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Constantin Eckner

Sie erhielten hochdotierte Verträge bei ihren Wechseln, doch für die beiden Quarterbacks Aaron Rodgers und Kirk Cousins neigt sich die Zeit in der NFL dem Ende entgegen. Was sind ihre Optionen?<script src="https://cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SINGLE_350a0085-e4f1-40da-b716-fb188aeb9d6a" async=""></script>

Alte Quarterbacks vor dem Aus? So könnte es für Aaron Rodgers und Kirk Cousins in der NFL weitergehen

In den vergangenen Wochen ist es etwas ruhiger um Aaron Rodgers geworden. Das heißt in seinem Fall, es gab nicht zwei- bis dreitägliche Aufschreie wegen <a href="https://www.spox.com/nfl/news/aaron-rodgers-interview-corona-pat-mcafee-show-uebernehme-verantwortung-fuer-irrefuehrende-aussagen/6014823" target="_self">Meinungsäußerungen des 41-Jährigen in der "Pat McAfee Show"</a> und anderen Online-Formaten. Rodgers ist seit langem die "Strange Cat" unter den Spitzenspielern der NFL. Und auf dem Feld selbst? Dort wirkte der Quarterback der New York Jets nach der Bye Week im November so spritzig wie lange nicht mehr. Doch der Körper und auch Geist von Rodgers scheinen ein fragiles Gebilde, wie bei der <a href="https://www.spox.com/nfl/listen/nfl-week-16-ein-ziemlich-cooler-moment-chargers-besiegen-die-broncos-und-schreiben-dabei-geschichte/blt54efcc3bd35c2433" target="_self">9:19-Heimniederlage am vergangenen Sonntag</a> wieder einmal deutlich wurde.Anfangs spielte Rodgers mit relativer Mobilität in und außerhalb der Pocket. Doch nach einem harten Treffer eines Rams-Verteidigers beschränkte sich der Veteran wie noch zu Saisonbeginn auf ganz schnelle Pässe, um ja keine weiteren Treffer abzubekommen. Diese Furcht mag nicht überraschen. Immerhin ist Rodgers in seinen Vierzigern und musste de facto die komplette Vorsaison wegen eines Achillessehnenrisses aussetzen. Und die Jets hätten ein Stück weit erwarten müssen, dass sie keinen allzu mobilen Quarterback bekommen, selbst wenn es nicht zur schweren Verletzung im ersten Spiel der Vorsaison gekommen wäre.

Harter Treffer veränderte Spielweise von Rodgers

Doch damit ist nicht automatisch das Kapitel für beide Seiten beendet. Zwischenzeitlich sah es in dieser Saison danach aus. Nicht zuletzt, als die Entlassungen von Head Coach Robert Saleh und General Manager Joe Douglas vollzogen wurden und in die Medien drang, dass Eigentümer Woody Johnson eigentlich Rodgers nach einer schwachen Phase auf der Bank sehen wollte. Die Krux ist: Rein statisch spielt der langjährige Packers-Quarterback eine der besten Saisons im Vergleich zu vielen seiner Vorgänger in den Meadowlands beziehungsweise in Queens. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass zu seinen Vorgängern unter anderem Zach Wilson, Mark Sanchez und Vinny Testaverde gehören. Die Joe-Nemeth-Ära liegt nun einmal bereits fünf Jahrzehnte zurück.Rodgers Vertrag ist so ausgelegt, dass die Belastung auf den Salary Cap von aktuell 17,2 Millionen auf 23,5 Millionen US-Dollar steigt. Das ist für einen Quarterback immer noch ein moderater Betrag. Sollten die Jets ihn jedoch entlassen oder würde Rodgers in den Ruhestand gehen, erhielte die Organisation einen "Dead Money Charge" von 49 Millionen US-Dollar. Die Jets könnten diese Charge auf zwei Jahre verteilen und 2025 nur 14 Million US-Dollar verbuchen, sollten sie ihn nach dem 1. Juni entlassen.Das große Problem ist jedoch, dass der Dead Money Charge noch einmal auf 63 Millionen steigen würde, sollte Rodgers eine weitere Saison spielen und anschließend entlassen werden. Dass er noch eine weitere Spielzeit auf einem annehmbaren Niveau performt, scheint im Rahmen des Realistischen. Aber zwei weitere Saisons? Das scheint zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich. Selbst der Cap Hit übernächste Saison könnte auf zwei Jahre aufgeteilt werden. Doch das würde wiederum bedeuten, dass die Jets bis 2027 eine zweistellige Millionensumme für Rodgers einbüßen.

