieser Spielzeit die 40-Punkte-Marke und schenkte den Cavaliers dabei allein 20 Punkte im letzten Viertel ein. Curry traf dabei 15/27 aus dem Feld und 9/16 von der Dreierlinie, hinzu kamen noch 6 Assists - und Golden State konnte dank eines späten Comebacks die beste Bilanz der NBA behaupten.
- Am zweiten Tag eines Back-to-Backs und nach wie vor von etlichen Ausfällen geplagt, konnte man den Cavs gewisse Müdigkeitserscheinungen dabei kaum verübeln. Dabei schien alles bereit für eine Überraschung: Der starke Darius Garland (25 Punkte, 5 Assists, 7 Turnover), Clevelands letzter verbliebener Starter, führte die Cavs über drei Viertel zu einer 13-Punkte-Führung. Diese war nach nur dreieinhalb Minuten im vierten Viertel jedoch futsch, Curry traf dabei drei Dreier und bereitete den Ausgleich durch Damion Lee sehenswert vor. Die Führung verschaffte er den Warriors dann wieder selbst per Layup.
- Am Ende konnten die Cavs die Warriors-Lawine einfach nicht mehr stoppen: Mit 36:8 (!) ging der letzte Durchgang an die Gäste, bei denen auch Lee (11) und Nemanja Bjelica (14) starke Leistungen zeigten. Für Cleveland kamen noch Kevin Love sowie Dean Wade jeweils auf 17 Punkte, im letzten Viertel drehten die Warriors ihnen jedoch in beeindruckender Manier den Hahn ab. Cleveland kam in diesem Durchgang nur noch auf 2/14 aus dem Feld und 6 Ballverluste.
- Curry wiederum hatte vor der Partie noch als fraglich gegolten, weil er im Spiel gegen Brooklyn nach einem Offensivfoul von James Harden ungünstig gelandet war. "Es hat ziemlich wehgetan", sagte Curry mit Blick auf seine Hüfte. "Ich habe da nicht so viel Fleisch." Womöglich bekommt der 33-Jährige im Back-to-Back gegen Detroit daher eine Pause.
- Das Zitat des Tages lieferte derweil Juan Toscano-Anderson, der über das Zusammenspiel mit Curry sagte: "Es ist, als wärst du in einem Straßenkampf und hättest Mike Tyson auf deiner Seite. Natürlich bist du dann ungemein selbstbewusst, weil du weißt, dass Mike Tyson Leute umhaut."
Miami Heat (11-5) - Washington Wizards (10-5) 112:97 (BOXSCORE)
- Miami hat die Kontrolle in der eigenen Division übernommen und teilt sich für den Moment mit Brooklyn den ersten Platz in der Eastern Conference. Dazu war eine starke Teamleistung nötig, bei der jedoch einmal mehr Jimmy Butler mit einer überragenden Two-Way-Performance hervorstach (32 Punkte, 11/19 FG, 5 Assists, 4 Steals).
- Vor den Augen von Franchise-Legende Dwyane Wade hatten die Heat endlich wieder ihre gesamte Starting Five zur Verfügung, auch wenn dafür Tyler Herro mit Problemen am Handgelenk pausieren musste. Gabe Vincent schlüpfte für ihn in die Rolle des Bankscorers und füllte diese sehr gut aus (18). Stark waren auch Bam Adebayo (20) und P.J. Tucker (15), während sich Kyle Lowry (8, 12 Assists) vor allem aufs Playmaking konzentrierte.
- Miami hielt die Wizards in der ersten Hälfte bei nur 40 Punkten und kontrollierte das Geschehen, obwohl die Heat selbst nur lausige 2/14 von draußen trafen. Nach der Pause wurden beide Teams offensiv stärker, die Heat waren trotzdem nahezu die gesamte zweite Halbzeit mit mindestens 10 Zählern vorne. Zeitweise waren es sogar 18 Punkte Vorsprung.
