Jakob Johnson könnte als erster Deutscher ein NFL-Spiel in Deutschland bestreiten. Doch für den Stuttgarter geht es bei den Giants wild hin und her.
Mal drin, mal draußen, mal irgendwo dazwischen - das Footballer-Leben zwischen gefeiert und gefeuert verlangt Jakob Johnson ein Maximum an Gelassenheit ab. "Du musst einfach die Ruhe behalten und auf deine Chance warten. Das sind Sachen, die du nicht beeinflussen kannst", sagte der 29-Jährige dem Sport-Informations-Dienst (SID). Bemerkenswert für jemanden, der seit Saisonbeginn fünfmal entlassen wurde.
Seit seiner Vertragsunterschrift bei den New York Giants im August pendelt der gebürtige Stuttgarter stets zwischen Abschied, Rückkehr und der Practice Squad, der Trainings-Mannschaft, als Mittelweg - und das im Wochentakt. Wenn die NFL am Sonntag zum zweiten Mal nach München kommt, hofft Johnson mal wieder auf seine Chance.
Nur wenige Tage nach seiner fünften Entlassung in dieser Saison ist der Fullback zurück im Trainingskader und könnte im Spiel gegen die Carolina Panthers (15.30 Uhr/RTL) unter Umständen sogar noch weiter aufrücken. Ein Einsatz unweit der schwäbischen Heimat wäre "ein Traum, der in Erfüllung geht", sagte Johnson - doch er weiß auch: "Das Trikot mietet man nur, das gehört dir nicht."
Die Kader-Regeln der NFL sind nämlich durchaus streng. Die Teams dürfen zu jedem Zeitpunkt einer Saison nur 53 Profis im aktiven Roster haben, dazu kommen maximal 17 Spieler im Trainingskader. Aufgrund weiterer Regelungen hat Johnson derzeit einen von nur sechs verfügbaren Plätzen in diesem Practice Squad der Giants - und musste deswegen schon mehrfach weichen.
Am Ende des Tages werde das Trainerteam der Giants um Headcoach Brian Daboll "die beste Entscheidung treffen", sagte Johnson. Dreimal stand er in dieser Saison bereits im Spieltagskader. "Ich habe klar gesagt: Wenn es für mich etwas zu tun gibt, aktiviert mich. Aber wenn es nichts zu tun gibt, bin ich auch niemandem böse."