Stephen Curry hat im vierten Viertel gegen die Kings so richtig Feuer gefangen und seine Warriors zum Sieg geballert. Die Utah Jazz müssen nach einem dominanten Start doch nochmal gewaltig zittern, die Thunder vermiesen das Comeback von Ja Morant. Die Bulls machen mit Houston kurzen Prozess.
Die Dokumentation "The Art of 3" ab dem 21.12. auf DAZN
Boston Celtics (15-16) - Philadelphia 76ers (16-15) 103:108 (SPIELBERICHT)
Chicago Bulls (19-10) - Houston Rockets (10-21) 133:118 (BOXSCORE)
- Kaum 24 Stunden nach dem Sieg gegen die Lakers musste Chicago erneut ran. Die Rockets kamen da wahrscheinlich gerade recht, die Bulls hatten relativ wenig Probleme mit den Gästen aus Texas. Einerseits, weil DeMar DeRozan erneut ablieferte. Andererseits, weil die Bank dominierte.
- Die Bulls nutzten einen viertelübergreifenden 15:2-Lauf, um sich im zweiten Durchgang Luft zu verschaffen. DeRozan und eben die Bank drückten in diesem Zeitraum ordentlich aufs Gaspedal, Chicago setzte sich mit bis zu 25 Punkten ab. Damit war die Partie bereits entschieden, spannend wurde es nicht mehr.
- Von den 73 Bulls-Punkten in der ersten Halbzeit markierten die Reservisten 32 Zähler. Coby White machte dabei eine starke Partie (24 Punkte, 5/9 Dreier), Alfonzo McKinnie, der erst vor kurzem seinen zweiten Zehntagesvertrag in Chicago unterschrieben hat, streute 16 Punkte (4/6 Dreier) ein.
- Dazu erledigten auch die Starter ihren Job, DeRozan (26 und 6 Assists), Lonzo Ball (19 und 8) sowie Nikola Vucevic (18) machten ihre Sache mehr als ordentlich. Die einzige schlechte Nachricht des Tages: Alex Caruso verletzte sich im ersten Viertel am linken Fuß und musste vorzeitig das Parkett verlassen. Bei den Rockets war Christian Wood mit 23 Punkten und 11 Rebounds bester Mann, Daniel Theis kam nicht zum Einsatz.
Memphis Grizzlies (19-13) - Oklahoma City Thunder (10-19) 99:102 (BOXSCORE)
- Revanche geglückt! Nach dem historischen 73-Punkte-Debakel vor gut zwei Wochen haben sich die Thunder mit einem Comeback-Sieg erfolgreich an Memphis gerächt - und damit das Comeback von Ja Morant gründlich vermiest.
- Nach 12 Spielen Zwangspause wegen einer Knieverletzung und des Corona-Protokolls meldete sich Morant mit 16 Punkten, 8 Assists, 6 Rebounds sowie diesem irren Assist zurück. Das Comeback des Youngsters in Verbindung mit einem starken Start ließ Memphis früh jubeln, nach einer 16-Punkte-Führung in der ersten Halbzeit sah es erneut nach einer eindeutigen Angelegenheit zugunsten der Grizzlies aus.
- OKC setzte 12 der ersten 14 Wurfversuche daneben, fand im zweiten Viertel aber doch noch in einen Rhythmus und kämpfte sich zurück. Knapp viereinhalb Minuten vor dem Ende lagen die Gäste zwar erneut mit 5 Punkten zurück, doch mehrere Treffer von Kenrich Williams (13) drehten die Partie. Dann übernahm das Duo Shai Gilgeous-Alexander und Josh Giddey.
- Abwechselnd erhöhten sie den Thunder-Vorsprung, ein SGA-Dunk gefolgt von zwei Freiwürfen in der nächsten Possession stellten auf +5 12 Sekunden vor dem Ende. Das reichte letztlich zum Sieg. Gilgeous-Alexander führte seine Farben mit 23 Zählern an, Giddey steuerte 19 und 11 Vorlagen bei. Bei den Grizzlies waren neben Morant Desmond Bane (25) und Dillon Brooks (19, aber 9/23 FG) die besten Werfer. Die Wurfquote von 38,6 Prozent war aber nicht genug.
Toronto Raptors - Orlando Magic (Verschoben)
Utah Jazz (21-9) - Charlotte Hornets (16-17) 112:102 (BOXSCORE)
- Erst Demontage, dann zittern. Die Jazz sind nach zwei Pleiten in Serie zurück in der Spur, machten es gegen Charlotte aber nach einem dominanten Start nochmal richtig spannend. Letztlich waren das Double-Double von Rudy Gobert (23 und 21 Rebounds, 15/16 FT) sowie die Clutch-Dreier von Bojan Bogdanovic aber doch zu viel für die Hornets.
- Die Hausherren zauberten einen 29:8-Start auf das Parkett. Auf der einen Seite machten sie der drittbesten Offense der Liga das Leben schwer, auf der anderen nahm Utah die schlechteste Defense gnadenlos auseinander. Charlotte schaffte es noch nicht einmal, bei 0,9 Sekunden auf der Uhr ein Alley-Oop-Inbounds-Play auf Gobert zu verteidigen.