- Bei den Wizards waren vor allem Bradley Beal (30 Punkte, 11/18) und Kyle Kuzma (19, 13 Rebounds, 7 Assists) auffällig. Washington leistete sich jedoch 17 Turnover im Vergleich zu nur 6 der Heat, das konnte auch von den guten Quoten nicht kaschiert werden. Die Wizards haben nun zwei Spiele in Folge verloren, können sich in der Nacht auf Sonntag aber bei den Heat revanchieren.
- "Alle hatten ihre Antennen ausgefahren, als wir auf Platz 1 der Conference standen", sagte Beal. "Aber das Wichtigste bei unserem Team ist, dass wir kämpfen. Mir gefällt es, dass wir nicht aufgeben."
Memphis Grizzlies (8-7) - L.A. Clippers (9-6) 120:108 (BOXSCORE)
- Die Clippers glänzten in der bisherigen Saison vor allem durch ihre Defensive, Ja Morant schien das aber nicht zu beeindrucken. Mit 28 Punkten (13/21 FG) führte der Point Guard sein Team zu einem am Ende recht deutlichen Sieg und verzauberte die Fans in der Halle dabei vor allem im dritten Viertel.
- Die Grizzlies führten zur Pause mit 3 Punkten, hatten es bis dahin jedoch nicht geschafft, die Clippers abzuschütteln. Das gelang im dritten Viertel dann besser, weil Morant immer wieder zum Korb kam und ein akrobatisches Finish nach dem anderen auspackte - insgesamt verzeichnete er allein in diesem Durchgang 17 Punkte und 4 Assists. Sein Team nahm den Schwung mit und brachte das Spiel zu Beginn des vierten Viertels dann endgültig außer Reichweite, der Vorsprung wuchs auf bis zu 23 Punkte an.
- Neben Morant gefielen bei den Grizzlies vor allem Jaron Jackson und Dillon Brooks mit jeweils 18 Punkten, Brandon Clarke streute dazu 14 Zähler von der Bank ein. Bei den Clippers war Paul George mit 23 Punkten Topscorer, der All-Star spielte diesmal allerdings nur 31 Minuten, da das Spiel im vierten Viertel frühzeitig entschieden war. Hier stand Isaiah Hartenstein dann noch länger auf dem Court, der insgesamt in 20 Minuten auf sehr gute 11 Punkte (5/6 FG), 6 Rebounds, 4 Assists und 2 Blocks kam.
- Die Grizzlies dominierten das Spiel vor allem bei den Punkten in der Zone, die Differenz lag bei 74:36. "Wir hatten defensiv viele Zusammenbrüche", ärgerte sich Head Coach Tyronn Lue. "Das müssen wir uns nochmal ansehen und besser machen. Ob wir nun müde sind oder nicht, wir müssen in besseren Positionen sein."
Minnesota Timberwolves (6-9) - San Antonio Spurs (4-11) 115:90 (BOXSCORE)
- Erstmals seit den ersten beiden Saisonspielen haben die Wolves mal wieder zwei Erfolge am Stück geholt, und das geschah in dieser Partie sehr deutlich: Karl-Anthony Towns (25 Punkte, 9/16 FG, 12 Rebounds, 5 Assists) führte sein Team mit einer dominanten Vorstellung zu einem Start-Ziel-Sieg über weitestgehend überforderte Gäste.
- Zu Beginn sah es dabei richtig übel aus für San Antonio: Anthony Edwards (13 Punkte) verhalf den Wolves zu einem 21:3-Start, die Spurs waren zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht wach. Sie kämpften sich in der Folge ins Spiel, kurz vor der Pause waren sie sogar mal bis auf 4 Punkte dran. Enger wurde es jedoch nicht und nach der Pause setzte sich Minnesota relativ schnell wieder deutlich ab. Nach einem Midrange-Jumper von Towns im dritten Viertel war die Führung der Timberwolves hinten raus permanent zweistellig.
- Wolves-Coach Chris Finch befand im Anschluss, dass sein Team insgesamt die beste Saisonleistung gezeigt hatte. "Wir haben offensiv außerdem mit dem klarsten Plan agiert. Es gab nicht viel Unentschlossenheit", sagte Finch.