Aaron Rodgers nach dem Ende der nächsten Saison zu entlassen, könnte richtig teuer werden

Die Organisation ist auf der Suche nach einem neuen Head Coach sowie einem neuen General Manager. Dieses neue Regime würde wohl, was nachvollziehbar wäre, einen klaren Schnitt unternehmen und de facto von vorn anfangen. Mit antizipierten Neuanfängen sind die Fans der Jets ohnehin vertraut. Für einen möglichen Verbleib von Rodgers sprechen wiederum die mangelnden Optionen der Jets. Momentan würden sie im nächsten Draft um Position sieben bis neun herum einen Spieler auswählen. Zu dem Zeitpunkt sind Shedeur Sanders und Cameron Ward, die beiden vielversprechenden Quarterbacks, bereits vergriffen. Andere College-Talente wie etwa Carson Beck von Georgia müssten wohl erst langsam herangeführt werden.Unter den Free Agents gibt es auch wenig Optionen: Sam Darnold wird ganz sicher nicht zu den Jets zurückkehren, nachdem er in Minneapolis seine Karriere richtig in Schwung gebracht hat. Und Russell Wilson möchte bestimmt in Pittsburgh bleiben. Insofern ist es nicht ausgeschlossen, dass Rodgers nach dieser Saison weiter in grün spielt, sofern er sich denn nicht doch für seinen Rücktritt entscheidet.

NFL: Die Jets richten sich komplett neu aus

Zurücktreten möchte Kirk Cousins auch nicht so ohne weiteres. Doch die Situation des 36-Jährigen ist noch ein Stückchen prekärer. Nach seinem Wechsel von den Minnesota Vikings zu den Atlanta Falcons lief es nur für ein paar Wochen verheißungsvoll. Nach schwachen Leistungen sitzt Cousins nun zugunsten von Michael Penix Jr. auf der Bank. Die Falcons hatten sich trotz der Verpflichtung von Cousins dazu entschieden, ihren besten Draft Pick für einen Quarterback aus dem College zu verwenden.Die Erwartung in der Georgia-Metropole war es, dass Cousins irgendwann gegen eine leistungstechnische Wand laufen würde. Aber nicht im ersten Jahr, sondern in den kommenden Saisons, wenn er mehr oder weniger seinen Dienst verrichtet hat und die Falcons wieder in den Playoffs mitwirkten. Die Realität ist nun eine gänzlich andere: Die Falcons könnten nach dem Ausrutscher der Tampa Bay Buccaneers noch die NFC South gewinnen und in die Playoffs einziehen, wobei am Sonntag die Washington Commanders warten. Doch so oder so würde dieser Einzug mit Penix Jr. geschehen, sollte sich der Rookie nicht verletzen."Ich habe nicht vergessen, wie man Quarterback spielt", sagte Cousins kürzlich und fügte mit Blick auf seine Demission an: "Es ging wahrscheinlich schlussendlich um die Ballverluste. Das ist ein Schlüsselaspekt, wenn es um Siege und Niederlagen in der NFL geht. […] Das hat mehr als alles andere mit der Entscheidungsfindung zu tun." Cousins war schon immer ein "streak-y" Quarterback, wie es die Sportreporterkollegen in den Vereinigten Staaten gerne nennen. Sprich, er kann wochenlang richtig groß aufspielen und dann plötzlich wieder abfallen. Das war bereits in seiner Zeit für die Minnesota Vikings und Washington Redskins zu beobachten.

Kirk Cousins muss sich eine neue Franchise suchen

Jedoch kam nach dem Achillessehnenriss in der Vorsaison ein weiterer problematischer Faktor hinzu: Cousins wirkte noch ein gutes Stückchen weniger mobil als Rodgers. Er konnte der Pocket bei ansteigendem Druck nahezu nie entkommen. Mit einer Sackquote von 5,82 Prozent lag Cousins deutlich unter dem Ligaschnitt von 6,95 Prozent, aber das auch nur deshalb, weil er den Ball so häufig ganz schnell warf. Playaction und Read Options waren mehr oder weniger kein Thema in der Falcons-Offensive.Für die Franchise aus Atlanta wird nun der enorm hochdotierte Vertrag zum Problem, der wohl unter Erwartung, Cousins könnte zumindest noch zwei Saisons gut performen, geschlossen wurde. Die Belastung des Salary Cap würde sich im kommenden Jahr auf 40 Millionen US-Dollar belaufen, 2026 sogar auf 57,5 Millionen. Sollten die Falcons Cousins vor dem 1. Juni 2025 entlassen, wäre ein "Dead Money Charge" von 65 Millionen fällig. Es ist eine verzwickte Lage. Natürlich könnten die Falcons den alternden Quarterback für alle Fälle halten, sollte sich dieser mit der Rolle des Mentors für Penix Jr. abfinden.Ansonsten bestünden ob der finanziellen Vorstellungen von Cousins wohl auch wenige Optionen, käme es doch zur Trennung von der Franchise in Atlanta. Ein paar verzweifelte Organisationen wie die Las Vegas Raiders, New York Giants oder Tennessee Titans wären womöglich so verrückt, sich Cousins anzunehmen. Doch diese Teams dürfen allesamt auf hohe Draft Picks hoffen. Aktuell könnten die Giants an erster Stelle einen Spieler im nächsten Draft auswählen.Angesichts der schwachen Leistungen von Cousins und seines generellen Rufs als unbeständiger Quarterback, der beispielsweise nie in den Sphären von Rodgers spielte, sieht die Zukunft des Mitte-Dreißigers in der NFL sehr düster aus. Da kann er noch so oft betonen, dass er weiterhin die Fähigkeiten eines Starting Quarterbacks besitzt. Er steht in einer karrieretechnischen Sackgasse.

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