- Das logische Resultat war eine zwischenzeitliche 22-Punkte-Führung der Jazz, doch auch bei denen lief lange nicht alles rund. Utah versenkte schwache 35,4 Prozent aus dem Feld und hatte lange Zeit auch von Downtown und gerade mit den Eckendreiern (2/12) seine Schwierigkeiten. So kämpfte sich Charlotte angeführt von Miles Bridges (21 und 11 Boards), LaMelo Ball (21 und 11 Dimes) und Terry Rozier (20) doch nochmal zurück.
- Ein 20:2-Lauf der Gäste drehte im vierten Viertel gar die Partie. Dann antwortete Utah aber mit einem eigenen 10:3-Run inklusive zweier Dreier von Bogdanovic. Kurz darauf erhöhten die Jazz wieder auf +11 und brachten den Sieg doch noch nach Hause. Bogdanovic kam genau wie Gobert auf 23 Zähler (5/11 Dreier), Donovan Mitchell erzielte 21 Punkte, Mike Conley 14. Beide verbuchten auch in der Crunchtime wichtige Treffer.
Golden State Warriors (25-6) - Sacramento Kings (13-19) 113:98 (BOXSCORE)
- Der Abend endete, wie er fast zweieinhalb Stunden zuvor begonnen hatte: mit Standing Ovations für Stephen Curry. Der neue All-Time-Dreier-König wurde bei seinem ersten Spiel vor eigenem Publikum nach seinem Rekord gebührend gefeiert, dann versenkte er die Kings mit 30 Punkten. Vor allem im vierten Viertel lief er nochmal richtig heiß.
- Die Dubs hatten über weite Strecken der Partie einen beruhigenden Vorsprung auf der Habenseite, doch mit Hilfe eines 15:3-Laufs der Gäste aus Sacramento drohte die Partie im dritten Viertel zu kippen. Tatsächlich übernahmen die Kings auch die Führung, bevor die insgesamt starke Bank um Otto Porter Jr. (12 und 4 Blocks), Gary Payton II (12) oder Andre Iguodala (10, 6 Assists) doch wieder zu sich fand.
- Und dann kam Curry. Den 5-Punkte-Vorsprung, den sich Golden State bis zum Ende des dritten Viertels wieder herausgespielt hatte, erhöhte der Chefkoch zu Beginn des letzten Durchgangs direkt mit zwei erfolgreichen Dreiern in Folge. Der 33-Jährige war nun kaum mehr zu stoppen, scorte entweder selbst oder bediente mit gutem Auge die Teamkollegen. Für die vorentscheidende 17-Punkte-Führung wenige Minuten vor dem Ende sorgte Curry dann aber doch wieder selbst.
- 30 Punkte hatte er am Ende vorzuweisen, allein 15 davon erzielte er im Schlussabschnitt - die Kings kamen da nur noch auf 19 Zähler. Curry stand bei 13/27 aus dem Feld und 4/12 von Downtown, Damion Lee steuerte 18 Punkte und Draymond Green ein Triple-Double (16, 11 Rebounds und 10 Assists) bei. Golden State gewann das Duell der Bänke insgesamt mit 47:11.
- Bei den Kings wehrten sich noch Tyrese Haliburton (24 und 11 Vorlagen) sowie Harrison Barnes (19) am effektivsten. Buddy Hield fand erst in der zweiten Halbzeit zu seinem Wurf und kam auf 18 Punkte bei 6/13 aus der Distanz.
L.A. Clippers (16-15) - San Antonio Spurs (12-18) 92:116 (BOXSCORE)
- Dejounte Murray hat das nächste Sahnehäubchen auf seine bisher bärenstarke Saison gesetzt. Beim ungefährdeten Sieg gegen die Clippers markierte der Spurs-Guard sein sechstes Triple-Double der Saison - gemeinsam mit Nikola Jokic hat er damit bisher die meisten gesammelt. Und gleichzeitig stellte er einen neuen Franchise-Rekord auf: So viele Triple-Doubles hat noch nie ein Spurs-Spieler in einer Saison verzeichnet.
- Mit 24 Punkten, 13 Assists, 12 Rebounds sowie 4 Steals füllte Murray wieder einmal den Statistikbogen und sogar sein Dreier fiel in L.A. (4/6). Der 25-Jährige hatte einen gewaltigen Anteil daran, dass sich San Antonio im zweiten Viertel zweistellig absetzte, im dritten Abschnitt machten die Texaner dann Nägel mit Köpfen.
- Während bei den Clippers offensiv gar nichts mehr klappte (27,3 Prozent Wurfquote in diesem Durchgang), bauten die Spurs ihre Führung auf bis zu 27 Zähler aus. Damit war die Partie gelaufen. Derrick White erzielte 9 seiner 15 Punkte im dritten Viertel, Jakob Pöltl unterstütze die beiden Guards mit 17 Punkten, 11 Rebounds, 5 Assists, 3 Steals sowie 2 Blocks und Doug McDermott kam zusätzlich auf 16 Zähler.
- Auf der Gegenseite feierte Paul George nach kleiner Verletzungspause (5 Spiele wegen einer Ellenbogenverletzung) sein Comeback und fand sich als Clippers-Topscorer (25, dazu je 6 Rebounds und Assists) direkt wieder gut ein. Mit 3 Dreiern überholte er sogar Kobe Bryant im All-Time-Dreier-Ranking, PG-13 liegt nun auf Rang 19. Ansonsten kam aber zu wenig Unterstützung, Ivica Zubac legte immerhin noch ein Double-Double auf (12 und 12 Rebounds). Isaiah Hartenstein (Knöchel) musste verletzt passen.