- Die Wolves hatten dabei sechs Spieler in Double Figures, nach Towns punktete D'Angelo Russell (22, 6/19) am fleißigsten. Bei den Spurs war Devin Vassell mit 18 Punkten von der Bank kommend der Topscorer der Partie. Jakob Pöltl stand erstmals nach über zwei Wochen Pause wieder zur Verfügung und kam für 15 Minuten von der Bank (2 Punkte, 2 Rebounds). Seine Last soll behutsam hochgefahren werden, für den Moment hat der Österreicher noch ein Minutenlimit.
Denver Nuggets (9-6) - Philadelphia 76ers (9-7) 89:103 (BOXSCORE)
- Nach fünf Niederlagen haben die Sixers endlich wieder einen Sieg eingefahren, und was für einen: Trotz einer in Halbzeit eins herausragenden Leistung von Nikola Jokic dominierten die Gäste das Geschehen mit bärenstarker Defense. Ohne den weiterhin im Corona-Protokoll steckenden Joel Embiid glänzten die Sixers offensiv zudem mit ihrer Ausgeglichenheit.
- Der Backcourt um Tyrese Maxey (21 Punkte) und Seth Curry (20) stand einem starken Kollektiv vor, insgesamt punkteten sechs der acht eingesetzten Sixers zweistellig. Bei den Nuggets zeigte sich ein ganz anderes Bild: Abgesehen von Jokic (30 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists) agierte nur Will Barton (19) wirklich auffällig. Und Jokic richtete einen Großteil seines Schadens in der ersten Halbzeit an, in der zweiten wurde gegen den Big Man deutlich besser ausgeholfen und dieser kam nur noch auf drei Freiwürfe, kein einziger seiner Würfe aus dem Feld fand noch sein Ziel.
- Folglich bekamen die Nuggets in Halbzeit zwei auch keinen Turnaround mehr zustande. Denver erzielte nach dem Pausentee nur noch 37 Punkte. Schon recht früh in der zweiten Halbzeit wurde Nuggets-Coach Michael Malone zudem der Halle verwiesen, nachdem er wutentbrannt auf den Court gestürmt war und dabei von Jokic zurückgehalten werden musste.
- Auf der anschließenden Pressekonferenz hatte sich Malone wieder gesammelt und sagte, der Rauswurf sei nicht "geplant" gewesen, er habe nur einige Vorgänge auf dem Court nicht verstanden. Zur Leistung seines Teams sagte er: "Es war einer dieser Abende, die es leider im Lauf einer Saison mit 82 Spielen gibt."
Utah Jazz (10-5) - Toronto Raptors (7-9) 119:103 (BOXSCORE)
- Eine herausragende zweite Halbzeit reichte den Jazz, um diese Partie deutlich zu gewinnen. Erfreulich war dabei vor allem das Debüt von Rudy Gay, der erstmals für sein neues Team zum Einsatz kam und in 18 Minuten von der Bank direkt zum geteilten Topscorer (20 Punkte, 7/8 FG, 5/6 3FG) gemeinsam mit Donovan Mitchell wurde.
- Utah konnte mit der eigenen Defense in Halbzeit eins nicht zufrieden sein, die Gäste kamen hier auf 63 Punkte - nach der Pause kamen hingegen nur noch 40 hinzu, weil die Jazz ihren Druck merklich verschärften. Rudy Gobert (14, 11 Rebounds) hielt den Laden hinten wie gewohnt gut zusammen, aber auch Hassan Whiteside glänzte mit 3 Blocks von der Bank kommend. Als Team trafen die Raptors trotz gutem Start nur 41,5 Prozent aus dem Feld und 10/38 von Downtown. Gary Trent (31) und Fred VanVleet (24) waren die auffälligsten Raptors, während bei Pascal Siakam gar nichts funktionierte (4, 2/14).
- Das sah bei den Jazz schon anders aus, die 55 Prozent aus dem Feld und 19/46 von draußen trafen. Vor allem Joe Ingles trug dazu von der Bank kommend mit 10 Punkten und dem gewohnt guten Playmaking (8 Assists) bei.