NBA: Stephen Curry rettet Golden State Warriors erneut - De'Aaron Fox schießt die Lakers ab

Robert Arndt
12. November 202207:05
Stephen Curry erzielte 10 Punkte in den letzten 80 Sekunden.getty
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Stephen Curry bleibt brandheiß. Gegen die Cleveland Cavaliers dreht der Finals-MVP in der Schlussphase für die Golden State Warriors fast im Alleingang die Partie. Die Krise der Minnesota Timberwolves verschärft sich und auch bei den Los Angeles Lakers läuft es weiter nicht.

Boston Celtics (9-3) - Denver Nuggets (8-4) 131:112 (BOXSCORE)

  • Wer es noch nicht wusste - die Celtics stellen die beste Offense der NBA und bestätigten dies gegen Denver mit einem geschmeidigen Offensiv-Rating von knapp 140. Als Team trafen die Gastgeber 56 Prozent aus dem Feld und 43 Prozent aus der Distanz. Stellvertretend für diese Effizienz: Jaylen Brown, der seine ersten zehn Würfe versenkte und die Partie mit 25 Zählern (11/15 FG), 8 Rebounds und 8 Assists beendete.
  • Die Celtics waren einfach griffiger, spielten mit mehr Einsatz. Keine Szene zeigt dies besser als diese, als Guard Payton Pritchard (11) gleich mehrmals DeAndre Jordan beim Rebound schlug. Schnell lagen die Gäste mit 18 Punkten hinten und mussten nach wenigen Minuten im dritten Viertel einen Rückschlag hinnehmen, als Nikola Jokic (29, 12/20, 8 Rebounds) mit vier Fouls auf der Bank Platz nahm.
  • Aber: Ohne den amtierenden MVP kämpften die Gäste sich dank des starken Kentavious Caldwell-Pope (15, 5/6 Dreier) wieder in die Partie. Der Rückstand schmolz auf -2, doch im Schlussabschnitt waren dann Jayson Tatum (34, 11/21) und Al Horford zur Stelle. Der Oldie markierte 12 seiner 21 Zähler im vierten Viertel und stellte mit sechs verwandelten Dreiern einen neuen persönlichen Rekord für die Regular Season auf.
  • Bei den Nuggets war vor allem die Vorstellung von Michael Porter Jr. (7, 3/10) enttäuschend, der teils katastrophal verteidigte. Jamal Murray (14, 6/17, 10 Assists) wollte es vor allem in der zweiten Halbzeit zu sehr erzwingen.

Orlando Magic (4-9) - Phoenix Suns (8-4) 114:97 (SPIELBERICHT)

New York Knicks (6-6) - Detroit Pistons (3-10) 121:112 (BOXSCORE)

  • Das ging letztlich noch einmal gut für die Knicks, die sich nach dem peinlichen Auftritt in Brooklyn mit den Fans versöhnen konnten. Mitte des dritten Viertels führten die Gastgeber gegen ein Pistons-Team ohne Cade Cunningham bereits mit 17 Punkten, um am Ende aber doch noch einmal ins Schwitzen zu kommen.
  • Detroit hatte in den ersten 36 Minuten nur 3/24 Triples versenkt, bevor Isaiah Livers (11) seinem Team noch einmal Leben einhauchte. Es sollte nicht reichen, weil für die Knicks Jalen Brunson (26, 8/16, 7 Assists) und R.J. Barrett (30, 10/17) immer eine Antwort parat hatten. 40 Sekunden vor dem Ende machte Immanuel Quickley mit einem Eckendreier endgültig den Deckel auf die Angelegenheit drauf.
  • Bojan Bogdanovic (25) hatte 80 Sekunden vor Schluss auf -4 verkürzt, näher kamen die Gäste aber nicht mehr heran. Positiv aus Pistons-Sicht: Die zuletzt so katastrophale Bank zeigte sich verbessert, gleich 53 Zähler kamen von den Reservisten (NYK: 32). Das lag insbesondere an Alec Burks (17), der gegen sein Ex-Team erstmals für Detroit auflief.
  • Julius Randle vergab alle seine 7 Dreier, beendete die Partie aber dennoch mit 21 Punkten (8/18) und 8 Rebounds. Isaiah Hartenstein durfte starten und kam in 32 Minuten auf 6 Zähler sowie 12 Boards, 5 davon am offensiven Brett.

Oklahoma City Thunder (5-7) - Toronto Raptors (7-6) 132:113 (BOXSCORE)

  • Solch eine blutleere Vorstellung ist man von den Raptors nicht gewohnt, aber Toronto ist nicht das erste Team, welches in OKC stolpert. Die Art und Weise warf aber schon einige Fragezeichen auf. So wurde OKC eine Wurfquote von 56 Prozent genehmigt. Da half es auch nicht, dass die Kanadier 19 Turnover forcierten und 19 Freiwürfe mehr als der Gegner nahmen.
  • Bei den Thunder lief der Ball wunderbar durch die eigenen Reihen, 31 Assists wurden gespielt, von zehn eingesetzten Spielern verbuchten neun mindestens drei Field Goals. So wurde Shai Gilgeous-Alexander (20, 8/14) entlastet, Topscorer war Eugene Omoruyi (22, 5/6 Dreier), dazu wusste auch Rookie Jalen Williams (10, 11 Assists) zu gefallen.
  • Toronto kam dagegen überhaupt nicht in die Partie. Zwar forcierte das Nurse-Team in der ersten Halbzeit reihenweise Steals, doch wenn OKC abschloss, war der Ball meist im Korb. Bester Mann der Kanadier war Chris Boucher (20, 12 Rebounds), während Fred VanVleet (15) die Partie in der zweiten Halbzeit wegen Übelkeit verließ.

San Antonio Spurs (6-7) - Milwaukee Bucks (10-2) 111:93 (BOXSCORE)

  • In Oklahoma City ging es noch einmal gut, diesmal konnten die Bucks die Ausfälle von Giannis Antetokounmpo und Jrue Holiday nicht verkraften - auch wenn Jevon Carter mit 21 Punkten (5/7 Dreier) und 6 Assists wieder einen richtig guten Abend erwischte. Das reichte aber mitnichten gegen ein erneut gut aufspielendes San Antonio.
  • Zwar verkürzten die Bucks nach einem zwischenzeitlichen 21-Punkte-Rückstand noch einmal mit einem 22:8-Lauf zum Ende des dritten Viertels, danach wollte den Gästen aber nicht mehr viel gelingen. Devin Vassell (22) leitete mit 5 schnellen Zählern am Stück einen Spurs-Run ein, später legte Keldon Johnson (29, 9/17) mit 12 Punkten im Viertel nach.
  • Zu gefallen wusste auch Nr.9-Pick Jeremy Sochan (10, 7 Rebounds), der auch offensiv langsam seine Spots findet. Jakob Pöltl war mit 15 Punkten (7/11), 10 Rebounds und 4 Blocks mal wieder grundsolide.
  • Die Bucks schossen dagegen eine Fahrkarte nach der anderen (32 Prozent aus dem Feld). Kein einziger Spieler traf die Hälfte seiner Würfe, neben Carter erreichte nur Bobby Portis (16, 12 Rebounds) Normalform. Brook Lopez kam auf 19 Zähler (6/14).

Memphis Grizzlies (9-4) - Minnesota Timberwolves (5-8) 114:103 (BOXSCORE)

  • Dass diese beiden Teams sich nicht besonders mögen, wissen wir spätestens seit der vergangenen Postseason und auch in dieser Nacht herrschte im Grindhouse zeitweise Playoff-Atmosphäre, sodass selbst die Pfiffe der Referees kaum hörbar waren. Die Grizzlies machten auch wieder richtig Spaß, dafür sorgte natürlich Ja Morant. Aber auch in den kritischen Minuten ohne den Star-Guard konnte sich Memphis behaupten.
  • Dieser kassierte Mitte des dritten Viertels schon sein viertes Foul, als das Spiel auf des Messers Schneide stand, doch Memphis hat bekanntlich auch einen Desmond Bane (24, 7/16) im Backcourt, der mehr Verantwortung übernahm und nach schwachen Start seinen Groove fand.
  • Foulprobleme hatten auch die Wolves. Karl-Anthony Towns (13, 4/9, 10 Rebounds) hatte schon zur Pause vier Fouls angehäuft und fand kaum Bindung zum Spiel. Das galt für die meisten Spieler der Wolves, die mit fortlaufender Spielzeit immer mehr die Köpfe hängen ließen. Lichtblicke waren noch Jaden McDaniels (15, 3 Steals) und Anthony Edwards (28, 10/16), der sein womöglich bestes Saisonspiel machte. D'Angelo Russell (4, 2/8, 8 Assists) steckt dagegen weiter in einem tiefen Slump.
  • Memphis hielt den Vorsprung im vierten Viertel, hier half die gute Bank um Brandon Clarke (15, 6/6) und Tyus Jones (6). Es blieb auch Zeit für ein wenig Showtime, einen Reverse Dunk von Santi Aldama sieht man auch nicht alle Tage. Letztlich war es aber Morant, der überall seine Finger im Spiel hatte. Der Guard kratzte mit 28 Punkten (11/25), 10 Rebounds sowie 8 Assists an einem Triple-Double und foulte Towns drei Minuten vor dem Ende aus. Die Wolves haben nun sechs der letzten sieben Spiele verloren.

Golden State Warriors (5-7) - Cleveland Cavaliers (8-4) 106:101 (BOXSCORE)

  • Respekt an die Cavs, die zwar letztlich unterlagen, die Warriors aber im heimischen Chase Center bei ihrer niedrigsten Punkteausbeute seit März hielten. Es brauchte schon wieder eine Gala von Stephen Curry in den letzten Minuten, damit Golden State als Sieger vom Feld ging. 41 Punkte (15/23), 16 davon im Schlussviertel, 10 in den letzten 80 Sekunden, 6 verwandelte Dreier, dazu 5 Assists - das war der Arbeitstag des Chefkochs.
  • Und kurz vor Feierabend drehte er noch einmal auf. 1:18 Minuten vor dem Ende glich Curry von Downtown aus, wenig später übertölpelte er Donovan Mitchell im Fastbreak, um wenige Sekunden später wieder von draußen auf +4 für die Warriors zu stellen. Game Over für die Cavs, die erneut in einer Schlussphase den Faden verloren und die letzten 4:30 Minuten ohne Field Goal blieben.
  • Eine ähnliche Dürrephase hatten die Dubs noch im dritten Viertel, als Golden State selbst 4:30 Minuten ohne einen einzigen Punkt (!) blieb, obwohl Curry stets auf dem Feld war. Die Defense der Cavs um Jarrett Allen (13) und Evan Mobley (20, 12 Rebounds) verriegelte die Zone, Cleveland führte plötzlich mit +11. Dann versenkten Jordan Poole (18, 6/13) und Curry aber vier Dreier am Stück und schon nahmen die Warriors wieder Fahrt auf.
  • Offensiv waren die Cavs zu abhängig von Donovan Mitchell (27, 10/20, 10 Rebounds, 9 Assists), der an einem Triple-Double kratzte, dem aber in der Schlussphase auch nichts mehr einfiel. Bitter: In den Schlusssekunden knickte der Guard auch noch unglücklich um und humpelte in der Folge. Draymond Green (2, 10 Rebounds, 13 Assists) gelang das seltene Double-Double ohne Punkte, Klay Thompson (9, 3/13) sucht weiter seinen Rhythmus.

Los Angeles Lakers (2-10) - Sacramento Kings (5-6) 114:120 (BOXSCORE)

  • Das war wieder richtig zäh, letztlich war es aber ein verdienter Sieg, weil die Kings mit De'Aaron Fox - insbesondere im vierten Viertel, wo Fox 10 Zähler und 4 Dimes verbuchte - den besten Spieler auf dem Feld stellten. In der letzten Minute verbuchte der Guard zwei Field Goals, die das Pendel zugunsten der Gäste ausschlagen ließen. 32 Punkte (13/19 FG) und 12 Assists waren es am Ende für den Spielmacher.
  • Die Lakers mussten auf LeBron James verzichten, entsprechend wurde Anthony Davis (24, 14 Rebounds) in der Crunchtime konsequent gedoppelt, sodass Russell Westbrook entschied, dass nun seine Zeit gekommen war. Das ging teilweise gut, als der Guard zwei Minuten vor dem Ende die Führung besorgte, gleichzeitig vergab er wenig später einen wilden Leger deutlich und ließ Fox auf der Gegenseite ohne Gegenwehr gewähren. 21 Zähler (6/17 FG, 4/7 Dreier), 11 Assists und 5 Turnover wurden für Westbrook notiert.
  • Sich empfehlen konnte dagegen Austin Reaves (19, 7/12), der zusammen mit Davis bester Laker war. Allerdings konnte auch er nicht verhindern, dass die Lakers im dritten Viertel eine zwischenzeitliche 13-Punkte-Führung hergaben. Stattdessen war es für Sacramento Fox, der das Heft das Handelns an sich riss.
  • Unterstützung gab es von Domantas Sabonis (21, 10 Rebounds, 6 Assists) und Kevin Huerter (16). Dazu spielten die Bankspieler Chimezie Metu und Terence Davis wichtige Rollen im vierten Viertel für die Gäste, die nach dem Fehlstart zu Beginn der Saison langsam wieder Anschluss an das Feld bekommen. Die Lakers teilen sich dagegen die Rote Laterne mit den Houston Rockets.